Die A-Frage

gtv · Beitrag von **gtv** » Mo 11. Feb 2002, 22:46

Hallo,ich habe vor kurzem ein Teil zwischen Auspuff und Unterboden entdeckt, die sehr nach Asbest aussieht. Ich muss unbedingt mein Auspuff wechseln, aber jetzt traue ich mich nicht ran. Was tun? Sind Werkstätten ueberhaupt in der Lage, mit Asbest richtig umzugehen, ohne dabei die Gesundheit der Personal zu gefaehrden? Vielen Dank im Voraus,GTV

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Di 12. Feb 2002, 01:09

Na, sag ich doch! Tschüß Christoph

ford64 · Beitrag von **ford64** » Di 12. Feb 2002, 01:12

Richtig, was Bernhard sagt.Asbestose bzw. Asbestlunge entsteht in erster Linie durch die Länge der eingeatmeten und in der Lunge abgelagerten Fasern, die einen Abbau durch die körpereigenen Fresszellen verhindert. Es kommt zur Verklumpung, sog. Zellhaufen von Neoplasma -> Krebs, Inkubationszeit 10-30 Jahre. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Asbest in Deutschland seit 1978 im Bereich von KFZ und sämtlichen Bauvorhaben verboten - wie es da bei Filteranlagen der Grossindustrie aussieht, weiss ich nicht.Allerdings wird viel Panikmache betrieben; von einem festen Asbestfaserkörper ist nicht zu erwarten, dass einen die Krebserreger gleich anspringen und man sofort alle möglichen Sorten Krebs bekommt- das ist Unsinn. Auch vom Anfassen von z.B. ungebrauchten, asbesthaltigen Bremsbelägen fallen dir nicht gleich die Finger ab.Gebrauch der Atemmaske ist beim Hantieren trotzdem angeraten, allerdings sollte das bei allen Silikatmineralfasermaterialien gemacht werden, nicht nur bei Asbest.Denn zumindest der im Wohnungsbau verwendete Ersatzdämmstoff "Mineralfaserwolle" ist im Prinzip nicht weniger karzinogen als Asbest.Im Baustfoffprüfamt in Mainz/RP wird man dir schmunzelnd erzählen, dass in einem asbestverdächtigen Altbau strengstes Rauchverbot herrscht- denn der PAK-haltige Zigarettenrauch kann auf Wochen jedes Asbest-Messergebnis durch Maximalausschlag zunichte machen *gg* man muss halt alles in Relation betrachten...just to set the record straightGruss

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Di 12. Feb 2002, 10:14

Hallo GTV, jetzt sei mal nicht so empfindlich, Du hast schon mehr Asbest in deinem Leben eingeatmet als Du dir vorstellen kannst. Wenn Du das Zeug nicht gerade kleinhackst und mit dem Rüssel darüber hängst, kann nichts geschehen. Zur Sicherheit würde ich vielleicht eine Atemschutzmaske aufsetzen.Tschüß Christoph

B. Goepfert · Beitrag von **B. Goepfert** » Di 12. Feb 2002, 11:14

Guten Morgen, ihr beiden,habe einige Jahre mit Asbest gearbeitet (Forschung und Entwicklung in einem Filterwerk). Asbest ist ein wunderbares Material für viele Einsatzzwecke - aber eben gesundheitsschädlich, da lungengängig. Die Symptome der Asbestose treten erst nach 15 bis 20 Jahren auf. Eine Behandlung ist meist nicht möglich. Panik ist aber keineswegs angebracht, aber die Verwendung von Atemschutz ist schon dringend anzuraten! Eine einfache Papiermaske aus dem Baumarktregal bietet ausreichenden Schutz. Ich würde, lieber GTV, diese Asbestmatte einfach in Ruhe lassen. Sie erfüllt noch ewig ihre Dienste, wenn nicht daran rumgefummelt wird. Die gleiche Vorsicht ist bei Brems- und Kupplungsbelägen angebracht, deren Herkunft man nicht kennt. Niemals würde ich Bremstrommeln oder Kupplungsglocken ausblasen. Dafür gibt es schon seit Jahren lösemittelhaltige Schnellreiniger aus der Sprühdose. An eine Werkstatt würde ich mich in deinem Fall zuletzt wenden, die machen aus der Sache nur unnötigen Tamtam - den du nachher bezahlst. Gruß, Bernhard