Aus dem MT-Forum...

[Manta-Simon]

Der Punkt ist einfach, dass solche Zitate in der Vergangenheit regelmäßig aus dem Zusammenhang gerissen wurden und die Grundaussage somit verfälscht wird.Wer lesen will, was ich dazu schreibe, kann dies im Motortalk Forum tun, der Link steht darunter.Wer den hier anklickt, erkennt schnell, dass zum Beispiel bei der hier von 280SEC zitierten Passage mal wieder jeglicher Bezug fehlt . . .Deswegen halte ich es für eine Frechheit, solche Dinge so zu zitieren, wer meint hier etwas mitteilen zu wollen kann einfach einen Link reinstellen oder den kompletten Beitrag kopieren, alles andere ist nicht einmal den Speicherplatz wert, sondern taugt allenfalls für Polemik auf Bildzeitungsniveau.Mfg, Mark

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Manta-Simon:Der Punkt ist einfach, dass solche Zitate in der Vergangenheit regelmäßig aus dem Zusammenhang gerissen wurden und die Grundaussage somit verfälscht wird.Bist du neuerdings in der Politik aktiv?

[Manta-Simon]

Zitat:Original erstellt von oldsbastel: [QUOTE]Original erstellt von Manta-Simon:Der Punkt ist einfach, dass solche Zitate in der Vergangenheit regelmäßig aus dem Zusammenhang gerissen wurden und die Grundaussage somit verfälscht wird.Bist du neuerdings in der Politik aktiv? [/QUOTE]Nein, dann wäre ich wahrscheinlich eine Person des öffentlichen Lebens und müsste mich damit abfinden.So steht es mir frei, ob ich mich damit abfinde oder nicht, was ich aber tun werde Mfg, Mark

[Thomas404]

