Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
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- Dannoso
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- Registriert:Mo 28. Okt 2002, 01:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Hallo,ein Aspekt wird bei der ganzen Diskussion immer wieder (meiner Meinung nach) vergessen: die Aufwertung des Eigenen Egos. Oder anders ausgedrückt "Hallo Nachbarn schaut mal wie Induviduell ich bin!"Klar, ein zeitnaher Wagen bringt keinerlei Aufmerksamkeitswerte Seitens Anderer. Eine mit Rallyestreife mutiertie Kiste (so wars früher, heute Musikboxen usw.) schon eher. Und ein per Definition zum Alltagsoldimer mutiertes Auto, erst recht. Im nächsten Schritt dann (wenn man es sich leisten kann) ein Wagen mit H-Kennzeich und dann ist man endgültig aus der Masse heraus. Dann ist man WER! Zumindest meinen (zugeben tut es natürlich keiner) das einige... Was tun die Schick Mikis? Die holen sich nun die ganz teueren um wiederum in der Oldi Masse nicht unterzugehen. Natürlich mit einer gewissen "Vorbildfunktion".Der Trend, und das war ja die Ausgangsthese, geht auch deshalb in diese Richtung, weil man nun jetzt etwas besonderes (einen Oldi) HAT und damit per Eigendefinition etwas besonderes IST.na ja , oder so ähnlichGrüsse, aus dem EgoLand
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- Registriert:Di 29. Okt 2002, 01:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
Hallo zusammen,sagt mal, wo sind denn die jungen Leute, die Oldtimer/Youngtimer fahren wollen??? Hier im Norden gibts nich besonders viele davon. Wenn jungen Leute (ca. 18 bin 25 Jahre) sich überhaupt die Mühe machen, sich nach einem Oldi umzudrehen, dann nur mit Kopfschütteln und Unverständniss. Die meisten (mit ABI 2002-Aufkleber usw.) fahren NEU-Polo, NEU-Golf, NEU-was weiss ich. Höchstens noch verbreiterte Golf 2 oder ähnliches. Aber noch ältere kaum...Aber wahrscheinlich ist in anderen Teilen der Repubik sowieso wieder alles anders.Grusschrischieee
Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
Moin,gestern muss ich zu lange im Forum gestöbert haben, jedenfalls wachte ich heute mit folgendem Albtraum auf:Endlich wurde nach langen Beratungen und auf Empfehlung der Müller-Kommission das erweiterte Altauto-Gesetz verabschiedet:Ab sofort werden Kraftfahrzeuge abhängig vom Alter in die folgenden Zulassungsklassen eingeteilt:I: Neu und Gebrauchtwagen II: Potentielle KlassikerIII: Fortgeschrittene KlassikerIV: KlassikerV: Automobiles KulturgutDie Klassen sind wie folgt definiert:I: Neu und GebrauchtwagenAlle in Deutschland produzierten oder erstmalig zugelassen Fahrzeuge bis zu einem Alter von 10 Jahren, es gilt der Tag der ersten Zulassung. Nach Ablauf von 10 Jahren sind diese Fahrzeuge an den Hersteller zurückzugeben.II: Potentielle KlassikerFahrzeuge mit einem Alter von 10 Jahren bis 20 Jahren können von deutschen Herstellern an interessierte, besonders qualifizierte Privatpersonen oder Vereine abgegeben werden. Die Qualifikation wird durch den Oldtimerschein A nachgewiesen. Das Fahrzeug muss mindestens dem Zustand 3 nach Oldtimerbewertung (OB) und dem Werksauslieferungszustand entsprechen, nachträglich angebrachtes Zubehör ist nicht zulässig. Diese Fahrzeuge können bis zu 10.000 km im Jahr frei bewegt werden. Steuerlich sind sie wie Fahrzeuge der Klasse I zu behandeln III: Fortgeschrittene