125 Jahre Automobil...

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Wolfgang / Goettinge
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von Wolfgang / Goettinge » Fr 4. Feb 2011, 11:01

R4F6Alpine hat geschrieben:Jedenfalls war dieses das erste Fahrzeug an dem nachweislich ein auf diesem befindlicher "Motor" eine Hubbewegung von den 2 Kolben in eine Drehbewegung am Rad umgesetzt wurde.
Und wenn man die Räder zählt, was ergibt e sich dann?

Auch das war ein Dreirad.

Güße, Wolfgang

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Tripower
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von Tripower » Fr 4. Feb 2011, 14:18

Mal was anderes:

Kippt der Reliant (aus Deinem Avatar) tatsächlich so leicht, wie es bei "Mr. Bean" immer zu sehen war?

Mit interessierten Grüßen

Tripower
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Wolfgang / Goettinge
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von Wolfgang / Goettinge » Fr 4. Feb 2011, 19:30

Tripower hat geschrieben:Kippt der Reliant (aus Deinem Avatar) tatsächlich so leicht, wie es bei "Mr. Bean" immer zu sehen war?
Hallo Tripower,

die Kippneigung des Reliant wird weithin überschätzt. Übertriebene Darstellung in den Medien (Mr. Bean, Jeremy Clarkson in Top Gear, Diverse Berichte in Fifth Gear und Rennvideos auf YouTube) haben zu dem Irrglauben geführt, Reliants seien instabil. Zeit, mit diesem Vorurteil aufzuräumen: Der Wagen läßt sich absolut sicher auch um die Ecke lenken, wenn man sich an die einfache Grundregeln hält: Niemals gleichzeitg stark bremsen und die Lenkung einschlagen. Überhaupt sollte man Kurven immer sachte angehen. Wobei auch der Rest des Fahrwerks - Starrachse mit Blattfedern hinten - auch nicht unbedingt zu sportlicher Fahrweise einläd.

Aber vor allem muss man immer dran denken, dass vorne nur ein Rad ist - denn sitzt man erstmal im Wagen, kann man das leicht vergessen; der Innenraum ist wie bei einem normalen Kleinwagen geformt.

Wenn man will, dann geht es natürlich mit dem Kippen - wie bei andere Autos auch (wer würde da nicht an den Smart-Elchtest denken).

Es ist also mehr ein Auto für den reiferen, ruhigen Fahrer; sportiven Nachwuchs-Schumies und Rallyefahrer würde ich ihn eher nicht empfehlen. Nicht umsonst hat der Wagen in England ein Rentnerimage.

Dreirädrige Grüße, Wolfgang

kat
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von kat » Fr 4. Feb 2011, 23:11

R4F6Alpine hat geschrieben:Hallo,

Der "Fardier", so hiess das Automobil von Cugnot existiert noch im Original zum Anschauen.

Letztes Jahr wurde in Frankreich eine 1:1 Kopie fertiggestellt mit der auch mehrere Fahrten absolviert wurden, u.A. in Paris.
Dazu ein Beitrag aus dem franz. Fernsehen:
http://videos.tf1.fr/jt-13h/le-fardier- ... 87891.html

Und noch eine Animation zur Funktionsweise, leider ohne Ton:
http://www.youtube.com/watch?v=rU3E5-zIPTo

Also für mich ist das ein Automobil, es wog ja auch an die 3 Tonnen.

Gruß
Ecki
Als ich vor 2 Jahren im Automuseum in Tampa war, war dort auch einen Cugnot-Wagen zu sehen (Leihgabe aus dem Eisenbahnmuseum Nürnberg). Es liefen dort Ausschnitte aus einem UFA-Film aus den 30er Jahren, in dem dieser Wagen in Betrieb zu sehen war.
http://tbauto.org/news.htm

Das Museum ist sehenswert: viele franz. Autos (u.a. Citroen), Tatra, Adler, Mercedes 130 und 170H - letzterer wurde vor dem Krieg in die USA exportiert, ebenso wie der vollkommen original erhaltene DKW-Front (Meisterklasse).

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R4F6Alpine
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von R4F6Alpine » Fr 4. Feb 2011, 23:48

Super Filmchen :D

Einfach mal ein Kennzeichen hinten rangenagelt und ab auf die Straße :D

Da hat die Fahne beim Rückwärtsfahren aber etwas gestört...

Also muß es ja ausser dem 2010er Nachbau aus F noch einen älteren geben ?

