Meilenwerk Berlin

Lohnt sich die Fahrt? Wo sind die besten Sites?

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Bremen 444021
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Beitrag von Bremen 444021 » Mo 26. Mai 2003, 21:37

Hallo Arondeman,wir sind ja durchaus öfter einer Meinung in diesem Forum, aber Dein Blick durch die rosafarbene, aber ölverschmierte (Horn-?)Brille ist mir etwas zu eingetrübt. Mein Bekanntenkreis ist voll mit fähigen Schraubern, die seit Jahren nicht mehr zum Schrauben kommen, weil ihnen Job und Familie keine Zeit mehr lassen und erst keine Muse, weil sie ihren Berufen hinterhergezogen sind und in Gegenden leben, wo Doppelgaragen so viel kosten wie Zwei-Zimmer-Appartements in Bremen-Hemelingen, weil Kinder größer werden und Frauen anspruchsvoller als damals mit 19 im ersten Semester, weil Häuserbauen dringlicher sein kann als Schweller schweißen... - und so weiter, und so fort. Denn es geht ja tatsächlich nicht nur um die Zeit, sondern auch um die Lust an der mechanischen Problemlösung. Der Chefarzt ist ebenso wenig die Ausnahme wie der mir bekannte Tageszeitungsredakteur, der selbständige Grafik-Designer, der Bauingenieur, der Werbetexter, der Jungunternehmer aus der Pharmabranche, der Software-Entwickler, der Sozialarbeiter... JA, JA, JA: für gewisse Parteien dieses Landes sind das alles Besserverdiener. JA, die fühlen sich seit jeher auf der Veterama oder in Bockhorn wohl, aber sie haben mittlerweile tatsächlich keine Lust mehr, dort verbranntes Bindegewebe vom Grill zu verzehren und fühlen sich deshalb im Ambiente eines Meilenwerks nicht weniger zu Hause. Sie haben ja auch kein Sperrmüllsofa mehr im Wohnzimmer stehen wie zu Anfang ihrer Berufslaufbahn, und statt auf dem Kiez wohnen sie verkehrsberuhigt im Grünen, mit Stuckdecke und Massivparkett. Hat sich Dein Leben in den vergangenen 20 Jahren nicht grundlegend verändert? Und: Gehören diese Nichtschrauber wider Willen deshalb nicht mehr zu uns? Noch eines: Wo ist der wahre Unterschied beim Eitelsein und seinen Schattenseiten - Champagnerschlürfen in Conollypolstern oder der kindliche Stolz darauf, mit 30 noch immer Sozialist und Sozialromantiker zu sein? Wenn ich im übrigen meine Erfahrungen aus den über 60 Gebrauchtwagen-Käufen meines Lebens zusammenraffe, dann waren die angenehmsten Käufe immer jene, die ich mit den hier so gescholteten Üppigverdienern abschließen konnte, während der freundliche Freak von nebenan nichts dabei fand, einen nach Strich und Faden zu besch... (oder es zumindest zu probieren). In Bockhorn oder auf der Veterama übrigens das gleiche Spiel, wenn auch nur im Kleinen. Und noch einmal: Eitelkeit kann ehrlicher sein als die vermeintliche Volksnähe, mit der sich mancher Vertreter unserer Szene unverdientermaßen schmückt. Und deshalb habe ich auch kein Problem mit reifen, aber unwissenden und nichtschraubenden Herren, die sich zur Rente einen Jugendtraum erfüllen wollen. Sollen sie doch. Ihre Freude ist vielleicht nicht von Kompetenz umstrahlt, aber in den meisten Fällen echt. Mehr nicht. Mal schauen, zu welchen Verzweiflungstaten manche juvenilen Kraftmeier dieses Forums instande sind, wenn der Mittelscheitel mal so richtig breit wird!

bob
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Beitrag von bob » Mo 26. Mai 2003, 22:39

