Motor Klassik "Gelb-Angelegenheit"
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 16:30
In der aktuellen Ausgabe 8/2008 der Motor Klassik erscheint auf den Seiten 40 und 41 der Artikel zum Thema ADAC und FIVA. Es werden dort Angaben bezüglich der politischen Tätigkeit und zu den Fahrzeugpässen getroffen, die nicht ohne einen Kommentar unsererseits hingenommen werden können.1. Zitat: König ergänzt: "In Zusammenarbeit mit dem VDA und dem ZDK ist es dem ADAC durch intensive Lobbyarbeit gelungen, dass Oldtimer mit H-Kennzeichen oder 07-Kennzeichen von Fahrverboten befreit sind."Dazu stellen wir fest:Die FDP-Bundestagsfraktion hat in Zusammenarbeit mit dem DEUVET im März 2007 einen Antrag in den Bundestag gebracht. Durch persönliche Lobbyarbeit in Nordrhein-Westfalen wurde im April 2007 erreicht, dass die Landesregierung NRW als erstes Bundesland verkündete, Oldtimer mit H- und 07-Kennzeichen von Fahrverboten in Umweltzonen auszunehmen, egal wie die Bundespolitik entscheide. Das wurde von NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke auf der Techno Classica in Essen 2007 verkündet. Danach sprangen sechs weitere Bundesländer auf. Im Umweltausschuß des Bundestages erregte die Haltung der SPD-Fraktion den Unmut von Jens Koeppen MdB (CDU). Daraufhin berieten vier Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit mir die Strategie. Erst zu diesem Zeitpunkt schaltete sich parallel der ADAC ein. Schließlich wurde der Antrag in den Bundesrat gebracht und erreichte dort im Verkehrsauschuß ein Abstimmungsergebnis mit 7x Ja, 8x Nein, eine Enthaltung (Saarland, weil keine Umweltzonen!). Daraufhin fanden Gespräche zwischen DEUVET (Maik Hirschfeld) und VDA (Stefan Röhrig) statt. Im september 2007 überzeugte dann Matthias Wissmann (VDA-Präsident) das Land Hessen den Antrag erneut zu stellen. Parallel leistete der DEUVET bei verschiedenen Bundesländern Aufklärungsarbeit, damit dieser Antrag eine Mehrheit erhielt. Schließlich entschied der Bundesrat zugunsten der Oldtimer. Eine weiterreichende Forderung des ADAC diese Ausnahmen auf ältere Gebrauchtwagen auszudehnen hatte zwischenzeitlich den Erfolg gefährdet.2. Zitat: Kockelmann: "Wir werden uns bei der Preisgestaltung an den europäischen FIVA-Clubs orientieren. Den absolut überhöhten Preis von 400 Euro pro Pass wird es beim ADAC nicht mehr geben."Dazu stellen wir fest:Auch der DEUVET hat sich an dem europäischen Preisniveau für Fahrzeugpässe orientiert. Der zitierte Preis von 400 Euro betraf lediglich Nichtmitglieder. DEUVET-Clubmitglieder zahlten nur 120 Euro. Der ADAC bietet den Paß derzeit für 190 Euro an. Wer wittert da wohl ein Geschäft? Der Artikel hätte wohl besser "Geld-Angelegenheit" statt "Gelb-Angelegenheit" geheißen.Abschließend erlaube ich mir noch folgende Feststellung: Die hier genannten Fakten waren der Redaktion Motor Klassik bekannt und hätten bei sorgfältiger und sachlicher Bearbeitung des Artikels neutral aufgeführt werden können.Jetzt kann sich jeder seinen Teil dazu denken.Mit besten GrüßenPeter Schneider