Fährst Du nur oder schraubst Du auch? - Der wahre Oldtimer-Liebhaber
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Genau, jeder nach seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Vorstellungen.Es mag Leute geben, die zwar schrauben könnten, aber anfallende Arbeiten lieber einer Werkstatt überlassen, weil ihnen das Fahren selbst mehr Spaß macht.Wiederum andere, die es umgekehrt mögen und immer so weiter.Jeder wie er will und wie es ihm gefällt!Ausserdem denke ich, dass jeder ein Liebhaber ist, der ein altes Auto erhält, egal wie.GrußFREDDY
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Fährst Du nur oder schraubst Du auch? - Der wahre Oldtimer-Liebhaber
Liebe Oldtimerfreunde,kürzlich gab es hier im Forum eine Anfrage über das Anmieten eines Oldtimers mit z.T. bissigen Kommentaren (..kann er sich keinen eigenen leisten... will bloss angeben...etc.)Das führt mich zu der Frage: was zeichnet eigentlich einen "wahren" Oldtimerliebhaber aus, unabhängig von der Erstzulassung oder Marke des Wagens, denn die Diskussion "Gehören Youngtimerfahrer überhaupt dazu" soll hier nicht weitergeführt werden!Beim Abschied von Bob gab es ja schon ein paar bemerkenswerte Klassifizierungen, die ich weiterführen möchte und folgende Fragen zur Diskussion stellen möchte:Muss der wahre Oldtimerliebhaber einen eigenen Wagen haben oder darf er auch einen mieten? (siehe oben)Muss der wahre Oldtimerliebhaber sein Fahrzeug komplett selbst restauriert haben oder darf er auch eines kaufen, sich daran freuen und anfallende Reparaturen einer Werkstatt überlassen?Ist nur eine Restauration akzeptabel, die bis auf die letzte nicht sichtbare Schraube original ist (ohne Beachtung irgenwelcher wirtschaftlicher Aspekte wie Restaurationskosten im Verhältnis zum Wert des Wagens (nach Classic Data z.B.) oder dürfen Kompromisse eingegangen werden (unvollständige Originalität, Mängel, soweit die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt ist, belassen u.a.)Warum wird häufig unendlich viel Geld in die Restauration von Fahrzeugen gesteckt, die den Restwert des Wagens deutlich überschreiten (z.B. Käferrestauration für ein Bj. 1960 Kosten ca. 10000 Euro, Gegenwert ca. 5000 Euro)?Wann wird die Oldtimerei zur Sucht?Muss der wahre Oldtimerliebhaber nur einer Marke die treue halten oder dar er verschiedene Marken schön finden (und besitzen). Pflegt der wahre Oldtimerliebhaber sein Lieblingsspielzeug nur, hält er sämtlichen Unbill wie Regen, Staub, Schnee u.a. von ihm fern oder nutzt er ihn auch? Mein eigener Standpunkt:Ich besitze einen mittelmässig restaurierten, aber schön anzusehenden Faltdachkäfer Bj. 1961, bei dem der Vorbesitzer sämtliche Arbeiten selbst erledigt hat (Schweissen, Lackierung, komplett neue Innenausstattung mit Himmel. Polstern und Teppichboden). Der Vorbesitzer hat den Wagen kaum gefahren, er war dann 1,5 Jahre abgemeldet und kam dann zu mir.Ich bin kein grosser Schrauber mit eher theoretischen Kenntnissen und nicht allzugrosser Werkstattausstattung, mache ein paar Dinge selbst und überlasse vor allem sicherheitsrelevante Dinge einer Werkstatt. Aber ich freue mich an jedem km, den ich zurücklege. Darüberhinaus habe ich begonnen, zeitgenössisches Zubehör und Literatur zu sammeln.Ich bin kein eingefleischter Käferliebhaber (wie z.B. Clubkollegen, die bis zu 6 Käfern besitzen), sonder interessiere mich für viele untere Mittelklassefahrzeuge (z.B. Fiat Neckar, Opel Kadett A, Ford Taunus 12 M), die ich mir auch leisten könnte (einen 190 SL finde ich selbstverständlich auch schön, bloss da versagt mein Geldbeutel!)Der Käfer ist nicht so wertvoll, wie gesagt udn dank meines kleinen Beifahrers hat er schon ein paar zusätzliche Blessuren bekommen, deshalb ist es nicht schlimm, dass er sommers über im Alltagseinsatz ist (Jahresleistung ca. 3500 km).. Er muss allerdings kein Salz abbekommen, solche Fahrten vermeide ich lieber. Auch verbringt er häufig Zeit auf öffentlichen Parkplätzen, bisher war noch kein Rowdie dran.Ich habe 2 Fahrzeuge restauriert gekauft, wobei der Kaufpreis etwa den Werten von Classic Data entspricht. Restaurationen, die mich "Haus und Hof" kosten würden, wären nicht meine Sache, da würde auch meine Frau erheblich protestieren.Zum Aspekt der Sucht: ich sehe es jas auch ein bisschen bei Kollegen, sie bsitzen schon mehrere Restaurationsobjekt, kaufen weitere dazu, fangen an und verkaufen dann zerlegte Karossen und schieben erforderliche Arbeiten an den Fahrzeugen, mit denen sie unterwegs sind, stets auf, obwohl die häufig leicht zu erledigen wären.Wie seht Ihr die Dinge?Beste GrüsseChristoph[Diese Nachricht wurde von Mr. Hobbs am 31. Juli 2003 editiert.]
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der "echte" Oldie Liebhaber kann und weiss alles:er kann jeden Schaden reparieren, auch gerissene Köpfe schweissen und Linierungen anbringener kennt die komplette Motorsport- und Automobilhistorie auswendig, auch Hersteller, die maximal vier Fahrzeuge produziert haben, sind ihm nicht unbekannter beschäftigt sich den ganzen Tag nur mit Oldtimern und besitzt natürlich kein Fahrzeug mit Bj. nach 1940leider gibt es davon aber nur ganz wenige (zugegeben: ich kenne keinen einzigen....)alle anderen (so wie ich) sind stümperhafte AmateurmeisterYoungtimer-Fahrer stehen in der Rangordnung natürlich ganz unten und müssen sich erst mal hochdienen, oder?letzter Beitrag dieser Art verspricht,ventilo
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Na ja, liebe Leute, die Ihr hier Mr Hobbs' beantwortet habt, das war ja ganz immens "politisch korrekt". Mir stellt sich bei derartigen Themen aber immer wieder eine zentrale Frage:Zwar darf jeder "liebhaben", was und wie er will, aber wenn wir unser Hobby (eigentlich ist es doch bei den meisten mehr als das, oder? ) genauer betrachten, wo fängt dann die Grenze zwischen echter (idealistischer) Begeisterung und bloßer Effekthascherei um des (schönen?) Scheins willen an?Eine alleinseligmachende Definition weiß ich auch nicht, aber um dem Kern des Problems mal auf den Grund zu gehen, mal folgende Frage:Ist unser Hobby so grundlegend anders als all die vielen anderen Hobbies, die allerorten betrieben werden?Wäre unter den Briefmarkensammlern jemand denkbar, der auf einer Briefmarkenausstellung mit einer GELIEHENEN Briefmarkensammlung glänzen will?Wäre jemand im Kreise der Blumen- und Gartenliebhaber als ANERKANNTER ebensolcher Liebhaber denkbar, der sich mit genug Geld vom Gartenbaubetrieb den ganzen Garten voll Blumen und Gewächsen stellen lässt, aber keine Ahnung davon hat, wie die ganzen Gewächse heißen, geschweige denn davon, wie er sie das ganze Jahr über zu pflegen hat? Würde da jemand mit dem sprichwörtlichen "grünen Daumen" nicht zu Recht milde lächeln?Was würde unter AKTIVEN Modelleisenbahnliebhabern über jemanden gedacht, der sich von Auftragsmonteuren eine Eisenbahn hinstellen lässt, die zwar alles hat, was gut und teuer ist, deren Besitzer aber selbst keinen Trafo verdrahten oder gar ein H0-Diorama erbauen könnte?