Mit Deiner Art zu denken und Dich auszudrücken kann ich mich mehr und mehr anfreunden! bob

ford64
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Beitrag von ford64 » Mo 26. Mai 2003, 22:44

Bremen - Die von dir geschilderte Schwerpunktverlagerung durch Familienplanung und Sesshaftigkeit findet beileibe nicht bei jedem statt, weder Besser-noch Normalverdiener.In meinem Bekanntenkreis finden sich vom Humanmediziner und Biochemiker über US infantry platoon leader bis hin zu passionierten Springreitern, Spediteuren, Steilwandkletterern und Dachdeckern auto-und oldtimerverrückte Menschen, die das Schrauberhobby nicht GEGEN, sondern MIT ihren Frauen, Familien und Häusern ausleben.Im Übrigen finde ich Hornbrillen gut.Sie stehen mir leider nicht besonders gut; aus oben erwähntem Grund des spärlichen Haarwuchses. Der hat aber mit meinem Alter nichts zu tun. viele Grüsse

SAM1
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Beitrag von SAM1 » Mo 26. Mai 2003, 22:55

Leider habe ich eine Weile nicht mehr in den Veranstaltungsthread gesehen.....Sonst hätte ich früher meine Erfahrungen/Erlebnisse mit dem Meilenwerk kund getan ;-)Ich kenne das Projekt schon eine ganze Weile und hatte mich auch einmal für einen Glassarkophag beworben.....Dies war noch in der wirtschaftlich interessanteren Zeit ;-)Nun muß ich dazu sagen das mein Oldiheim - weniger als drei Kilometer vom Meilenwerk entfernt ist.....Verglichen mit dem Meilenwerk ist der S-Bahnbogen eine wirkliche wonne - alle meine Schätzchen haben darin Platz und ich kann jederzeit an einem der Wagen arbeiten....Viele Freunde nutzen diese Location auch für die eine oder andere Schrauberstunde.....Nun aber zum Meilenwerk, daß amüsante war, das kaum Werbung zur Eröffnung gemacht wurde - der Meilenwerkkorso ist mir völlig unbekannt geblieben.....So fuhr ich am Sonntag zur Formel 1 Zeit zur Wiebestraße.....Ich sah die Hallen nicht zum ersten mal - ich war schon einmal dort als sie entkernt waren.Dies war schon eine deutliche Veränderung....Die Wiebestr. selbst war abgesperrt und man wollte mich mit meinem 48 Jahre alten Vehikel erst gar nicht reinlassen?Das war schon amüsant - ein "Security" Mensch meinte ich solle draussen parken....Ich zeigte ihm meine Winker und er zeigte sich einsichtig.....So dürfte ich dann bis zum AEG Parkplatz vorstossen, wo auch brav DEUVET Ölpappen auslagen....Wie war es drinnen?Es war nicht leer und nicht voll - alles wirkte leider noch sehr provisorisch, ein Großteil der (bereits fertiggestellten) Schiebe-,Hebe-Glassärge war mit Fahrzeugen belegt und einige Händler hatten auch bereits ihr zukünftiges Domizil bezogen.....Die Stimmung bzw. Emotionen die in den Hallen lagen waren allerdings wirklich etwas