BILDUNG, BILDUNG und kein Ende...

[healdok]

Zitat: Weil dazu eben auch Moral und Verantwortung gehört.Moral und Verantwortung sehe ich noch meiner Familie und Freunden gegenüber, aber doch nicht dem Staat. Ich habe mehr Freunde außerhalb dieses Staates in Holland, Frankreich, UK, etc. als hier im deutschen Bundesgebiet. Also lieber deutscher Staat, mach Du was Du willst, ich mache das meinige. Ich verstehe überhaupt nicht warum man sich hier so aufregt.Was interessiert mich der deutsche Staat, ich sehe zu dass es mir und meiner Familie gut geht, also warum soll ich dem Staat gegenüber Moral und Verantwortung zeigen. Jeder der das tut hat m.E. schon verloren und versteckt sich hinter seinem Gejammere.GrußJosef

[StevieP2]

Zitat:Original erstellt von boogie am/um 15.02.10 14:14:27Wenn das alles so zweifelhaft ist in der Schweiz, dann geh' doch nach..... Weissrussland z.B., ist sicherlich alles viel besser dort! Ich glaube eher, es wäre für alle am Besten, wenn wir Deutschen, Österreicherer und alle anderen auch mal Ihr Geld aus der Schweiz abziehen... vermutlich gehen dann aber dort sofort die Lichter aus.Steffen

[1300VC]

Zitat:Original erstellt von healdok am/um 15.02.10 15:00:13Was interessiert mich der deutsche Staat, ich sehe zu dass es mir und meiner Familie gut geht, also warum soll ich dem Staat gegenüber Moral und Verantwortung zeigen. Jeder der das tut hat m.E. schon verloren und versteckt sich hinter seinem Gejammere.GrußJosefJosef, ich jammere nicht, aber ich habe auch nichts in CH, LI oder LU gebunkert. Wenn dich der Staat nicht oder nicht mehr interessiert, dann bist du dir aber scheinbar sehr sicher, daß du nie Sozialleistungen des Staates wirst beanspruchen wollen. Also keine Rente, Pension, Hartz-IV oder dergleichen ? Dann braucht man aber auch keinen Rechtsstaat, keine Demokratie, oder ? Deine Kinder oder Enkelkinder haben auch keinen Bedarf an staatlicher Schulförderung, brauchen keinen Studienplatz ? Kindergeld kassiert dann auch niemand in der Familie ?Mit welchem Rechtsanspruch, wenn ich das mal unverblümt fragen darf, willst du dann ein rechtschaffener Bürger dieses Staates sein?Es soll keine persönliche Bewertung deiner Aussagen sein, aber wenn jemand so denkt, ist das schon krass.Zeigt aber scheinbar die moderne "Welt". Wenn das wirklich schon weit verbreitet sein sollte, diese Denke, dann erklärt mir das so manches. Gibt mir aber auch sehr zu denken.Chris.Beitrag geändert:15.02.10 16:01:12

[healdok]

Hallo Chris,ja ich lebe in dieser modernen Welt und versuche das Beste für mich und die meinen da herauszuholen und fahre im Moment damit ganz gut. Das klingt vielleicht krass, aber Wohlfahrt ist nur da wo man sie sich selbst baut. Ich habe einen Vertrag mit diesem Staat, leiste meine Verpflichtungen, soweit ich das muss, erwarte aber auch vom Staat und seinen Leistungen an mich und die meinen, dass er sie zu seinem Teil erfüllt. Dass beide Seiten versuchen zu mauscheln ist selbstverständlich in dieser modernen Welt. Ein bischen Spekulation ist überall dabei, auch bei staatlichen Leistungen. Ich bin auf jeden Fall beruhigter da es die EU gibt, die unseren Staat ggf. vielleicht auffängt, falls er mir gegenüber zahlungsunfähig geworden ist. Ich bin nur zufällig mit diesem Staat eine gegenseitige Verpflichtung eingegangen. Wenn ich damals ein paar Kilometer weiter südlich, oder weiter westlich in die Welt geblickt hätte, wär mein Vertragspartner ein anderer.GrußJosef

[Knochentreter]

