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Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Mo 24. Mär 2008, 23:23
von daggi5
Hallo,habe mich heute mit einem Bekannten über eine Geschichte aus meier Kindheit unterhalten.Muss Anfang der 70er Jahre gewesen, da war ich mit meinem Vater öfters an der hessichen Bergstrasse, ab Weinheim in den Odenwald rein.Dort gab es mitten im Wald, ziemlich weit oben, mehrere riesige Müllhalden, ob legal oder illegal weiss ich nicht.Kann mich auch noch genau an den Geruch erinnern, da es dort immer gebrannt bzw gekokelt hat.Diese Müllhalden waren mitten im Wald an einer Strasse an einem Abhang, wenn man bis ganz vorne gelaufen ist konnte man runter schauen, dort lagen dann sichtbar ca 50 Autowracks rum. Da das Anfang der 70er jahre war denke ich, die Autos waren zum damaligen Zeitpunkt ca 15 bis 30 Jahre alt, also Baujahre ca 1940 bis 1960.Mein Vater hat mir gesagt, dass das Jahrzehnte lang so gemacht wurde, die Autos einfach an diesen Müllkippen den Hang heruntergerollt.Er war zum ersten Mal Anfang der 50er Jahr dort und hat das damals schon beobachtet.Dort unten müßen tausende von Autowracks liegen, aus allen Epochen.Diese Müllkippen wurden niemals geräumt und existieren auch heute noch, natürlich zugeschoben bzw geschüttet, wird wohl ein Parkplatz für Wanderer drauf sein.Was gäbe ich drum für einige Fotos von damals, den Anblick habe ich noch klar im Kopf.Würde mich mal interessieren, ob das auch in anderen Gegenden Deutschlands so gemacht wurde und ob jemand Fotos davon hat.GrüßeGerd
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 00:03
von elektro
Hallo Gerd,mein Großvater war Ende der 50er jahrelang "Pförtner" einer solchen Müllhalde - bei uns im Rheinland "Greenskuhl" genannt.Oft hat er erzählt, daß beispielsweise Motorräder mit laufendem Motor den Abhang heruntergestürzt wurden - man konnte sich ja jetzt einen Kleinwagen leisten Mal schauen, ob ich noch Photos aus der damaligen Zeit finde.Viele Grüße!
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 01:03
von Maxe
Den Gedanken hatte ich auch schon mal. Ein Bekannter erzählte mir, das sein Vater den "Monte Scherbelino" bewachte. Er erzählte aber auch, das der Monte nicht ein Berg sondern ein tiefes Loch war und das die Autos dort hinein geschoben wurden. Ich dachte mir "ja, da könnte man evtl. noch etwas ausgraben". Dieser Gedanke zerschlug sich aber als er erzählte, das die Fahrzeuge vor dem letzten Weg in das Loch angezündet wurden. Auch sagte er, das Loch war recht tief. Geschätzt ca. 8-10 m.Wenn man dann noch weiter denkt:... die Kisten wurden angezündet... sonstiger Unrat wurde auch noch drauf geschüttet... wenn, dann ligen die Wracks recht tief was eine massive Erdbewegung erforden würde... wer weiss, was man da noch so alles an Sondermüll ausgräbt und dann auf seine eigenen Kosten beseitigen muss... und dann ist da noch das feuchte ErdreichNein Danke, nix für mich.Wenn du den genauen Ort wissen willst, sag bescheid.Eher würde ich dir raten die Gegend rund um die Saalburg abzusuchen. Es muss dort irgend etwas besonderes gewesen sein wie eine Flag. Auf jeden Fall stand dort jede Menge Militärkrams inkl. Waffen und Handgranaten und so einige Soldaten, von welcher Seite auch immer, haben dort ihr Leben gelassen .... Vielleicht ist dort nicht so tief im Boden das eine oder andere Auto vergraben. Ob und wie es geräumt wurde weiss ich nicht. Das es kein Ammenmärchen ist, kann ich nur aus eigener Erfahrung berichten. Wir haben dort als Kinder im Bach gespielt und immer mal den einen oder anderen Stahlhelm, Gewehrpatronen und auch verrostete Handgranten gefunden. Die Polzei hat sich immer gefreut, wenn wir mit einer rotigen Handgranate oder einer verrosteten Pistole/Gewehr einen Besuch abstatteten. Gruss Maxe