KlassikerFahrzeuge mit einem Alter von 20 Jahren bis 30 Jahren. Voraussetzung für Besitz und Erwerb ist der Oldtimerschein B, das Fahrzeug muss sich im Zustand 2 befinden, schlechter bewertete Fahrzeuge sind dem Hersteller zurückzugeben. Diese Fahrzeuge können bis zu 5.000 km im Jahr frei bewegt werden. Steuerlich sind sie wie Fahrzeuge der niedrigsten Schadstoff-Klasse zu behandeln. Die Teilnahme an mindestens einer anerkannten Oldtimerveranstaltung pro Jahr ist nachzuweisen. Ab Klasse III entfallen AU und HU, die Fahrzeuge müssen jedoch einmal im Jahr zur Oldtimerbewertung (OB) vorgeführt werden. Fahrzeuge ab Klasse III sind mit dem Aufkleber für schützenswertes Kulturgut zu kennzeichnen.IV: KlassikerFahrzeuge mit einem Alter von 30 Jahren bis 40 Jahren. Voraussetzung für Besitz und Erwerb ist der Oldtimerschein B 2. Für Zustand, Originalität und Nutzung gelten die Kriterien der Klasse III, jedoch ist die Teilnahme an mindestens 5 Oldtimerveranstaltungen nachzuweisen. Die Steuer beträgt einheitlich 150 ? im Jahr.V: Automobiles KulturgutFahrzeuge mit einem Alter von 40 Jahren und älter. Voraussetzung für den Besitz ist der Oldtimerschein C. Als Fahrzeuge der Klasse V gelten Fahrzeuge mit einem Zustand von 1bis ?1. Diese Fahrzeuge sind Eigentum des Bundes und werden besonders geeigneten Personen zur Pflege überlassen, sie müssen soweit zumutbar auf allen Oldtimerveranstaltungen vorgeführt werden, eine Besteuerung entfällt. Bei Überführung dieser Fahrzeuge in die Klasse V, erhalten die Eigentümer eine einmalige Abfindung in Höhe des ursprünglichen Neupreises. Die Abfindung ist Zweck gebunden und dient dem Erhalt des Fahrzeugs. Die Oldtimerscheine:Klasse A (Grundschein): Mindestalter 30 Jahre. Voraussetzung 10 Jahre Fahrpraxis, keine Eintragung in das Verkehrsregister, polizeiliches Führungszeugnis. Theoretische Prüfung: Technische Grundkenntnisse, Wagenpflege und Automobilgeschichte.Klasse B: Grundschein der Klasse A und Nachweis von mindestens 5000 gefahrenen Kilometern mit einem Fahrzeug der Klasse III (in Begleitung eines Inhabers des Oldtimerscheins mind. der Klasse B) Mitgliedschaft in einem Oldtimer-Verein. Profunde Kenntnisse der Historie und der Modelle der gewählten Fahrzeugmarke. Theoretischer und praktischer Nachweis von Grundkenntnissen in Wartung und Pflege.Klasse B 2: Oldtimerschein Klasse B und Nachweis von mindestens 10000 gefahrenen Kilometern mit einem Fahrzeug der Klasse IV (in Begleitung eines Inhabers des Oldtimerscheins mind. der Klasse B 2). Profunde Kenntnisse der Historie und der Modelle des gewählten Fahrzeugtyps. Theoretischer und praktischer Nachweis von Grundkenntnissen in Instandsetzung von Technik, Elektrik und Karosserie eines Kraftfahrzeugs.Klasse C: Oldtimerschein Klasse B 2 (mind. 5 Jahre). Profunde Kenntnisse der Technik und der Bestandteile des gewählten Fahrzeugs (mind. 20 Ersatzteilnummern sind zuzuordnen). Theoretischer und praktischer Nachweis von detaillierten Kenntnissen der KFZ-Technik und Oldtimerrestauration, Schweiss-, Dreh- und Lackierkenntnisse sind nachzuweisen.------------Nachdem ich schweißgebadet aus dem Bett gesprungen bin, rannte ich sofort in die Garage. Am Heck des BMW klebte Gott sei Dank nur der blau/weiße Propeller und nicht das blau/weiße Kulturgut-Logo.Ich wünsche eine schöne Woche und Freude am FahrenGerritWer Tippfehler findet möge sie behalten.
