Interesante/traurige Geschichte. Brauche Hilfe!

bremer · Beitrag von **bremer** » Do 3. Mai 2001, 23:19

Ich habe folgendes erlebt:Am 22.04.2001 habe ich meinen Mercedes-Benz 200D/8 Baujahr 1968 mit frischem TÜV an Herrn S. verkauft. Der hat das KfZ bei mir in Bremen abgeholt und ist auf eigener Achse damit nach Recklinghausen gefahren.Vorrausgegangen war eine Besichtigung des Kfz unter Zuzug eines Freundes des Käufers, der, wie er selbst behauptete Ahnung von Mercedesen hätte.Eine Probefahrt wurde ebenfalls gemacht.Dann erfolgte die Übergabe des Kfz, ich schrieb ihm eine Quittung über den Erhalt des Kaufpreises und sie montierten die mitgebrachten Kurzzeitkennzeichen und fuhren gen Heimat.Abends erreicht mich ein Anruf, das das Auto steht und der Motor nicht mehr läuft.Die Werkstatt stellt am nächsten Tag einen Motorschaden fest (der Meister konnte mir auf Rückfrage nichts genaues sagen, aber tippte wohl auf Verbindung von Kurbelwelle zur Nockenwelle).Dienstag, 2 Tage später, hat der Käufer meine Eltern(!) kontaktiert, weil ich angeblich nicht zu erreichen war und sagte er sei auf dem Weg zu mir und wolle reden. Wenn ich nicht zu hause sei, würde er das Haus meiner Eltern, wo ich nicht mal wohne (150km entfernt), belagern!Nachts um 0.00 Uhr stand er dann auch vor meiner Tür und wollte sich ausheulen.Er war sehr einsichtig und hat, bei Rücksprache mit dem Vorbesitzer (vor mir)des Kfz, die Auskunft erhalten, wie von mir auch, dass sein Vater den Motor überholt hatte (3 Jahre vorher) und dieser auch bei Übergabe an mich sehr gut lief.Was der Käufer nun von mir wollte war mir nicht klar in dieser Nacht, doch schien es so, als das er das Gefühl hatte, das die bezahlten 4500,-DM zu viel waren. Dabei hatte er nicht einmal gehandelt. Um 1.00 Uhr nachts zog er dann von dannen und ich hörte bis heute (03.05.2001) nichts mehr von ihm. Heute hat er mal wieder meine Eltern(!) kontaktiert, obwohl ich ständig erreichbar war, teils zu Hause, und 100% mobil, und drohte mit Gang zum Anwalt.Er berichtete, dass die Werkstatt starke Rostschäden ("alle Rahmen sind durch") festgestellt hätten und ich davon wusste. Belegen wollte er dies mit einem Telefonat mit dem bereits erwähnten Vorbesitzer des Kfz. Auf Rückfrage meinerseits bei dem armen Mann verneinte der dieses nur und bestätigte, sich am 24.04.2001 mit dem Herrn S. über den Motor unterhalten zu haben.Herr S. erwartet jetzt bis morgen ein Angebot meinerseits.Was kann ich tun? Wie ist die rechtliche Lage?? HILFE FORUM!!!

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Do 3. Mai 2001, 23:46

hi,nur ganz kurz: wenn kein Kaufvertrag mit Gewährleistungsausschluß gemacht wurde (schriftlich natürlich) k a n n es nach hinten losgehen. Da der Käufer einen "Zeugen" hat, können die alles Mögliche erzählen. Daß unsachgemäße Behandlung zum Motorschaden führte, ist kaum nachzuweisen. Daß frischer TÜV drauf ist, bringt auch nicht viel. Die Frage ist: was konnte der Käufer für 4,5tds erwarten. Nach "Markt" müßte das ein Zustand 3 sein. Das ist er natürlich mit einem Defekt im Kurbel-/Nockenwellenantrieb (Steuerkette gerissen? habe ich bei Duplexkette zwar noch nicht gesehen,aber... Folgeschäden?) sicher nicht. Da es ein Diesel ist, kann man da auch kaum mutwillig einen Schaden erzeugen. Gefühlsmäßig würde ich sagen, daß da eine erhebliche Reparaturkostenbeteiligung oder Rücknahme anstehen wird.grußthomas

Old Cadillac · Beitrag von **Old Cadillac** » Fr 4. Mai 2001, 10:12

Hallo Bremer.Also erstmal würde ich dem Herrn sagen, daß er ma Deine Eltern in Ruhe lassen soll. So geht's schon mal los. Außerdem nächtliche Besuche und Anrufe zu unterlassen.Da Dein Auto frischen TÜV hat und wenn die nicht total gepennt haben, können normalerweise keine Rostlöcher in dem verherrenden Ausmaße vorhanden sein.Frage ist: Was will der Mann? Auto zurück? Einen Teil des Geldes wiederhaben?Wer sagt Dir denn überhaupt, daß der Wagen nicht wunderschön läuft und das gar keine Rostlöcher da sind?Könnte doch ein netter Trick sein um Dir Geld aus der Tasche zu leihern, oder?Mache auf keinen Fall jetzt irgendetwas was nach Schuldeingeständnis aussehen könnte. Da müssen wir mal über den Preis reden o.ä.Eigentlich müsstest Du Dich jetzt vor Ort selbst vom Zustand des Wagens überzeugen. Dabei würde ich auch darauf achten, daß man Dir auch tatsächlich Dein Auto zeigt und nicht zufällig eines was genauso aussieht. Das wäre ja auch möglich. Stand auf der Quittung die FIN drauf? Hoffentlich...Viele Grüße aus OLThomas