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Tripower
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von Tripower » Sa 5. Feb 2011, 12:24

Wolfgang / Goettinge hat geschrieben:(...) - denn sitzt man erstmal im Wagen, kann man das leicht vergessen; der Innenraum ist wie bei einem normalen Kleinwagen geformt.
Ich würde total gerne mal in so einem skurilen Gefährt eine Runde drehen. Hast Du nicht Lust, mit dem Reliant zu "OTTO" zu kommen (Pfingstwochenende in Niedernhausen-Oberseelbach)? Ich bin mir sicher, Du würdest die Fahrt nicht bereuen!

Mit hoffnungsvollen Grüßen

Tripower
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von Z1-VX » Sa 5. Feb 2011, 12:33

Die Replica des Cugnot-Fahrzeugs war auf der disjährigen Retro zu sehen - und es wurde auch gefahren. Ich werde über das Wochenende mal die Video-Schnipsel dazu zusammensetzen und veröffentlichen ...

Gruß

Dieter
http://www.prova.de
http://www.prova-gallery.com

Dieses Jahr auf der RetroClassics, der TechnoClassica und weiteren Veranstaltungen ...

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Wolfgang / Goettinge
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von Wolfgang / Goettinge » Sa 5. Feb 2011, 18:09

Ahem... darf ich noch einmal auf mein ursprüngliches Anliegen zurück kommen?

Der sowohl von Cugnot wie auch Benz eingeschlagene Weg, dreirädrige Farhrzeuge zu bauen, ist im Laufe der Geschichte bekanntlich nicht zum Mainstream worden. Aufgrund einer Verschwörung, in deren Mittelpunkt ich Gottlieb Daimler vermuten würde, der bekanntlich außer dem Motorrad, dem motorisierten Luftschiff, dem Motorboot und dem vierrädrigen Motorwagen sowie etlichen Etwicklungen am schnellaufenden Benzinmotor nicht viel und vor allem nicht das motorisierte Drerad erfunden hat, wurde aus völlig unverständlichen Gründen das Dreirad zu einem Nischenprodukt verdammt.

Wobei, wie mir aus sicherer, aber anonymer Quelle (ich sage nur: Wikileaks) berichtet wurde, eine kleine Gruppe unerschrockener Techniker bei Daimler-Benz weiterhin Dreiräder bis zur Serienreife entwickelt hat. Das folgende, hier erstmals veröffentlichte Bild zeigt das kurz vor der Serienreife stehende Mercedes 300 SL-Dreirad.
MB300SL-2.jpg
Diesers Dreirad mit dem Zeug zum Kult-Klassiker wurde im letzten Moment durch das heute bekannt fade vierrädrige Modell ersetzt, das dann folgerichtig nur in wenigen Exemplaren gebaut wurde und heute weitgehend von den Straßen verschwunden ist.

Da können wir im nachherein froh sein, dass eine kleine, unerschrockene Gruppe Engländer diesem Trend getrotz hat und bis zum Jahr 2000 tapfer Dreiräder gebaut hat.

Wolfgang
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FrankWo
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Re: 125 Jahre Automobil...

Beitrag von FrankWo » Sa 5. Feb 2011, 19:32

Wer hat das Auto erfunden?

01. <384 - Aristoteles/GR: Niederschrift erster naturwissenschaftlicher Erkenntnisse zum späteren Motoren-System
02. <287 - Archimedes/GR: ^ ^ ^ darauf aufbauend erste mathematische Berechnungen und mechanische Versuche
03. <200 - Ktesibios: Erfinder von Wind- & Druckluft-Antrieb
04. <125 - Heron, d. Ältere/GR: ehemals Schüler Ktsibios schafft erstes Standard-Werk zur Pneumatik(nutzung) ; L. DaVinci wird jene zu seiner Zeit wiedergefundenen Arbeitsunterlagen als Grundlage zu seinen eigenen Planungen zu nutzen wissen.
---
05. 1482>1519 - L. DaVinci/I: arbeitet abwechselnd in Mailand, Florenz und Rom
06. 1600 - Simon Stevin/NL: entwickelt Vierrad-Segel-Automobil
07. 1600 - Gilbert: schreibt Buchtitel 'Physiologia nova de magnete' - hier erste Nutzung des Wortes "elektrisch"
08. 1650 - Johannes Hautsch/D: entwickelt Vierrad-Rollwagen, dessen mechanische Teile über ein Federwerk angetrieben werden.
09. 1650 - Jean Theson/F: erhält Patent über Rollwagen mit Hebelantrieb.
10. 1663 - Otto v. Gericke/D: Elektrisiermaschine
11. 1673 - Christian Huygens/NL: atmosphärische Kolbenmaschine/Druckluftantrieb > seine Weiterentwicklung nennt sich ab 1877 Otto-Motor.
12. 1678 - Ferdinand Verbiest/NL: plant Dampfwagen > wird 1775 als Modell gebaut.
13. 1680 - Joachim Becher/D.: macht aus Kohle Leuchtgas.
14. 1680 - Isaac Newton/GB: plant Dampfwagen mit Rückstoß-Antrieb
...
^^^Auszüge aus einem Buch des Jahres 1952, in welchem auf 300-DIN-A5-Seiten die Entwicklung des Automobils bis zum Ende des 19. jhdts (= 31.12.1900-24.00Uhr) aufgelistet ist...,

