Sichern von digitalen Bildern

[Rene E]

Die Originalunterlagen meiner Diplomarbeit, abgegeben 1996, gespeichert auf einem MO-Medium (Magneto-optische Disk) ist nicht mehr lesbar. Es gibt die hardware nicht mehr und auch die Formatierung in der damaligen Konfiguration wird sich nicht wiederherstellen lassen. Wir hatten damals schon Schwierigkeiten in Bochum beschriebene MOs mit der gleichen Hardware in Basel zu lesen. Es gab noch keine genormte Formatierung, es wurde noch viel gebastelt.Der gebundene Ausdruck ist natürlich noch existent. Aber das war ja nur die Zusammenfassung. Die Orginalen Bilddatensätze, Meßwerte, Protokolle, Entwürfe. Alles verloren.Faszinierend aus der Geschichte finde ich den chinesischen "Festplattenspeicher". Obwohl die Chinesen vor 2000 Jahren schon das Papier erfunden hatten, befahl ein Kaiser (weiß nicht mehr welcher) Alles Wissen in polierte Granittafeln einzumeißeln und diese in weichem Sand, stehend zu vergraben. Diesem Befehl ist man 600 Jahre lang gefolgt. Da sich die chinesische Sprache nicht so weiterentwickelt hat, wie unsere, kann man die Granittafeln relativ problemlos entziffern.Wenn ersteinmal alle Tafeln gelesen wurden, wird diese Epoche Chinas mit Sicherheit die am besten dokumentierte Zivilisation aus dieser Zeit sein. Ich muß mal nach den genauen Daten/Informationen googeln.

[Mr. Hobbs]

Zitat:Original erstellt von bib:...interessanterweise sind diese selbst nach 20 jahren noch problemlos lesbar,während 8 jahre alte 3.5" disketten durchgehend unlesbar sind.meine c64 disketten sind auch alle noch lesbar, ich habe in meinem weihnachts-urlaub fort apocalypse gespielt...Hallo Peter,das ist interessant. Vielleicht hängt das mit dem eklatanten Preisverfall zusammen, der im Laufe der Zeit eingesetzt hat. Die Datenträger wurden immer billiger, wahrscheinlich auch qualitativ schlechter.Was Aufnahmen auf VHS-Cassetten betrifft: Ich habe jetzt (nach ca. 10 Jahren) alte Videos, die ich für meinen ersten Sohn aufgenommen hatte (Benjamin Blümchen, Babar, der Elefant etc.) wieder aktiviert, weil mein Nachzögling sich jetzt auch dafür interessiert. Kann man alle noch sehr gut anschauen.Beste GrüsseChristoph

[Rene E]

Die Qualität der Datenträger ist auf jeden Fall schlechter geworden und die Lesefehler werden inzwischen über entsprechende Software und mehrfaches Lesen kompensiert.Mein CD-Spieler von 1992 kann nach wie vor alle CDs spielen die ich bis ca. 2000 gekauft habe. Bei neueren CDs steigt er aus bzw. erkennt sie gar nicht. Herumfragen bei einigen HiFi Händlern hat meine Vermutung bestätigt. Es ist ein 2-Bit 4-fach "oversampling" Abspielgerät. Heutiger Standard ist ein vielfaches höher. Irgendwann fing man an die CD-Qualität stark herunter zu fahren.

[Blechschlampe]

Hallo Forum!Einen entscheidenden Aspekt der Archivierung habt Ihr aber bislang vernachlässigt:Die Lagerung.Bei meiner Tätigkeit in diversen Archiven habe ich regelmäßig Dias vorgefunden, die nicht farbstichig waren. Trocken und gleichmäßig kühl - und selbsverständlich dunkel - sind die Zauberwörter und natürlich kommt es zusätzlich noch auf die Wahl der Dia-Filme an. Mein von mir lange Zeit favorisierter Dia-Film, der Kodachrome, ist inzwischen noch sündhaft teurer als er früher schon war. Er wird nach einem anderen Verfahren als die "normalen" Dia-Filme entwickelt.Genauso verhält es sich bei Tonbändern und Disketten und erst recht bei CD's. Warum schreiben die Hersteller Lagertemperaturen auf ihre Produkte?Weil das Zeug bei Temperaturschwankungen arbeitet wie eine Stahlbetonkonstruktion.Aber während Stahl und Beton ja bekanntlich den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten haben, ist dieser bei CDs - Kunststoff und Alu - unterschiedlich. Und die kleinste Ausdehnung der Beschichtung auf dem Träger hat hier fatale Folgen, in dem die ganze CD unlesbar wird.Magnetbänder lassen sich ja auch weiterhin noch lesen, auch wenn die Qualität der gespeicherten Informationen sehr schlecht geworden ist. Mit elektronischen Krücken kann man diese Fehler jedoch aufwändig wiederherstellen.Als alternatives Speichermedium wären vielleicht die Speicherkarten wie CF-Karten denkbar.Und die klassischen Papierabzüge - aus dem Fotolabor und nicht dem häuslichen Foto-Tintenstrahldrucker - halten auch sehr lange wenn richtig gelagert und vor UV-Strahlung geschützt!Es grüßt die Blechschlampe!

