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Suche Alltagsoldie : VW Ovali, Volvo Amazon oder Renault 4CV Dauphine
Verfasst: Mo 7. Jun 2004, 22:12
von Danny
Hallo Oldtimer !Ich bin neu hier und bin auf der Suche nach einem robusten, zuverlässigen "Brot+Butter-Oldie".Da ich keinerlei Möglichkeiten habe, selbst was an dem Auto zu machen (habe nur eine kleine Garage ohne Strom), suche ich ein bereits restauriertes und techn. einwandfreies Fahrzeug, bei dem ich die nächsten 2-3 Jahre Ruhe habe.Als gelernter Mechaniker bin ich allerdings sehr wohl im Stande, kleinere Sachen und Defekte selbst zu beheben. Ich kann aber keine komplette Restaurierung durchziehen.Ich habe drei Autos im Blick, die mir sehr gefallen:- Ovali-Käfer mit Faltdach in der Exportversion.Braucht man wohl nicht viel drüber zu sagen und als 8 Jahre Käferfahrer/Schrauber habe ich da eine gute Portion an Fachwissen über dessen Technik.Leider sind die Preise für diese Autos z.Z. derartig hoch, daß mir die Lust am Käfer gehörig vergeht........- Volvo 121 Amazon B18/B20Dieses Auto gefällt mir von seiner Form her sehr gut und geniest auch einen zuverlässigen Ruf. Leider habe ich von dessen Technik und Ersatzteillage überhaupt keinen Plan. Außerdem scheinen unverbastelte Exemplare auch recht rar zu sein. Die Preise sind aber eher in meinem Spektrum, als beim Käfer.- Reanult 4 CV Dauphine "Cremeschnittchen"Dieses Auto kenne ich nur von Fotos, aber bei seinem Anblick steigt mein Blutdruck an gewissen stellen...

Diese Form der alten Ami-Kreutzer in so kompakten Ausmaßen (als ob ein 50ér Jahre Amischlitten beim Waschen eingelaufen wäre), die "lange" Schnautze und die vielen Chromleisten, die Selbstmödertüren.... haaachhhh..... (Ihr kennt das Gefühl Leider habe ich von diesem Auto überhaupt keine Ahnung.Ist er problemlos als "Wochenendauto" zu handhaben, oder folgen auf 100 Km Fahrstrecke gleich wieder 2,5 Stunden Reparatur unterm Getriebe ?Bitte gebt mir ALLE Infos zum Volvo und zum Renault.Wie sieht die Ersatzteilversorgung aus ?Wie stehts mit der "Alltagstauglichkeit" ?Wo kann ich im Web was über die Autos finden ?Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht ?Gibt es den Volvo und den Renault auch mit Faltdach ?Was für einen Motor hat der Renault ?Ihr seht schon, 1000 Fragen und kein richtiges Ziel.....

