Kind fällt in der Kurve aus dem fahrenden Auto

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Mr. Hobbs
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Kind fällt in der Kurve aus dem fahrenden Auto

Beitrag von Mr. Hobbs » Mo 13. Sep 2004, 19:49

Liebe Oldtimerfreunde,folgende Zeitungsmeldung aus unserer Lokalzeitung wollte ich hier gerne zur Diskussion stellen:"Unfall bei Wüstenrot-Neuhütten (Heilbronner Stimme vom 10.8.04)Kind fällt in der Kurve aus dem fahrenden AutoAls ein älteres Auto in Neuhütten Richtung B 39 gefahren sei, habe sich in einer Linkskurve die Beifahrertür geöffnet und ein Kind sei herausgefallen: Das wurde der Polizei am Sonntagabend gemeldet. Der Fahrer habe angehalten das Kind wieder ins Fahrzeug gesetzt und sei dann weitergefahren. Zeugen, die ihn ansprachen, habe er ignoriert.Die alarmierte Polizei stoppte den Wagen auf der Lautertalstraße bei Sulzbach. Der 44-jährige Fahrer sagte aus, seine Tochter sei bei der Oma gestürzt und habe sich dabei die deutlich sichtbaren, frischen Verletzungen zugezogen - Prellungen, Schürfungen, auch Blut war zu sehen. Die Neunjährige bestätigte die Version ihres Vaters. Die Polizei allerdings schenkte den Zeugen mehr Glauben.Das betreffende Fahrzeug ist ein Mercedes Oldtimer, der keinen Sicherheitsgurt hat - und auch nicht haben muss. "Wenn Autos vor einem bestimmten Datum gebaut worden sind, müssen sie nicht nachrüsten", bestätigte Polizeisprecher Rainer Köller gestern auf Anfrage. Die Nachrüstpflicht für Sicherheitsgurte an den Vordersitzen gilt erst für Autos, die am 1. April 1970 oder später gebaut wurden, Stichtag für Sicherheitsgurte an den Rücksitzen ist der 1. Mai 1979.Im konkreten Fall geht es also nicht um das Thema "Gurt oder nicht Gurt? wohl aber darum, dass der Mann als Lenker des Fahrzeugs für das Wohl des mitfahrenden Kindes verantwortlich war. Deshalb wird er wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt."Bei dem Wagen handelt es sich wohl um einen Mercedes Typ 170 mit Selbstmördertüren, wie ich zufällig erfahren habe. Mittlerweile wurde die Anklage fallengelassen, weil den Fahrer nachweislich keine Schuld traf. Allerdings dürfte er, wie ich ebenfalls zufällig erfuhr, aus verständlichen Gründen gehörige Probleme mit seiner Frau bekommen haben.Warum das? ? Viele Oldtimerfahrer sind ja grenzenlos optimistisch, dass ihnen nie etwas passiert (...passe besonders auf...Oldtimer werden besonders beachtet usw.). Und die Nachrüstung mit Sicherheitsgurten wird ja oft als Stilbruch angesehen.Der Fahrer des Mercedes hat sich sicherlich nicht klug verhalten, als er wegen der Herkunft der Verletzungen die Unwahrheit sagte, auch denke ich, dass er ohnehin gestraft genug ist, auch denke ich, dass die Anzeige wirklich gegenstandslos war und jeder muss selber wissen, wieviel Sicherheit er für sich und seine Mitfahrer verantworten will.Bei mir weigert sich meine Frau, längere Strecken hinten im Käfe rmitzufahren, weil dort keine Gurte sind und vorne mein Kleiner angeschnallt ist. Ich werde wohl zumindest hinten Beckengurte nachrüsten.Beste Grüsse einstweilen und eine unfallfreie Fahrt wünschtChristoph

bob
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Beitrag von bob » Mo 13. Sep 2004, 20:26