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- Registriert:Mi 2. Mai 2001, 00:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
kompliment an den texter, hoffentlich bringen wir damit niemanden auf gedanken....
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- Registriert:Di 23. Jan 2001, 01:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
Hallo,ich glaube, ein Aspekt des Themas ist hier etwas zu kurz gekommen: Der Wunsch nach dauerhaften Werterhalt.Alle Produkte waren und sind für eine bestimmte Nutzungsdauer konzipiert.Bedingt durch ein schneller gewordenes Innovationstempo und Umsatzinteressen wird diese Nutzungsdauer immer kürzer konzipiert.Dem steht ein ("deutsches?) Interesse entgegen, alle Dinge für die Ewigkeit haben zu wollen. Die Autos von "damals" haben einen höheren Werterhalt und sind auch wartungsfreundlicher als heutige konstruiert.U.a. auch deshalb fällt es uns leichter, uns mit unseren Fahrzeugen zu identifizieren.Oldtimer- Liebhaberei ist nunmal in erster Linie eine stark emotionale (wie manche Threads hier beweisen )Angelegenheit, die bestenfalls zur besonders von Dir, kranioklast, gepflegten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema führt.Aber warum hast Du genau die Fahrzeuge, die Du hast? Auch Du empfindest mit Sicherheit mehr als wissenschaftliches Interesse daran, oder ?Genau deshalb darf man nicht einfach jeden 123er mit H- Kennzeichen pauschal als billige Einkaufsmöhre betrachten...Der größte Teil der heute gebauten Autos, Häuser etc. wird schon in ein paar Jahrzehnten moderneren gewichen sein. Das ist auch gut so.Aber wichtig ist trotzdem, das genug historische Belegexemplare erhalten bleiben, oder?beste Grüße,Peter
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- Registriert:Do 18. Apr 2002, 00:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
Hallo,irgendetwas ist in der Szene schief gelaufen.Wenn man die Diskussion im Motorraverthread verfolgt, wo es seitenlang um Felgen und sonstiges Zubehör geht, ob der TÜV dem zustimmt oder nicht, die grelle Lackierung, die monströsen Formen und Motoren: Das erinnert mich an junge Mädchen, die sich kichernd über Rocklängen und enge Hosen unterhalten und was die Freunde oder der strenge Pappi (TÜV) dazu sagt.Von einem älteren, richtigen Oldtimerfreak verlange ich, daß er sich mit der gesamten Bandbreite der Automobiltechnik beschäftigt, fernab aller modischen Trends, die Vergangenheit erforscht und nicht sein Oldtimerhobby der gerade aktuellen Technikfeindlichkeit, Zivilisationkritik und Politikverdrossenheit ideologisch entgegensetzt.Von einem jüngeren Oldtimerliebhaber verlange ich, daß er mit jugendlichem Schwung experimentiert und den "vergangenen Fortschritt" nachvollzieht und auch die großen Irrtümer würdigt, aber eben auch an den Fortschritt glaubt. Wenn ich hier Kommentare lese, wie: "Buntglastonne" über das Smart-Konzept, "Alibi-Fahrzeug" für den Öko-Lupo, Abfälliges über Kunststoffe und Elektronik, beweist das eigentlich nur den Niedergang einer Industrienation.Dies ist durchaus keine lustfeindliche Sicht - fahren soll man natürlich auch - , aber hauptsächlich über 07er, TÜV, Breitreifen, Felgen, möglicherweise historisch einwandfreies Tuning zu diskutieren, ist auf die Dauer unbefriedigend. Deshalb meine kleine Provokation vom Wochenende.Gruß kranioklast
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Der Trend zum Oldtimer: Fortschrittsfeindlichkeit früh vergreister Konsumenten?
