Was ist bei SPIEGEL ONLINE los ???

[wellhausen]

Hallo erstmal wieder nach mehrjähriger Abwesenheit im Forum Bin grad zum dritten mal in den letzten tagen bei SPIEGEL Online über einen Youngtimerartikel gestolpert - was ist da los??Hat der Redakteur Youngtimer-Aktien gekauft oder wie....?Ist ja wirklich schön und gut, aber solche Hurra-Artikel machen doch auf Dauer echt die Preise kaputt, vermute ich.Habe im Artikel gesehen dass eine treibende Kraft des Forum dahintersteckt (RA Wilke): Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen? GrussChristian

[RA-Wilke]

Hallo Christian,melde mich ebenfalls aus der urlaubsbedingten Abwesenheit zurück und zeige meine Verteidigungsbereitschaft an (und hätte jetzt gern ein Lächel-Smilie gesetzt, wenn ich nicht zu doof dazu wäre).Die treibende Kraft hinter der Geschichte bin allerdings nicht ich, sondern ein Redakteur der dpa aus Hamburg. Vor einiger Zeit rief er hier an und machte ein sehr ausführliches Interview zum Thema Youngtimer; so ausführlich, daß es bis jetzt für 2 oder sogar 3 Artikel gereicht hat. Da dpa praktisch alle Tageszeitungen und Zeitschriften Deutschlands beliefert, hat in der letzten Zeit natürlich eine unheimlich breite Streuwirkung eingesetzt, die Story erschien u.a. im Spiegel, in der Financial Times Deutschland, in den Dresdner Neuesten Nachrichten und heute rief ein Redakteur der TV Direkt (!) an, der sich ebenfalls des Themas Youngtimer annimmt.Wie immer hat der steigende Bekanntheitsgrad eines Hobbies Vor- und Nachteile. Wenn jede Tageszeitung über das Phänomen Youngtimer berichtet, wird es zwangsläufig schwieriger einen älteren Herrn zu finden, der sein vollausgestattetes Granada Coupé mit 26.000 Original-Kilometern für die Abwrack-Prämie von 50 Euro abgibt.Auf der "Haben"-Seite steht aber etwas, das für den Großteil der Youngtimer-Fans von weitaus größerer Bedeutung ist:Die Existenz der Youngtimer-Szene wird durch solche Artikel zur Kenntnis genommen. Und zwar nicht nur von der Allgemeinheit, sondern auch von der Wirtschaft und den Versicherern! Hier herrscht nämlich oft noch die irrige Ansicht, daß es nach 1975 keine Liebhaberfahrzeuge im unteren bis mittleren Preissegment gibt. Oft genug rufen bei Classic Data verwirrte Versicherungsvertreter an und fragen: "Hier will sich so'n Verrückter seinen Opel Rekord von 1980 versichern lassen. Die Karre ist doch gar nichts mehr wert, oder?" Doch, ist sie (und die Preise stehen im neu erschienenen CD Marktspiegel...). Diese Fehlvorstellungen lassen sich ausräumen, wenn der Youngtimer noch stärker ins Licht der Öffentlichkeit rückt. Daß dabei immer mal wieder etliche dumme, oberflächliche und schlecht recherchierte Geschichten auftauchen, läßt sich verschmerzen, sofern das Bild des Youngtimer-Fahrers nicht völlig verzerrt wird. Wenn gleichzeitig Bosch wieder alte Motronic-Steuergeräte baut und Audi paßgenaue Typ 44 Kotflügel herstellen läßt, nehm ich das gern in Kauf.Frank

[wellhausen]

Hallo Frank,ok, hiermit ziehe ich die Anklage zurück Das war natürlich alles nicht ganz ernst gemeint, aber wenn man binnen kürzester Zeit soviel Artikel zum Thema Youngtimer liest wird man schon stutzig. Dass das unterm Strich ein Vorteil für Youngtimerfans ist, ist ja auch klar.Lustiger finde ich, dass die Artikel von dpa zugekauft werden, ich dachte immer dpa, reuters u.ä. beschränken sich auf Zuliefern von Informationen, nicht auf ganze Artikel.Gruss,Christian