hochnäsig....Ein Teil der Händler war so "abgehoben" das meine Euros vor Schreck tiefer in die Tasche rutschten......Echte Oldifans und Fahrer waren nicht wirklich zu erkennen....Es ist halt eine Gratwanderung zwischen Klassik und Kommerz.....Das Personal des Meilenwerks (zumindest die jenigen die ich erleben konnte) hatte keinerlei Beziehung zu klassischen Automobilen - die angeheuerten Security Guards kauerten in Opel Zafiras und rauchten sich zu Tode, die Catering Mitarbeiter hatten logischerweise auch andere Dinge im Kopf als Oldtimer und die "echten" Meilenwerker (gibt es die?) waren nun auch nicht wirklich auf "Altöl"....Ist es nicht diese gewisse Schwingung die wir alle suchen und lieben?Diese fehlte definitiv....Nach einer Stunde hatte ich dann genug - die Mietwerkstatt habe ich allerdings nicht entdeckt.....Am darauffolgenden Mittwoch war ich wiederum in Meilenwerk zur Verleihung des "Autonis" (Motor Presse Stuttgart) eingeladen.....Zur Veranstaltung und ihren kleinen Mahleurs werde ich hier nichts sagen - ausser das der große Sir Peter Ustinov wundervolle Anekdoten über Automobile erzählen konnte......Das Meilenwerk selber präsentierte sich passiv und inszenierte in keiner Weise das klassische Automobil - obwohl ein großer Teil nicht unbedeutender Automobilindustrieller und Journalisten anwesend war......traurig....Einzig der Erfolg das ich meinen 56ér und 58ér Käfer zwischen all den Phaetons auf dem Innenhof parken konnte entschädigte ein wenig......draussen auf der Wiebestraße herrschte auch die Schlacht der Berliner Droschken die auf Oldis keinerlei Rücksicht nehmen.....Als ich die beiden Kleinen später wieder in ihren "Bogen" stellte seufzten sie leise und dankten mir für ihr zuhause ;-)Einen schönen Abend und GrüsseSAM P.S.Summa summarum....Ich werde das Meilenwerk weiter beobachten, abgeschrieben habe ich es auf gar keinen Fall. Die Zeit wird eine gewisse Auswahl treffen und die "Schwerpunkte" weiter herausarbeiten.....Das was das Meilenwerk braucht ist Authenzität und Ehrlichkeit.Glamour ist nicht gefragt - das Thema ist das klassische Automobil und die entsprechenden Nebenschauplätze.....Nur und das ist ja immer wieder Diskussionsgrundlage genug - kommen hier alle zusammen - vom Ultraoriginalen Vor-vorkriegsveteranen, über polierte Speichen-Jags und Rolls, Käfer, Kleinwagen oder auch Youngtimer auf dem Weg in den H-Himmel.Allen soll es das Meilenwerk recht machen - solange es nicht zu einer amerikanischen Oldtimermall oder einer arabischen Öldollaroase verkommt - gebe ich ihm alle Chancen und hoffe auf die Zukunft.Also Daumen nach oben :-) http://www.imagestation.com/picture/sra ... 11e96c.jpg [Diese Nachricht wurde von SAM1 am 27. Mai 2003 editiert.]