Lieber Helmut,dass das eine Provokation war, war ja ziemlich klar.Aber läuft hier in der Diskussion wirklich etwas schief? Bestehen hier wirklich derartige Widersprüche?Das mit dem Interesse an der gesamten Bandbreite der Autotechnik und dem Erforschen der Vergangenheit ist absolut zu unterstreichen. Aber steht das im Widerspruch zur Motorraverdebatte? Man mag ja manche Detaildebatten um Zubehör für „Nebenkriegsschauplätze“ halten, aber es ist doch gerade ein Anzeichen für die Beschäftigung mit der ganzen Bandbreite des Autohistorie und -technik, dass auch die ganze Zubehör-, Tuning- zeitgenössiche Umbau-Thematik usw. mit einfließt und nicht nur schmalspurhistorisch (Achtung! Provokation!) auf den Werkszustand geschielt wird, den sich manch einer womöglich auch nur aus leicht zugänglicher Massen-Autoliteratur angelesen hat und sich dann sofort für einen Experten hält. Auch das Experimentieren „mit jugendlichem Schwung“ und das Nachvollziehen „vergangenen Fortschritts“ ist zu begrüßen. Aber auch das war ja Teil der Motorraverdebatte. Denn wie könnte einer mit jugendlichem Schwung experimentieren (experimentieren, nicht nur reproduzieren!!), wenn ihm sofort unter dem Deckmantel des Originalitätsanspruchs ärgste Anfeindungen entgegenschlagen? So gesehen ist sogar einer, der neueste Technik in ein altes Fahrgestell einbaut (egal aus welchem Beweggrund) ein Kronzeuge gegen Deinen Vorwurf der Technikfeindlichkeit, denn in einer solchen Tüftelei steckt immenses technisches Gehirnschmalz (auch wenn es dann nicht mehr richtig autoHISTORISCH ist). Viel mehr jedenfalls als sich einen Lupo oder gar ein „SUV“ von der Stange zu kaufen.Die Hinwendung zu Oldtimern mit Technikfeindlichkeit gleichzusetzen, grenzt da geradezu ans Absurde. Wird einem nicht manche Technikfeindlichkeit geradezu von außen eingebleut, wenn heute die Fahr- und Fortbewegungsmaschine Auto derart verkompliziert wird, dass der Besitzer regelrecht von der Beschäftigung mit der Technik abgeschreckt wird? Plombierte Motorhauben, Ingenieurdiplom bald als Voraussetzung für den Ölwechsel, Elektronik bis zum Abwinken allerorten, und das alles für Zwecke, die – wie man bei der Beschäftigung mit Oldtimern rasch merkt – mit einfacheren Mitteln zu 99% auch erreichbar sind? Dazu kommen zunehmende Wahnsinnspreise für die kleinsten Teile und Handreichungen an diesen Gefährten. Läuft nicht vielmehr da etwas schief? Mutet da nicht manche Entwicklung bei neuzeitlichen Autos wie das Märchen von „Des Kaisers neue Kleider“ an? Der (old- oder youngtimerbegeisterte) Mensch ist doch gerade technikFREUNDLICH, nicht technikfeindlich, sonst würde er nicht manche schrauberische Mühsal auf sich nehmen, die sich rein kaufmännisch gesehen längst nicht immer rechnet!Wenn die Industrienation darniedergeht, dann doch nur, weil das, was die Industrie produziert, in zunehmendem Maße einer aktiven Beschäftigung des Einzelnen (der sich von der Technik, die ihn umgibt, oftmals überfordert, wenn nicht gar plattgewalzt fühlt) mit den Industriegütern entgegensteht und die Industrie nur noch mit permanentem Konsum-Hype ihre Artikel an den Mann und die Frau bringt. (Und dabei sind die Old- und Youngtimerbesitzer ja sowieso nur eine winzige Minderheit der Gesamtbevölkerung)Und könnte die Befassung mit Oldtimern nicht z.B. als persönliches Bekenntnis GEGEN die Konsum- und Wegwerfgesellschaft gelten? Ist die Wegwerfgesellschaft denn neuerdings wieder etwas Erstrebenswertes? Und ist der Besitz eines Oldtimers nicht oft auch das Bekenntnis GEGEN fertig von der Stange käufliche Statussymbole (namentlich dann, wenn man sich ganz bewusst mit einer Oldtimermarke befasst, der kein inhärenter Statuswert im Sinne eines Rolls, Benz, Jaguar, Ferrari o.