Zitat:Original erstellt von 1300VC am/um 15.02.10 14:26:40Wer so oder wie auch in dem o.a. Fall im "Standard" denkt, hat doch nach wie vor kein schlechtes Gewissen, oder ?Das Ganze wird ja fast heruntergeredet auf "Bagatellniveau". Da braucht man aber auch nicht zu erwarten, daß a) jemals eine Art "Einigkeit" unter den Bürgern herrschen wird können, b) Solidaritätsgedanken entstehen können.Volle Zustimmung, Chris. Ich meinte nur, dass man aufpassen muss, nicht im Klassenkampf zu ersaufen, während sich die Oberen Zehnmillionen die Hände reiben...Die Rolle der Medien (oder was sich tlw. heutzutage so schimpft) fällt dabei schwer ins Gewicht. Meinungsbildung findet dort statt, wo es auf die Schnelle verstanden wird und man nicht zu sehr ins Detail muss...@ StevieP2:Ich gebe Dir absolut Recht - auch wenn das natürlich sehr plakativ formuliert ist. Und auch wenn ich dabei gegen beide (meiner Heimat-) Alpenländer spreche: aber die bestehende Form eines Bankgeheimnisses (Ö hat ja auch eins) ist in dem Moment, in dem man damit andere Staaten schädigt nicht mehr zeitgemäß. Hier wird es zu Reformen kommen müssen.@ healdok:L'état c'est moi. Der Staat bist Du, sind wir alle. Diese abstrakte Darstellung "Du da, ich dort" - hält auf Dauer nicht. Ich wähle ihn, ich finanziere ihn - also bin ich Teil davon. Ich bringe was ein und kriege was zurück. Drum ärgern mich Steuersünder ganz persönlich - weil sie dem Staat und damit auch mir ans Bein pinkeln. Wer's gern günstiger hat, soll nach Monaco, in die Schweiz oder nach Jersey ziehen und dort versteuern - aber auch dort leben. Aber dass die UBS-Filiale in Hamburg schwerreichen Unternehmern Tipps zur Anlage nicht deklarierter Kohle auf Schweizer Konten gibt - das darf und kann nicht sein.Gruss,KT

[wokri]