Helft mir bei der Entscheidung !!!!!!!Das Geld muß raus

Vielen Dank,Danny
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Verfasst: Mo 7. Jun 2004, 23:05
von arondeman
Hallo Danny,ein bisschen schmunzeln muss ich ja schon, wenn ich vom Renault 4 CV als "beim Waschen eingelaufenem Ami-Kreuzer" lese. Warte ab, bis Du einen 4 CV in natura zu sehen kriegst, dann wird er Dir sogar noch als "eingelaufener VW Käfer" vorkommen. Im Vergleich zu einem 48er Chevy, Pontiac oder Buick (o.ä. - falls Dir das als "Ami-Kreuzer" zum Vergleich vorschwebt) ist der 4 CV nicht nur "eingelaufen", sondern MEHRFACH zu heiß gebadet worden. Nur eins vorneweg: Präzisiere bitte, was Du genau meinst: 4 CV oder Dauphine? Das sind zwei verschiedene Autos. 4 CV mit 750-ccm-Reihenvierzylinder, Dauphine mit 850-ccm-Reihenvierzylinder. Ersatzteilversorgung ist - wenn man einen halbwegs guten Draht nach Frankreich hat oder bereit ist, über die diversen deutschen Profihändler für diese Autos einen entsprechenden Aufschlag für die Teilepreise zu berappen - nicht schlecht. 4 CV und Dauhine gab's auch mit Schiebedach (allerdings Stahlschiebedach). Die sind aber - glaube ich - nicht sehr häufig.Näheres und Weiteres können Dir sicher die wirklichen Renault-Experten in diesem Forum verraten. Aber wie gesagt - vertu' Dich mal nicht mit der Größe dieser Autos. GrußStephan
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Verfasst: Mo 7. Jun 2004, 23:12
von Mr. Hobbs
Hallo Danny,zum Thema "richtiger Alltagsoldi" gab es im Forum schon mehrere Beiträge, bemühe einmal die "Suchen"-Funktion. Wie sieht denn Dein fahrerischer Alltag aus? - Wieviel km fährst Du täglich, steht der Wagen lange auf öfentlichen Parkplätzen, willst Du ihn auch im Winter nutzen, wie siehst Du für Dich die Verkehrssicherheit, wie sieht die Instandsetzbarkeit im Falle eines Unfalls aus; das sind Fragen, die bei einer derartigen Entscheidung berücksichtigt werden sollten.Ganz allgemein: ein Ovali wäre nur im Sommerbetrieb anzuraten. Muss er lange draussen stehen auf öffentlichen Parkplätzen, kannst Du sicher sein, dass Dir die Winker herausgerupft werden. Wenn schon Käfer, wäre da einer aus den späten 60ern oder frühen 70ern nicht der alltagstauglichere? Im Falle eines Unfalls ist die Teilebeschaffung und Instandsetzung mit Sicherheit einfacher udn die haben schon ein Gebläse.Den R4 CV gibt es mit Faltdach, den Volvo meines Wissens nur mit SSD. Der Renault hat glaube ich nur etwa 24 PS udn Selbstmördertüren.Für längerer Fahrstrecken wäre eine Amazone sicher bequemer und auch sicherer. Und die Ersatzteilversorgung ist bestimmt einfacher als beim OvaliAber: wenn Du Deine Nutzung des Oldis besser beschreibst, kann man sicher besser raten.Beste GrüsseChristoph (der 61er Faltdachkäfer fährt und ihn nicht unbedingt als einfach zu handhabendes Fahrzeug empfindet, was Übersichtlichkeit, Wendekreis u.a. betrifft)
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Verfasst: Di 8. Jun 2004, 10:15
von p142
hallo danny,wenn du mehr infos / eine kaufberatung über die volvo amazon modelle möchtest, schau doch mal hier vorbei:
http://www.volvoniacs.org , ein sehr umtriebiges volvoforum wo dir sicher (fast) jede frage beantwortet wird, wenn's um alte volvos geht!gruß,alex
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Verfasst: Di 8. Jun 2004, 12:37
von Danny
@ arondeman:Ich wusste nicht, daß da ein Unterschied besteht zw. 4 CV und Dauphine (bitte klärt mich auf, FOTOS ???). Ich meine den 4 CV und der sieht doch wohl wirklich aus, wie ein eingelaufener Buick, oder ?Ich suche ja auch kein großes Auto, sondern eher was kleines "niedliches, süßes", wie unsere Frauen es bezeichenen würden...

