Wie seid ihr zum Oldtimer gekommen?

[stang-fan]

Mit 16 war ich das erste mal auf einem US-Car-Treffen im nahen München. Da bin ich mit breitem Grinsen vor (oder besser: hinter - Sound!) einem 71´Mach 1 Mustang mit 7Liter Big Block gestanden, als ihn der Besitzer gestartet hat. Wie sich das angehört hat, brauche ich wohl nicht zu beschreiben! Von da an habe ich mir geschworen, auch irgendwann einmal einen US-Oldie zu besitzen,und begann jede (oder fast jede) Mark dafür zurückzulegen. Nach jetzt gut 6 Jahren wurde mein Traum Wirklichkeit: Vor 5 Monaten kaufte ich mir einen teilrestaurierten (Blech, Interieur gemacht)´69 Mustang Grandé. Ein echtes California-Car und natürlich mit blubberndem 5,7Liter V8.Obwohl "cruisin´" natürlich am schönsten ist, kann es ab und zu schon reizvoll sein, einen neuen Golf GTI o.ä. mit einem 30 Jahre(!) altem Ami an der Ampel stehen zu lassen, ohne großartig Gas zu geben!

[Old Cadillac]

Hi stang-fan.Hauptsächlich bin ich ja Fan von den Vorkriegswagen und US Cars aus den 50ern aber auch ich finde es schon klasse wieviel Dampf die Amis früher hatten. Wenn ich da an die Chrysler 300er Serie denke. Z.B. einen 1958er Chrysler 300 oder so. Das Drehmoment. Gewaltig. Oder das Automatikgetriebe meines 56er Buick. Fantastisch. Es ist absolut kein Schalten zu spüren. Zuerst dachten wir das Ding sei kaputt. Aber es funktioniert.Thomas

[Meissner]

Jau, die Ami's. Mein 66' Buick Skylark Coupemit 4.9 Ltr. und Zweigang-Autom. war auch ein Superauto. Erstaunlich war der Verbrauch ab 11 Ltr.(Autobahn Federfuss) bis 16 Ltr.(Stadt)Superplus halte ich für eine Uraltkonstruktion für akzeptabel. Für schlechtes Wetter hatte ich einen 350 SE von 79. Dieses wesentlich modernere Auto brauchte, egal wie vorsichtig ich fuhr, mind.16 Ltr. aber eher mehr. Da haben einige Ingenieure aber lange geschlafen, oder !?

[tstre]

Hallo,mein Onkel hat sich mit 23 Jahren 1969 einen der ersten Opel GT Sportwagen gekauft. Ich müss sagen (wenn mir da auch einige nicht zustimmen wollen), dass die Opel unserer Autogeneration schlecht von der Verarbeitung und der Qualität sind. Außerdem gefallen mir die Formen und die Innenausstattung nicht - soviel dazu. Zurück zum GT. Damals, wie Ihr wahrscheinlich alle wissen werdet, gab es bis auf einen Fiat fast nur großräumige Fahrzeuge -> Mercedes, Opel, etc.Der GT, war so zu sagen, in Deutschland einer der ersten richtigen Sportwagen, die auch bei einem Preis von gut 10.000,- DM erschwinglich waren. Mittelmotor, Heckantrieb, super cw-Wert, etc. Zu meinem Onkel. Er wohnte damals mit 3 weiteren Geschwistern in Weiden(Opf.) und arbeitet in West-Berlin (Vielleicht kennt jemand in Weiden, dass Cafe Schaler? Gehört meinem Opa und meiner Oma). Als mein Vater mit meinem Onkel eine Probefahrt machten, meinte er zu ihm, er würde bei einem Unfall nicht mehr lebend aus dem Auto kommen! Am Abend für er über die Autobahn (ehem. DDR) mit seiner Freundin im GT nach West-Berlin, doch sie sollten niemals dort ankommen. Als Nachts jemand die Autobahn auf der gegenüberliegend Seite abfuhr und sah, das ein LKW quer stand und ein GT davor stand, meldeten sie das sofort der Grenzpolizei in W-Deutschland. Anhand des Nummernschildes, kannten Sie den Inhaber und sagten Nachts noch meiner Oma und meinem Opa bescheid, dass es einen Unfall (beim Kilometerstein X) gegeben habe. Die fuhren am nächsten in die ehem. DDR und natürlich auch am Kilometerstein vorbei, bei dem auf der Strasse Blut zu sehen war. Als meine Großeltern bei der Volkspolizei angekommen waren, wurde Ihnen gesagt, dass es einen Unfall gab. Ein LKW habe sich quer gestellt und mein Onkel sei hineingefahren. Wie meine Oma die beiden Leichen sahen, hatte ihr Sohn ein kl. Einschußloch an der Stirn (die Organe waren auch schon entnommen!). Seine Freundin hatte einen kl. Schnitt an der Halsschlagader.Mann muss dazu noch sagen, dass im Auto kein Tropfen Blut war. Mein Onkel war ein ziemlich kräftiger Kerl, 2 Meter groß und ein Kreuz wie ein Stier. Vielleicht brauchten sie einen Spender? Ich habe den GT zufällig mal bei eine Autohändler gesehen (top hergerichtet) und das Auto hat mich einfach gepackt. Alleine die Innenausstattung, runde Chrominstrumente, Sportsitze sowie die Form und die 90 PS ))Schade dass ich meinen Onkel niemals kennengelernt habe, meine Mutter meinte, ich habe viel Ähnlichkeit mit ihm.GrüsseTobi

[tstre]

Hallo nochmal,natürlich hat mich auch die Story von meinem Onkel fasziniert!GrüsseTobi

[Ulrich]