... stattdessen eine kurze Zusammenfassung meiner eigenen Meinung zum Thema:

01. Vor 246 Jahren/1765 war es der deutsche Staatsbürger Nicolas Joseph Cougnot (*1825-Lothringen > gehörte zum Königreich-Habsburg), welcher seinen ersten Dampfkesselwagen zum Geschützetransport baute. 1770 endete die erste Fahrt mit einem größeren und kräftigeren Modell nach 20 Metern an einer Mauer > gemäß der Originalpläne war der Wagen auch nicht betriebsfähig. Bei den Nachbauten handelt es sich bereits um Weiterentwicklungen ...
>>>Da nur mechanische Teile via Dampf angetrieben wurden, gelten diese Fahrzeuge nicht als Motorwagen.

02. Vor 136 Jahren ehrte man Siegfried Marcus/D (*1831-Mecklenburg) für sein 1875er Modell .
>>> Hier handelt es sich um das erste vollwertige Automobil. Einzig - der Motor war nicht dauerbelastungsfähig. Deshalb unterließ S. Marcus die Patentanmeldungen aller seiner verbauten Erfindungen und Weiterentwicklungen Anderer. Später, bis 1883 nachgereichte Einmeldungen und Patentzuteilungen, eingetragen auf den nun als Österreicher geführten S. Marcus betrafen ledeglich Motoren(anbau)teile, keine Komplett-Aggregate oder gar Kraftwagen.
Nebenbei, dem ersten Viertakt-Otto-Motor aus 1862 ging es ebenso. Gäbe es nicht den zweiten Anlauf ab 1876 ...

03. Im vorvergangenen Jahrhundert entsprach der 1886er Benz am ehesten den Vorstellungen einer neuen Zeitrechnung zum Thema.
>>> Letztendlich zählt nur der finanzielle Erfolg, dh, die Vermarktungsfähigkeit einer Erfindung/Patent>Anmeldung > P.-Zuteilung.

04. In ~50 Jahren wird es wohl Henry Ford sein, weil er dem Auto zum allumfassenden Erfolg verholfen hat. Versuche, dies als Volkesmeinung festzuschreiben, gibt es seit Jahrzehnten - letztmalig international bekanntgeworden durch den gegenwärtigen Präsidenten Nordamerikas, B. Obama ...
--------
Somit ist die immer selbe Frage zum Thema einem ständigen Wertewandel unterworfen, welche die Antwort beeinflusst:
01. Erste verbale und oder Schriftliche Erwähnung
02. Zeichnerische Darstellung
03. Mehrdimensionale Modellstudie
04. Vorserienmodell
05. Patentanmeldung
06. Patentzuteilung
07. Beginn Serienproduktion.
08. Bewertung der Erfolgskontrolle

Wer hat welchen Anteil am jeweiligen Teilbereich, wessen (und sei es auch ledeglich gedankliche) Vorarbeit wurde hier weiterentwickelt, was lässt sich beweisen, welche Bestätigungen werden (dauerhaft und international) anerkannt? Sicher haben auch Frauen an der Entwicklung ihren Anteil, jedoch durften diese niemals namentlich erwähnt werden - Männernamen ersetzten die wahren Urheberinnen (,ähnlich wie bei Nobelpreisvergaben bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts).

Also einigt man sich auf eine Variante, von welcher man sich die grösste Glaubwürdigkeit, bzw. bestmögliche Vermarktungsfähigkeit erhofft. Wann immer jemand mit einer anderslautenden Version mehr AnhängerInnen findet, als die bisher Geltende für sich einnahm, wird 'Geschichte' umgeschrieben. Einen Alleinvertretungsanspruch für die Wahrheit wie z.B. in einer Kirchendiktatur (= Vatikan) kann es nicht geben.

Somit haben viele mit ihrem Wissen Recht, einzig die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sind als persönliche Einzelmeinungen zu werten, solange es nicht gelungen ist, daraus mehrheitsfähiges Allgemeinwissen entstehen zu lassen ...

... mit dieser Einschätzung ( nur hier und von mir zu lesen) grüßt FrankWo ;)

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FrankWo
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Re: 125 Jahre Automobil..., ... Fundsachen

Beitrag von FrankWo » So 13. Feb 2011, 11:54

Nachtrag zu den 'Gründerjahren':
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... mit ergänzenden Grüßen, FrankWo

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