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SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Mi 6. Aug 2008, 23:35
von oldierolli
Hallo, ich habe mir gerade nach früherem mehrmals fruchtlosen Suchen den "berüchtigten" Artikel herunterladen können: http://wissen.spiegel.de/wissen. Also eingeben Suche: Der Bastler, Datum: von 14.12.1960 bis 14.12.1960. Das geht als Druckversion und auch als pdf. Ich denke, dass das für viele hier genau so interessant sein wird wie für mich. Gruß. Rolf

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Do 7. Aug 2008, 00:10
von SEAT
Die verlinkte Website ist irgendwie menschlich....Zitat:The requested resource (/wissen.) is not available.Gruß,Thomas

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Do 7. Aug 2008, 01:42
von jawolf30
link zu spiegel:http://wissen.spiegel.de/wissen (ohne PUNKT)Druckversion:http://wissen.spiegel.de/wis...=4306796 ... =falseViel Spaß...GrußJürgen

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Mo 18. Aug 2008, 19:41
von Altopelfreak
Hallo Oldie-Freunde,endlich komme ich mal in den Genuß dieses schon oft zitierten Artikels. Über die Formulierungen läßt sich streiten, doch finde ich, daß hier damals schon ganz deutlich das offengelegt wird, was Auto-Fans jahrzehntelang nicht wahrhaben wollten: Borgwards Modell- und Geschäftspolitik ging einfach an den Erfordernissen der Realität vorbei, die er nicht sehen wollte, weil er das Auto bauen einfach zu sehr als persönliches Hobby betrieb und somit seinen Untergang weitgehend selbst verschuldete.Der Borgward-Historiker Christian Steiger meint in einem seiner Bücher, dass Rudolf Augstein bewusst seinen Redakteuren diesen Artikel ins Negative redigiert haben soll. Dennoch lässt sich ein gewisser Respekt vor den Leistungen Carl Borgwards herauslesen.Vielen dank an Oldierolli für den Tipp,Klaus

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Di 19. Aug 2008, 12:26
von threelitre
Liest sich ein wenig so, als könnte man die Hauptpersonen austauschen und hätte etwas über BMC unter der Führung von Harriman und (vor allem) Issigonis ein paar Jahre später geschrieben...Sehr interessant.Gruss,Alexander

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Do 4. Sep 2008, 10:01
von kindacool
Sehr interessanter Artikel.Mit Abstand am besten gefällt mir aber der Begriff "Geltungsautomobil". Endlich mal ein deutscher Begriff für "SUV" Beitrag geändert:04.09.08 10:00:30

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Di 9. Sep 2008, 09:38
von Altopelfreak
Hier noch ein Buchtip zum Thema, ganz frisch erschienen:Peter Kurze: Prototypen und Kleinserien-Fahrzeuge der Borgward-, Goliath- und Lloyd-Werke,Auto-Konzepte für die Zukunft, Autos aus Bremen Bd.12 Kurze-Verlag, ISBN-13: 9783927485532, ISBN-10: 3927485535 Hier erscheinen u.a. zahlreiche Bilder aus dem kürzlich in Südafrika aufgetauchten und 12000 Fotos umfassenden Archiv des Borgward-Fotografen Walter Richleske, welches vom Autor zurückgekauft wurde.Interessant liest sich vor allem, daß Borgward noch weiteren „Bastlern“ unter sich ein Betätigungsfeld gab, z.B. einem gewissen Erich Übelacker, von dessen Konstruktionen keine einzige über das Prototypen-Stadium hinaus kam, trotzdem aber bis zum Ende von Borgward beschäftigt wurde.Daneben wird hier auch von der Entwicklung von Panzern und Hubschraubern berichtet, die auch während der sich bereits abzeichenden Krise fortgesetzt wurden. Da muß man sich doch ernsthaft fragen, ob ein Indusrieller mit so wenig Realitätssinn noch die Berechtigung hat, ein Unternehmen mit 20 Tsd. Arbeitsplätzen zu führen.Eines zumindest ist klar: Wären all die Details, die erst in den letzten Jahren durch Veröffentlichungen von C. Steiger, H. Völker und P. Kurze ans Tageslicht kamen schon früher bekannt gewesen, wäre der Untergang des Hauses Borgward von Anfang an völlig anders bewertet worden.Manchmal wird die Geschichte eben gern so zurechtgebogen, wie bestimmte Kreise sie sehen wollen!Klaus

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Di 9. Sep 2008, 12:22
von RA-Wilke
Wurden eigentlich die Sitzungsprotokolle des Bremer Senats aus dieser Zeit irgendwann mal journalistisch aufgearbeitet? Ich hatte vor einigen Jahren mal ein interessantes Gespräch mit einem Bremer Polizeibeamten und Borgward-Fan, der die Unterlagen damals auf dem kleinen Dienstweg einsehen konnte. Die Lektüre war wohl so umfangreich, daß sie einige Wochen in Anspruch nahm, teilweise wurden die Sitzungen zum Thema Borgward wörtlich mitprotokolliert.