Überlegt Euch die Antworten ...Dann wisst Ihr selbst, wo der Hund oftmals begraben liegt, wenn die Rede davon ist, dass die Oldtimerei insgesamt zunehmend oberflächlicher wird.Niemand muss ALLE Kriterien (technisches Interesse, handwerkliches Geschick, autohistorische Kenntnisse - um nur einige zu nennen) erfüllen, aber der bloße Besitz eines Führerscheins und der Wille, etwas "Besonderes" haben zu wollen, sind als Eingangsqualifikationen spätestens dann ein bisschen mager, wenn man ewig auf diesem Level bleibt. Und das "Zwei-linke-Hände-mit-zehn-linken-Daumen-haben"-Argument kann ich auch nicht mehr hören. Jeder fängt mal klein an, jeder wächst (in allen Bereichen des Lebens) an seinen Aufgaben, und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Im vollen Bewusstsein, Öl ins Feuer gegossen zu haben , grüßtStephan
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- Registriert:Mi 31. Jan 2001, 01:00 [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
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Schrauben ist für mich nur ein notwendiges, aber recht unbeliebtes Übel. Ich will meine Autos fahren und nicht bis zur Hüfte im Motorraum stecken.Ja, ich habe so ziemlich alles schon gemacht: Motorwechsel, ein abgerissenes Ventil in der Tiefgarage beim Licht einer Taschenlampe getauscht, gespachtelt geschliffen, lackiert, und mich mit dieser blöden Autoelektrik herumgeärgert. Und das regelmäßig über die letzten 25 Jahre. Aber ich habe bis heute nicht herausfinden können, wo da der Spass sein soll. Der kommt immer erst, wenn die Karre anspringt und aus der Garage rausfährt.Doch ja, auch jemand, der sich NUR so ein Auto mietet, um ab und zu dieses einzigartige Fahrgefühl alter Autos geniessen zu können, kann ein Oldtimerliebhaber sein. Genau wie jemand, der regelmäßig in den japanischen Garten in Köln oder Leverkusen geht und sich an der besonderen Athmosphäre dort zu freuen, aber keine Chance hat, seinen Hochhausbalkon in ähnlicher Form zu gestalten. Stefan: manch einer, der sich ein Auto leiht, kann halt keins betreiben, aus Platz-, Geld-, oder Zeitmangel. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß er nicht mit den gleichen Gefühlen mit dem Thema umgeht wir die, die den Hof voller alter Autos stehen haben.GrußDieter
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Dieses Jahr auf der RetroClassics, der TechnoClassica und weiteren Veranstaltungen ...
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Jetzt geh ich noch mal einen Schritt weiter: Wer sagt denn, dass man als Oldtimer-Liebhaber überhaupt ein altes Auto besitzen bzw. fahren muß?Ist derjenige, der jährlich 5000 Kilometer mit seinem Alltagsauto zu Oldtimer-Rallyes fährt, dessen Bücherschrank mit Literatur überquillt und der täglich Oldtimer-Info liest (wichtig!) kein Oldtimer-Liebhaber?