[ford64]

Schön, dass Blechschlampe die Haltbarkeit der Datenträger mal im Zusammenhang mit den Lagerbedingungen bemerkt. CDs werden im Laufwerk einer beträchtlichen Hitze von bis zu 60°C ausgesetzt. Eine selbstgebrannte CD, die täglich mehreren solchen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist hat verständlicherweise eine andere Haltbarkeit als eine, die nur einmal gebrannt wurde und seitdem im verschlossenen Schrank aufbewahrt wird.die Haltbarkeit von CDs ist bei Weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf. Es gibt hochwertige Rohlinge zur Datensicherung, die durchaus länger als "ein paar Jahre" verlustfrei auslesbar sind.

[Leines]

Servus in de Runde,das ist, was ich an diesem Forum liebe: Kompetenz und Augenmaß. Meistens wenigstens. Und wenn nicht, machten die Grabenkämpfe immer noch Spaß mit zu verfolgen. @Stefan Hercher: Natürlich, ich nehme mich und meine Fotografie-Künste nicht so wichtig, das alles für kommende Generationen erhlaten werden muß. Ich denke aber, dass es einigen unserer 6 Kinder Spaß macht, Bilder aus der Vergangenheit zu betrachten. Fernab von jedem 'Früher-war-alles-besser-Gehabe'. Ich denke für den Hausgebrauch tun´s die selbstgebrannten Cd´s. Man darf nur die Entwicklungen auf dem PC-Sektor nicht verschlafen. Aber das tun wir ja nicht...Ein anderer Aspekt ist tatsächlich: Wie übermitteln wir folgenden Generationen Lagerplätze von Atommüll, Giftmülldeponien etc. von denen Sie besser die Finger weg lassen?Wie wäre es eigentlich damit, Speicherplatz im Internet zu kaufen. Da sollten die Daten eigentlich doch relativ sicher sein, oder?Grüße Leines

[vince158]

Ich bin kurz davor mir eine externe Festplatte zu kaufen.Da bekommt man mehr als 100GB Platz schon für um die100 Euro. Die Dinger sind klein und durch die USB-Technikauch weitestgehend kompatibel. Finde ich ziemlich praktisch.Zur Not kann man so'n Ding auch einfach mal mitnehmen.In 5 Jahren kann man die Daten garantiert noch lesen unddann auf ein vielleicht neueres Format überspielen.(Vielleicht auf eine 100TerraByte-Platte?)Parallel hab ich meine wichtigsten Daten auf CD gebrannt.Aber ich muss zugeben: Wirklich WICHTIG ist nichtsvon alledem.... kann man auch mal drüber nachdenken.Grüße aus HH!Philip

[Rene E]

Täusch Di8ch nicht!Ich habe mehrere 100 Bilder verloren, weil ich sie auf meine externe Festplatte gespielt habe und die defekt war.Der Vergleich des Verzeichnisse zeigte an das alles in Ordnung war. Ich hätte aber besser einen intensiveren Vergleich angestellt, denn die Zieldateien waren defekt und konnten nicht mehr geöffnet haben. Die Originaldateien habe ich natürlich gelöscht (war ja Sinn der Sache Platz zu schaffen)Sicherungskopie, Sicherungskopie, Sicherungskopie, Sicherungskopie, Sicherungskopie, Sicherungskopie!!!

[vince158]

Hi RenéMit Dir haben wir doch jemanden hier im Forum, der sichmit dieser Materie wirklich auskennt.Der Punkt, dass eine externe Platte auch kaputt sein kann,macht mir jetzt natürlich auch ein bisschen Sorgen.Gibt's denn ne Möglichkeit (irgendein Programm) diePlatte – bevor man sie mit seinem Zeug vollballert – aufHerz und Nieren zu prüfen?Norton drüberjagen vielleicht? Oder irgendetwas anders?THANX!Philip

[Mario]

Hallo Philip,warum sicherst Du Deine Dateien nicht auf 4,7GB-DVD-Rohlinge ? Oder besser noch, auf DVD-RAM-Speicher ? Diese lassen sich im DVD-Laufwerk wie eine normale Festplatte ansprechen.Viele Grüße,Mario