"Alltagsschrott".....?

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bob
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"Alltagsschrott".....?

Beitrag von bob » Do 7. Okt 2004, 21:02

Ich habe kaum eine Beziehung zu meinem Alltagswagen,spendiere ihm die nötigen Ölwechsel,bringe ihn alljährlich einmal zur Werkstattinspektion und zum TÜV.Ansonsten steht er zwar geschützt aber im Freien bei mir auf dem Gelände, tut klaglos seinen Dienst und wird nicht geliebt.(Immerhin ist es ein 2,2-Liter- vierradgelenktes V-tech-Honda-Prelude-Coupé ,das ich vor 7 Jahren als Neuwagen gekauft habe.)Es gelingt mir trotzdem nicht mehr, irgendeine Beziehung zu meinen Alltagsgefährten aufzubauen.Geht es Euch ebenso oder umhegt Ihr Euer Alltagsauto genau so wie Eure Oldies?Grüßebob

radu
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Beitrag von radu » Do 7. Okt 2004, 22:27

Hallo bob,wenn dir das Auto nicht mehr gefällt, warum verkaufst du es dann nicht?Gruß Stefan

bob
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Beitrag von bob » Do 7. Okt 2004, 22:30

Es leistet mir, wenn ich es brauche gute Dienst,ist zuverlässig und bei Bedarf auch schnell.Und solch ein Auto braucht man doch heute ...leider....Grüßebob

cafe.in
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Beitrag von cafe.in » Do 7. Okt 2004, 22:47

Hallo bob,also zugegeben, bei mir ist das extrem anders. Ich habe eigentlich zu jedem meiner bisherigen Fahrzeuge eine Beziehung im Lauf der Zeit aufgebaut, ohne sie aber zu verhätscheln, d.h. übermäßige Pflege oder Service bekommen sie nicht. Vielmehr sind es die Epochen meines Lebens, die die jeweiligen Autos mit mir gegangen sind. Meinen letzten Wagen habe ich 1996 neu gekauft, einen US Voyager Town und Country, und ich muss feststellen, ich habe ihn erstmals vor 2 Wochen mit guter Lackpolitur eingelassen. Aber er hat mich 3 mal 4000 km durch Griechenland gebracht, binnen 2 Tagen von Lissabon nach D, pannenlos bei 35 Grad Außentemperatur. Das ist es, was mich bindet.Wir sind ein bißchen zusammengewachsen. Meine Kinder sind beim Vorgänger hinten im Stühlchen gesessen, und durften dann erstmals darin auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, als sie größer waren. Die ersten Fahrübungen machten sie mit ihm, jetzt fährt die eine allabendlich mit ihm zum Freund. Meine Autos haben mich eigentlich nie im Stich gelassen, so ist eine Sammlung gewachsen - kurzum, was länger als ein Jahr auf dem Hof steht, bleibt.Ich weiß, das ist nicht ganz rational, aber es ist einfach so.Für mich hat so ein Auto auch eine Seele...Gruß

arondeman
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Beitrag von arondeman » Do 7. Okt 2004, 22:52

Nur keine Gewissensbisse, Bob!Ein Alltagsauto, das nur reines Mittel zum Zweck ist, muss keine besonderen Gefühle auslösen. Dieses krampfhafte Heranzüchten irgendwelcher Möchtegern-Oldtimer, noch lange bevor sie überhaupt das Jammertal der Letzthand-Möhren erreicht haben, ist eh großer Kokolores und verfälscht nur den Sammlergedanken (man stelle sich vor, ALLE würden alles aufheben, was sie jemals gefahren haben...). Insofern: Fahr den Wagen, solange er dir gute Dienste leistet, und wenn dann Schicht am Schacht ist, geht er eben zum nächsten Besitzer oder in die Presse, und irgendwann - in 15 oder 20 Jahren oder so - wenn die ersten dieser Autos bei Oldtimertreffen rumgeistern - wirst du vielleicht auch eine Sekunde lange innehalten und deines eigenen Wagens mit einer gewissen wohlwollenden Erinnerung gedenken ("Ja ja, so einen hatt' ich auch mal"). Geht mir mit meinem 72er Hundeknochen-Escort Turnier, den ich 1983/84 u.a. hemmungslos für Oldtimer-Ersatzteilbeutezüge eingespannt habe, auch schon so. Ich habe ihn nach 18 Monaten treuer Dienste gnadenlos verschrottet, aber mittlerweile freue ich mich auch, wenn ich mal einen sehe (obwohl ich nie mehr einen kaufen würde). GrußStephan