Vox populi,vox Rindvieh (à propos Heilbronner Stimme und aller anderer Stimmen der Rufenden in der Wüste,etc,etc) :"....blabla.....Selbstmördertüren....blabla..Mercedesoldtimer...bla...gehörige Probleme mit seiner Frau ..(hechel hechel).....müssen sie nicht nachrüsten....bla.....Oldtimer werden besonders beachtet ...."Das übliche Gefasel vom Pöbel für den Pöbel."Motoring is dangerous" sollte man sich merken.Wenn jemand aus einem Wagen fällt,hat er nicht aufgepasst,ob Kleinkind oder Omama;Verantwortung muss jeder selbst nehmen,für sich und andere.Gurte sind Krücken;nimmt man Kinder mit,klärt man sie auf über die Gefahr,dann steigen sie aus oder halten sich fest.Kinder sind nun mal intelligenter als Erwachsene!An einem ordenntlich gewarteten Wagen fliegen keine Türen auf;(am Bugatti schon gar nicht,der hat keine......... )Was also soll das Ganze?(Frage am Rande:Ist zwar nicht mein Spezialgebiet,aber meines Erachtens fällt man auch ohne Beckengurte nicht hinten aus einem Käfer.Oder man muss sich SEHR dumm anstellen....alles ist natürlich möglich)Kopfschüttelnde Grüßebob

Tide
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Beitrag von Tide » Mo 13. Sep 2004, 20:35

Ich kann mich noch an einen Besuch des Verkehrsmuseums in Luzern erinnern. Dort konnte man in einem Mini platz nehmen und einen Auffahrunfall bei relativ geringer Geschwindigkeit (irgendwas um die 15 Km/H) simulieren. Natürlich angeschnallt. Der pädagogische Effekt ist so nützlich gewesen, daß ich auch heute noch jedesmal den Gurt anlege und wenn ich nur kurz Zigaretten holen fahre. Muß mir ja nur einer hinten reinfahren.Die Frage mit dem Nachrüsten stellt sich bei mir zwar nicht (auf dem Dashboard blinkt mich dank Ralf Nader sogar ein 'fasten seat belts' an) aber man sollte es sehr ernsthaft in Erwägung ziehen, sofern man sein Vehikel zu mehr verwenden will, als nur vom Hänger runterzufahren.Von Beckengurten halte ich logischerweise nicht allzuviel.Immerhin geht es um Sicherheit und Gurte wären ja auch problemlos wieder demontierbar, mithin kaum vergleichbar zu Servounterstützung, A/C, Fensterhebern o.ä.Gruß aus dem Taunus,Tide

bob
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Beitrag von bob » Mo 13. Sep 2004, 21:06

Hi motocoupéMr Hobbs scheint so oder so ein besonderes seltenes Exemplar zu haben.... Grußbob

arondeman
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Beitrag von arondeman » Mo 13. Sep 2004, 21:29