@ Mr. Hobbs :Ich habe mich wohl beim Threadtitel etwas mißverständlich ausgedrückt.Das Auto soll nur im Sommer als 2.Wagen gefahren werden und steht in einer abgeschlossenen Garage.Es soll also keineswegs als Alleinwagen fungieren.Das Thema Alltagstauglichkeit bezog sich mehr auf die Frage, ob man beim Renault vor jeder Fahrt erstmal ne Stunde die Zündung einstellen muß, um ihn zu starten und nach jedem Tanken den Vergaser auf die neue Spritsorte justieren muß (naja, ist natürlich übertrieben, aber Du weißt schon, was ich meine).Das Auto sollte halt auch nach 4 Wochen Standzeit anspringen und losfahren.Daß bei einem 50 Jahre alten Auto auch mal unterwegs was klemmt, ist mir schon klar (bin wie gesagt Mechaniker und kann mir helfen).Ich möchte aber auch nicht den ganzen Kofferaum voller Ersatzteile mitschleppen, die unterwegs kaputtgehen könnten.Beim Käfer stellt sich diese Frage ja nicht, beim Volvo wahrscheinlich auch weniger, aber wie siehts beim 4 CV aus ?Übrigens, über die Alltagstauglichkeit des Käfers konnte ich mir in 8 Jahren ALLtagsbetrieb ein gutes Bild machen.Handschuhe, Schal und Pudelmütze waren wichtiger, als ein Eiskratzer......Danke für die schnellen Antworten und bitte weiterhin alles anbieten.Danny
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Verfasst: Di 8. Jun 2004, 16:12
von Renault52
Hallo Danny,zum Renault 4 CV kann ich etwas beisteuern.Das Auto wurde von 1947 bis 1961 in einer Stückzahl von 1,1 Mio gebaut, die genannte Renault Dauphine auf der weiterentwickelten technischen Basis von 1956 bis 1967. Der 4 CV hat einen wassergekühlten Reihenvierzylinder mit 747 ccm und 21 PS. Es gab auch schwächere Varianten, diese wirst Du aber in Deutschland kaum finden, das sind eher Raritäten. Im Vergleich zum Käfer ist der 4 CV eine ganze Ecke kleiner (3,63 m lang) und leichter (ca. 600 kg). Aufgrund der kurzen Übersetzung ist die Beschleunigung recht flott, bei 100 km/h ist dann allerdings schluss. Viele 4 CV sind aufgerüstet mit der Technik der Dauphine (26 PS) oder Dauphine Gordini (33 oder 36 PS). Die Motoren sind im Baukastenprinzip gleich aufgebaut, ab Baubeginn der Dauphine 1956 ist der Block identisch und die größeren Laufbüchsen und Kolben der Dauphine passen dann auch in einen 4 CV-Block. Damit hat der Motor 845 ccm (Bohrung 58 statt 54,5 mm).Mit Faltdach gab es den 4 CV ab Werk nicht, allerdings von 1950 bis 1956 als Cabriolimousine (Découvrable). Davon wurden leider nur etwa 9500 Stück gebaut.Das optionale Stahlschiebedach ist auch eine feine Sache und wesentlich häufiger zu finden, vor allem fällt es im Verhältnis zur gesamten Dachfläche ziemlich groß aus. Die Teileversorgung ist in Deutschland problemlos, ein höheres Preisniveau gegenüber Frankreich kann ich nicht bestätigen. Kommt aber wohl drauf an, bei wem man kauft. Auch wenn man nicht über nennenswerte Kenntnisse der französischen Sprache verfügt, kann man einen 4 CV in Deutschland problemlos unterhalten. Sämtliche notwendige technische Literatur ist auf deutsch verfügbar. Wirkliche Raritäten aus der wunderbaren Welt des Zubehörs sind in Deutschland manchmal sogar deutlich billiger als in Frankreich. Bezüglich der Tauglichkeit für den von Dir beschriebenen Zweck sehe ich einen 4 CV als uneingeschränkt geeignet an. Nennenswert kapriziöse Technik findet sich daran jedenfalls nicht. Wenn Dir das Auto gefällt, besorg Dir die Ausgabe 1/1999 der Oldtimer-Markt. Darin gab es eine durchaus brauchbare Kaufberatung zum 4 CV.Zum Schluß noch ein paar Links zum 4 CV:
http://www.4-cv.de/index.htm http://www.renaultheck.ch/ http://www.chez.com/club4cvdecouvrable/ zum Vergleich noch etwas zur Dauphine:
http://dauphinomaniac.dauphstock.org/index.html Viele GrüßeDietrich[Diese Nachricht wurde von Renault52 am 08. Juni 2004 editiert.]
