Auf der Suche nach Engländern

[ID19]

Eine Alternative zu typischen Engländern?Die gibt es wirklich! 650ccm, 50 PS, echter Paralleltwin, Königswelle, nur 200 kg, prima klassisch britische Optik und grenzenlos zuverlässig.Und in Zustand 2 für 3000 bis 4000 Euro zu haben.Neugierig?Dann schau mal hier http://www.w650.de/ und schau auch mal ins dazugehörige Forum: http://211611.homepagemodules.de/ GrüßeMartin

[oldsbastel]

Lass es mich so formulieren: Mein Mitarbeiter hat eine 750er Bonnie, die seit Jahren zerpflückt in der Garage steht. Dazu kommt, dass die 750er-Twins wohl arge thermische Probleme haben. Die Kühlrippen sind wohl so gestaltet, dass keine vernünftige Wärmedehnung der Zylinder möglich ist. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das Problem allerdings in den Griff zu bekommen ist, indem du die Kühlrippen vorne zwischen den Krümmern einschneidest bzw. einen Teil rausschneidest. Da müsstest du dich aber nochmal schlau machen. Und eine meiner Ex hatte neben ihrer VF 750 R eine 850er Norton Commando, Baujahr 1975 (oder 1976). Die Kiste war beim Kauf zwar 15 Jahre alt, aber optisch und technisch praktisch neuwertig (Gesamt-Laufleistung ca. 4000 km). Das Ding war die Eierfeile vor dem Herrn! Ein Gewackel wie ein Lämmerarsch (von wegen britische Fahrwerkskunst!), nix' viel Antritt (woher auch, bei 50 PS) und permanenter Ärger mit der Elektrik. Dazu kommt die scheppernde Geräuschkulisse der englischen Twins, die sich wie der Tritt gegen eine Mülltonne anhört (Aber nicht nur der Engländer. Die alte Yamaha XS 650 war genau so ein Rumpelofen).Ich durfte dann auch nicht mehr damit fahren, nachdem ich ihr klar gemacht hatte, dass ich mir an dieser Luftpumpe keine dreckigen Finger hole. Wer Engländer fahren will soll leiden! [Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. April 2006 editiert.]

[mog]

Und dann hat Deine Ex sich einen anglophilen Motorradfahrer geangelt??

[oldsbastel]

Meines Wissens nicht. Allerdings hat sie die Norton dann auch einige Zeit später verkauft, weil sie selbst wohl irgendwann die Faxen dick hatte.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. April 2006 editiert.]

[Schrauber]

Von der Norton Comando und der Triumph Bonni hätte ich mir sowas aber nie gedacht. Gut das übliche wie Ölen und abschütteln der Teile schon. Aber woher zum Teufel kommt dann der ganze Kult und Mythos um die Engländer????oldsbastel: was fährst du so???

[ID19]

"Von der Norton Comando und der Triumph Bonni hätte ich mir sowas aber nie gedacht."Brauchst du auch nicht. Ich bin wirklich kein engländer-Schönredner - aber dass die Norton ein schlechtes Fahrwerk hat und einen schlechten Klang ist nun wirklich - Verzeihung - gequirlte Kacke!Sicher, es sind keine Japaner und ein paar Eigenarten muss man ihnen nachsehen - aber mit Verstand bewegt, sind sie sogar echt zuverlässig. Die jüngeren sind auch öldicht.Die Elektrik ist einfach und in den Griff zu kriegen, aber natürlich auch nicht auf aktuellem Japan-Standard. Und wer einmal eine gute Norton gefahren hat, der schwärmt davon, wie kraftvoll 50 oder besser 60 PS sein können! Das macht richtig Laune!Also lass dich nicht beirren!GrüßeMartin

[oldsbastel]