arondeman
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Beitrag von arondeman » Mo 26. Mai 2003, 23:10

Hi Bremen,mit der Feststellung, dass wir beide in diesem Forum eigentlich öfters einer Meinung sind, wollte ich meinen vorigen Beitrag zunächst auch beginnen, hatte es mir dann aber verkniffen .Ich will ja auch bei keinem der Nicht-mehr-schrauben-Könner in Abrede stellen, dass es gute Gründe für die Zwangslage des Zeitmangels etc. gibt, und Deine Vorbehalte gegenüber den Berufsrevoluzzern kann ich auch verstehen. Ich mag zwar deren Nonkonformismus (denn gestreamlinete Existenzen gibt es heute genug in der Welt, und das gereicht der Welt nicht immer zum Vorteil), bin aber auch skeptisch, wenn der Nonkonformismus zum Selbstzweck wird. ABER: Die Zwangsläufigkeit der Fälle, die Du schilderst, kann ich so nun wiederum auch nicht bestätigen (Zustimmung, ford64!). Da kommt mir Dein Standpunkt nun wieder etwas sehr durch die rosarote (Designer-) Brille des „Arrivierten“ betrachtet vor. Und da Du danach fragst, was sich bei mir denn in den letzten 20 Jahren getan hat: Manches in meiner Wohnungseinrichtung würde den in Eiche-Rustikal-Stilmöbeln hausenden Kleinbürger, dessen Lebenselixier die turnusmäßige Erneuerung der Massivschrankwand ist, vermutlich auch an Sperrmüll erinnern, aber wenn er halt Skandinavien-Designermöbel der Spätfünfziger nicht identifizieren kann, tut’s mir leid. Es soll halt Leute geben, die bleiben ihrer Linie treu, ziehen ihr Ding ohne Kniefall vor dem Zeitgeschmack durch, verfeinern im Laufe der Jahre das eigene Ambiente, aber das etappenmäßige Abhaken der Lebensphasen /(als ob alles, was war, nichts getaugt hätte) kommt nicht in Frage, zeugt es doch nur von innerer Haltlosigkeit. Übrigens: Auch ich bin selbständig und muss meinen Laden am Laufen halten, auch ich darf mich – wenn ich mir anschaue, wie über die Jahre immer wieder der Spitzensteuersatz an meinem Verdienten knabbert (ist natürlich beim Freiberufler mal mehr, mal weniger – und ohne Gewähr, dass es ewig so bleibt ...) – zu den vielgeschmähten Besserverdienern zählen, und ich bin durchaus froh, dass ich keinen Hausbau, sondern „nur“ eine Hausrenovierung (die allerdings wegen bevorstehender Geburt des Nachwuchses als Terminarbeit) durchzuziehen hatte. Und auch ich komme insgesamt spürbar weniger zum Schrauben als mir lieb ist. Aber deshalb eine oldtimerhobbymäßige 180°-Wende? Nimmermehr!! Und gerade in Büro-Stressphasen schraube ich abends umso lieber, denn einen besseren Ausgleichssport zur Schreibtischarbeit gibt es nicht, vor allem, wenn einem der 3jährige Steppke dabei nach Kräften „hilft“ (und Mama folglich auch zufrieden ist, wenn sie eine Weile ihre Ruhe hat)! Sooo ein Exot bin ich in dieser Konstellation doch wohl auch nicht, oder?? Und überhaupt zum Nichtschrauben: Wenn das heißen sollte, dass das Oldtimerinteresse damit auch außerhalb der Garage auf Null sinkt und sich nur noch auf das konsummäßige Fahren beschränkt (oder von vornherein nicht über dieses hinauskommt), dann darf man ja wohl noch sein Befremden äußern. Ich befasse mich ja nun aktiv mit eher unspektakulären und dem Geld-Imponiergehabe fernestehenden Marken. Aber auch die ziehen manche Nichtschrauber an, und die sprechen einen dann in Ermangelung eines kommerziellen Teilehändlernetzes in Deutschland immer mal wieder mit allerlei Ansinnen im Sinne von „Ich brauche da... und können Sie nicht mal ... und wo gibt es ... und und und ..“ an (der Fluch dessen, der (zu) früh mit der Materie angefangen hat und seinen Laden kennt...). Die Telefonate mit solchen Leuten, denen man ja gerne weiterhelfen will, dazu aber auch ein paar genauere Details in Erfahrung bringen muss, um nichts Falsches zu vermitteln, laufen dann von deren Seite meistens mit Antworten ab wie „Das weiß ich nicht“, „Da muss ich erst nachschauen, aber das habe ich nicht zur Hand“, oder (Standardspruch) „Da muss ich erst meinen Mechaniker fragen“. Ja liebe Leute, kann sich das Desinteresse am eigenen Auto und die reine Konsumerwartungshaltung denn noch deutlicher manifestieren? Kannst Du es mir wenigstens nachfühlen, dass ich es auf die Dauer nur sehr bedingt lustig finde, auf diese Weise meine Zeit (die ich sinnvoller in meiner eigenen Garage zubringen könnte) alles andere als rationell für derartige Schaumschläger zu verplempern? Und dabei sind die verglichen mit den Nichtschraubern teurerer Marken vermutlich noch harmlos ...Und wenn Sprüche wie „Da muss ich meinen Mechaniker fragen“ geradezu als Visitenkarte für die vom Meilenwerk anvisierte Klientel gelten sollten, dann bedeutet das für den damit der Öffentlichkeit vermittelten Eindruck der Oldtimerei in ihrer GANZEN Bandbreite eine arge Schieflage, die man nicht unwidersprochen stehenlassen sollte. Und nur darum ging’s mir – und deshalb auch mein Verständnis für jene, die sich über die „Schraubenlasser“ und „Oldtimerkonsumenten“ in diesem Forum mokieren! Un nu komms Du!Mit dem Wunsch, dass Dir gelegentliche Muße für Garagenstunden bleibt:GrußStephanP.S. Von wegen rosa Hornbrille: Habe 0,0 Dioptrien (bis jetzt noch! Jenseits der 40 weiß man ja nie ...) – und Öl findet sich folglich nicht, allenfalls Schweißspritzer auf der durchaus nicht rosafarbenen Schweißerbrille ... [Diese Nachricht wurde von arondeman am 26. Mai 2003 editiert.]