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Verfasst: Di 8. Jun 2004, 16:30
von arondeman
Hallo Dietrich,danke, dass Du mir die Antwort auf Dannys obige Frage abgenommen hast. Wusste doch, das hier echte Renault-Experten sitzen. So prägnant hätte ich es nicht zuwege gebracht. Zur Teilepreissituation:Meine Aussage, dass das Preisniveau in Deutschland höher als in Frankreich ist, wenn man keinen Draht nach Frankreich hat, meinte ich nicht im direkten Vergleich der Preise der Profianbieter. Da mag das Preisniveau vergleichbar sein.Aber wenn man der französischen Sprache nicht mächtig ist und folglich auch nicht (oder kaum) zu französischen Teilemärkten kommt, dann kann man dort das im Vergleich zu Deutschland logischerweise viel reichhaltigere (und meistens deutlich billigere) Teileangebot von PRIVAT-Anbietern nicht bzw. kaum nutzen. So kommt dann doch ein gewisses Preisgefälle zustande. Wer also mit einem französischen Auto liebäugelt und auch sonst etwas frankophil angehaucht ist, der hat einen besonderen Nutzen. GrußStephan
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Verfasst: Di 8. Jun 2004, 17:48
von Renault52
Hallo Stephan,mit den privaten Anbietern hast Du natürlich recht. Allerdings gibt es bei den professionellen Händlern duraus auch Preisunterschiede.Daß der Zugang zur französchen Szene für den Besitzer eines Autos aus diesem Lande von reichhaltigem Nutzen (und Vergnügen !) sein kann, ist auch zweifellos richtig. Das sollte aber im Umkehrschluss nicht zu dem generellen Eindruck führen, daß man ohne diesen Zugang aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse ein derartiges Auto hierzulande nicht unterhalten kann und daher besser die Finger davon lassen sollte. Für den 4 CV trifft das nämlich ganz bestimmt nicht zu. Viele GrüßeDietrich
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Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 09:22
von ventilo
Als Alltagsauto taugt aus Deiner Auswahl wohl wirklich nur die Amazone aus einem mögl. späten Baujahr.Alle anderen sind auf der Autobahn zu lahm. Zudem warten späte Amazonen mit 12 Volt Elektrik und einer ordentlichen Heizung auf (Winterbetrieb!).Amazonen sind allerdings teurer als Käfer, meines Erachtens auch im Vergleich zu ähnlichen Limousinen viel zu teuer.Die Ersatzteilversorung (neu & gebraucht) ist problemlos.Persönlich würde ich eher zu Mauerblümchen raten, wie den großen Limousinen aus den 60ern ohne Stern auf der Haube. Dort ist das Angebot groß und die Preise (noch) niedrig.[Diese Nachricht wurde von ventilo am 11. Juni 2004 editiert.]
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Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 20:07
von cafe.in
Hallogerade beim Kauf eines Oldtimers ist es schwierig , für jemand die Entscheidung zu treffen. Handelt es sich um einen wirklichen Oldtimerfan, ist es eine Entscheidung fürs Leben oder zumindest für ein lange , gemeinsame Zeit, die das Leben / Freizeitverhalten erheblich beeinflussen wird.Oldtimerkauf ist doch meistens nicht eine Entscheidung des Verstandes, sondern aus dem Bauch heraus: DAS Modell muss es sein !!Und alle guten Ratschläge anderer werden dann in den Wind geschlagen, und ... Lehrgeld gezahlt, was die meisten von uns auch entweder geldmäßig oder durch viel - ungeplanten- Zeitaufwand vermutlich erlebt haben.Ich glaube, er hat sich bereits für den 4 CV entschieden, das steht so ein bischen zwischen den Zeilen........er braucht nur noch die entgültige Bestätigung durch uns.Viel Glück mit dem niedlichen, spritzigen Wagen mit dem ihm eigenen französischen Charme.Gruß