Zwei Herzen schlagen ... ach ... in meiner Brust ... Einerseits sollte man natürlich seinen Nachwuchs immer anschnallen, was sogar bei Oldtimern, wenn man lange genug tüftelt, wohl immer irgendwie - zumindest mit Beckengurten - funktioniert. (Ich knoble selbst noch an einer wirklich zufriedenstellenden Rücksitz-Gurtlösung für meinen in rasantem Wachstum befindlichen 4 1/2-jährigen Sohnemann, nachdem er aus der ersten Kindersitzgarnitur, die mit Beckengurten problemlos zu befestigen war, schon längst raus ist ).Ich glaube, hier in diesem Forum war sogar mal in einem früheren Beitrag zu diesem Thema ein Link zu Anbietern von Gurten aus neuerer Fertigung, die sich recht stilecht machen (mit Chrom-Gurtschloss etc.). Stilbruch muss also kein "Gegenargument" sein.Bei den Kindern, die selbst nicht wirklich auf sich aufpassen können, ist da schon Vorsicht geboten. Mir kam bei der Überschrift zu diesem Thread wieder ein Stau um 1987 auf der Autobahn Stuttgart-Singen in den Sinn. Als man irgendwann an den Blaulichtern der Polizei vorbeischlich, sah man auch den Grund: Auf der Überholspur lag ein Etwas unter einer Decke abgedeckt - und um die Decke waren noch Blutspuren zu sehen. Nach dem Zipfel eines Kleidchens zu schließen, der unter dem Rand der Decke hervorlugte, war da wohl ein kleines Mädchen aus dem Auto gefallen (ohne dass ein Oldtimer beteiligt gewesen wäre - es standen nur neuzeitliche Autos am Straßenrand) und dabei zu Tode gekommen. Kein schöner Anblick - auch wenn man nur erahnen konnte, was sich da zugetragen haben muss. Jedenfalls vergisst man es nicht - gerade wenn man das eigene Kind immer sorgsam anschnallt ...Andererseits: Lieber Christoph, ich kenne zwar Deine Grundeinstellung zu diesem Thema, aber auf die Gefahr hin, dass Du mir auf alle Zeiten ernsthaft böse bist, muss ich doch mal eines sagen:Wenn Deine Frau sich sogar weigert, auf dem RÜCKSITZ eines Käfers ohne Gurte mitzufahren, dann erkenne ich da schon leicht neurotische Züge. Beim besten Willen: Wenn man nicht gerade ein zartes Dämchen von 1,49 m Größe und 45 kg Lebendgewicht ist, sitzt man auf dem Rücksitz eines Käfers doch auch ohne Gurt ziemlich eng verkeilt. Beckengurte bringen da auch nicht viel. In diesem Sinn: Lass fahren dahin alle Hoffnung!Tja, und ansonsten frage ich mich, wie das unsere Altvorderen wohl angestellt haben, dass sie überhaupt in so großer Zahl überlebt haben, obwohl da noch kaum einer an Sicherheitsgurte dachte (und selbst wenn, dann hatten sie ja auch nur die heute ach so verfluchten Statikgurte am Leib.). Und wie ich ohne Gurte unversehrt weit mehr als eine Viertelmillion Oldtimer-km runtergespult habe (also im NEUZEITLICHEN Verkehr), das muss ich mich dann wohl auch fragen ...Ich behaupte immer noch, dass defensive Fahrweise auch im Oldtimer (und auch ohne Gurt) auch dazu beiträgt, dass man dem heutigen Verkehr mit heiler Haut entrinnt ... Und zuguterletzt: Seien wir mal ehrlich: Wieviele von uns würden bei einem halbwegs schweren Unfall mit unseren Oldtimern (wenn es nicht gerade ein dickes Flaggschiff ist) sogar mit Gurt zu Tode kommen - ganz einfach deshalb, weil wir von unseren Lenksäulen gepfählt würden?In diesem Sinne: Irgendeine Art von Sicherheitsgurt für Kinder sollte auch im Oldtimer sein - aber was die Erwachsenen auf den Vordersitzen angeht: Jeder wie er mag (wohlüberlegt und ggf. auf eigenes Risiko). Auf die Gefahr hin, zynisch zu klingen: Ich verbuch's unter "alltägliches Lebensrisiko" und versuche, mich entsprechend umsichtig zu verhalten - denn es kann einem auch beim Aussteigen aus dem Auto ein Ziegelstein auf den Kopf fallen!Nachdenkliche GrüßeStephan

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Beitrag von ChevysMaster85 » Mo 13. Sep 2004, 22:18

...das Thema hatten wir doch auch schon, oder? Und ich hatte folgendes schon mal gepostet:Seit sie meinem obercoolen Kumpel Wolle 3 Tage auf der Intensivstation das Blut aus der Lunge gepumpt haben, weil er mit ca. 30km/h auf ein vorausfahrendes Fahrzeug gefahren ist, bin ich ein ABSOLUTER Verfechter von Gurten, und zwar 3Punkt und auch gern Automatik!!!Es gab vor Jahren mal im TV einen Versuch mit einem Gewichtsheber Weltmeister der versucht hat bei 15km/h durch stützen auf das Lenkrad den Aufprall aufzufangen! Es ist ihm nicht möglich gewesen!!!Klar ist Autofahren gefährlich, aber wo man die Gefahr eingrenzen kann, sollte man es tun!Na und wie manche Eltern mit ihren Kindern umgehen, Elternführerschein wäre oft angebracht!Safety first!

bob
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Beitrag von bob » Mo 13. Sep 2004, 22:30

Na Chevymaster,was willst Du uns damit sagen?Soll der Kleene denn nun in den Herren-Kleidersack gesteckt oder auf dem Treckerpolsterkissen gefesselt werden?In den Kinderkombiautoklappsitz gehört ja wohl der abgebildete Bulldog....???Ich blick nicht mehr durch. bob

goggo
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Beitrag von goggo » Mo 13. Sep 2004, 23:26

Deshalb.... http://www2.habaspiele.com/arfm/gurte/index.html ;-))Helmut vor zwei Tagen noch mit einem begeisterten Felix in Italien unterwegs....

