Grundierung "ruhen" lassen?

[Travolta]

Hallo,in der Motor Klassik vom Dezember steht in einem Bericht über Profi-Restaurationen der Satz:"Profis nehmen sich Zeit:Nach dem Grundieren und Füllern muss die Karosserie mehrere Wochen ruhen"Ich möchte meinen Oldie im Sommer auchlackieren lassen,der Lackierer hat gesagt das Auto wäre innerhalb von zwei Wochen fertig.Da kann er das mit dem "ruhen lassen"ja nicht so ernst nehmen.Kennt sich jemand in dieser Materie aus,und kann mir sagen was es für Vorteile hat,diese Ruhezeit einzuhalten,bzw. was passieren kann wenn man das nicht tut?MfG Thomas

[Th. Dinter]

Hi,bei den Profirestaurateuren muß man davon ausgehen, daß die für eine Lackierung ab ca. 7000EUR aufwärts kalkulieren. Da werden andere Ansprüche an die Qualität gestellt als Du das tust. Wenn Dein Lackierer clever ist, kennt er Methoden, mit denen er diese Ruhezeit in etwa imitieren kann. Und daran muß man halt auch denken: normalerweise hat keine Durchschnittslackiererei soviel Platz, daß da Autos mehrere Monate rumstehen können, abgesehen von den Kosten....grußthomas

[Roland Kunz]

HalloNun ja die Ruhezeit ist wichtig vor allem wenn der Lackierer nicht selbst alles vom nackten Blech aufgebaut hat.Füller und Spachtelmasse sowie auch Hochpiqmentlacke setezen sich nach einiger Zeit das heisst das Volumen veringert sich.Das ergibt ein leichtes Einsinken des Lacks die als Wasserflecken, Schleiffspuren oder auch kleinen Flächen sichtbat werden.Natürlich können Lackierer auch schneller arbeiten. Das ist aber schon wieder recht aufwendig ( heizen ) und teuer ( material ).Wegen der Wasserlacke und deren längere Trockenzeit( eigentlich um 50% ) haben die meisten Lackierer inzwischen recht teueres Heizequipment das auch bei normalen Lack zum Einsatz kommt.Grüsse

[BNW]

Hallo,modernere Lackierereien (Std.Lohn 90-110€) haben da wenig probleme. Erstens wird ein Acrylfüller verwendet, der nach dem abtrocknen in der Kabine Schleiffähig ist und dann schon mit einer Acryl-Grundierung behandelt wird, die ebenfalls nach dem einbrennen bearbeitet werden kann. Da "sackt" nichts weg. Das Problem scheint wohl eher zu sein, das diese Lackierereien, die dermaßen professionell Arbeiten, so viel zu tun haben, das sie die Klientel, nach erkenntnis des Bedarfs "auf die lange Bank" schieben. Da kommen dann auch schon mal so merkwürdige Verschleierungen zustande... Die Stammkunden (Autohäuser) die müßen prommt bedient werden....und so ein Oldie kann warten!GrüßeBNW

[Th. Dinter]

Hi BNW,Roland Kunz hat schon zum überwiegenden Teil Recht.Aus qualitativen Gründen leisten sich die Oldtimer- (nicht Lackier-)Profis schon "Ruhezeiten". Doch wie gesagt, das muß bezahlt werden. Bei Alltagsautos spielen andere Kriterien eine größere Rolle als die absolute Concours-Reife.Und laß´Dir gesagt sein: es sackt weg, sogar der Oldtimer-Profi kann auch mit hohem Aufwand davon betroffen sein. Nur wenn er sich eben die Ruhezeiten gönnt, dann sieht er das und kann es noch beseitigen.grußthomas[Diese Nachricht wurde von Th. Dinter am 29. Januar 2002 editiert.]

[Roland Kunz]

HalloNun ja BNW du hast da schon recht aber der moderne Lackierer macht Unfallreperaturen an modernen Autos.Sobald du mit einem alten Auto kommst oder der Untergrund sonstwie unbekannt werden die Vorsichtig.Selbst wenn ein Autohauskunde kommt dann wirds bei einem Oldie selten wie üblich ( über nacht ) gehen.Tatsächlich sind die meisten Lackierer daran interessiert möglichst schnell die Autos durchzuziehen, selbst bei Oldtimern. Platz kostet Geld weil da wo der Oldtimer steht könnte ja auch ein Unfallwagen bearbeitet werden.Nun ja es giebt da soviele Gründe. Ich kenne einen Lackiere der gerne immer einen Oldtimer dastehen hat weil das "gut Aussieht" und man den Kunden an den Autos noch was zeigen kann. Ein anderer braucht so den um mal wieder so "richtig entspannt" den Junglackern zu zeigen wie man es früher machte ( machen musste ).Der lack ist je nicht das Problem sondern die Vorarbeit sprich wie bekomme ich aus Wellblech eine glatte Oberfläche.Das grundieren selbst ist eigentlich die Problemloseste Arbeit ( wenn nicht jemand vorher das falsche Material drauf hatte ).Grüsse

[ford64]

Mal ganz blöd gefragt: Wie lange sollte ich den Haftgrund aus der Dose (2,99 EUR, Sonderangebot) ernsthaft ruhen lassen bis ich mit chevy-orangenem Acryl (0.99 EUR, weil unverk. Restposten) drübersprühe?Gruss

[Braun_Mario]

HiWeil wir gerade beim Thema sind - ich hätte da auch mal ne Frage. Ich hab letztes Jahr den Innenraum meines 02 grundiert und anschließend lackiert - beides mit handelsüblichen Spraydosen. Jetzt ist das aber weder Stoß- noch Kratzfest. Was gibt es denn für Grundierungen und Lacke die was taugen?P.S.: der Lack war original Dose von BMW

[Roland Kunz]

HalloJeder Hersteller ist verpflichtet die technischen und die Gesundheitlichen Merkblätter zuzuschicken.Ruf an und kläre es bei dem hersteller definitiv ( schriftlich ) ab und falls was schief läuft dann gehst du zu einem Gutachter. Bei uns wurde wegen einer Untergrundunverträglichkeit schon mal ein Auto zur kompletten Neulackierung angeliefert.Kannst auch mit den Dosen zu deinem Lackierer gehen und denn fragen.Ich weiss schon i.ca. was der sagt also streich mit dem Zeug dein Garagentor oder deinen Motorblock.GrüsseGrüsse

[Th. Dinter]

...genau so könnte es sein.Wenn jedenfalls die Grundierung auf Alkydharz-Basis ist, würde ich da nicht gleich 2K-Acryllack draufspritzen, sondern vielleicht in einem viertel Jahr.....aber das hat nichts mit den "Ruhezeiten" zu tun....th