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Hallo,muss ein Liebhaber klassischer Musik ein Instrument virtous beherrschen?Muss er gar eine teures Instrument besitzen?Muss er sogar Opern, Fugen oder sonstwas komponieren können?Warum werden hier die Anforderungen oft so hoch geschraubt?Freude an der Sache - das ist doch ausschlaggebend!GrussPeter
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Zitat:Original erstellt von Z1-VX:Stefan: manch einer, der sich ein Auto leiht, kann halt keins betreiben, aus Platz-, Geld-, oder Zeitmangel. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß er nicht mit den gleichen Gefühlen mit dem Thema umgeht wir die, die den Hof voller alter Autos stehen haben.Ist ja O.K. - wenn jemand das zum persönlichen gelegentlichen Wochenendspaß will, dann soll er ruhig. Bedenklich wird's meiner Meinung nach nur, wenn damit jemand "mehr scheinen will als sein", z.B. bei Oldtimerveranstaltungen. Wenn man schon Oldtimertreffen wegen des persönlichen Flairs der "Gleichgesinnten" schätzt, wär's doch schade, dort nur noch auf Larifari nach dem Motto "Ich fahr halt gern Oldtimer" zu treffen.@Käfer- und Alfetta-Freak:Zu Deiner Beruhigung: Niemand kann alles. Ich habe auch kein Zylinderbohrwerk in der Garage - und meine Lackierküste sind auch verbesserungswürdig Aber Deine Aussage bestätigt den Kern dessen, was ich meine, dennoch: Du nennst Dich einen Liebhaber von Alfa-V6-Motoren. Wunderbar! Aber wärst Du - wenn wir beim Problem der "Gelegenheitsoldtimerer" bleiben - auf die Dauer so ganz zufrieden, wenn es als erstrebenswertes Oldtimer-Ideal dargestellt würde, dass einer nur noch sagt: "Ich will Oldtimer fahren - Marke und Modell egal, Hauptsache alt"? Und dass er demzufolge über seinen (eigenen oder gemieteten) Oldtimer keinesfalls mehr zu wissen braucht als das, was man in der Fahrschule zum Führen eines x-beliebigen Autos gelernt hat? Denn mehr braucht's ja nicht, um nach AUSSEN die "Oldtimer-Aura" um sich zu verbreiten? Kurz und gut: Sollte man nicht gelegentlich darüber nachdenken, dass man als "echter" Oldtimerfan (wie immer man den definieren will) nicht an der denkbar obersten aller Oberflächen herumdümpeln sollte, sondern eigentlich genug Interesse an dem Hobby haben sollte, um etwas lernen und sich einarbeiten zu wollen? Dann ist man ruckzuck tiefer in der Materie drin (entweder autohistorisch oder technisch, und sei es nur zu dem Modell, mit dem man sich abgibt), als man je zu ahnen gewagt hätte - und Spaß macht's obendrein! Wie und in welchem Umfang man das im Einzelnen macht, muss jeder selbst wissen. "Schubladendenken" ist das nicht, lediglich ein Ausdruck dessen, warum doch eigentlich jeder von uns die Oldtimerei betreibt, nämlich aus der Liebe zum Besonderen unter den Autos heraus. Und wenn man dafür gewisse Eingangshürden setzt, schadet das dann oder sortiert das nicht vielmehr nur die Spreu vom Weizen?Und ohne eine gewisse Wiss- und Lernbegierde geht's doch in keinem Hobby - alles andere ist nur schneller und vergänglicher Konsum. Willst Du dem das Wort reden? A propos Schweiz: Deine Aussagen über "Vorschriften" in der Oldtimerei würde ich mal gerne von anderen Schwyzern kommentiert sehen. Mit ist bei (auch unkonventionellen) Schweizer Oldtimerveranstaltungen über die Jahre öfters aufgefallen, dass viele dort die Oldtimerei geradezu unglaublich penibel betreiben und diese penible Haltung auch als Maßstab in der Beurteilung anderer anwenden. Oder ist das eine Eigenheit der US-Car-Fahrer in der Schweiz, die es vielleicht in dortigen Alfa-Kreisen nicht gibt? SalüStephan
