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von schreyhalz » So 15. Apr 2012, 22:29
Moin Moin !
Folgenden Text habe ich mal in einem anderen Forum geschrieben,ich kopiere ihn mal hier rein ,alos wundere dich nicht ,dass hier nicht vom Käfer die Rede ist (dort hatte jemand Probleme mit der Lichthupe bei seinem Düdo),das Prinzip ist aber das gleiche ,vielleicht hilfts ja ! :
Da ich nicht weiss,wie man hier Zeichnungen reinstellt und womöglich auch der eine oder andere nicht in der Lage ist,diese zu verstehen,versuche ich mal ,den Stromlaufplan mit Worten zu erklären,zumindestens,was das Licht betrifft.
Also,was brauchen wir ? Erstmal eine Spannungsquelle,das ist die Batterie. Diese ist mit ihrem Minus-Pol an die Karosse angeschlossen ,die Karosse dient als Rücklaufleitung.
Was wollen wir haben ? Abblendlicht,Fernlicht,Rückleuchten ,der Gesetzgeber fordert zusätzlich Begrenzungsleuchten und der Fahrer hätte gerne eine Lichthupe (Sonderwunsch,vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben).
Der Gesetzgeber fordert aber einzeln abgesicherte Rückleuchten !
Wie ist das Ganze bei den älteren DB gelöst?
Nun,man hat einen Lichtschalter eingebaut ! Der muss natürlich sinnvoll und unter Berücksichtigung der geltenden Vorschriften angeschlossen sein ,andererseits hat gerade DB früher die billigste und gesetzlich gerade ausreichende Lösung gewählt.
Also verläuft ein Kabel vom Pluspol der Batterie zum Lichtschalter.Dieser hat beim Düdo 3 Stellungen : Aus ,Begrenzungsleuchten mit Schlusslicht an,Begrenzungsleuchten /Schlusslicht und Scheinwerfer an.
Der Schalter braucht also 3 Anschlüsse : Eine Stromzufuhr,einen Ausgang für Begrenzungsleuchten/Schlusslichter , einen Ausgang für Fahrlicht.
Die Stromzufuhr hätten wir geklärt ,kommen wir zum ersten Ausgang. Dieser soll die Begrenzungsleuchten und die Schlussleuchten versorgen. Aufgrund der vorgeschriebenen getrennten Absicherung führt das Kabel von diesem Ausgang also zum Sicherungskasten und versorgt dort 2 Sicherungen .Erst hinter diesen beiden Sicherungen ist die Anlage geteilt und überhaupt abgesichert ! Ein Kurzschluss davor würde den Kabelbaum abrauchen lassen ! Der Ausgang der einen Sicherung versorgt die linke Seite,der andere Ausgang (also die zweite Sicherung) die rechte. Schlusslicht und Begrenzungsleuchte jeweils einer Seite hängen also an einer gemeinsamen Sicherung . Das zu wissen, erleichtert die Fehlersuche ,wenn also eine Begrenzungsleuchte (fälschlicherweise oft als Standlicht bezeichnet) ausfällt,aber die Schlussleuchte auf der gleichen Seite leuchtet,kann der Fehler nicht an der Sicherung liegen ,sondern erst dahinter !
Bleibt noch das Fahrlicht. Dieses wird mit dem Lichtschalter in der zweiten Stufe eingeschaltet ,dabei bleiben die Begrenzungsleuchten /Schlussleuchten an. Das fordert der Gesetzgeber,zusätzlich fordert er auch Abblendlicht und Fernlicht.
Also müssen wir einen weiteren Schalter installieren,der dieses Kabel aufteilen kann.das macht der Abblendschalter . Heutzutage meist als Lenkstockschalter ausgeführt ,es gibt jedoch auch andere Bauarten ,so findet man bei Fzgen bis in die 60er Jahre häufig den Schalter im Fussraum ,wo er mit dem linken Fuss betätigt wird.
Das Stromkabel für das Licht führt also vom Lichtschalter zum Abblendschalter ,dieser hat keine An-Aus Stellung ,sondern kann nur verteilen ,entweder wird das Eingangskabel mit dem einen oder mit dem anderen Ausgang verbunden. (Soll natürlich das Abblendlicht bei Fernlicht mitleuchten ,ist hier lediglich ein einfacher Schalter verbaut,der nur das Fernlicht zuschaltet ,das ist aber beim Düdo nicht der Fall).
So,nun können wir das Licht einschalten und auf einen Fernlicht- und einen Abblendlichtstrang verteilen,wie gehts nun weiter ?
Wir haben nun also 2 Kabel ,erst diese führen zum Sicherungskasten.Jedes Kabel versorgt wiederum 2 Sicherungen ,macht also 4 ! Von jeder dieser Sicherungen führt also ein Ausgang zu einer Glühwendel ,ab hier erfolgt also erst die Aufteilung zwischen links und rechts ! Damit gilt das gleiche wie schon bei den Begrenzungsleuchten/Schlusslichtern : Erst ab hier ist das System abgesichert !
Von dem Ausgang einer der beiden Fernlichtsicherungen führt noch ein Kabel zur (vorgeschriebenen ) Fernlichtkontrollampe.
Bis hierhin ist das System die absolute Minimallösung zur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften.
Nun möchte noch jemand eine Lichthupe haben ! Diese soll das Fernlicht betätigen und natürlich auch ohne eingeschaltetes Licht funktionieren. Wie löst man das am einfachsten und damit am billigsten ?
Wir brauchen also eine Spannungsquelle und müssen diese Spannung über einen Taster zur Fernlichtglühwendel leiten. Taster deswegen ,weil ein Taster im Gegensatz zum Schalter nicht einrastet ,die Lichthupe soll nur solange wirksam sein ,so lange der Taster betätigt wird.
Am einfachsten wäre es jetzt ,einfach das Kabel,welches zum Lichtschalter führt,anzuzapfen und über einen Taster mit dem Ausgang für das Fernlicht am Abblendschalter zu verbinden. So würden praktisch diese beiden Schalter überbrückt und ansonsten alle weiteren Komponenten der bereits vorhandenen Lichtanlage mit genutzt.
Unerklärlicherweise hat DB hier den einfachen Weg verlassen und eine kompliziertere ,daher teurere und unzuverlässigere Lösung gewählt.
Die Stromversorgung erfolgt über eine weitere Sicherung (und ist damit abgesichert) . Es wird also eine eigene Sicherung eingebaut oder wie beim Düdo eine bereits vorhandene mit benutzt. Von dieser Sicherung führt das Kabel zum Taster ,von dort zum Fernlichtausgang des Abblendschalters . Damit ist die Lichthupe quasi doppelt abgesichert ,der Strom durchfliesst also erst die Versorgungssicherung ,anschliessend den Taster und dann die beiden Sicherungen für das Fernlicht !
Eine Leitung direkt zu den Fernscheinwerfern ist technisch nicht möglich ,da diese die beiden Fernscheinwerfer verbinden würde.In diesem Fall wäre die Trennung zwischen Links und Rechts für das Abblend/Fernlicht im Sicherungskasten unwirksam !
mfG Volker