Rene E
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Beitrag von Rene E » Do 7. Okt 2004, 23:07

Mein erstes und einziges Alltagsauto war 12 Monate lang ein Polo GT von 79. Keine Beziehung! Nie gehabt! keine Träne dem Schrott nachgeweint und obwohl mein CX nur ein Jahr älter ist, als die P(r)olo Hasenkiste war. Nie wieder!Mein Fahrrad? Mh, solange ich den Wert von der Versicherung bekomme können mir das irgendwelche Junkies klauen. Dann kann ich mir ein neues kaufen.Aber der Junkie der mir mein altes ausgelutschtes Dürkopp geklaut hat, wo alle Lager hin waren. Den hab ich mit meinem neugekauften Rad verfolgt als er mir 4 Wochen nach dem Diebstahl mit meinem Rad entgegen kam. Und er ist böse gestürzt als ich im die neue Luftpumpe des neuen Fahrrads in das Vorderrad des Dürkopps gesteckt habe.Und ganz ehrlich.Es hat mich mehr geärgert daß 2 Speichen beim Dürkopp hin waren, als das die neue Plasteluftpumpe zersplitterte. Ich hab mein neues Fahrrad auch nicht abgestellt sondern einfach fallenlassen um im noch einen Tritt zu verpassen und mein Dürkopp wieder an mich zu nehmen.

ericstrip
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Beitrag von ericstrip » Fr 8. Okt 2004, 00:47

Ja, hier liegt der Vorteil, sich (auch) für Youngtimer begeistern zu können. Wenn ich mir anschaue, wie unglaublich solide der Volvo 240 meiner Freundin seit Urzeiten seinen Dienst tut (und sie fährt auch recht viel und mit der Pflege hat sie es nicht so)... es ist ihr einziges Auto und wurde damals aus Herzensgründen gekauft.

ericstrip
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Beitrag von ericstrip » Fr 8. Okt 2004, 00:55

(Es war auch ihr Einstieg in die Klassiker-Szene - vorher war sie nämlich der festen Überzeugung, daß man mit einem alten Auto im Alltag nur Ärger habe - jetzt schaut sie jedem 140er verträumt nach und träumt vom Schneewittchensarg und hat auch keine ganz so große Angst mehr vor der DS - jedenfalls für den Sommer - , die ihr Traum ist.)

goggo
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Beitrag von goggo » Fr 8. Okt 2004, 08:35

Mein Alltags Auto ist unser T3 - und den fahr ich schon fast 15Jahre - er wird wohl auch noch zig Jahre - (d.h. ich kenn jede Schraube persönlich...das verbindet ;-) )meine Familie Mobil halten - ich find grad die richtige Verbindung vom Youngtimer zum Oldtimer.... mit verlaub Bob, warum fährst so einen - aber du stehst ja ned mal auf Youngtimer.. ;-))Helmut[Diese Nachricht wurde von goggo am 08. Oktober 2004 editiert.]

Mr. Hobbs
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Beitrag von Mr. Hobbs » Fr 8. Okt 2004, 09:08

Hallo bob,wer seinen Oldtimer pflegt, wird doch im Alltag keinen "Schrott" fahren wollen!Meine Oldtimer (Deiner Ansicht nach sowieso keine) werden nicht mehr gepflegt als meine Alltagswagen. Selbstverständlich glaube ich gerne, dass die Wagen, die Du hast, einen anderen Wartungs- und Pflegeaufwand verlangen, als 60er Jahre Käfer und Opel. Aber diese Wagen kommen in etwa mit demselbsen Pflegeaufwand aus wie meine Alltagswagen (Waschen, Ausssaugen, Wartungsarbeiten, Wachsen). Und ich ärgere mich genauso, wenn ich mir da eine Lackabsplitterung hole wie bei meinen Oldtimern.Ich fahre im Alltag einen Toyota Carina Kombi, der gefällt mir auch sehr gut und ist sehr zuverlässig; gerade seinen aktuellen Nachfolger, den Avensis Kombi finde ich wirklich gelungen, warum soll ich die dann verachten? - Und für viele Erfordernisse des Alltags leisten sie auch ihren wichtigen Beitrag.Vielleicht wird auch der Hätschel-Gedanke für die Oldtimer zusehr hochgespielt!Beste GrüsseChristoph[Diese Nachricht wurde von Mr. Hobbs am 08. Oktober 2004 editiert.]

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