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Hallo Mr. Hobbs und die anderen,schöne Diskussion, die hier angeregt wurde. Meiner Auffassung nach ist ein echter Oldie-Liebhaber jemand, der mit Herzblut an der Sache hängt (ob es nun ein einzelnes Modell, ein Hersteller, ein Jahrzehnt, eine Designphilosophie oder sonstwas ist), wobei die Knete NICHT im Vordergrund steht. "Kneteaspekte" können z.B. sein Wiederverkaufswert und Wirtschaftlichkeit der Restaurierung. Man sollte als Liebhaber auch etwas Schweiß in die Sache investieren und ein eigenes Auto haben, nur zur Miete fahren wäre für mich allerdings kein glaubhaftes Liebhaber-Leben. Bezahlen kann jeder, der Geld hat, das heißt nix - haste was, biste was und knallst die Visa-Karte aufn Tisch. Ha, ich kann alles (kaufen).Ob jemand als Oldie-Liebhaber bezeichnet werden kann ist eine Seite, eine andere die Frage, ob man dann zur "Oldie-Szene" gehört (sofern man das überhaupt als "Ein Stück" bezeichnen kann). Mir scheint, Mr. Hobbes, daß Du in Deinem Beitrag auch andere Aspekte ansprichst wie Anerkennung als vollwertiges Mitglied am Stammtisch (das Beispiel mit den sechs Käfern, wobei Du auch anderes fahren würdest).Es gibt bei den Oldie-Fahrern ein paar unangenehme Aspekte: Der Mega-Schrauber ist mehr wert als der nicht minder Interessierte Wenig-Schrauber, der vielleicht auch noch beweisen muß, daß er kein Schönling ist, der sich mit einem Oldie einen zusätzlichen Effekt- und Show-Bonus erkaufen will.Dann wird auch nicht selten "zwischen den Zeilen" die Auffassung vertreten, daß man alle Feinheiten, Extras, Preise, Lackierungen u.ä. kennen muß, um ein echt-echter Fan zu sein. Manchmal habe ich hier aber den Eindruck, daß die Leute glücklicher sind/sein können, wenn sie sich für ein Modell begeistern und NICHT alles wissen ("ich hätte das Teil gekauft, nur leider ist in diesem Baujahr der Blinker unterhalb der Stoßstange ..."). Und wenn so ein Nichtalleswisser den Oldie dann trotzdem hegt, pflegt und damit die historische Basis der Kfz-Kultur erhält, solls kein echter Liebhaber sein?Und was ist mit Leuten, die seit 30 Jahren das gleiche Auto fahren?Weiterer Unsinn: Militante Ansichten. "Nur DAS Modell isses, alles andere Schrott" oder "Es muß alles Ooorginoool sein". Sagt man Ersteres nicht vielen (nicht allen) Käfer-Fahrern und Anhängern einer speziellen Benz-Mittelklasse-Limo nach?Noch mehr Unsinn: "ICH habe das Becker Mexiko (will ja jeder haben, und ich habe eins, hoffentlich sehen das alle), und DU ja bloß das Blaupunkt Bamberg." Schlimmer: "ICH fahre Maybach-Zeppelin, und DU nur Autobianchi 112".Alle diese Dinge sind mir erst aufgefallen, als ich "mein" Auto endlich besaß und an einigen Treffen teilgenommen habe. Das nimmt der Oldtimer-Ei auf Veranstaltungen mindestens 50% der Attraktivität und Stimmung. Ob da nun ein einzelner als Oldie-Liebhaber bezeichnet werden kann oder nicht, hat fast schon untergeordnete Bedeutung.Gruß MP aus HH
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Zitat:Original erstellt von RA-Wilke:Wer sagt denn, dass man als Oldtimer-Liebhaber überhaupt ein altes Auto besitzen bzw. fahren muß?Ist derjenige, der jährlich 5000 Kilometer mit seinem Alltagsauto zu Oldtimer-Rallyes fährt, dessen Bücherschrank mit Literatur überquillt und der täglich Oldtimer-Info liest (wichtig!) kein Oldtimer-Liebhaber?Ts ts - anscheinend lodert das Feuer nach dem bisschen Öl, das ich mit ein paar Aussagen reingegossen habe, schon ganz schön ... Lieber RA-Wilke: Warum soll einer, der sich rundum (z.B. durch entsprechendes Fachwissen) mit der Materie auskennt, nicht auch ein Oldtimer-Liebhaber sein, auch wenn er keinen eigenen Oldtimer hat? Immerhin geht er mit diesem Fachwissen offensichtlich weit über die Wissenstiefe vieler Oldtimerbesitzer