Führerschein: Muße oder Muß?

[Dannoso]

Zitat:Original erstellt von piksieben:Hallo Forum,in meinem Bekanntenkreis kriege ich gerade eine interessante Diskussion mit: Muß man heutzutage einen Auto-Führerschein haben?Pik7Hallo,was hast Du denn für einen Bekanntenkreis? Ewig grüne Weltverbesserer, oder wie???Zum Thema: wer heute keinen Führerschein hat, bewegt sich in den Randzonen der Gesellschaft. Auf jeden Fall hat diese Person in verschiedenen Bereichen gravierende Nachteile (z.B. im Beruf) zu erwarten.Grüsse

[Rene E]

@Dannoso: Das würde ich so hart nicht sehen.Gut wir reden hier von Führerschein. Aber ich kenne ziemlich viele Leute die kein Auto haben. Schon seit Jahren nicht, bzw. nie gehabt.Ich bin z.B. der einzige in unserem Haus wo immerhin 11 Erwachsene Menschen wohnen, der ein Auto hat. Und wenn ich nicht Oldtimer als Hobby hätte, hätte ich auch keines. Ich habe ja auch kein "Alltagsauto" und ich benutze meine Autos fast ausschließlich am Wochenende und dann dreht es sich mittelbar meistens wieder um das Hobby.Es kommt darauf an wo man wohnt und arbeitet. Hier in der Bonner Altstadt haben viele Leute kein Auto. Es steht nur rum, kostet Geld, geht kaputt und Autofahren ist obendrein gegenüber Fahrradfahren langsam und nervig.Man muß hier schon, so wie die jungen Türken, einem primitiven Männlichkeitswahn unterliegen um Kurzstrecken mit dem (voll krassen) Auto in der Stadt zurückzulegen.

[piksieben]

Zitat:Original erstellt von Rene E:[B...Ich bin z.B. der einzige in unserem Haus wo immerhin 11 Erwachsene Menschen wohnen, der ein Auto hat. ...[/B]Die Frage wäre jetzt: Wieviele dieser 11 erwachsenen Menschen haben einen Führerschein?

[Rene E]

Ich denke, die meißten werden trotzdem einen haben.Allerdings möchte ich viele Führerscheinbesitzer ohne Fahrpraxis lieber nicht im Straßenverkehr erleben.Eine Ex von mir hatte sogar ein Auto, hat es aber so gut wie nie benutzt. 4-Mal im Jahr vielleicht. Das war ihr auch egal, da die Eltern alles bezahlt haben. Die war eine extrem unsichere gefährliche Fahrerin. Ich habe sie sowieso nie mit meinen Autos fahren lassen und bin auch nach dem zweiten Mal nicht mehr mit ihr mitgefahren.Vor 10 Jahren habe ich Wuppertal selber mal erlebt, wie eine Studentin ohne Fahrpraxis sich mit einem gemieteten Umzugs-LKW so in einer Wohnsiedlung festgefahren hatte, daß der gesamte Verkehr dort zum erliegen kam. Es mußte erst jemand die zu Tränen aufgelöste Studentin überreden ihr das Steuer zu überlassen um den Wagen wieder freizufahren, während um sie herum ein irres Hupkonzert unter wüstesten Beschimpungen tobte.

[Dannoso]

Hallo Rene E,es war auch nicht so hart gemeint. Wenn man kein Auto braucht ist das doch ok.Nur den Führerschein, und dartum ging es ja, den braucht man in der heutigen Gesellschaft. So wie wir diese hier verstehen schon. Wer hat schon das Glück am Arbeitsort auch zu wohnen? Es gibt sicher noch mehr Beispiele...GrussPS: und bei dem Hobby halt sowieso

[Hurvinek]