Mr. Hobbs
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Beitrag von Mr. Hobbs » Mo 13. Sep 2004, 23:28

Zitat:Original erstellt von bob:Gurte sind Krücken;nimmt man Kinder mit,klärt man sie auf über die Gefahr,dann steigen sie aus oder halten sich fest.Kinder sind nun mal intelligenter als Erwachsene!...Liebe Oldtimerfreunde,ein paar Klarstellungen:der Zeitungsartikel endet nach: "...Körperverletzung angezeigt."Das andere sind meine Bemerkungen dazu.Ob Kinder intelligenter sind als Erwachsene, möchte ich nicht beurteilen, bin auch kein Kinderpsychologe, allerdings dürfte es dann auch keine Unfälle, gleich welcher Art, mit Kindern geben. Und merkwürdigerweise machen sich Polizei, Gemeinden, Elternverbände u.a. unendlich viel Mühe, die Autofahrer darauf einzustimmen, dass Kinder im Verkehr nicht rational reagieren und diesen auch gar nicht wie ein Erwachsener erfassen können.Alles was recht ist, bob, von Kindern und deren Verhalten kannst Du nicht viel Ahnung haben!Meine Frau hat auch keine Angst, aus dem Käfer herauszufallen, weil die Tür aufgehen könnte, sondern im Falle eines Unfalls wie ein Geschoss durch das Auto zu fliegen, was ich ihr auch nicht verdenken kann. Warum wird auch immer gewarnt, Gepäck oder Haustiere nicht frei mitzunehmen, sondern zu sichern und wozu werden jetzt Fangnetze Hundegitter u.a. angeboten? - Das mit den Beckengurten hinten habe ich mir überlegt, weil ich ungerne ein Loch in der C-Säule haben möchte für die Anbringung des 3-Punktgurtes (das Gewinde ist sogar schon da im 61er käfer, aber verdeckt vom Verkleidungsstoff).Im übrigen ist mein Käfer leider nur ein Zweitürer und keiner der an einer Hand abzählbaren noch existierenden Rometsch-Taxis. "An einem ordentlich gewarteten Wagen fliegen keine Türen auf" - Warum wurden dann Ende der 50er per Gesetz die an der B-Säule angeschlagenen Türe verboten, eben gerade weil sie ein tatsächliches Sicherheitsrisiko darstellen.Und bekanntermaßen machten sich die Automobilhersteller auch schon früh Gedanken über die Sicherheit der Passagiere, weshalb Volvo bereits Ende der 50er den Gurt anbot und Autos bereits zu Beginn der 60er mit Haltevorrichtungen ausgestattet werden konnten; dass diese noch nicht optimal waren, ist natürlich klar, aber das Bewußtsein und der Wille zu mehr Sicherheit waren bereits da. - Deshalb auch die ersten Ansätze von Kindersitzen (einmal mehr ein Dank an ChevysMaster85 für seine interessanten Bilder, ich denke, es ist schon zu verstehen, was er sagen oder zeigen will, bob, wenn man nur will).Man muss sich einmal überlegen, dass es erst ab den 90ern von Seiten der Automobilindustrie wirklich gelungen ist, Kinder sicher im Auto mitzunehmen und die Befestigung und Fixierung von Kindersitzen sicher zu gewährleisten.Und gerade das von mir zitierte Beispiel zeigt, dass etwas passieren kann, auch wenn man es für unmöglich hält.Also gute FahrtChristoph

bob
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Beitrag von bob » Di 14. Sep 2004, 05:24

"Alles was recht ist, bob, von Kindern und deren Verhalten kannst Du nicht viel Ahnung haben!...".....sagt mein Sohn auch immer!!!!!! Nimm nicht alles so ernst,Christoph, und schönen Gruß an Deine Lady.....Grüßebob

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