Tja, eigentlich liefs bei mir völlig unspektakulär ab:Meinen Spaß an alten Autos hatte ich eigentlich schon immer, die Form der neuen Autos gefiel mir nie so besonders (ich selbst bin Bj. 71), als Autos für mich ein Thema wurde (71+18='89), gab es eigentlich keine besonders tollen (Neu-) Autos.Und da in meiner Verwandschaft reichlich Verrückte vorhanden sind (Rennenfahrende Onkels, Ami-Schlitten-vernarrte Cousins u.ä.), war ich natürlich vorgeprägt.Ich sparte also schon mal auf das Auto meiner Wünsche, auch wenn mir selbst nicht ganz klar war, wie es aussehen sollte, formmäßig liegen meine Interessen in den späten Fünzigern bis frühen Siebzigern, und ein Ami sollte es sein - mehr war erst mal nicht wichtig.Wie es dann so kam und mein Konto etwas angeschwollen war, half der Zufall nach und verkürzte meine Suche: ein Cousin bot mir sein 67er Camaro 327 Cabrio an, von 1 x Neulackierung abgesehen unrestauriert, Motor leicht geändert (Spinne, Vergaser, ein paar Chromteile) - da mußte ich einfach zuschlagen!Nunja, und jetzt fahr ich die Kiste halt schon einige Jahre, es wird langsam Zeit was dran zu tun, der Rost schläft nicht... und, ich kann es kaum fassen, sowas zu sagen: ich FREUE mich auf die Arbeit!

[em pee]

Hm, ist ja ganz interessant, was hier so alles steht.Habe mit 1969 einen Volvo PV 544 Sport gekauft,schwarz, schick und viel Chrom.(mit Dachscheinwerfer) -Und dann einfach vergessen, mal ein neues Auto anzuschaffen.GruesseM.P.

[Old Cadillac]

Ja, so geht es auch. Mein Vater hat auch immer noch sein Borgward Isabella Coupé den er fast neu (halbes Jahr alt) gekauft hat.Thomas

[Hansi]

Hallo Thomas!Ja, das war so. Mit 18 war ich beim (österr.)Bund Kraftfahrer auf dem tollen Geländefahrzeug Steyr-Puch-Haflinger. Als diese Fahrzeuge ca. 25 Jahre später aus demBundesheer ausgeschieden wurden konnte ich etwas später einen und kurz darauf einenzweiten (Funk-Haflinger) erwerben. Ein totalanspruchsloses (luftgekühlt) aber im österr.Berggelände auch heute noch sensationellesFahrzeug. in meiner Kindheit war der Besitz eines Käfers das Indiz für überdurchschnittlichen Wohlstand. Einen 190SL kannte man nur ausFilmen oder aus den damals viel beachtetenBerichten über die Moritat "Rosemarie Nitribit". Ansonsten jedenfalls für "Otto-Normalverbraucher" unerschwinglich. Dieses Trauma habe ich jedenfalls für mich erfolgreich bearbeitet und fahre an schönenTagen (natürlich offen) mit meinem 190SL aus.Grüße H.

[wellhausen]

Was ist denn das für ne Frage )Überleg mal, wenn ich mit für 20000 DM nen Polo kaufe kann ich mir doch fürs gleiche Geld auch nen perfekten Bertone GTV kaufen, der viel besser aussieht und doppelt so viel PS hat, oder?Und was von beidem mehr Spass macht brauche ich ja hier nicht zu erklären.Und wenn man 20000 DM für nen Alfa ausgibt, dann ist der auch in so perfektem Zustand, dass der ganz normal genutzt werden kann, beim Einkaufen und bei 160 km/h auf der Autobahn.Diese Sichtweise habe ich mir in langem Oldtimer-Markt Studium angeeignet und mir folglich einen Bertone gekauft.Das Problem: nicht für 20000 DM sondern für 4000 ,-, da ich meinen Golf sicherheitshalber doch mal behalten habe.Folglich war der Alfa auch schon "n büschen" gammmelig.Wenn mir der Sitz nicht durchs Bodenblech gebrochen wäre, die Vorderachse nicht ausgeschlagen gewesen wäre, der Sicherheitsgurt unten nicht aus dem Schweller gefallen wäre und noch der Originalmotor dringewesen wäre (ich hatte nen 2000 er mit 1300 Übersetzung....) und der Vergaser keinen Schnupfen gehabt hätte, wäre die Sache von Dauer gewesen.Nachdem ich für 500 DM die Vergaserflansche gewechselt, alles eingestellt hatte und auf der Nachhausefahrt Neuwagen-Feeling aufkam, wagte ich mich an den Roten Bereich. Durch das kurze Getriebe war die Beschleunigung atemberaubend, 2 sek Gasgeben, 1 sek Schaltpause. In vielleicht 15 Sekunden war ich im Fünften gang, bei 4500 U/min und 140 km/hIch blieb tapfer auf dem Gas, mit der Folge dass sich pünktlich bei 6000 u/min und 170 km/h der Ventilator im Kühler verhakte und mir beides mit beeindruckender Geräuschkulisse um die Ohren flog.100 DM später (gebrauchter Ventilator, Kühler gelötet) und um die Erkenntniss reicher, dass ich mir die Rolling Restauration abschminken könne, wurde die Karre verkauft.Solange muss ich mit VW Golf (würg) und Trabant 601 (auch cool) vorlieb nehmen.Mittlerweile habe ich auch ein gewisses Perfektionsstreben ebtwickelt, denn die Bertone-Erfahrung war so ein Horror dass mir unter Zustand 3+ nichts mehr ins haus kommt.So rutscht man rein in die Oldtimerei !Mfg Christian