Astreiner Trick!

Eintopf · Beitrag von **Eintopf** » Mi 21. Nov 2001, 18:30

Hallo Leute!Ein Bekannter hat mir einen Tipp gegeben, der so verblüffend gut ist, daß ich ihn Euch weitersagen möchte.Ich stand vor dem Problem, eine Buchse unbeschädigt aus einem Sackloch in einem Alugehäuse demontieren zu müssen. Mittels irgendwelcher Hebel, Auszieher usw. war nicht ranzukommen, weil die Buchse nur 12 mm Durchmesser hatte und bis fast auf den Grund der Bohrung reichte.Nun der Trick: Die Buchse einfach mit zähem Fett füllen und einen gut passenden Dorn reinschlagen - das Fett kriecht unter die Buchse und die "Hydraulikkraft" preßt die Buchse aus! Vielleicht hift´s Euch ja auch irgendwann mal...Peter

Jürgen Müller · Beitrag von **Jürgen Müller** » Mi 21. Nov 2001, 22:19

Genial !Solche Beiträge zeigen dass dieses Forum trotz mancher Streitigkeiten wirklich toll ist.Wer kennt noch andere Kniffe?Viele GrüßeJürgen

Willi · Beitrag von **Willi** » Fr 23. Nov 2001, 23:17

Von Oldtimer Markt gab es vor kurzem (Sommer 2001?) ein Sonderheft. Darin sind nur Tricks, Kniffe und Tipps. Echt lohnenswert. Vileicht weiß jemand anderes die Nummer der Ausgabe (finde meine gerade nicht) . Könnest Du dann beziehen über Oldtimer Markt.Gruß Willi

markk · Beitrag von **markk** » Mi 28. Nov 2001, 01:58

Danke für den Tip bzgl. des Sonderhefts - werde es mir gleich bestellen!Online findet man es unter: http://www.motor-on.de/oldtimer/index.html -> Online-Shop -> SonderhefteKann man dort dann auch gleich online bestellen! Toller Service, oder?Markus

Guido944 · Beitrag von **Guido944** » So 2. Dez 2001, 00:34

dein Link geht nicht

markk · Beitrag von **markk** » So 2. Dez 2001, 14:42

@ Guido:Stimmt - komisch, am 28.11. habe ich dort noch 2 Hefte nachbestellt (und sie gestern auch prompt erhalten) - vielleicht ist der Server übers Wochenende zwecks Wartung unten oder man hat den Absturz einfach noch nicht bemerkt?Markus

BNW · Beitrag von **BNW** » Mo 3. Dez 2001, 03:39

Hallo,Astreiner Trick mit tücken. Eine Presspassung ist so kaum zerstörungsfrei lösbar. Eine Presspassung wird immer zwischen zwei unterschiedlichen Legierungselementen erforderlch (Nehmer Al/GG), wenn das dritte Element (Kraft und Reibung) hinzukommt.In der Regel werden Messingbuchsen als Träger von Wellen für Drehmohment/Reibungsaufnahmen/Drehzahl eingesetzt und sitzen zumeist (Heute, in Al, Oldies auch im GG) Gehäusen. Das heisst, sie sollten die Reibung und damit den Verschleiss im Gehäuse hindern. Sie mussten daher fest sitzen, den Druck des Trägers aufnehmen und haben sich damit ihrer Nehmerumgebung angepasst. Diese Buchsen sind meisst Legierungen aus einem Gemisch aus cu/br/zn/zk...beliebig und sind dehnbahr. Der Druck der Trägerkraft staucht diese Buchse in die einzelnen Kapilare des Nehmerwerkstoffes. Da sich die Trägerwelle drehen soll in der Buchse, und nicht die Buchse mit dem Träger im Nehmer, ist dies ein gewünschter Prozess. Die buchse sitzt festund nimmt die Kraft und Reibung des Trägers auf...Um nun nach mehrmahliger Belastung einer solchen Buchse aus dem Nehmer zu entfernen, braucht man mehr Kraft, wie so eine Buchse aufnehmen kann. Das heist, seltenst zerstörungsfreie Entfernung. Durch die Kapillarwirkung funktioniert sowas nur (wie Du beschrieben hast) im Modellbau, wo wenig Kräfte auftreten!Um es genauer zu beschreiben, Du müßtest mit einem Passdorn (in einer verschlissenen Buchse?) mehr Kraft aufbieten um die fest sitzende Buchse zu lösen....das Fett würde sonst immer an dem Passdorn vorbeilaufen und nicht an der Nehmerwand und Buchse? ...oder?Meine grüße[Diese Nachricht wurde von BNW am 03. Dezember 2001 editiert.]

Willi · Beitrag von **Willi** » Di 4. Dez 2001, 18:19

Der link http://www.motor-on.de/oldtimer/index.html funktioniert (wieder)Gruß Willi

Husky · Beitrag von **Husky** » Di 4. Dez 2001, 20:31

Lieber BNW,Presspassungen werden in fast allen erdenklichen Materialkombinationen verwendet.Dieser Trick ist so gut, das es zum Ausbau größerer Wälzlager spezielle Werkzeuge (Hydraulikpumpen) zu kaufen gibt. Ein korrekt ausgelegter Press-Sitz bewegt sich immer im elastischen Bereich der Materialien.Zerstörungen der Sitze treten eher durch Korrosion (Passungsrost) auf. Um Wälzlager oder Gleitlagerbuchsen herauszupressen ist der Trick ok.Bei Gleitlagern läßt sich auf einer Fräsmaschine das Lager exzentrisch durch Fräsen soweit schwächen, daß es fast von alleine herausfällt. Ist danach natürlich kaputt. Es gibt sicher noch mehr solch kleiner nützlicher Tips, mir hat der (die "Fettpresse") da oben schon oft weitergeholfen.Viele Grüsse Husky

Eintopf · Beitrag von **Eintopf** » Mi 5. Dez 2001, 16:12

Hallo BNW,ich möchte doch kein Fett zwischen Buchse und Gehäuse bekommen, sondern die Unterseite der Buchse als "Druckschulter" nutzen!Wenn das Fett dick genug ist, bekommt man die Buchse tatsächlich mit einem halbwegs passenden Dorn raus (Die alte Welle tut´s auch). Natürlich drückt sich auch Fett vorbei, aber die Buchse kommt.Ich habe diesen Trick hier reingestellt, weil er mir geholfen hat, nicht weil ich mich wichtig tun wollte.GrüßePeter