Tiefensee: Fahrrad ist sinnvolle Alternative zum Auto

[Dieselgolfer]

Wie genial ist das??Einerseits ist beschlossen und amtlich, daß jemandem der Arbeitslosengeld bezieht ein Arbeitsweg von bis zu 2 1/2 Stunden täglich zugemutet werden kann. Beim Arbeitslosengeld 2 gibt es diese Einschränkung NICHT, d.h. der Arbeitsweg darf auch viel länger sein. Wer das nicht möchte, darf gern eine bezahlbare Wohnung am neuen Arbeitsplatz suchen - und zwar jedesmal wenn sich irgendwo eine neue "Arbeitsgelegenheit" für eine undefinierte Zeit ergibt. Über lange Strecken zur Arbeit zu pendeln ist also höchst modern und politisch gewollt. Andererseits startet man für 220000 Euro(!) die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit". Ist das nun Zynismus oder nur pure Ignoranz? Sicher gibt es den einen oder anderen Verwaltungsbeamten, der auch mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren könnte. Aber der wird es sicher auch ohne so eine schöne, teure Initiative tun und sich dabei für fürchterlich schlau und elitär halten. Willkommen in Deutschland!!Gruß Jan.

[StevieP2]

Das ist ja für mich eine echte Alternative, wenn ich gerade so heraus schaue:- 40 km Fahrtweg einfach.- Wohnort am Taunusrand, d.h. so hügelig, dass selbst selbsternannte Profi-Radler in albernen Biker-Leggings absteigen und schieben.- Scheißwetter draußen, obwohl Sommer sein sollte.Steffen

[Rene E]

Ja herrgottnochmal. Seid doch froh, wenn die Leute die keinen weiten Weg haben, motiviert werden, den mit dem Fahrrad zurückzulegen, dann haben die die auf das Auto angewiesen sind wenigstens weniger Verkehr.Schon mal darüber nachgedacht?In Münster werden 35% des innerstädtischen Verkehrs mit dem Rad zurückgelegt. Es wohnen aber sehr viele Leute außerhalb die mit dem Auto nach Münster reinpendeln. Was wäre wohl auf den Straßen los wenn Münster nicht so fahrradfreundlich wäre und jeder mit dem Auto rumkurven würde?

[Hurvinek]

Zitat:Original erstellt von Rene E am/um 30.05.2006 17:32:28(...) Was wäre wohl auf den Straßen los wenn Münster nicht so fahrradfreundlich wäre und jeder mit dem Auto rumkurven würde?Ganz klar, René:Die Autofahrer hätten nicht nur das Recht auf Vorfahrt, wenn sie bspw. a) auf einer Hauptstrasse unterwegs sind, b) bei rechts-vor-links von rechts kommen, c) in einer Einbahnstrasse in der richtigen Richtung fahren etc., sondern sie könnten dieses Recht auch ausüben!

[Martin1501]

Warum eigentlich Fahrrad fahren? Den Fußgängern gehört die Zukunft!

[MartinNg]

Hallo zusammen,was mich schon wieder ankotzt, wenn ich das lese, ist, dass bei uns aber auch aus jeder Mücke ein Elefant gemacht werden muss, nur um potentielle Wähler zu beeindrucken, oder um die Ökos zum Freund von schwarz-rot zu machen.Mein Gott; wenn ich hier in unserer Kleinstadt was zu erledigen hab', es nicht grad aus Eimern kübelt und ich nicht viel zu transportieren hab', dann nehm' ich auch das Fahrrad. Aber schon wieder ein Politikum daraus zu machen à la, was bin ich doch für ein toller Umweltschoner, weil ich jetzt das Fahrrad nehme; sowas liegt mir sowas von fern.Und was erreicht man mit dem erhobenen Zeigefinger ? Nichts. Sollen doch in den Schulen wieder irgendwelche Öko-Lehrer den Kids ach so pädagogisch den Sinn der Fahrradbenutzung 'reindrücken'.Das Ergebnis wird sein, dass man sich noch mehr auf den Roller ab 16 freut.Genauso war's mit dem Müll. Ich bin jetzt 43 und als ich ein Hosenscheisser war und meinen Dreck irgendwo hingeworfen hab', hiess es, 'heb's auf oder es gibt eine ins Genick'.Heute wird ein Wahnsinnsaufstand schon im Vorschulalter gemacht - Müllvermeidung, Mülltrennung, etc., mit dem Ergebnis...... 'schaut doch mal auf die McDonalds-Parkplätze'.Oder wieviel Kids rauchen heutzutage ? Da muss ich sagen, greifen die 'Aufklärungskampagnen' voll. Und zwar voll ins Klo.Ich schweife ab, ich weiss, aber genau so sehe ich das auch bezüglich dieser Fahrradgeschichte. Wird wieder ein Riesending draus gemacht und genau DAMIT das Gegenteil erreicht.Warum nicht einfach Fahrradfahren, weil man Lust dazu hat ? Nee, es muss wieder irgendwelche gesundheits- oder umweltpolitischen Gründe haben, wenn man sich auf den Drahtesel schwingt.Und wer das nicht selbst merkt, dass das Fahrrad eine 'sinnvolle Alternative zum Auto' sein kann, und dem es von Politikern gesagt werden muss; dem ist sowieso nicht zu helfen.McDepp, der jeden Samstag, wohnhaft 300m von hier, mit seinem Auto meine Ausfahrt zuparkt, um meinem Nachbarn Guten Morgen zu sagen; ich glaub' nicht, dass der zukünftig das Fahrrad nimmt, nur weil Tiefensee sowas sagt.Viele GrüßeMartin

