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Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 01:12
von Klaus Jansen
Zitat:Original erstellt von pobeda:Kann es sein, dass ich dieses Fahrzeug schon mal in der deutschen Oldiepresse gesehen habe?Hallo Edwin,Da täuschst Du Dich nicht, auf der Titel-Innenseite des ersten "DEUVET Transperent" ebenso wie in der Motor Klassik ( siehe weiter unten ) und als Poster auf so manchem Clubstand, ach ja, auch als Poster vor einem ähnlichen Modell im Museum von Fritz B. Busch )Diese oben im Thread gezeigte Aufnahme entstand 1986 am Großglockner mit vielen anderen wunderschönen Fotos bei der Wiederholung der Vergleichsfahrt Käfer - Opel Kadett - Adler Trumpf Junior - DKW von der Motor Klassik ( wegen der zu sehenden 4 Fahrzeuge hing das Foto auch auf Messen bei mehreren Clubs ) genau 50 Jahre nach Ferdinand Porsches Vergleichstestfahrt. Der Wagen trägt für Fotozwecke alte Stuttgarter Kennzeichen. Für Historiker noch interessant, damals lebte die rechte Hand Ferdinand Porsche´s, Herbert Kaes, noch und fuhr den Käfer. Zitat:Original erstellt von pobeda:Du hast in einer Zeit mit der Oldtimerei angefangen, als dieses Hobby weder 'in' noch 'hip'oder 'cool' war und sich die Szene eher aus einem Kreis von Sonderlingen zusammensetzte.Wie wurdest Du als Besitzer und Fan eines solchen Fahrzeugs von den Leuten gesehen? Gab es damals auch Anerkennung von Aussenstehenden, oder nur Haehme ob soviel Anachronismus?Na die Beantwortung könnte ein umfangreicher Thread werden oder gar ein Buch ...Man wurde belächelt, bestaunt, es wurde gewunken, man erhielt Anerkennung, eigentlich die ganze Palette. Das war in den 50ern bis vielleicht so bis Mitte der 60er noch anders, da galt man als "armer Student" oder wurde kaum ernst genommen. Aber auch in den beginnenden 60ern waren "Oldtimer" noch sehr unüblich, niemand hätte damals gedacht, was noch so alles aus irgendwelchen Scheunen oder sonst woher auftaucht und wie schnell spätere Fahrzeuggenerationen den Anspruch "Oldtimer" oder "Klassiker" für sich beanspruchen, vielleicht ein Ausdruck unserer immer schnelllebigeren Zeit.Viele Leute kannten die DKW´s noch aus dem Alltag, hatten Teile im Keller, selbst ehemalige DKW Händler oder der Bosch-Dienst konnte noch mit Teilen helfen.Es war auch die Zeit des "Aufbruchs" die dann folgte, im ASC wurde man damals ( vielleicht sogar verständlicherweise ) noch ausgelacht, nicht viel anders erging es einem anfangs der 70er Jahre oft im jungen DAVC. Das waren damals die einzigen Clubs, die sich überregional mit dem Thema Oldtimer beschäftigten. Nachkriegsfahrzeuge galten als absolut nicht "Oldtimerfähig" und "schnöde" Opel P4, Adler Trumpf Junior oder eben DKW´s der Vorkriegszeit auch nicht.Anfang der 70er Jahre gründeten sich dann folgerichtig auch die ersten Markenclubs, der MVC ( Winfried Seidel ), die Alt-Opel IG ( Eckhard Bartels ) und auch der damalige DKW Veteranen Club ( meine Wenigkeit, heute bekannt unter "Auto Union Veteranen Club" ). Hauptsächlich aus diesem Triumpherat übrigens wiederum enstanden die Anfänge des heutigen DEUVET.Übrigens war es damals teilweise der gleiche Kampf wie heute, nämlich die Anerkennung der jüngeren Fahrzeuge innerhalb der noch kleinen, überschaubaren Szene als sammelnswert, erhaltenswert und vorzeigenswert. Im DKW-Veteranen-Club der Anfangszeit waren nur Vorkriegsmodelle, und über die Öffnung hin zu den Nachkriegsmodellen gab es teils heftige Diskussisonen . Immerhin lag das DKW Produktionsende damals gerade mal 8 Jahre zurück! Doch Weitsicht hat ( zumindest bei mir und vielen Gleichdenkenden ) obsiegt, was sicherlich auch meine und andere im Laufe der Jahre rechtzeitig geretteten Fahrzeuge beweisen.Ich bin froh, dass sich diese Denkweise bei mir bis heute erhalten hat, wie sonst könnte ich mich u.a. auch um junge Baureihen, wie z.B. die der 5er BMW E12 und E28 kümmern ...Klaus[Diese Nachricht wurde von Klaus Jansen am 29. Januar 2004 editiert.]