P2
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Beitrag von P2 » Di 27. Mai 2003, 00:59

@samDanke für die guten Worte. Ich glaube ich hätte meine Eindrücke nicht besser beschreiben können.Die Selbsthilfewerkstatt ist bis zum Ende des Hofes, dann rechts. Eine kleine längliche Halle.@bobLeider konnte ich im Meilenwerk nur extrem wenige solcher Menschen, wie Du sie beschrieben hast, entdecken.Ich persönlich glaube, daß gegen solche Leute kaum einer im Forum etwas hat. Ich habe sehr viele Leute gesehen, die auf mich den Eindruck gemacht haben, daß Sie sich auch eine U-Bahn gekauft hätten, wenn das als Exklusiv und Angesagt gelten würde. Allerdings muß ich nochmal betonen, daß sie nur den Eindruck auf mich gemacht haben und ich mich nicht näher mit ihnen auseinandergesetzt habe.GrußElmar

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Beitrag von Bremen 444021 » Di 27. Mai 2003, 07:36

Morgenzusammen,@Bob: Danke...@Ford64: Keiner hier ist hoffentlich so traurig dran, dass er sein Hobby wirklich GEGEN Frau und Familie durchsetzen muss, aber das Hauptproblem ist doch tatsächlich der Job und die Tatsache, dass Tage keine 72 Stunden haben. Nach einem zehn- oder elfstündigen Arbeitstag treibt es mich jedenfalls nicht mehr in die Garage, der Urlaub reicht kaum zum Urlaubmachen, und das Finanzamt schickt mir Zwangsgeldandrohungen, irgendwie reicht einfach die Zeit nicht, und es ist ja auch unendlich frustrierend, wenn sich lächerliche Arbeiten am Klassiker über Tage und Wochen hinziehen. Vielleicht setze ich auch falsche Prioritäten, nämlich die, dass Familie und Job zuerst kommen und dann lange nix mehr, die Familie liebt das Hobby übrigens, aber mehr Zeit habe ich dadurch auch nicht. Auch meine angesprochenen Bekannten nicht. Was machen wir falsch?@Arondeman: Siehe oben. Wobei ich sagen muss, dass mich "Konsumfahren" nicht stört. Unsere Autos sind schließlich zum Fahren gemacht, und ich glaube fest daran, dass auch der absolute Laie das Fahrerlebnis genießen kann. Selbst dann, wenn er nicht schraubend dazu beiträgt. Vielleicht lebt er seine Marke und ihren ideellen Kern auf andere Weise und trägt damit nicht weniger dazu bei, die Historie zu pflegen. "Mein Mechaniker" klingt vielleicht auf den ersten Blick elitär, kann bei näherer Betrachtung aber auch nett gemeint sein, so what? Als Fan einer vom Vergessen bedrohten Marke wär´s mir, ehrlich gesagt, schon Wert genug, dass jemand überhaupt zu solchen Exoten findet. Und, mal ehrlich: Das barocke und mitunter arg selbstherrliche "Ich-kann-alles"-Schrauberlatein, das in manchen Ecken unserer Szene blüht, kann doch mindestens genauso anstrengend sein, oder?Und so haben wir manches gemeinsam und anderes wieder nicht. Mir liegt der Aluminium-Chair der Eheleute Eames mehr, am liebsten in schwarzem Hopsack, und Jacobsens wunderbaren 3107 habe ich mir als glühend begeisterter Berufsanfänger vom Mund abgespart. Und soweit, dass es String-Regale noch neu zu kaufen gibt, war ich mit meinem Interesse auch schon mal vorgedrungen.Grüße -