Hallo Mark, eigentlich hätte ich im Moment etwas Wichtigeres zu tun, ausserdem wollte ich eigentlich früh ins Bett gehen, da ich zur Zeit um 4 Uhr morgens aufzustehen habe, aber jetzt juckt es mich doch in den Fingern, auf die Aussage vom 08.03.2006, 11.06 h in http://www.motor-talk.de/t990167/f7/s/thread.html zu reagieren: >> (...) Weiter haben wir hier eine freie Marktwirtschaft, wer etwas haben will, muss dafür arbeiten, sind ja nicht im Kommunismus.Wer eine Portion Fisch auf dem Petersberg essen will, muss dafür eben seine 32¤ hinlegen, wer die nicht hat, hat ganz einfach Pech gehabt. Der kann auch nicht verlangen dass es -für ihn- bezahlbar bleibt...Wenn er es haben will, muss er eben mehr arbeiten, und ihr werden schon sehen, wie toll das ganze funktionieren wird, (...) Erstens mal herrschte zumindest zu meiner Schulzeit in diesem unserem Lande noch die soziale Marktwirtschaft, was jedoch nicht das gleiche ist wie Sozialismus oder Kommunismus.Zweitens erzähle ich Dir jetzt mal was zum Thema "mehr arbeiten": Auf einer Betriebsversammlung im Juli 2005 verkündete unser Vorstand: "Wir haben unsere Produktivität in den letzten drei Jahren um 30 Prozent gesteigert, und keiner ist daran gestorben." Das möchte ich jetzt nicht weiter kommentieren. Ich stelle nur fest: Vergangene Nacht ist ein Arbeitskollege von mir gestorben, der in vier Jahren in Rente gehen wollte. Genaues weiß ich noch nicht; vermutlich Herzinfarkt, zumindest soll er bereits gestern über Schmerzen und Atembeschwerden geklagt haben, was er für eine Bronchitis hielt.Ein anderer hat wenige Monate nachdem er nach 35 Jahren in der Firma in Rente gegangen ist, einen Schlaganfall erlitten. Und 2005 hatten wir mal eine Phase, in der jede Woche ein Kollege, von denen die meisten noch nicht einmal 40 gewesen sind, gestorben ist. Einen davon habe ich persönlich gekannt; den hat zwei Wochen vor seinem 50. Geburtstag ein Herzinfarkt umgehauen. Aber zurück zum Finanziellen: Dafür, dass im Lauf der letzten Jahre die Arbeit wirklich spürbar härter geworden ist, verdiene ich heute sogar weniger als noch vor drei Jahren, nämlich einschließlich Akkordzuschlägen (Zeitgrad 137 Prozent, d.h. dass ich in 100 Minuten Arbeit im Wert von 137 Vorgabeminuten zu erledigen habe), Nachtzuschlägen und Schichtprämien im Schnitt ca. 1.600 Euro netto, wovon alleine die Nachtzuschläge und Schichtprämien schon an die 150 Euro ausmachen. Und die Leiharbeiter, die bei uns beschäftigt sind, verdienen nochmals spürbar weniger. Ich frage mich, wie z.B. ein 36jähriger Familienvater, Spezialist für Aluminiumschweissen, der sich seit dem Konkurs seines früheren Arbeitgebers vor sieben Jahren als Leiharbeiter durchhangelt, mit 1.100 Euro im Monat über die Runden kommt. Und da geht es nicht um Fisch auf dem Petersberg.Vor drei Jahren hatte ich noch einen von den Rahmenbedingungen wesentlich besseren Arbeitsplatz, interessante Arbeit und war zwei Lohngruppen höher eingestuft, aber dann wurde ich im Rahmen von Umstrukturierungen per Sozialplan versetzt und heruntergestuft. Natürlich hätte ich auch weggehen können anstatt der Versetzung zuzustimmen, aber aufgrund der Erfahrungen einiger anderer Leute, die gemeint haben, woanders ihr Glück zu finden, und damit böse auf die Schnauze gefallen sind, wollte ich das nicht riskieren. Und ich möchte behaupten, dass ich nicht irgendjemand bin. Ich habe z.B. ein Hochschulstudium abgeschlossen, die Meisterprüfung im Kfz-Handwerk mit Auszeichnung bestanden, für meine Firma auch im Ausland als Montagedelegierter gearbeitet usw. Zusammenfassend: Bitte verschone uns mit Deinen Stammtischparolen von wegen "das faule Pack soll mehr arbeiten, wenn es mehr Geld will".Drittens wäre vielleicht auch bezüglich der Fahrzeugauswahl mal etwas mehr Toleranz angebracht. Für mich persönlich wären z.B. Deine Autos das Allerletzte. Für einen Opel P1 würde ich keinen einzigen Cent ausgeben, obwohl meine Mutter auf so einer Karre im Jahr 1961 den Führerschein gemacht hat. P2, Rekord A und B sowie der Schlüsselloch-Kapitän und sein Nachfolger gefallen mir allerdings. Und den Mercedes W 124 habe ich auch noch nie leiden können. Als mein Vater zum ersten Mal einen gesehen hat, war sein Kommentar: "Was soll das für ein Mercedes sein? Der hat ja Rücklichter wie ein Ford Taunus!" Und bei meinem letzten Arbeitgeber musste ich öfters Vorgesetzte in einem 200 Diesel Bj. 1995 mit Schaltgetriebe herumkutschieren. Dieses Auto war ganz einfach eine Zumutung. Da war unser versiffter alter Werkstattpassat viel angenehmer zu bewegen. Und erst die Zentralverriegelung des 200 D, oder war es die Wegfahrsperre? Wegen dieser Fehlkonstruktion musste ich im Winter 1999 einmal ausrücken, weil die Batterie im Schlüssel leer war und der Wagen deshalb entweder nicht mehr aufzusperren oder zu starten war - ich habe es vergessen und verdrängt. Ich glaube, er ging nicht mehr aufzusperren, weil er keine Schlüssellöcher hatte und nur per Funkfernbedienung geöffnet werden konnte, oder so. Bezüglich Wegfahrsperre lobe ich mir jedenfalls die VW-Version: Wartungsfreier und batterieloser Transponderchip im Zündschlüssel, und im Zündschloss eine Lesespule, die von der Autobatterie versorgt wird. Und solange die Autobatterie genügend Saft hat, kann man starten.Weil ich vorhin schon in Versuchung gewesen war, den 124er als schwule Dreckskiste zu bezeichnen, möchte ich Dir zum Abschluss noch einen Absatz aus einem Text von Joseph von Westphalen (geb. 1945) im "Merian-Extra 100 Jahre Automobil" vom Sommer 1986 (warst Du da überhaupt schon geboren?), Seite 120-123 zitieren: >> (...) und von Ästhetik hat der Käufer wenig Dunst, der sich seinen neuen Mercedes am liebsten gleich im Werk in Sindelfingen abholt, mit "nassen Augen vor Glück", wie einem Leserbrief an eine Autofachzeitschrift zu entnehmen ist. Der fährt nun selig nach Hause und findet noch schön, was doch schon unanständig abscheulich ist: Viele dieser neuen Autos schnüffeln mit ihren Schnauzen so hundsföttisch am Boden entlang und recken den kastigen Arsch unanständig in die Höhe. Bei Auffahrunfällen verkeilt, offenbart sich die latente Homosexualität ihres Schnitts. (...) Wenn Du den 124er gut findest, soll es mir recht sein, aber akzeptiere dann auch, wenn andere Leute andere Autos für erhaltenswert halten. Leben und leben lassen!MfG, ThomasEdit wegen Tippfehlern.[Diese Nachricht wurde von Thomas404 am 09. März 2006 editiert.]