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 09:18
von Klaus Jansen
Damit der Fokus neben dem sicher wichtigen Thema einer uns effektiv, gut und zielgerecht vertretenden Lobby wieder mehr zum "eigentlichen Hobby" gelenkt wird:In diesen Tagen feiert mein erster, damals noch als Schüler gekaufter Oldtimer 35. Zulassungsgeburtstag , eine 36er DKW F5 Meisterklasse Viersitzer Cabriolimousine."Abgemeldet" war er seit 1936 eigentlich nie, ich übernahm ihn 1969 als 2. Eigentümer samt Vorkriegsschildern, Kfz-Brief und Kfz-Schein, das dürfte sicher selten sein . Vermutlich galt der Wagen bei den Behörden als während der Kriegswirren "verschollen".35 Jahre ununterbrochen auf mich zugelassen, und das in zweiter Hand, bei jetzt ca. 59.000 km auf dem Tacho, aber leider nur noch äußerst selten bewegt ...eigentlich hätte er sich inzischen auch die Steuerfreiheit schon verdient, oder?Das Hobby macht immer noch den gleichen Spaß, egal ob Old- oder Youngtimer und egal wie viele Zylinder. Weitsichtigkeit, Toleranz gegenüber anderen Interessensbereichen des gleichen Hobbies und Offenheit für die nachwachsenden Youngtimer haben mich dabei immer begleitet. [Diese Nachricht wurde von Klaus Jansen am 29. Januar 2004 editiert.]
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 10:01
von Mario
Hallo Klaus,herzlichen Glückwunsch zu diesem wirklich aussergewöhnlichen Jubiläum !Ich wünsche Dir noch sehr viel Freude mit dem Wagen und hoffe, daß er künftig etwas mehr bewegt wird Wir sehen uns auf der Retro !Viele Grüße,Mario
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 10:25
von Chrysler-Tommy
Hallo Klaus !Sowas freut mich immer besonders ! Glückwunsch !GrußTommy
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 10:58
von ventilo
Glückwunsch auch von mir!Die Wehrmacht mochte übrigens keine PKW mit Zweitaktmotor und Vorderradantrieb. Das galt damals als "frontuntauglich" und so blieben überdurchschnittlich viele Fahrzeuge dieser Kategorie erhalten.
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 11:00
von pobeda
Hallo Klaus Jansen,Gratulation zu diesen Fahrzeug. Schoen, dass Dich dieses Jubilaeum nicht erschreckt hat, wo einem doch bei solchen Festen erst bewusst wird, wie alt man selbst geworden ist.Kann es sein, dass ich dieses Fahrzeug schon mal in der deutschen Oldiepresse gesehen habe?Du hast in einer Zeit mit der Oldtimerei angefangen, als dieses Hobby weder 'in' noch 'hip'oder 'cool' war und sich die Szene eher aus einem Kreis von Sonderlingen zusammensetzte.Wie wurdest Du als Besitzer und Fan eines solchen Fahrzeugs von den Leuten gesehen? Gab es damals auch Anerkennung von Aussenstehenden, oder nur Haehme ob soviel Anachronismus?Viele Gruesse Edwin.