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 01:47
von Thomas404
Servus Gerd,zu Deiner Frage >>> Würde mich mal interessieren, ob das auch in anderen Gegenden Deutschlands so gemacht wurde <<<:Im Jahr 1973 hat der Mann einer Cousine meiner Mutter den durchgerosteten 1961er Flossenmercedes meiner Eltern in gleicher Weise in einer Kiesgrube nordwestlich von München "endgelagert".Ich war damals ein vierjähriges Kind und habe das erst mitbekommen, als plötzlich anstatt des schwarzen Benz mit seinen vier Türen ein silbergrauer zweitüriger Ford 20m P7a vor dem Haus stand. Und meinem Vater habe ich es bis zu seinem Tod 1986 übelgenommen, dass er nicht wenigstens den Kühlergrill abmontiert hat, bevor der Benz weggeworfen wurde ... Gute Nacht wünschtThomas
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 08:46
von Mario
So etwas gab es bei uns in der Gegend auch . Ich habe erst vor wenigen Jahren mit ein paar Mitgliedern der Göppinger Oldtimerfreunde eine Isetta ausgegraben. Daneben lagen noch Fragmente einer Heckflosse und eines Glas-Automobils. Vermutlich ein Isar.Ich habe die Ausgrabungen seinerzeit mitgefilmt. Es ist erstaunlich in welch gutem Zustand das Gefährt letzten Endes vor uns stand, wenn man die Dauer und die Umstände seiner "Lagerung" berücksichtigt.Heute dient die Isetta als Anschauungsobjekt auf unserer alljährlichen Fahrzeugschau.Viele GrüßeMario
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 11:58
von FrankWo
Hallo an Alle,Das Thema AW-Entsorgung ist auch Teil meiner Altpapiersammlung aus den Jahren <1921 > 1990>. Zwar nur aus originalen, papiergestützten Datenträgern vor deren Vernichtung (bei Kfz-Titeln, sofern doppelt vorhanden) entnommen, sind sie mir als 'Foto-Erinnerungen' unverzichtbar. Zusammengefasst (und bereits vereinzelt ins INet eingemeldet) habe ich diesen Teil der Sammlung unter nachfolgendem Geleit-Text:"Für viele Fahrzeuge, welche noch wenige Jahre zuvor wertvolle Alltagsbegleiter waren, rückte der Lebensabend unaufhaltsam näher. Vielleicht noch vor kurzem mühevoll hergerichtet waren sie einmal Thema für Anerkennung von Freunden und der Nachbarschaft. Wenn die Türen einsackten,die Fenster auch geschlossen für mehr Zugluft sorgten wie die fahrzeugeigene Lüftung, wenn der Motor täglich mehr trank wie der Fahrer, wenn das Stammpersonal der Werkstatt bereits feierte, nur weil man seinen kranken Gefährten auf vier Rädern zur Instandsetzung angemeldet hatte, wenn selbstder windigste Gebrauchtwagenhändler keine Verwertungsmöglichkeit mehr sah, war es Zeit an Abschied zu denken. 92 % aller betroffenen Wagen überlebtendiese Bestandsaufnahme nicht. Der trostlose Verfall machte häufig auch die Trennung vom ehemals treuen Gefährten leicht. Was man mitnahm war ein letztes Foto zur Erinnerung." Hier die Stufen der Endlagerung an Beispielen:01. Kfz-Stilleben - November 1 9 8 0 : Der Morgennebel lichtet sich, zu sehen sind (links ---> rechts):Fiat 600T/~1966 ---> Lloyd LT600/~1956 ---> VW I-1200/~1960 ---> VW III-1500S/~1964 ---> Daf 44-840/~1968 ---> Hanomag Garant-D28/~1962: 02. AW-Verwertung 1 9 8 0 :MB W136-170S/1949>55 ---> Opel Olympia-1500/1950 ---> (gegenüber - Ausschnitt von) Opel Olympia-1500/1951>52 ---> Renault 4CV/1946>61 ---> LKW-Borgward B-1250/1949>52: 03. Borgward P100-2300/1961 - Foto aus 20032 von 2.500 gebauten Wagen - NP mit Luftfederung (800;--DM) & Hansa(auto)matik (1.000;--DM):14.200;--DM/1961 ---> 60.500;--€/2008 ; Wert heute ~2.500;--€: 04. Stuttgart - 1 9 7 3 : ... die bekannte Halden-Idylle ...... für die Strasse sind sie bereits verloren - hier ein letzter Gruss von Vertretern der Baujahre 1952 > 1965: 05. ... zum Abschluss für diese Einmeldung noch ein Fotobericht:1 9 6 9 - Abschied von der ersten 'Nach-Wk-II-Neuwagen-Generation', gebaut 1945 > 1963: ... mit Erinnerungsgrüssen (aus der eigenen Jugendzeit) von FrankWo.
