Oldtimerfans machen alles falsch!

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Dannoso
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Beitrag von Dannoso » Mi 26. Nov 2008, 12:26

Hallo,was haltet Ihr von dem Artikel "Darf man das?" in der OM 12/2008?Da wird uns Oldtimerbesitzer doch glattweg aus Wissenschaftlicher Sicht unterstellt das wir wertvolles Kulturgut vernichten, nur weil wir fahren wollen...Grüsse

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Gordini
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Beitrag von Gordini » Mi 26. Nov 2008, 12:32

Hallo Denoso, wer hat diesen Unsinn geschrieben?GrüßeChristoph

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ventilo
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Beitrag von ventilo » Mi 26. Nov 2008, 12:44

nun ja - ein bißchen Wahrheit steckt aus meine Sicht schon drinnatürlich würde ich nie auf die Idee kommen den restlos verkommenen Lack auf die im Artikel geschilderte Weise zu konservieren, aber wenn ich so manche "Restaurierungen" sehe wird mir schon schlechtda werden arme Vorkriegs-Limousinen gnadenlos zu offenen Specials umkarossiert und/oder mit völlig unpassenden Anbauteilen verunstaltetÄhnliches ist natürlich auch bei Nachkriegsfahrzeugen zu beobachtenDas muß nun wirklich nicht sein, denn fahren kann man auch mit einer Limousine im Originalzustand.Meine Oldies sind auch nicht 100%ig "orschinool", aber ich vermeide zumindest Umrüstungen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.

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Dannoso
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Beitrag von Dannoso » Mi 26. Nov 2008, 13:00

Zitat:Original erstellt von Gordini am/um 26.11.08 11:32:08Hallo Denoso, wer hat diesen Unsinn geschrieben?GrüßeChristophGeorg Schulz, aber es ist die Meinung der Redaktion.

Rene E
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Beitrag von Rene E » Mi 26. Nov 2008, 13:20

Der Titel ist natürlich provokativ. Die Sichtweise ist auch streng aus Richtung von Muesumskonservatoren geschrieben, aber ich finde es sollte zum Nachdenken anregen.Es wird viel schöne Patina einfach wegrestauriert. Es werden aufarbeitungsfähige Originalteile gegen schlechte Repros getauscht und es wird aoft gnadenlos verschlimmbessert, modernisiert oder die Fahrzeuge werden mit Sonderzubehör "aufgewertet".Ich achte darauf bei meinen Fahrzeugen soviel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten und auch lieber Patina übrig zu lassen.Leider wird das gerade in der Deutschen Oldtimerszene überhaupt nicht goutiert. Man steht dann da wie einer der nicht gründlich genug, sorgfältig genug das Fahrzeug zum "Einser" restauriert hat. Man muß sich mit niedrigeren Wertgutachten zufriedengeben und im Extremfall wird sogar das H-Kennzeichen verweigert.Man gilt in der Szene je nachdem sogar als faul, als Gammler und wird obendrein noch ständig ungefragt mit guten Tips versorgt wie man das Autos doch verbessern könnte.Klassiker ist der 12 Volt Umbau beim Käfer.Da ich mal mit dem Anlasser Probleme hatte, wurde mir das ständig und als Einziges geraten. "Schmeiß die 6 Volt Scheisse raus und tu ein Lastrelais rein!"Aber wie heißt es doch so schön:"Wer nur einen Hammer kennt, für den ist jedes Problem ein Nagel!"Es war ein hinterhältiger Lagerschaden und nun springt er wieder problemlos an.Ich finde, im Gegensatz zu den Museumskonservatoren, daß Maschinen laufen müssen und gemäß ihrer eigentlichen Bestimmung benutzt werden dürfen, um wirkliche Technikexponate zu sein.

StevieP2
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Beitrag von StevieP2 » Mi 26. Nov 2008, 13:21

Was dort geschrieben wurde, mag für ein Museum ganz passend sein- für den normalen Oldtimer- Liebhaber ists sicherlich Schwachsinn.Wir haben unsere Autos ja zum fahren, nicht dafür, sich den Wagen als Anschauungsobjekt ins Wohnzimmer zu stellen.Ein Museum hat eben einen anderen Anspruch. Dort muss versucht werden, dass die ausgestellten Objekte möglichst nahe dem Auslieferungszustand entsprechen. Da ist es auch fantastisch, wenn noch die ersten (eckigen) Reifen montiert sind, alle Wasserschläuche noch original und alle porösen Dichtgummis noch am Platz.Wenn das Auto allerdings auch fahren soll, müssen da eben Abstriche gemacht werden.Ich sehe es übrigens als genauso wichtig an, dass der Oldtimer seiner ursprünglichen Bestimmung nach genutzt wird und auch fährt. Nur so kann man eben auch den Motor hören und riechen und viel vom Reiz des Hobbies den anderen Leuten mit geben.Dass leider viel zu viel totrestauriert wird, ist völlig klar. Wenn das die Aussage des Artikels sein sollte, ist man aber ziemlich darüber hinaus geschossen...Steffen

1300VC
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Beitrag von 1300VC » Mi 26. Nov 2008, 13:22