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Di 9. Sep 2008, 12:38
von Altopelfreak
Interessant, mir aber im Moment nicht bekannt.Werde mal Christian Steiger bei Gelegenheit fragen.Klaus

SPIEGEL 14.12.1960 Borgward "Der Bastler"

Verfasst: Mi 8. Okt 2008, 13:22
von Altopelfreak
Nachdem ich mich in der letzten Zeit noch einmal intensiver mit dem Thema befasst habe, muß ich feststellen dass die Einzelheiten, die zum Zusammenbruch der Borgward-Gruppe geführt haben, in der einschägigen Literatur widersprüchlich sind.Das bezieht sich vor allem auf folgende Fragen:1.Warum wurde der besagte 30-Millionen-Kredit, für den der Bremer Senat bürgen sollte, in drei Raten aufgeteilt und welche Zusagen gab es dazu im Vorfeld gegenüber Carl Borgward? Entscheidend war ja die unerwartete Verweigerung der letzten 10-Millonen-Rate.2. Hatte Borgward schon zuvor, also im Verlauf des Jahres 1960 ein- oder mehrmals Kredite aus öffentlichen Geldern in Anspruch genommen?Ich fand lediglich Hinweise auf einen 20-Millionen-Kredit, den Borgward Mitte 1960 für die Lloyd-Werke erhalten haben soll. Doch es gibt keine Angaben darüber, ob auch hierfür eine Bürgschaft des Senats erforderlich war.Besonders interessant dazu ein Fernsehbeitrag aus dem Jahr 2002, in welchem neben dem besagten Spiegel-Redakteuer Leo Brawandt auch die Famile Borgward und ehemalige Vertreter des Bremer Senats zu Wort kommen:Bremens ehemaliger Bürgermeister Koschnik behauptet dort, das Problem sei Borgwards "wiederholte" Inanspruchnahme öffentlicher Kredite gewesen. Doch stimmt das so?Sehr bemerkenswert die Äußerungen des maßgeblichen damaligen Witschafssenators Eggers, der dort als 85-jähriger sich erinnert, daß "der Senat von Anfang an keine Absicht gehabt hätte, Borgward zu retten", sondern daß man "lediglich die Auflösung der Firmen in geordnete Bahnen lenken wollte". Das lässt heute Spekulationen weitesten Spielraum: Wollte Bremens Senat Borgward als grössten Arbeitgeber des Stadtstaates beseitigen oder hielt man Sanierungsversuche von Anfang an für aussichtslos?Tatsache ist nur:Dass die Machenschaften des Senats im Vorfeld hinter Borgwards Rücken in jedem Fall unfair waren unddass der entscheidende Schaden durch die unselige Pressekonferenz von Senator Eggers entstand, als dieser erklärte, Borgward sei "zahlungsunfähig", was im Nachhinein sich ja als falsch herausstellte, zur fraglichen Zeit aber den Markenruf derart schädigte, dass die Autos quasi unverkäuflich wurden.Führte dies dazu, dass kein anderer Autokonzern mehr die Borgward-Gruppe kaufen wollte, worauf der Senat ja insgeheim gehofft haben will? Oder wurden die drei Firmen nur durch die patriarchalische Persönlichkeit Carl Borgwards zusammengehalten, wozu kein angestellter Manager fähig gewesen wäre?Ferner:Bis wann genau liefen der Lloyd Alexander und die Borgward-LKWs vom Band?Was die wenigsten wissen:Die Lloyd Motorenwerke bestanden auch nach dem Untergang Borgwards weiter - bis Ende der 80er Jahre!!Und was produzierten sie? Ersatzteile für Borgward, Lloyd und Goliath, später auch für Glas. Kein Wort davon in der Literatur!Wer hat dazu etwas zu sagen?Klaus