Drohende Gefahr für Oldtimerei durch Asbestverbot?

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arondeman
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Drohende Gefahr für Oldtimerei durch Asbestverbot?

Beitrag von arondeman » Sa 28. Dez 2002, 13:40

@gtv:Das Eine (sachgerechter Umgang mit asbesthaltigen Teilen) schließt das Andere (Sorgen wegen m.E. unsinnigen Umrüstauflagen) überhaupt nicht aus. Warum man zum Umgang mit Asbest in der Veteranenpresse nichts liest? Keine Ahnung – vielleicht ist den Schreibern das Eisen zu heiß? (Denn es könnte einen ja jemand – wenn man nicht bei Adam und Eva anfängt und zweihundertprozentig alles erwähnt, was man vielleicht erwähnen könnte – in zwanzig Jahren bei durch welche Ursache auch immer hervorgerufenen Gesundheitsschäden wegen unterbliebenen Warnungen anzeigen??) In älteren Fachbüchern steht zur Gesundheitsgefahr nichts drin, weil es noch kein Thema war, und bei heutigen Alltagswagen verwendet man ja mittlerweile auch reparaturmäßig asbestfreie Teile, also ist’s auch kein Thema mehr. Wir mit den Oldtimern (die die normale Autolebensdauer bei weitem überschritten haben) stecken also im schwarzen Loch zwischendrin.Ein paar relativ allgemeine Anmerkungen dazu aus meiner Erfahrung als Hobby-Oldtimerschrauber:Von Asbesthaltigkeit kann man ausgehen bei Brems- und Kupplungsbelägen (die nicht in den letzten Jahren durch Teile aus HEUTIGER Fertigung ersetzt wurden) sowie bei Motordichtungen (alte Lagerbestände oder die in schon lange nicht mehr geöffneten Motoren verbauten Dichtungen), die nicht erkennbar nach Dichtungspapier (z.B. Abil) oder Kork aussehen, also im Wesentlichen Kopf-und Auspuffdichtungen. Und woran man Asbestteile im Einzelnen erkennt? Ggf. auf jeden Fall durch das Studium älterer Fachliteratur (die ja auch sonst über das Werkstatthandbuch des eigenen Wagens hinaus eine Fundgrube an Fachwissen ist). Da steht dann z.B. ganz unschuldig drin, welche Teile nach dem Stand der Technik woraus bestehen (z.B. im „Trzebiatowsky“ usw.)Zum Umgang mit asbesthaltigen Teilen: Wenn sich schon die Autopresse ausschweigt, würde ich mich mal in den einschlägigen (etwas älteren) berufsgenossenschaftlichen Sicherheitsdatenblättern schlau machen (Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Asbest am Bau überträgt man dann eben sinngemäß aufs Auto). Ich habe noch nicht konkret danach gefahndet, aber über die Internet-Suchmaschinen müsste sich heutzutage sicher einiges finden lassen.Kritisch ist AsbestSTAUB, also ABRIEB. Also Bremsen- und Kupplungsteile (wie bereits oben erwähnt) mit in Spiritus getränktem (nicht nur zart angefeuchtetem) Lappen reinigen und jede Staubaufwirbelung vermeiden. Nach getaner Arbeit den Lappen am besten sofort ordentlich entsorgen und die Hände (sofern man nicht sowieso mit Einmalhandschuhen arbeitet) sofort gründlichst reinigen, noch bevor man die nächste Bastelei an irgend einem anderen Bauteil beginnt. Wenn ich z.B. die Bremsbacken an einem meiner Wagen ausbaue, bei dem sich die Rückholfedern selbst mit Bremsfederzange nur schwer lösen lassen (die Feder schnalzt dann oft abrupt weg, die Bremsbacken fliegen auseinander und es steigt dabei eine Wolke aus Abrieb auf), setze ich mir vorher zumindest mal eine Staubmaske auf (die dann hinterher gleich rausfliegt). Ist sicher kein hundertprozentiger Schutz, aber besser als gar nix. Motordichtungen halte ich für relativ unbedenklich (sofern man sie nicht ewig lang in der Hand rumdrückt), weil im Neuzustand der Asbest fest eingebettet ist und Verschleiß sich im Normalfall nicht in Form von Abrieb vollzieht. Grundsätzliche Vorsichtsmaßnahmen beim Entfernen von Dichtungsrückständen – siehe oben.So, und für alle Fälle nun der Hinweis, dass vorstehende Anmerkungen KEINEN Anspruch auf Vollständigkeit erheben - und jetzt dürfen die Profis gerne ihre Ergänzungen anbringen.Grundsätzlich sollte man an die ganze Problematik einfach mit ein bisschen gesundem Menschenverstand rangehen und kein unnötiges Risiko bei STAUBfreisetzung o.ä. eingehen. Sicheres Arbeiten ist ja auch sonst beim Schrauben wichtig. Aufgebracht habe ich das Thema nur deshalb, weil es mir mit Kanonen auf Spatzen geschossen erscheint, wenn man aus Rundum-Umweltschutzdenken heraus plötzlich auch umschlossene Bauteile wie Motordichtungen ins Visier nimmt (wie in Frankreich angedacht). Sagen wir es doch mal ganz platt - mit einem gewissen gesundheitlichen Restrisiko leben wir Schrauber doch sowieso. Verdünner- und Benzindämpfe (bei denen wir ja garantiert nicht immer und ständig die optimale Durchlüftung in der Werkstatt haben und auch nicht immer gleich eine Atemmaske aufsetzen) sind ja auch nicht ohne. Um das Risiko zu minimieren, kommt dann eben der gesunde Menschenverstand ins Spiel.Vernünftiges Schrauben wünschtStephan

er ka
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Drohende Gefahr für Oldtimerei durch Asbestverbot?

Beitrag von er ka » Sa 28. Dez 2002, 14:36

Hallo Leute,von wieviel Asbest reden wir denn hier?Nicht nur dass dieses Thema schon vor langer Zeit up to date war, nein auch die Menge um die es bei den Oldis geht ist nicht einmal interessant. Da dürfte in jeder 60er Jahre Hauptschule, welche in den 80er Jahren abgerissen oder saniert wurde, mehr Asbest enthalten gewesen sein als heute in allen unseren Oldis zusammen.Deshalb bin ich der Meinung, lasst keine Panik ausbrechen wegen der eventuell Asbesthaltigen Zylinderkopfdichtung, welche sich noch in manchem Motor befindet, der Austausch derselben wird mehr Asbest freisetzen als sie weiter so zu nutzen.In diesem Sinne, meine Zylinderkopfdichtung soll dichten und nicht Diskussionen auslösen.Ich fahre (Hauptsache dicht) freundlich grüssender ka

filius
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Drohende Gefahr für Oldtimerei durch Asbestverbot?

Beitrag von filius » So 19. Jan 2003, 19:43

wenn ich die Diskussion gut in Erinnerung habe, ist kristallines Asbest(aus der Isolierung im Bau, in Geräten etc.) für die Lunge gefährlich. Der Abrieb (amorphe Struktur) aus Bremsen und Kupplungen ist nicht gefährlich - hieß es damals. Ich glaube, daran hat sich nichts geändert. Also Vorsicht bei Wärmeschutzisolierungen am Auspuff etc. Ansonsten: gute Fahrt.

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