Martin:Ich habe erstmal nur von dieser einen Norton geredet - und das Teil hat im praktisch neuwertigen Zustand ordenlich gewackelt.Der Klang ist Geschmackssache. Darüber ist jede Diskussion überflüssig. Ich habe auch nie von den aktuell erhältlichen Engländern geredet. Die laufen natürlich.Vermutlich habe wir aber eine unterschiedliche Philosophie, wenn es um Motorräder geht. Für mich ist ein Motorrad von 1970 oder 1975 noch ein reines Alltagsfahrzeug und kein Oldtimer. Demzufolge stelle ich an so ein Motorrad die gleichen Anforderungen, wie ich sie an jedes andere Motorrad stelle. Und das heißt, die Kisten müssen laufen und nicht stehen! Und das heißt auch, dass ich nicht gewillt bin, eine "Elektrik in den Griff kriegen zu müssen" - und sei sie noch so einfach! Und wenn ich etwas hasse wie die Pest, dann ist es Schrauberei am Straßenrand! Und das die Jüngeren auch öldicht sind, ist schön. Nur haben das die anderen Hersteller schon vor 50 Jahren im Griff gehabt. Und bei vernünftigem Umgang sind sie sogar echt zuverlässig. Auch fein. Nur bei normaler Fahrweise klemmt es trotzdem.Lies dir deinen Text nochmal durch und sage dann nochmal, du wollest keine Engländer schönreden. Das ist der Grund, warum ich bei Nachkriegs-Engländern bis ca. 1980 sowie irgendwelchen Shovel- und Panheads Pickel kriege. Und du weißt genauso gut wie ich, dass die englische Motorrad-Industrie zwischen 1960 und 1980 den Bach runtergegangen ist, weil sich die Hersteller standhaft geweigert haben, ihre Produkte und die Fertigungsmethoden dem Stand der Technik anzupassen.Im Übrigen haben die Japaner wie auch die Deutschen schon 1970 Motorräder gebaut, mit denen ohne Weiteres 6-stellige Kilometerleistungen bei deutlich höheren Leistungen, Drehzahlen und Geschwindigkeiten zu erreichen waren. Es ging also schon damals - wenn man nur wollte!@Schrauber:Ich kann dir auch nicht sagen, woher der ganze Kult um diese Motorräder kommt. Ich vermute mal, das ist ein Überbleibsel aus der Vorkriegszeit, wo Harley, Indian oder die Engländer noch den Stand der Technik beschrieben haben. Nur sind diese Hersteller nach dem Krieg da nicht mehr auch nur ansatzweise an diesen Standart rangekommen. Bei Harley hat auch sicher der Film "Easy Rider" seinen Teil dazu beigetragen.Ich kann mich noch daran erinnern, wie in den 70ern und 80ern Vergleichstest zwischen Harley und anderen Herstellern ausgegangen sind. Die Harley ist zwar nicht bzw. nur wie ein Mülleimer gelaufen, aber hat den Test mit der Begründung "eine Harley darf das" gewonnen. Völlige Hasenscheiße, die da gelaufen ist. Mittlerweile hat sich das zum Glück geändert.Inzwischen wird der Stand der Technik ohnehin von den Japanern und BMW definiert. Auch die neuen Harleys und Engländer laufen inzwischen natürlich, wobei die Engländer mit den alten Twins aber nun auch wirklich gar nichts mehr gemein haben.An Motorrädern habe ich schon so einiges gefahren. Vom 1- bis zum 4-Zylinder und vom 2- bis zum 4-Takter war schon alles dabei. Im Moment habe ich die 36er und 55er DKWs, eine 78er Yamaha XS 1100 in US-Ausführung und eine 81er XS 1100 S. Außerdem steht noch GPZ 500 S von meiner Lebensabschnittsgefährtin in der Garage sowie ein Mofa für Mofarennen.Ach Martin: die XSen haben 90000 bzw. 200000 km runter - und das, ohne das ich die Kisten mit dem Hänger holen musste! Es ging damals also wirklich!Ich bin im Moment am Überlegen, ob ich mir zu den beiden XS noch was Neues als "Alltagsmotorrad" hole. Das scheitert im Moment aber am Platz.Wenn das Platzproblem gelöst ist, dann wird das sicher eher was in die Richtung http://www.next-vmax.com/ http://www.mt-01.com/default.aspx?pid=2 ... 0&ch=0〈=de Benelli TNT Ducati Paul Smart... oder sowas. Wobei ich aber auch dazu sagen muss, dass ich mir ohnehin keine Alltagsmotorräder unter 1100 ccm kaufen würde. Das habe ich die letzten 20 Jahre schon nicht mehr gemacht. [Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. April 2006 editiert.]

[mog]

Zitat:irgendwelchen Shovel- und Panheads Pickel kriegeDas sollte man meiner Meinung nach man alles nicht verallgemeinern, mit meinem ehemaligen Shovelhead-Gespann bin ich 3-wöchige Urlaube bis nach Portugal gefahren. 6500 KM in 3 Wochen. Und der Motor einer 1-Hand Shovel eines Bekannten ist bei 130.000 KM noch ungeöffnet, 1. Kolben. Das habe selbst ich nicht für möglich gehalten. Ich glaube das Hauptproblem mit den Engländern und noch mehr mit den Harleys ist, das jeder meint auch ohne Ahnung und vor allem ohne nachzudenken dran rumschrauben zu müssen. "Ist ja Landmaschinentechnik, da reicht der ganz grobe Schraubenschlüssel".Ich habe mal von einen Händler gelesen, bei dem stapelten sich gerissene Primärkettenkästen, weil die Kunden zum Spannen der Kette die Getriebe verschoben ohne sie vom Primärkasten loszuschrauben. Usw... @ Schrauber Mit ein bisschen Einfühlungsvermögen sind das alles ganz tolle Motorräder. Und Perfektion ist einfach nur Langweilig...Wenn es auch ein Einzylinder sein darf, Royal-Enfield gibt sich mittlerweile auch richtig Mühe. Ich habe jedenfalls viel Spass mit meiner Inderin... http://zmtgmbh.de/ Die Bikes kann man auch toll Umbauen, bei einem Basispreis von gut 3000.- Euro bleibt ja dazu evtl. noch was übrig... [Diese Nachricht wurde von mog am 11. April 2006 editiert.]

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von mog:Ich glaube das Hauptproblem mit den Engländern und noch mehr mit den Harleys ist, das jeder meint auch ohne Ahnung und vor allem ohne nachzudenken dran rumschrauben zu müssen. Das kommt sicher noch erschwerend hinzu. Zitat:Und Perfektion ist einfach nur Langweilig...Na ja, ich verbringe meinen Urlaub jedenfalls lieber auf den Passstraßen als in der Werkstatt des freundlichen Händlers um die Ecke.

[ferdisponti]

Hallo,Lasst doch jeder das Motorrad kaufen, das er will.Oldbastel, Du bist fast ketzerisch intolerant.Zum jungen Mann jetzt.Schau mal nach BSA 650.GrussFerdi, der Apostel und Ideologen weit von sich haben will.Vive le Champagne