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 15:55
von Th. Dinter
....auch ich kenne diese Entsorgungsart.Das hat damals überhaupt keinen interessiert, ob da noch Betriebsstoffe drinwaren oder sonst was.....Manche Gemeinden waren froh, auf diese Art und Weise " überflüssige Löcher in der Landschaft" zuzukriegen.Mein Beitrag: 1971 Peugeot 404Break, 1972 DB 220S.grußthomas
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Di 25. Mär 2008, 16:06
von 1300VC
....eben, dieses Gesülze von den Grünen, daß jeder Tropfen Altoel im Erdreich der Supergau ist.Wie wurden denn bis in die Neunziger hinein bei den Werkstätten die Altteile und Altoelfässer gelagert ? Draussen, im Holzverschlag oder als Haufen in der Ecke.Seltsamerweise wachsen da heute wild wuchernd wieder Pflanzen, wenn diese Stellen eingeebnet wurden.Zumindest da, wo ich meine Kindheit verbracht habe, wächst es heute wie wild. Und da war der Boden früher schwarz vor altem Oel und schmierigen Resten alter Teile, wenn der Schrotti aufgeladen hat.....Waren das schöne Abenteuerplätze......Chris.
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Mi 26. Mär 2008, 13:28
von Altopelfreak
Hallo zusammen,bis etwa Anfang der 70er Jahr war es überall Gang und Gäbe, dass Autowracks wild entsogt wurden.Kaum jemand störte sich daran, den Städten fehlten oft die Mittel diesem Problem Herr zu werden und für uns als Kinder war das ein Paradies.Ich erinnere mich da besonders an die grossen Parkplätze auf dem Heidelberger Uni-Gelände und in der Umgebung der Studentenwohheime, wo jahrelang fast mehr Wracks als intakte Autos standen.Tagelang waren wir dort mit Fahrrädern unterwegs und deckten uns mit Zierleisten, Rückleuchten, Emblemen und dergleichen ein. Oder wir setzten uns rein und "fuhren" durch die Gegend. Der Geruch der vermoderten Poster ist mir noch heute präsent. All die Kostbarkeiten der 50er Jahre waren dort vertreten, auch weiter draussen am Rand der Feldwege stand ca. alle 500m so ein Autowrack. Besonders gut in Erinnerung ist mir die knallgelb lackierte Rohkarosse einer Borgward Isabella.Den beschriebenen Schrottplatz bei Weinheim habe ich leider nicht gekannt, doch davon gab es in unserer Gegend viele.Der letzte und wohl eindrucksvollste seiner Art befand sich zwischen Schwetzingen und Mannheim-Rheinau. Da standen Olympias, durch deren Motorräume schon Baumstämme gewachsen waren. Jedes Wochenende fuhr ich mit dem Fahrrad dorthin, zählt alle sichtbaren Opel und versuchte mir auszurechenen, wielange ich wohl mit den dort lagernden Ersatzteilbeständen auskommen würde, sollte sich irgenwann mal mein Traum erfüllen, einen eigenen alten Opel zu besitzen. Doch allzunah kam ich nicht ran, denn schon von weitem wurden die Wachhunde auf mich gehetzt, doch ich konnte jedes Mal knapp entkommen.Ende 1982 schlug auch hier das Umweltamt zu und alles wanderte restlos in die Schrottpresse. Zusammen mit dem Besitzer, einem verschrobenen älteren Herrn, den ich zum Schluß noch kennenlernen durfte, betrauerte ich den Verlust der Schätze.Wenns euch interssiert, kann ich mal versuchen davon Bilder reinzustellen.Klaus
Oldtimer auf vergessenen Müllkippen
Verfasst: Mi 26. Mär 2008, 14:56
von kindacool
Zitat:Original erstellt von Altopelfreak am/um 26.03.08 12:28:20Wenns euch interssiert, kann ich mal versuchen davon Bilder reinzustellen.Neeeiin ! Kann ich mir nicht vorstellen, daß das hier jemanden interessiert... Her damit !!!Schöne GrüßeKindacool