Zündkerzen - Wärmewert

bob · Beitrag von **bob** » Mi 18. Apr 2001, 19:30

Wer kann mich über die wahre Bedeutung des "Wärmewerts" bei Zündkerzen aufklären.Wie merke ich,ob die von mir verwendeten Zundkerzen zu warm oder zu kalt sind.Ist eine Zündkerze,die verrusst beispielsweise zu kalt?Gibt es eine Logik in der Bezeichnung der Zündkerzen,was den Wärmewert angeht...?

Dominik Benz · Beitrag von **Dominik Benz** » Do 19. Apr 2001, 10:56

Hallo Bob,Zündkerzen müssen sich im Betrieb bis zu einer Temperatur aufheizen, bei der eine Selbstreinigung von schädlichen Ablagerungen einsetzt (mehrere hundert Grad). In niedrig belasteten "Bauernmotoren" müssen "heiße" Kerzen mit hoher innerer Wärmeleitfähigkeit eingesetzt werden, damit sie sich trotz der niedrigen Verbrennungstemperatur ordentlich aufheizen kann. In hochbelasteten Sportmotoren sind dann kalte Kerzen angesagt, die sich trotz hoher Verbrennungstemeraturen auch nur bis zur Selbstreinigungsgrenze aufheizen.Zu heiße Kerzen erkennt man daran, daß Glühzündungen, Klingeln und Nachdieseln auftreten. Im schlimmsten Fall erkennt man auch angeschmolzene Elektroden. Zu kalte Kerzen erreichen ihre Selbstreinigungstemperatur nicht und sind dann verrußt und können auch zu Zündaussetzern führen. Es kommt aber immer auch auf die Rahmenbedingungen an. Ewiger Kurzstreckenverkehr ergibt selbst bei optimalen Kerzen die gleichen Symptome, als ob die Kerze zu kalt wäre. Eine zu heiße Verbrennung durch Gemischabmagerung (Falschluft, Motoreinstellung) kann wie eine zu heiße Kerze erscheinen.Wenn man z. B. bei frisch getunten Motoren wenig Anhaltspunkte für die beste Kerzenwahl hat, sollte man lieber mit einer zu kalten Kerze beginnen und sich nach und nach im Fahrversuch an die richtige Wahl herantasten. Das ist gesünder als Glühzündungen zu riskieren. Auch die eigene Fahrweise entscheidet mit über die optimale Kerze. Dann muß man aber wissen, daß das gesamte Motorumfeld stimmt. Gemisch und Zündkerzen gleichzeitig testen kann sich gegenseitig verfälschen.Das schlimmste ist, daß es zwei Logiken für die Zündkerzenbezeichnung gibt. Eine, die in der Betriebsanleitung stehen dürfte und eine, nach der man heute suchen muß, da die Bezeichnung irgendwann Ende der Siebziger umgestellt wurde - natürlich genau falschrum. Ein Beispiel von Bosch: Früher war die Abstufung von heiß nach kalt z. B. 150 175 200 225 250, heute ist es andersrum: absteigend von heiß nach kalt 8 7 6 5 4 leider aber nicht immer deckungsgleich.Es gibt schlaue Tabellen, welche Werte alt/neu sich genau entsprechen, auch markenübergreifend. Hat jemand so eine?Viele GrüßeDominik

bob · Beitrag von **bob** » Do 19. Apr 2001, 14:39

Hallo DominikGenau das ist es,was ich wissen wollte.Vielen Dank für Deine klare und verständliche Antwort.Du hast mir sehr geholfen.Mit freundlichem Grussbob

Emozzione · Beitrag von **Emozzione** » Fr 20. Apr 2001, 10:05

in der Oldtimer Markt Sonderheft 25 aus 2000 (Autoelektrik von A-Z ) gabe es einen super Artikel über Zündkerzen. Ansonsten habe ich mir von Bosch und NGK das kleine Typenhandbuch schicken lassen und jetzt ist mir auch jede Umschlüsselung möglich.

bob · Beitrag von **bob** » Fr 20. Apr 2001, 13:58

"Das kleine Typenhandbuch" würde mich (und sicher auch andere) sehr interessieren.Hättest Du eine genaue Bezeichnung und zu allem Überfluss vielleicht auch noch eine Adresse...?Vielen Dank und freundlichen Grussbob

Emozzione · Beitrag von **Emozzione** » Mi 25. Apr 2001, 08:42

Entschuldigt, daß meine Antwort so lange dauerte aber war ein paar Tage in Urlaub. Bei Bosch heißt das Ding Multi Service Programm Für PKW und Kleintransporter Robert Bosch GmbH Abteilung KH/ VFW4Postfach 300220, 70442 Stuttgart - Bei NGK stht nichts drauf habe aber Tel.NR 0210297400

bob · Beitrag von **bob** » Mi 25. Apr 2001, 20:24

Besser etwas später als nie...vielen DankGrussbob