hinaus. Und wenn ihm die "Theorie" genügt, warum nicht? Aber dazu mal ein Gegenbeispiel:Vor Jahren bot ich einen Riesenpacken Renault-Werkstattliteratur von der Dauphine bis zum R16 über die lokalen Kleinanzeigenblätter an. Ein Anrufer bekundete Interesse, bekam alle Fragen vorab beantwortet, was vorhanden war und was es damit auf sich habe(Reparaturanleitungen, Ersatzteilkataloge, Kundendienstrundschreiben etc.) - und erschien zum Lokaltermin. Kaliber "introvertierter Bücherwurm" - und mit sichtlich verstörter Miene stöberte er erst ratlos, dann enttäuscht in den Unterlagen, um schließlich zu sagen, das sei eigentlich nichts für ihn, denn da seien ja keine Fotos und keine Geschichten drin. Auf meine vorsichtige Frage, was er denn nach der Beschreibung erwartet habe und was er mit den Büchern anzufangen gedenke, kam die wortwörtliche Antwort: "Ich les halt gern was über alte Autos."Zeitstehler! Nerventöter! Und ich möchte wetten, der hält sich noch heute für einen Oldtimerliebhaber reinsten Wassers!Lieber RA-Wilke, merkste den Unterschied zwischen "Deinem" Typus und diesem hier?Der Wille, sich in die Materie einzuarbeiten und halbwegs zu wissen, womit man es zu tun hat, statt nur an der Oberfläche zu verharren, ist doch ein Knackpunkt bei der Frage, ob jemand darauf hoffen darf, von anderen Leuten, die dem gleichen Hobby nachgehen, für voll genommen zu werden. Ist das denn nicht überall im Leben so? Regen wir uns bei anderer Gelegenheit nicht auch immer wieder (und meist zu Recht) über Hohlschwätzer auf, die nur heiße Luft verbreiten? Zitat:Original erstellt von PeF:muss ein Liebhaber klassischer Musik ein Instrument virtous beherrschen?Muss er gar eine teures Instrument besitzen?Muss er sogar Opern, Fugen oder sonstwas komponieren können?Lieber Peter, danke für diese argumentative Steilvorlage!Ich gestehe, mich in Deinem Beispiel zu erkennen. Beherrsche weder irgendein Instrument nennenswert noch kann ich mehr als rudimentär Noten lesen, dennoch betrachte ich mich als extremen Jazz-Fan und als ziemlichen Experten auf diesem Gebiet (nicht zuletzt durch 25 Jahre Beschäftigung mit der Materie, mehrere tausend Platten im Schrank und eine stattliche Bücher- und Zeitschriftensammlung zum Thema - ja, dafür bleibt neben der Oldtimerei auch noch Zeit ). Jene nicht aktiv musizierenden Musikhörer, die ich (nicht nur ich) kaum als Jazz-Liebhaber ansehen würde, wären dann jene, die sich einfach, "weil es mal was anderes" ist, die Dixieland-Kapelle beim Frühschoppen reinziehen und dabei auch noch mitten in die Soli der armen Musiker reinklatschen. Aufgrund der Begegnung mit "echten" Jazz-Koryphäen weiß auch ich übrigens, was ich alles nicht weiß ... Und vorsichtig mit dem ungeprüften Verbreiten irgendwelcher Aussagen bin ich deshalb auch - und andere ähnliche "Amateurfans" in diesem Bereich, die ich kenne, ebenfalls. Erstaunlicherweise sind das aber Eigenschaften, die vielen (selbsternannten) Oldtimerexperten eher abgehen. Das sind dann jene Besucher von Oldtimertreffen, die einen dort mit der (unzutreffenden) Feststellung zutexten, dies oder jenes sei aber so oder so, jenes sei dafür nicht richtig, jenes habe es "damals" nicht gegeben usw. Fragst Du dann nach, wie sie zu dieser Ansicht kommen, heißt es: "Stand so in diesem oder jenem Buch", fragst Du (zunächst ohne Hintergedanken) weiter nach, was für einen Oldtimer sie denn fahren, heißt es: "Gar keinen!"Komisch, nicht? Verstehst Du jetzt mein obiges Insistieren auf einem gewissen Maß an Ahnung von der Sache (und damit auch auf einem ebensolchen Maß an tiefergehendem Interesse)? In diesem Sinne - Stephan[Diese Nachricht wurde von arondeman am 31. Juli 2003 editiert.]