"Der Führer war ein armes Schwein, er hatte keinen Führerschein...." Hallo, allerseits!Also, als ich noch in Deutschland auf dem Land wohnte, konnte ich mir ein Leben ohne eigenes Auto eigentlich gar nicht vorstellen. Ohne Auto ist man da teilweise ziemlich aufgeschmissen, speziell dann, wenn man in einer Gegend wohnt, wo nur alle 2 Stunden mal ein Bus vorbeikommt.....Dazu kommt noch ein kleines Imageproblem: Wer mit 18 keinen Führerschein hat, wird von den Anderen u.U. nicht wirklich ernst genommen. FS und Auto sind also mehr oder weniger Pflicht.In der Schweiz ist das allerdings etwas anders. Ich habe nirgendwo so viele Leute getroffen, die kein Auto bzw. nicht mal einen Führerschein haben wie hier. Sogar altgediente Bauleiter bei uns im Büro machen ihre Arbeit ohne Auto, nur mit ÖPNV. Für mich war das früher (siehe oben) undenkbar.Betrachtet man sich aber mal in Ruhe das Öffentliche Vekehrssystem in der Schweiz, dann wird ziemlich schnell deutlich, warum das so ist: Fast jedes noch so kleine Seitental ist bahntechnisch erschlossen, wo das nicht der Fall ist, fahren Busse. Die Züge und Busse: Eng getaktet, sauber, pünktlich und im Vergleich zu Deutschland sehr günstig.Kleines Beispiel: Wenn ich von zuhause nach Luzern in die Stadt will, fahre ich mit dem Bus (Schnellkurs über die Autobahn) ca 18 Minuten, dann bin ich mitten in der Stadt. Mit dem Auto geht es in 10 Minuten, aber dafür bezahle ich dann in der Stadt horrende Parkgebühren. Im Berufsverkehr steht man schon mal bis zu einer Stunde im Stau, der Bus nicht, weil der eigene Busfahrspuren benutzt, der ist also auch in den Stosszeiten in 18 Minuten da. Die Taktung der Busse: alle 15 Minuten, traumhaft, ehrlich!Die Akzeptanz der öffentlichen Verkehrsmittel ist in der Schweiz insgesamt weit grösser als in Deutschland. Ich selber hab´ mich auch daran gewöhnt, mit dem Auto fahre ich schon seit einiger Zeit gar nicht mehr. Nur noch, wenn ich in Deutschland bin. Und wenn ich mit meinem Fiat fertig bin, wird´s auch wieder mehr werden, speziell am Wochenende.Noch was: Es gibt noch etwas, warum in D das Autofahren dem Bahnfahren vorzuziehen ist: Die Freundlichkeit des Personals! Die ist in D nämlich in vielen Fällen nicht vorhanden. In Basel - ich kam gerade aus einem SBB-Zug mit einem typisch freundlichen Schaffner - bin ich in den ICE der DB Richtung Köln eingestiegen und wurde prompt angeknurrt: "Da können Sie Ihre Tasche aber nicht abstellen!"...... Da wurde mir schlagartig klar, dass ich wieder in Deutschland war. Auf Tanjas Frage bezogen ist also in D ein Führerschein inkl. Auto ein absolutes Muss!Euch allen einen schönen Tag und gute Fahrt!Der Olli

[Dannoso]

Hallo,na ja die Schweiz als Musterländler ohne Individualverkehr hinzustellen ist ja wohl ein arg "hinkender" Vergleich!Die Deutsche Industrie, spezielle Autoindustrie, ist ein riesiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Wo eben keinen Nennenswerte Autoindustrie existiert, wie in der Schweiz, wird sich auch keine Nennenswerte Autolobby entfalten. Und schon ist der Weg für alternative Verkehrskonzepte frei!Was schließen wir daraus? Gebt den Grünen in Deutschland eine Chance. Schafft die Autoindustrie und damit langfristig den Individualverkehr ab, schwubs ist der Weg für Bahn und Busse frei! Das dann große (noch größere) Teile der Bevölkerung arbeitslos sind. Was juckts die Grünnen?Und warum das ganze? NUR weil hier einer seinen FÜHRERSCHEIN nicht machen will, bricht jetzt die ganze Deutsch Wirtschaft zusammen! SO NICHT!!!

[kat]

Hi,im Osten wurde früher aus den verschiedensten Gründen mehr Bus und Bahn gefahren. Die Preise heute schrecken mich aber auch ab. GrußStefan

[alpinist]

Zum Thema:Die Berliner Grünen forderten heute eine Städtemaut:8 Euro pro Fahrt mit einem LKW oder PKW in eine Innenstadt, was auch immer so definiert wird!Leute, schafft euer Auto ab, in ein paar Jahren wirds für Gebrauchtwagen gar nichts mehr geben..........egal wie alt die sind.Lieferverkehr in Städten per U-Bahn oder immense Preissteigerungen: Klasse Ideebei unserer Wirtschaftslage!Jetzt heißt es bald wieder:Zurück in die Steinzeit.

[victor]

Hallo,also müssen tut man bestimmt keinen haben. Bestes Beispiel sind dafür die Eltern eines Freundes, beide Ende 50, er Ex-Handwerker, beide nie einen besessen. Kommen bestens durchs Leben. Gerade wie dein Fall zeigt, ist jedoch ein Führerschein in vielen Bereichen des täglichen Lebens (besonders bei der Arbeit) heute unabdingbar geworden. Das sollte man nicht verurteilen, das ist eben so - und sich dem auch nicht verschließen.Wenn sich jemand kein Auto leisten will oder kann, finde ich das nachvollziehbar; wenn jedoch jemand (wie hier) die Chance erhält auch noch bezuschusst den Führerschein zu machen und sich so doch noch ins nunmal weitverbreitetste Beförderungssystem einklinken kann, dann sollte er das auch tun.Das Argument "zu alt für die Fahrschule" würde ich nicht so gelten lassen - bei mir in der Fahrschule saßen auch mehrere die mit Ende 30 noch einen (Motorrad-)Führerschein gemacht haben. Klar mag es etwas befremdlich sein und lauter 17-18jährigen zu sitzen, aber ist das ein Problem? Da schaut keiner komisch. Das Argument mit den Bieren würde ich absolut nicht zählen, das ist m.E. nur eine reine Schutzbehauptung. Und wenn er sich mit Führerschein dann doch nicht beherrschen kann mit den Bieren ist er ihn eben schnell wieder los.Leg ihm doch nochmal die "mobilen" Vorteile eines Kärtchens dar und mach ihm auch klar, daß sein Chef es zwar bisher toleriert hat, das aber in Zukunft wohl nicht mehr lange tolerieren wird! Denn an seiner Arbeitsstelle wird ihm ja wohl noch was liegen.Grüße, Victor