Um nie wieder eine Kerze abzureissen...

B. Goepfert · Beitrag von **B. Goepfert** » Fr 7. Jun 2002, 00:06

Hallo, Freunde,passt auf, wenn ihr das Kerzengewinde mit Kupferpaste, Graphitpulver etc. verseht und mit Drehmomentschlüsseln arbeitet: Da könnten die werksseitig angegebenen Werte entschieden zu hoch sein. Ich selber arbeite beim Zündkerzenwechsel grundsätzlich ohne Drehmomentschlüssel, sondern mit Graphit, Kupferpaste und etwas Gefühl (seit 20 Jahren ohne Probleme - toi, toi, toi). Nach der Probefahrt wird grundsätzlich noch mal nachkontrolliert - wie bereits schon mal von einem von euch erwähnt.GrußBernhard

simca1000 · Beitrag von **simca1000** » Sa 8. Jun 2002, 23:59

Hallo,ich habe bei meinen Autos (alles Motoren mit Alu-Köpfen) die Kerzen immer nur mit etwas Graphitpuder und ohne Drehmomentschlüssel nach Gefühl eingeschraubt. Gab nie Probleme beim Kerzenwechsel.Ein Tip noch:Ich hatte manchmal nicht die Zeit/Geduld, zu warten bis die ganze Chose abgekühlt war. Dann habe ich die Kerze erst mal locker eingedreht und ein paar Minuten gewartet. Dann war die Kerze "angewärmt" und wurde von mir festgezogen.Auch damit gabs nie Probleme beim nächsten rausdrehen.Gruß, Martin

Roland Kunz · Beitrag von **Roland Kunz** » So 9. Jun 2002, 03:53

HalloAnmerkung:VW Käfer und 356/912 Zündkerzen haben ein Kurzgewinde.Betreffend Zusätze an Kerengewind sollte man sich beim Hersteller des Fahrzeuges oder eines Mechanikers dder Marke erkundigen.Ich kann mich noch erinnern das Citroen GS Motore wegen Kupferpaste auf den Gewinden zwangsweise neue Köpfe bekammen.Mir ist mal bei einer profanen Inspektion in einem 68er 911 auf dem Zylinder 3 die Kerze mitsamt den Helicoilpanzerungen rausgekommen weil die vorherige Werkstatt das Gewinde mit einer unbekannten kupferhaltigen Masse behandelt hat. Hat mich ca 30 Stunden Arbeitszeit und meinem AG 1000 DM Material & Fremdleistung gekostet.Den anderen Teil hat der Kunde übernommen und im Zuge dessen wurde der Motor teilrevidiert und bekam eine überholte Einspritzanlage.Sprich am Ende wars eine Nullsumme ( optimistisch gerechnet )Seitdem hab ich bei Kerzen immer ein ungutes Gefühl.Grüsse

ford64 · Beitrag von **ford64** » So 9. Jun 2002, 11:37

Halten wir fest:Ob Gleit- und Schmierstoffe benutzt werden ist im Prinzip eine Glaubensfrage. Jedes aufgebrachte Mittel, sei es nun Öl, Fett, Kupferpaste, Graphitpaste kann funktionieren, muss aber nicht - je nach Kopf, Kerze und Anwender.Bei fast jedem Mittel lässt sich (auch wenn nicht immer leicht nachvollziehbar) zu jedem Vorteil auch ein Nachteil finden.+Allgemein lässt sich daraus wohl ableiten:Kerzen nach der BOSCH-Regel (90° frischer Dichtring, 15° platter Dichtring) bzw. handwarm bzw. ~20 Nm mit dem Drehmomentenschlüssel anziehen.Die Verwendung zusätzlicher Gleitstoffe bleibt dem logischen Denken bzw. der Skepsis des Schraubenden überlassen.Kann man das so stehenlassen?GrussP.S.: Zum Abschluss vielleicht noch die Regel Mies van der Rohes: "Weniger ist mehr" - sprich: die Kerzengewinde, falls gewünscht, nicht komplett zukleistern sondern nur einen leichten (!) Auftrag von wasauchimmer (Kupferpaste, Graphit, Fett, Öl) vornehmen.