[Mr. Hobbs]

Zitat:Original erstellt von Rene E am/um 29.05.2006 17:43:04...Man kann wirklich viel öfter das Fahrrad nutzen. Wenn ich mir manchmal ansehe, daß die Leute für ein paar hundert Meter mit dem Auto fahren, kriege ich das kotzen. Denn solche unverantwortliche Spritverschwendung und Umweltbelastung aus reiner Faulheit ist daran Schuld, daß man über Fahrverbote nachdenkt.Man fasst es nicht. Da fahren Leute 800m mit dem Auto zum Waldrand um zu Joggen, oder 2 km zum Fitneßstudio um sich dann auf ein Trimmrad zu setzen....Hallo allerseits,was Rene angesprochen hat, darüber sollte man doch nachdenken anstatt das Thema gleich so negativ zu zerpflücken!Es wird sicherlich von niemandem erwartet, daß er 20 oder 30 km einfach per Farrad zurücklegt, besonders, wenn er nicht sicher sein kann, auch zu einer festen Zeit seine Arbeit zu beenden, damit er nicht erst um Mitternacht nach Hause kommt! Auch wird von Handwerkern wie Fliesenlegern, Dachdeckern etc. nicht erwartet, daß sie künftig das schwere Gerät per Fahrrad zum Einsatzort bringen!Aber es ist doch bekannt, daß sich die Leute zu wenig bewegen, ungesund essen, überwiegend sitzende Tätigkeiten ausüben ("Dienstleistungsgesellschaft") und oft wirklich die kleinsten Strecken unbedingt noch mit dem Auto zurücklegen.Was Rene über das Beispiel Hasselt geschrieben hat, ist doch sehr interessant. Über so etwas wird hier leider nicht nachgedacht!Was ich immer als falsch empfunden habe ist, daß die Tarife im ÖPNV oft zu teuer sind, daß für viele das Auto die einzigste Alternative darstellt. Die Folgekosten des Individualverkehrs (Umweltbelastung, Strassenabnutzung u.a.) tauchen in der Wirtschftlichkeitsdiskussion leider nie auf.Warum nicht einmal Radfahren?Gute Fahrt, per Auto oder Rad oder Vesparoller oder Inlines oder Kickboard oder...Christoph

[ford64]

bekomme ich dann eigentlich Zuschüsse von der Krankenkasse, wenn ich meinen durch erblich bedingten Gelenkknorpelschwund und chronischer Osteoarthritis bereits geschädigten Gelenken mit Fahrradfahren jetzt den Rest gebe?

[Gordon]

Zitat:Original erstellt von Rene E am/um 29.05.2006 17:43:04Man fasst es nicht. Da fahren Leute 800m mit dem Auto zum Waldrand um zu Joggen, oder 2 km zum Fitneßstudio um sich dann auf ein Trimmrad zu setzen.Beweis: siehe Foto

[oldierolli]

Hallo, nun was Positives zum Fahrrad (als Sportgerät): mein Orthopäde sagte, das sei für die Gelenke so gut wie Schwimmen, da die Bewegung ohne die Belastung durch das Körpergewicht erfolgt, im Gegensatz zum JOGGEN! Gruß. Rolf