ä. anhaftet)? Ist das alles verkehrt?Davon unabhängig musst Du es schon jedem Einzelnen überlassen, ob er heutige Autos für fade hält (z.B. weil für ihn - wie für die Mehrzahl aller Neuwagenkäufer - heutige Autos AUSSCHLIESSLICH Fahrmaschinen sind, mit denen er von A nach B kommt) und stilistisches Interesse UND Fahrspaß nur in betagten Vehikeln findet. Zu „verlangen“ gibt es da nichts. Oder willst Du umgekehrt jedermann befehlen, ab sofort nur noch in Mehrfamilienhaus-Neubauten zu wohnen und jeden, der den Kiez-Altbau mit entsprechenden „Altmöbeln“ bevorzugt, als Totengräber unserer heutigen Gesellschaft schelten?Schlagworte wie Zivilisationskritik oder gar Politkverdrossenheit haben hier folglich nichts zu suchen. Aber, lieber Helmut, vielleicht kann man als Politologe gar nicht anders argumentieren, weil man sonst an der heutigen Politologie irre würde?? Oder hat gar jemand Angst, dass ihm die Exklusivität des auf der höheren Warte des aufgeklärten, gesellschaftskritischen Bildungsbürgers seinem (Alt-)Autohobby huldigenden Sammlers verlorengeht?Zu dumm aber auch ...Soviel als DenkanstoßStephan[Diese Nachricht wurde von arondeman am 29. April 2003 editiert.]
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Hallo Stephan,der Blick rückwärts ist meistens Unzufriedenheit mit der Gegenwart. Mit zunehmendem Alter, wenn "der Verstand an Schärfe gewinnt und die Hoffnungen sich zur Ruhe legen" blicken wir immer öfter zurück in die angeblich so gute alte Zeit. Ich nicht, viele hier schon in jungen Jahren. Das nenne ich vorzeitige deutsche Vergreisung. Was ist daran fortschrittlich, wenn man als Schrauber (z.B. am Käfer) die Schlachten von gestern führt?Und nun zum Thema "Fahrspaß", das hier offensichtlich alle dialektischen Widersprüche aufheben soll:Unter Fahrspaß versteht jeder etwas Anderes, das ist abhängig von seiner Persönlichkeitsstruktur, seinen psychischen Defiziten oder gar Defekten, seiner Tageslaune, seiner sozialen Herkunft und von was weiß ich noch alles.Also langweilt mich nicht mit Details Eurer Fahrfreude! Sie sagen nur etwas über Eure Person aus.Gruß kranioklast
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Hallo zusammen,"früh vergreist" ist wohl nur derjenige, der im Oldtimerfan einen verbitterten Zeitgenossen sieht, dessen Ablehnung gegenüber den Errungenschaften der modernen Welt sich in der Entscheidung für ein altes Auto manifestiert. So ist es zum Glück nicht! Die meisten Oldtimerfans, die ich kenne (vielleicht kenne ich die falschen!) sind äußerst lebensfrohe, aufgeschlossene Gestalten, die sich - und jetzt kommt der Höhepunkt - für moderne UND alte Technik gleichzeitig interessieren. Das alles lässt sich übrigens problemlos auf andere Kulturgebiete wie Musik, Malerei etc. übertragen, auch hier sucht sich wohl jeder aus den letzten hundert und mehr Jahren, das heraus, was ihm gefällt. So ist es auch bei Autos, es gibt hochinteressante Modelle Baujahr 2003 und es gibt langweilige Gurken Baujahr 1953. Der Altautofahrer als rückwärtsgewandter Fachidiot, der jeden Unbeteiligten ungefragt mit Fachwissen nervt, ist aber zum Glück ein Auslaufmodell. Ich glaube, dass die heranwachsende Oldtimerszene mehr Überblick über die Automobilgeschichte hat als es manchmal scheint, sie hält kein Auto für toll nur weil es alt ist, sie verteufelt aber auch keinen technisch interessanten Youngtimer nur weil er leider jung ist. Schlimm wird es aber, wenn man meint, den Stein der Weisen gefunden zu haben und jetzt alle anderen bekehren zu müssen.