Zitat:Original erstellt von kai.r am/um 14.02.10 21:09:08Mein beiden Vorredner sprechen mir aus der Seele.Und wokri, es steht doch überhaupt nicht zur Debatte, unser Sozialsystemauszuhebeln oder gar abzuschaffen, davon redet doch gar keiner.Es geht um das Maß, die soziale Gercehtigkeit Gerechtigkeit und vor allem die Bezahlbarkeit.Alle Forderungen, so edel sie auch klingen möchten, müßen von irgendjemand anderem bezahlt werden.Stellst Du Dich hin und arbeitest drei Tage die Woche nur dafür, dass Dein bekanntermaßen fauler Nachbar den ganzen Tag vor der Glotze hocken kann ?Wie soll man jemand, der gelernt, geschuftet und sich bemüht hat, vermitteln, dass er letzdendlich die ganze Mühe sich hätte sparen können, da sein faulenzer Kumpane im Prinzip ohne Arbeit und ohne lernen genausoviel Geld zur Verfügung hat.Ich meine , das hat alles etwas mit Gerechtigkeit zu tun und nicht damit, dass ich oder ein anderer mehr Geld im Monat habe als ein Sozialhilfeempfänger.Und ich sags nochmal, die Löhne werden bezahlt von den Arbeitgebern, nur wenn es dem Arbeitgeber gut geht, kann er Arbeitsplätze schaffen und erhalten und überhaupt Löhne bezahlen.Jedem steht es frei, unternehmerisch tätig zu werden, ein Risiko einzugehen, und jeder hat das Recht, die Früchte seiner Arbeit zu ernten und sich dafür nicht von irgendwelchen Dauerversagern, die nur nach dem Staat rufen können, als Kapitalistenschwein bezeichnen lassen zu müßen.Damit meine ich übrigens nicht Dich, Wokri.Ich schließe nicht aus, dass es ausbeuterische Arbeitgeber gibt, ganz und gar nicht, man muss aber auch mal die vielen vorbildlichen Unternehmer sehen.Wo wären wir heute ohne Robert Bosch, was hat der nicht alles für seine Leute getan, wo ohne Max Grundig, was tut aktuell der Wolfgang Grupp nicht alles, um die Arbeitsplätze im Lande zu halten.Sind das alles Kapitalistenschweine, die sich nach Afrika verziehen sollen ?Und bevor jetzt wieder die Keule mit den Großbanken kommt, auch ich bin strikt dagegen, was da abgelaufen ist.Aber vielleicht war es einfach das kleinere Übel... ich weiss es nicht, in der Hochfinanz kenne ich mich nicht aus.Aber ich sehe ein, dass es schwer zu vermitteln ist, dass Kindergärten mangels Geld geschlossen werden, aber die Hyporealestate, alleine der Name schon..., mit 100 Milliarden, soviel waren es glaube ich, gestützt wird.Man sollte nicht auf die Gewerbetreibenden und den Mittelstand eindreschen, wenn man die Hochfinanz, die Banker und Großmanager meint, das sind zwei verschiedene Welten.Man muss sich nur mal ankucken, wie der, mir fällt jetzt der Name nicht ein, vorletzte oder letzte Vorstandsvorsitzende von Quelle/Arcabdor den Konzern ausgenommen hat.Unfassbar , absolut unfassbar !Dann kai.r. hast du dich in deiner Argumentation aber gründlich vergaloppiert. Was mich stört, ist die hier von einigen vertretene Meinung, so kommt es zumindest rüber, dass alle Transferempfänger faule Säcke sind. Die gibt es, ohne Zweifel. Nur muss man sich einmal verdeutlichen, wie hoch ist der tatsächliche Prozentsatz dieses Subproletariats? Nehmen wir einmal die Arlo-Quote Anfang der 60eer Jahre an, also zu Zeiten der Vollbeschäftigung, da lag diese Quote bei ca. 800.000 Menschen. Geben wir einfach einen tatsächlichen Teil hinzu, Wiedervereinigung etc., dann mag dieser gesellschaftliche Bodensatz vielleicht bei ca. 1,2 Mio betragen. Das wird eine Gesellschaft ertragen müssen. Gehen wir weiter davon aus, dass es z.Z. ca 6,5 Mio Transferempfänger gibt, dann haben wir in dieser Gruppe eine Reihe von Personen, die mit akademischem Abschluss, ein Bekannter hatte mir heute eine Zahl von ca. 20% genannt, keine Arbeit bekommen. Weiter haben wir in dieser Gruppe einen nicht unerheblichen Teil, die allein erziehend sind, ihre Kinder nicht in eine Kita bekommen, weil es keine entsprechende Anzahl an Betreuungsplätzen gibt.Dann gibt es in dieser Gruppe Personen, die unterqualifiziert sind. Personen, die keine Arbeit finden, weil die Arbeitsplätze wegrationalisiert sind. Wir sehen also die Gruppe der Transferempfänger, ich weigere mich diese als Hartz IV-Empfänger zu bezeichnen, denn Personen nach einem Vorbestraftem zu benennen ist für mich indiskutabel, ist sehr inhomogen. Westerwelle's Ausführungen sind so dermaßen neben der Spur, das dieser Knilch für mich als Minister nicht mehr tragbar ist. Er bedient lediglich nur Vorurteile, die für eine genaue Diskussion, was íst gerecht oder ungerecht, nicht dienlich sind. Der muss weg!Ich habe keine Lösung für das Problem, mein Steuersatz inkl. Sozialabgaben beträgt über 50%. Ich meckere oft auch darüber, aber ich weiß auch und da kann ich mich nur wiederholen, das ist auch ein Beitrag in eine soziale Sicherheit, ich kann in meiner Umgebung auch ohne Wachmänner und Schutzzaun leben, und das möchte ich auch weiterhin.Um den Gedanken von weiter oben noch einmal aufzugreifen, was machen wir mit den Unterqualifizierten, ich weiß es nicht, außer wir führen in den kommunalen Arbeitgebern die "Bagger-freien-Abteilungen" ein. Ein bewusster Verzicht auf maschinellen Einsatz in der Arbeit. Dieses aber auch bei angemessenem Lohn, der zum Leben reichen muss. Erst dann kann ich die Stütze kürzen, denn hier werden dann Tätigkeiten angeboten, die jemand machen kann.Des Weiteren hat in dieser Diskussion das Thema Kinder seinen Platz. Und damit sind wir wieder beim ersten Betrag. Bildung, auch gerade bei Westerwelle, ist zum Sonntagswort verkommen wie weiland der 17. Juni. Es wird viel geredet, aber nichts gemacht. Ich habe das auch weiter oben schon geschrieben, zerbröckelnde Schulgebäude, eine Ausstattung, die jedem Unternehmer zur Aufgabe seines Tuns zwingen würde, Abbau von Lehrerstellen und und und. Hier in Niedersachsen ist gerade die CDU/FDP dabei das Schulsystem vollends gegen die Wand zu fahren.