Für mich ist diese Sicht des "Erhaltens" bzw. "Renovierens" nur dann zutreffend, wenn ich das Objekt nicht mehr benutzen möchte. Also sozusagen ein Museumsstück schaffen will. Dann gilt durchaus nachvollziehbar dieser wissenschaftliche Ansatz.Die Sache ist aber schon an dem Punkt Humbug, wo während des Lebenszyklus (Produktion) eines Modells durch den Hersteller Änderungen vorgenommen werden. Egal, ob in Detailaussehen, Materialbeschaffenheit eines Bauteils, auch Änderung des Produktionsverfahrens oder Wechsel eines Zulieferers.Die in dem Bericht genannten Personen, die sich daran aufgeilen, ehemals verwendete Schrauben oder sonstige Artikel, welche im Zuge eines Totalrestauration ohnehin erneuert werden, aufzubewahren um der Nachwelt diesen "Ist-Stand zum Datum XX.XX.XXXX" zu dokumentieren, führen sich selbst damit ad absurdum. Denn damit lässt sich lediglich nur der Auslieferzustand eines bestimmten Modelljahrganges, manchmal sogar nur der Zustand über ein paar Monate dokumentieren. Aber der Satz: "Nur so wurde Modell XX seinerzeit ausgeliefert, mit diesem Materialien gefertigt und mit diesen Formen und Farben", ist schlichtweg Blödsinn. Alle Automobile wurden und werden modellgepflegt, im Zuge dessen gibt es zwangsläufig teils gravierende Änderungen im Detail.Deshalb wegen einer Schraube, einem Türgriff alle Restaurierer an den Pranger zu stellen und nur noch von "Renovieren" als Allheilmittel zu reden, ist verfehlt. Wie gesagt: Mit der Zielsetzung der Wandlung von Gebrauchsgegenstand zu Museumsstück ja. Sonst: NEIN !Wenn ich schon höre, daß da mit Wachs etc. nur optisch retuschiert wird, wird mir übel. Viel lieber, und Teil des Erlebnisses und Genusses einer Restaurierung ist doch die Jagd und Suche nach alten, originalen Materialien. NOS ist doch herrlich ! Oder es gibt durchaus auch Hersteller, die heute Teile neu nach alten Herstellungsmethoden wieder anfertigen lassen. Bakelit etc. lässt grüssen. Sicherungskästen gibt es doch heute in der Form wieder neu, warum soll ich da alten, rissigen, porösen Krempel "schminken", nur optisch retuschieren ?Deswegen sind auch manche Museen wie Friedhöfe. Ohne Leben. Weil es dort nur einbalsamierte Mumien gibt und keine "lebenden", funktionsfähigen Maschinen, Autos, Motorräder etc.Meine Meinung zu den Damen und Herren Kuratoren, Museumsrenovierern und sonstigen Nichtfachleuten.Denn einen Motor "renovieren" können diejenigen nicht, die nach diesem Standard arbeiten.Chris.

kindacool
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Beitrag von kindacool » Mi 26. Nov 2008, 14:51

Ich weiß ja nicht, ob ich das alles nur wieder etwas eng sehe. Aber wie geschickt ist es denn eigentlich vom selbsternannten Sprachrohr der Oldtimerszene dies als Titelstory zu Thematisieren, wo die Kuh der Forderung nach aseptischem Zustand 1-2 fürs H-Kennzeichen gerade mal so halb vom Eis ist ?Möglicherweise ist dieser Artikel hilfreich gedacht, um zu zeigen, daß nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten das unrestaurierte Fahrzeug möglicherweise wertvoller ist !?Was passiert, wenn der Gesetzgeber diesen Ball aufnimmt und restaurierten Fahrzeugen im Umkehrschluß den Kulturgut-Status aberkennt, kann sich jeder selbst ausmalen.Und was die hier wissenschaftlich untermauerte Forderung "Lieber original aber nicht fahrbereit, statt fahrbereit mit nicht originalen Teilen." in letzter Konsequenz dann bedeuten könnte, wenn mal was kaputt ist, ist auch nicht schwer zu erraten.Den Artikel und sein Fazit finde ich in einer AutoMOBIL(!)-Zeitschrift ein wenig deplatziert, zumal die Marschrichtung der Argumentation bis jetzt auch immer war, die Wichtigkeit der "Erlebbarkeit" von fahrenden(!) Oldtimern herauszustellen !Schöne GrüßeKindacool

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Michael P
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Beitrag von Michael P » Mi 26. Nov 2008, 15:20

Auch ich gehöre zu denen die gerne so viel wie möglich im Original erhalten. Siehe meine tolle R11. Wer eine wirklich sehenswerte, gute und originale Patina hat / erwirbt, ja der Mensch sollte sich dessen besinnen und auch so erhalten. Wenn es auf Grund des vorgefunden Zustandes nicht geht, dann eben restaurieren.Meinem Schrotthaufen von Auto hätten die Berliner Studenten auch mit Wachs nicht wieder hinbekommen. Weichmacher hätten auch nichts gebracht...Aber auch bei diesem Auto bin ich mir treu geblieben. Bis auf die 12 Volt habe ich alles so original wie möglich gehalten. Und vieles als Original zugekauft. Scheiße-teuer, aber was solls...
Lieben Gruß, Michael.
Fährt lieber als rumzustehen.
www.oldtimerferien.de
www.Vorkriegsautomobile.de

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alteschätzchen
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Beitrag von alteschätzchen » Mi 26. Nov 2008, 19:26

Diese Ausgabe der OM war doch gar nicht so schlimm. Die nächste Ausgabe wird viel schlimmer: eine Kaufberatung des "VW Corrado"!! Mich schüttelt es jetzt schon ....

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