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Beitrag von ford64 » Di 27. Mai 2003, 12:01

Zitat:Original erstellt von arondeman: Manches in meiner Wohnungseinrichtung würde den in Eiche-Rustikal-Stilmöbeln hausenden Kleinbürger, dessen Lebenselixier die turnusmäßige Erneuerung der Massivschrankwand ist, vermutlich auch an Sperrmüll erinnern, aber wenn er halt Skandinavien-Designermöbel der Spätfünfziger nicht identifizieren kann, tut’s mir leid.Arne Jacobsen oder Sigvard Bernadotte? Gruss

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Beitrag von arondeman » Di 27. Mai 2003, 12:17

Zitat:Original erstellt von ford64: Arne Jacobsen oder Sigvard Bernadotte? GrussWohnzimmerlampe AJ von Arne Jacobsen (1959), dazu schwedische String-Regalwände (teils noch originaler "Familienbesitz" aus den Spätfünfzigern, teils nachgekauft) in 2 Zimmern. Die Jacobsen-Stühle sind nicht so ganz nach meinem Geschmack (und meine "bessere Hälfte" kann sich damit auch nicht anfreunden), aber der eine oder andere Bertoia-Stuhl und Charles Eames' Lounge Chair zum Relaxen nach Feierabend tun's ja auch Bye byeStephan[Diese Nachricht wurde von arondeman am 27. Mai 2003 editiert.]

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Beitrag von arondeman » Di 27. Mai 2003, 14:20