[Mario]

Sauber gebrüllt, Thomas ! Ich fürchte aber, das waren die reinsten Perlen vor die Säue.Viele Grüße,Mario

[tommi1]

@Thomas404: Gratulation zu diesem Beitrag und mein Respekt, daß Du nicht nur mit leeren Hülsen argumentierst sondern Zahlen auf den Tisch legst.bis demnäxtommi

[Rene E]

@Thomas: Gratulation auch von mir. Sehr schön.

[er ka]

Hallo Thomas,ein sehr offenes und ehrliches Statement.Vielen wird es nicht viel anders ergehen, glaube ich zumindest und es ist egal ob selbständig oder angestellt, jeder hat sein Päckchen zu tragen, so oder so.Nur glaube ich das Dein Statement nicht die Wirkung zeigen wird die Du Dir davon erhoffst, ist es doch an einen 19 jährigen gerichtet, welcher im Hotel Mama derzeit gut versorgt ist. Da fehlt es an jeglicher Reife, Lebenserfahrung und dem leider üblichen "Biss" für den täglichen, wirtschaftlichen Überlebenskampf in der heutzutage ziemlich harten Gesellschaftsform.Lasse Mark mal eine eigene Familie gründen und Kinder bekommen, ohne unter dem goldenen Vordach zu sitzen, auf eigenen Beinen seinen Mann stehen und da wird sich das Oldtimerthema zumindest stark reduzieren und/oder sogar durch die entstehenden Umstände von selbst erledigen.Genau dann, sollte er Deine Worte nochmal lesen, wird er Dich zu verstehen beginnen, aber erst dann.Ich musste auch erst das tägliche Überleben lernen und glaube das ich das seit 34 Jahren ohne Hotel Mama und Papa auf eigenen Beinen bisher gut hinbekommen habe, das muss mancher erstmal nachmachen.Ich fahre(selbst das harte Leben)freundlich grüssender ka

[Mario]

Zitat:Original erstellt von er ka:...und Kinder bekommen...Hey, noch so'ne Drohung und ich rede nix mehr mit Dir Viele Grüße,Mario

[ericstrip]

@Thomas404: Das ist wirklich ein toller und sehr wichtiger Beitrag von Dir... auch wenn ich befürchte, daß der Gemeinte ihn weder richtig lesen noch verstehen wird. Wir hatten hier schon wiederholt solche Versuche, diesem unverschämten, ignoranten und scheinbar komplett gefühlskalten Spezialisten für die ganz einfachen "Lösungen" das wahre Leben zu erklären. Es hat nichts genutzt. Seitdem gehe ich ihm nach Möglichkeit hier aus dem Weg.Aber herzlichen Dank an Dich, daß Du es noch einmal versucht hast.