Der TÜV...Freund oder Feind? Erfahrungen erwünscht.
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- Registriert:Mi 22. Nov 2000, 01:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Auch ich möchte einige meiner Erfahrungen mit dem TÜV hier mitteilen. Ich habe 1997 meine Moto-Guzzi 850 T3, Bj. 76, zum Gespann umgebaut. Aus Erfahrung natürlich schon klug geworden, suchte ich den TÜV in Dülmen im Vorfeld auf und legte alle meine Unterlagen vor dem Umbau vor. Ich hatte die Freigabe der Firma Moto-Guzzi, eine Kopie eines Kfz-Briefes von einem gleichen Modell mit dem Beiwagen den in erworben hatte und eine Bescheinigung der Firma Peikert für die gelieferten Anschlußteile.Der anschluß des von mir gekauften Beiwagen war damals von einem Ingenieur für Fahrzeugwesen überprüft und abgesegnet worden. Lichtbilder von dem Gespann waren detailliert vorhanden. Also nichts wie ab zum TÜV und Vorbesprechung des Umbaus. Der TÜV-Prüfer schaute sich die Unterlagen an und teilte mir mit, daß mit diesen Papieren eine Eintragung problemlos möglich sei. Ich freute mich schon. Der Typ schien Ahnung zu haben und war recht sympathisch. Ich habe dann den Umbau selbst durchgeführt. Das ist eigentlich keine große Sache. Die Spureinstellung wurde laut Handbuch für Gespannfahrer vorgenommen und von einem erfahrenem Gespannfahrer anschließen überprüft. Dazu muß ich sagen, daß ich auch bereits über einige Jahre Gespannerfahrung verfüge. Ich wollte nur sicher gehen. Dann ging es wieder zum TÜV nach Dülmen. Ich übergab dem TÜV-Prüfer alle Unterlagen und führte das Gespann vor. Es war der gleiche Prüfer wie bei der Vorbesprechung. Er schaute sich alles an, nahm die Papiere und ging in sein Büro. Dann kam er zuück und teilte mir mit, daß die Unterlagen nicht ausreichen würden und er die Prüfung so nicht beenden könne. Zunächst war ich total erstaunt. Ich fragte ihn warum denn die Papiere jetzt nicht ausreichten, wo sie doch sechs Wochen vorher von ihm geprüft worden waren und als völlig ausreichend anerkannt wurden. Daraufhin sagte er mir, daß man solsche Unterlagen ohne Probleme fälschen könne!!!! Ich fiel fast in Ohnmacht. daraufhin machte ich einen Fehler. Ich zog meinen Dienstausweis aus der Tasche (Kriminalbeamter) und fragte ihn was er damit sagen wolle. Erst verstummte er und meinte dann es könne ja sein, daß ich die Unterlagen gefälscht habe um ihn zu einer Eintragung zu bewegen. Ich wurde natürlich noch böser und erklärte ihm, daß ich mir ein solches Vorgehen nicht gefallen lassen würde und ich mich doch mal dringend mit seinem Vorgesetzten unterhlaten müsse. Daraufhin entschloß sich der Prüfer die Prüfung zunächst fortzusetzen. Er setzte sich auf das Motorrad, startete es und wollte auf die Straße fahren. Er bekam die Kurve nicht richtig, der Beiwagen kam hoch. Die ganze Fuhre knallte über den Bordstein und fuhrt über den Bürgersteig auf eine Laterne zu. Ich hatte mit dem Motorrad schon abgeschlossen. Dann versuchte er auszuweichen, gab Vollgas und knallte über den Bordstein zurück auf die Straße. hier konnte ein alte Dame in ihrem Opel Rekord nur durch eine Bremsung eine Kollision vermeiden. Endlich stand die Fuhre. Der Prüfer kam zurück und teilte mir mit, daß das Gespann nicht fahrbar sei.Ich stellte dem Prüfer daraufhin nur noch eine Frage:Haben Sie jemals schon einmal auf einem Motorrad mit Beiwagen gesesse und kennen Sie sich überhaupt mit soetwas aus?Er sagt daraufhin nur noch nein. Ich packte meine Unterlagen und fuhr zu einem Gepannhändler in der Nähe von Dorsten (Oldtimer-Raritäten-Center). Hier wurde das Gespann am nächsten Tag ohne Probleme über den TÜV gebracht. Ohne Änderung und ohne Mängel. Das Gespann wird heute noch mit gleicher Einstellung und ohne Veränderungen von mir gefahren.Fazit aus der Geschichte:Auch bei Eigenumbauten versuche ich über Werkstätten den TÜV-Eintrag zu erhalten. Anscheinend ist man als Privatmann beim TÜV nicht gerne gesehen.So wurde z.B. mein Buckelvolvo mit nachgerüsteter Flüssiggasanlage anstandslos mit einem H-Gutachten versehen. Allerdings über eine Werkstatt. Wenn ich hingefahren wäre, hätte ich wahrscheinlich meine Dienstwaffe mitnehmen müssen um diesen Eintrag zu erhalten (Scherz).Viele Grüße an alle und verzweifelt nicht, irgendwann wird die DEKRA es richten.