Tach Bremen444021,verspätete Replik auf Deine Statements von heute morgen (Geschäfte gehen erstmal vor, Du verstehst ...):Dass wir uns nicht falsch verstehen: Wenn einer eben nicht mehr schraubt, weil’s umständehalber nicht mehr geht, wenn er sich aber für seinen Oldtimer und dessen Details, Geschichte und Technik trotzdem hinreichend interessiert, sich die Mühe macht, sich in sein Auto und dessen Innenleben hineinzudenken und die Arbeiten, die er machen lässt, gedanklich begleitet, dann ist das doch völlig OK. Wofür ich aber kaum Verständnis habe, sind Leute, die sich nicht einmal die Mühe machen wollen, sich über die elementarsten Fakten zu ihrem Auto zu informieren. Welchen Motor sie unter der Haube haben – keine Ahnung! Blamabel, aber sie merken’s nicht mal... Fragt man sie, wie sie dies oder jenes Teil an ihrem restaurierten Auto instandgesetzt haben (lassen), wissen sie es erst recht nicht, denn es hat ja „der Monteur“ gemacht, und was der Monteur im Einzelnen macht, interessiert sie einen Dreck, und auch die Tatsache, dass andere Besitzer des gleichen Modells vielleicht gleiche Probleme haben und man deshalb vielleicht Lösungen nachvollziehbar notieren sollte, da man gemeinsam besser weiterkommt, interessiert sie nicht, denn was gehen sie die Markenkollegen an?? Das stünde ja nur dem eigenen Konsum im Wege ... Wollen sie wiederum etwas für ihr Auto, dann sind sie nicht einmal imstande, die Fahrgestellnumer zur Identifizierung griffbereit zu haben, Fragen nach technischen Details (um die richtigen Teile zu identifizieren) laufen zunächst auch ins Leere, usw. usw. - und der Versuch, ihnen begreiflich zu machen, dass sie schon wissen sollten, wovon sie eigentlich reden, ist unendlich mühsam. Wie diesen Leuten anscheinend auch die eingehendere Beschäftigung mit der Oldtimermaterie zu mühsam ist, denn sie wollen ja nur ihre Autos vorführen („zeigen, was man hat“). Gerade bei selteneren Marken ist das doppelt bedauerlich, denn gerade dort ist jeder, der ein solches Auto hegt und pflegt, auf Kooperation angewiesen, um weiterzukommen. Macht sich da eine nennenswerte Anzahl Leute breit, die sich nur bedienen lassen wollen, sind die für das Häuflein der „Macher“ nur ein Klotz am Bein.Leute, die ihr Auto vielleicht frisch gekauft haben und deswegen den Einblick noch nicht haben (ihn sich aber zumindest erarbeiten wollen), sind bei dieser Schelte natürlich außen vor, aber ansonsten kannst Du solche Leute, die immer die Anderen die Kastanien aus dem Feuer holen lassen, meiner Meinung nach getrost in der Pfeife rauchen, punktum ...So gesehen bin ich geradezu froh, dass solche Konsumenten meistens die vergleichsweise inflationär existierenden Vorzeige-Cabrios, -Roadster- und -Coupés bewegen, bei denen sie sich alles per Versandkatalog kommen lassen können (oft zu Preisen, dass einem das Auge tränt, aber man hat’s ja ...) – aber die, die sich für die betreffenden Modelle aus echtem, intensivem Markenenthusiasmus begeistern, haben mein Mitgefühl, denn es dürfte nicht immer ganz leicht sein, wenn man von einer überdurchschnittlicher Anzahl solcher Windeier umgeben ist....Und ist nicht zu befürchten, dass unter denen, die Oldtimer als „angesagten“ Artikel „konsumieren“, der Anteil derer, die womöglich in ihrer Selbstdarstellerei nicht die Bohne an ihren oldtimerfahrenden „Mitmenschen“ interessiert sind, besonders hoch ist? Ein (wünschenswertes) Miteinander von Schraubern und Nichtschraubern kommt da doch gar nicht zustande!Deswegen mein Unbehagen, wenn es wirklich so sein sollte, dass Inszenierungen wie das Meilenwerk gerade diese Sorte Oldtimerkonsumenten (die eben äußerst medienwirksam vermarktbar sind, weil ohne Tiefgang) der Öffentlichkeit als DEN Inbegriff der Oldtimerszene präsentieren. Und zu Deiner Replik auf ford64: Wenn Du noch nie aus dem weiteren Oldtimerbekanntenkreis von wahren Familiendramen wegen des Ultimatums „Der Oldtimer oder ich“ gehört hast, dann lebst Du auf einer Insel der Seligen. Mir sind da schon Ehekrisen bis hin zur Scheidung zu Ohren gekommen, mal weil der Mann es wirklich übertrieb mit dem Hobby, öfters aber auch, weil Madam partout opponierte (obwohl sie eigentlich hätte wissen sollen, was sie sich mit dem oldtimerschraubenden und –fahrenden Lebenspartner seinerzeit einhandelte).In diesem Sinne ... Stephan P.S.: Natürlich sind manche „Berufsschrauber“, die überall mit dem „Ich weiß was“ oder „Ich kann was“ hausieren gehen, ab und zu nervig, aber ernsthaft lästig können sie doch nur für die sein, denen bei der Begegnung mit solchen Leuten allzusehr das eigene Nichtwissen vor Augen geführt wird, oder? Lernbegierige Leute ziehen daraus nämlich immer einen Gewinn (ich z.B. auch, da sieht man auch mal über manche selbstdarstellerische Einlage hinweg)! Und ob sie letzten Endes nerviger sind als die, die mit dem (uneingestandenen) „Ich weiß zwar nichts“ und dem (dafür umso lauter zur Schau gestellten) „Ich hab was“ hausieren gehen, sei mal dahingestellt....

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