Fenrir · Beitrag von **Fenrir** » Fr 4. Mai 2001, 10:20

Hallo,Regel Nr. 1 : Zuhause nachsehen, ob Du eine Rechtsschutz - Versicherung hast.Regel Nr. 2 : Wenn nicht, ist es für Dich nicht ganz so günstig, aber sollte der Käufer Dich über einen Anwalt anschreiben, wende Dich auch sofort an einen ( nicht wahr RA Wilke ?? ). Eine online - Beratung kann ich Dir trotz juristischer Qualifikation nicht geben und eine solche führt auch zu nichts. Sollte es wirklich ernst werden, brauchst Du einen Anwalt, der sich den Kaufvertrag genau ansieht und Dich intensiv berät. So etwas geht nicht auf die Schnelle. Du solltest auf jeden Fall nicht vorschnell reagieren und nachgeben. Zumeist hat der Käufer die schlechteren Karten, wenn er einen PKW wie gesehen erwirbt. Vor allem : Sollte er ihn in irgendeiner Art und Weise repariert oder verändert haben, dann kann eine Wandlung ( Rückabwicklung des Kaufes ) bereits aus diesem Grunde ausscheiden !Also - letztendlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird und Du solltest die weitere Entwicklung gelassen abwarten .GrußSven

bremer · Beitrag von **bremer** » Fr 4. Mai 2001, 13:37

Vielen Dank für die vielen Antworten!1. Ich habe keinen Kaufvertrag gemacht(Fehler, ich weiß!)2. Rechtsschutzversicherung habe ich nicht, bin armer Student und der Benz war so ziemlich das Wertvollste was mir gehörte!(Bis auf meine Freundin!!)3. Ich war heute bei einem Anwalt(war die teuerste 1/2 Stunde meines Lebens!).4. Käufer will Wandlung PLUS Schadensersatz, er geht sogar so weit, dass er Verdienstausfall will, weil er sich 3(!) Tage frei genommen hat um die Sache zu regeln. Schade, das er die Zeit nicht mal für 1 Telefonat an mich genutzt hat!5. Soll ich da jetzt wirklich hinfahren (300km) und mir wohlmöglich noch eins auf die ...... geben lassen?Wohnt nicht zufällig jemand der dieses liest in Recklinghausen und wäre so nett da mal vorbeizuschauen? (Kosten kann ich leider nicht erstatten.)Er war jetzt heute um 12.00 Uhr bei seinem Anwalt. Mein Anwalt sagt abwarten. Denn wir wissen bisher nicht wieviel er will.Ihr meint der betreibt vielleicht nur miese Abzocke? Wäre ja echt link!

bremer · Beitrag von **bremer** » Fr 4. Mai 2001, 13:39

Sorry, aber was ist eine FIN?????

Fenrir · Beitrag von **Fenrir** » Fr 4. Mai 2001, 15:56

Hallo Bremer,Du solltest es wirklich auf Dich zukommen lassen. Vor allem würde ich nirgendwo hinfahren oder irgendwelche Verhandlungen führen. Wenn dann nur über Deinen Anwalt und nur schriftlich verkehren. Du darfst Dich nicht vom Käufer verrückt machen lassen. Vielleicht will er Dich mit irgendwelchen horrenden Forderungen nur beeindrucken und zu unüberlegtem Handeln zwingen.GrußSven

Fenrir · Beitrag von **Fenrir** » Fr 4. Mai 2001, 15:59

....und die Möpse die jetzt der Anwalt von Dir bekommt, machen sich möglicherweise später bezahlt, wenn dein Gegner den Kürzeren zieht. Ein Verlustgeschäft ist es ohnehin, wenn ein solcher Streit erstmal ausbricht.MfG und viel GlückSven

Old Cadillac · Beitrag von **Old Cadillac** » Fr 4. Mai 2001, 16:14

Hallo Bremer.Die Fahrzeugidentifikationsnummer man könnte auch Fahrgestellnummer/Seriennummer sagen.Thomas

bremer · Beitrag von **bremer** » Fr 4. Mai 2001, 16:54

Ja, die Fahrgestellnummer war drauf. Meinst du sonst bekomme ich irgendeine Schüssel zurück?! Ich habe ja immer noch einen Funken Hoffnung auf das Gute in den Menschen, aber ich glaube das ist nicht gut!