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Hallo zusammen,ich kann der inhaltlichen Argumentation nicht ganz folgen. WO sind denn die ganzen technikfeindlichen, Vergangenheitsnachtrauernden Fortschrittsverweigerer??? Ich sehe nur eine (im Vergleich mit der Masse) verschwindende Minderheit, die sich dem Fortschritt zumindest zu einem Teil verweigern (ich gehöre auch dazu.. ). Selbst wenn die Zahl der Oldtimerbesitzer/schrauber ansteigt, dann doch höchstens im Promillebereich, dann ist doch die Mehrheit der Mitbürger total Technikgeil (Geil auf NEUE Technik). Wenn ich meine Kollegen, Chefs und Nachbarn usw. höre, dann stehen beim Gespräch über Autos Naviogationssysteme, Klimaanlagen, Mega-Soundanlagen, ESP, ABS, BSE u.ä. im Fordergrund. Schnell müssen die Autos sein, Chiptuning am besten, und Sportliche Fahrwerke, elektronische Lenkungen, Automatische Scheibenwischer, und was weiß ich noch alles. Wenn man mit so ner alten Kiste ankommt, wird man von den meisten (jungen) Menschen höchstens belächelt. ”Hat der denn schon elektronische Enspritzung, Servolenkung und Scheibenbremden? Wie schnell fährt der denn? Wie, nur 120 km/h. Wiederverkaufswert? Wartungsintervalle? BlaBlaBla. Einige Alte Mitbürger sprechen einen zwar manchmal an in Erinnerung an ihre damaligen Fahrzeuge(jaja so einen hatte ich auch mal, der war dauernd kaputt aber wo wir mit dem überall waren ...) aber sind dann doch froh, wenn sie sich in ihren NEU-Ford-Focus, Opel-Astra oder VW-Golf setzen können, und die Annehmlichkleiten moderner Technik geniessen können (Einparkhilfen, Regensensoren und Sitzheizung bei Bandscheibenproblemen...).Ne ne, die Gesellschaft wird sich selber zu Grunde technisieren, und die Mehrzahl der Bürger ist mit Schuld, weil sie das gut findet. Das schlägt sich ja auch im NICHT-KfZ-Bereich nieder. Digitalkameras, Comuter, Organizer, Handys, DVD-Player, Elektrische Zahnbürsten, Cerankochfelder...Ganz Deutschland ist von Technikwahn gepackt. Ganz Deutschland? Nein, ein kleines Grüppchen Unbeugsamer Anarchisten und Widerständler widersteht der Technisierung und dem Konsum und fährt mit alten Kisten durch die Gegend, restauriert alte Möbel in Eigenleistung, kocht auf offenen Feuerstellen und schläft auf Matratzen, die mit Stroh gefüllt sind (oder doch nicht???).grusschrischieee