[Mario]

Hallo Josef, moralisch integres und verantwortungsvolles Handeln sind Säulen unserer Demokratie und unseres gesellschaftlichen Lebens. Ich jedenfalls fühle mich in beidem meinen Mitmenschen gleichermaßen verpflichtet wie meiner Familie. Meine Mitmenschen und ich, wir sind nämlich "der Staat", den es offenbar, wo es geht, zu bekämpfen en vogue ist!Viele GrüßeMarioBeitrag geändert:15.02.10 17:03:16

[Sierra]

Bevor hier auf die sogenannten Steueroasen eingedroschen wird, möchte ich kurz an einen Ausspruch eines Liechtensteinischen Fürsten vor etlichen Jahren erinnern. Er sagte sinngemäß: Eine Oase kann nur dort sein, wo rundrum Wüste ist. Und ich finde, er hat recht. Das deutsche Steuersystem ist vermutlich das undurchsichtigste und damit schlechteste der Welt.Glaubt Ihr, CH hat keinen Bodensastz an Sozialschmarotzern? Warum schaffen es Schweizer Politik und Banken, das Geld aus ganz Europa magisch anzuziehen?Nicht die sind die Bösen, sondern unser Volk, unser Staat, unsere Politik, unser System ist zu unfähig und zu dumm dazu.Man sollte erstmal vor der eigenen Tür kehren, bevor man auf den Nachbarn losgeht.GrußMichael

[healdok]

Zumindest hier in EU Europa einschl. Schweiz, Island und Norwegen gibt es keinen guten oder schlechten Staat. Die Staaten haben sich so entwickelt wie es die Eigenheiten der Menschen und damit die Politiker, die ja gewählt werden möchten, es für richtig gehalten haben. Leider bekommen die Politiker viel zu wenig für ihre Aufgaben und daher ist auch die Qualität der Staatsvertreter so schlecht. Welcher erfolgreiche Mensch möchte denn in die Politiker-Armut fallen. Der Stundenlohn und die Randbedingungen für Politiker sind so mies, da findet sich doch keine Qualität mehr.Mario, wenn es so ist, das wir der Staat sind, dann möchte ich lieber nicht dazu gehören. Ich schäme mich nämlich mehr über unseren Staat, als dass ich stolz darauf bin. Ich könnte wunderbar damit leben Schweizer, Holländer, Brite, Monegasse oder Norweger zu sein.GrußJosef

[Knochentreter]

Zitat:Original erstellt von Sierra am/um 15.02.10 19:15:02Warum schaffen es Schweizer Politik und Banken, das Geld aus ganz Europa magisch anzuziehen?Weil sie nicht fragen, woher es kommt.Und weil sie absolut niemandem eine Auskunft darüber geben.So einfach ist das.Zitat:Man sollte erstmal vor der eigenen Tür kehren, bevor man auf den Nachbarn losgeht.Natürlich. Und da gibt es genügend Verbesserungsbedarf. Dennoch ist das Thema Bankgeheimnis eines, das nun wiederholt unter Beschuss geraten ist/wird. In Krisenzeiten verlieren die Staaten ihre Geduld. Zu Recht. Ich hab's auch dicke, wenn ich meine Kohle brav versteuere und Richie Rich nebenan, parkt seine hinterzogenen Millionen gedeckt in der Schweiz.Raffgierige Grüße,KT