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 16:56
von arondeman
Interessant, Klaus, Deine Ausführungen!Lass ruhig ein Buch daraus werden (bevor die "Zeitzeugen" der ersten Stunde wegsterben), daraus könnte man dann vermutlich manches in der Oldtimerei besser verstehen ...Darf ich noch ein paar Gedanken dranhängen?Bin zwar verglichen mit Dir ein "junger Spund" (meinen ersten Oldtimer erstand ich mit 18 Jahren 1978), aber ich habe die Jahre vor 1978 passiv-oldtimerisch auch schon mitverfolgt.Es wird immer wieder behauptet, die Oldtimerei sei erst irgendwann in den 80ern so richtig in Fahrt gekommen, vorher sei alles nur isoliertes Einzelgängertum von ein paar Spinnern gewesen. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Mein erster Veterama-Besuch 1978 (damals hieß sie noch nicht so, zwar auch nicht mehr "Fugger", sondern nur "Oldtimer- und Teilemarkt Mannheim") fand auf dem alten Maimarkt-Gelände auch schon mit riesigen Schlangen vor dem Eingang und in einer Flut von Ständen auf dem gesamten Freigelände statt. Das war damals schon viiiiel größer als viele andere Teilemärkte heutzutage. In den 60ern oder ganz frühen 70ern (als es es auch noch gar keinen Mannheimer Teilemarkt gab) mag das noch anders gewesen sein...Andererseits konnte man damals noch unendlich mehr an alten Teilebeständen heben, ohne ewig weit fahren zu müssen. Und das mit der "Anerkennungswürdigkeit" bestimmter Oldtimerjahrgänge hat sich noch weit über die von Dir angesprochenen späten 60er/frühen 70er hingezogen. Noch 1977/78 (als der 3=6 oder AU1000 im AUVC schon seinen festen Platz hatte, nicht wahr? )war ein erheblicher Teil der Clubpostille des DAVC (ja, der!) mit ellenlangen Leserbriefen zu der (oldtimer-)welterschütternden Frage gefüllt, ob ein sammelnswerter Oldtimer denn überhaupt eine selbsttragende Karosserie haben dürfe oder ob nicht ein separater Rahmen zwingende Voraussetzung für den Oldtimerstatus sei. Daran schloss sich die Frage des ja nun unstrittig als Vorkriegsauto einzustufenden Opel Olympia an - gefolgt von der Überlegung, unter welchen mildernden Umständen er nun doch als Oldtimer gelten dürfte, obwohl mit einer selbsttragenden Karosserie gestraft.Dieser Diskussionsfaden wurde dann lustig dahin fortgesponnen, ob ein Auto mit Pontonkarosserie jemals ein echter Oldtimer werden könne, auch wenn er einen separaten Rahmen hat. Fallbeispiel Borgward Hansa 1500 - ein Fahrzeug, das 1977/78 schon seit Jahren zu 100% aus dem Straßenbild verschwunden war. Undsoweiter undsoweiter ...Tja, man glaubt es kaum ...Aber vielleicht verstehen manche Youngtimerfreunde angesichts dieser Debatten, warum die Freunde der sehr viel älteren Autos nur verständnislos den Kopf schütteln, wenn heute an der 20-Jahres-Grenze herumgemäkelt und Oldtimerstatus für Autos beansprucht wird, bei denen entwicklungstechnisch längst nicht solch ein quantensprungähnlicher Unterschied zur Neuwagenproduktion besteht, wie es damals (beim Streit um die Fahrzeuge der allerersten Nachkriegsjahre) der Fall war.Viele Grüße und weiter fröhliche Old- und YoungtimereiStephanPS: Das Stuttgarter Kennzeichen auf Deinem Holzklasse-Foto ist ein Repro, stimmt's? Die Lettern sehen nämlich etwas arg neu - wie auf den Schildern von nach 1956 - aus... [Diese Nachricht wurde von arondeman am 29. Januar 2004 editiert.]
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 17:56
von KW
@ klaus:Herzlcihen Glückwunsch und viel spass Auf das er die nächsten 59.000 problemlos wegsteckt.
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 20:59
von Klaus Jansen
Zitat:Original erstellt von arondeman:Interessant, Klaus, Deine Ausführungen!Lass ruhig ein Buch daraus werden (bevor die "Zeitzeugen" der ersten Stunde wegsterben), daraus könnte man dann vermutlich manches in der Oldtimerei besser verstehen ...Na das sind ja schöne Aussichten ... wegsterben ... also so weit bin ich eigentlich noch nicht , obwohl den einen oder anderen Oldtimer-Weggefährten ( in meinem Alter ) der Sensenmann leider schon erwischt hat.und wie sollte ich da auf die von kw erwähnten weiteren 59.000 km kommen ???Hoffen wir das Beste, die Familienstatistik gibt mir jedenfalls noch eine gute Weile In der Tat, die alten Stuttgarter Kennzeichen sind Repros, das originale des DKW war ein IZ ( Rheinprovinz ). An die Diskussion von Fahrzeugen mit und ohne Vollrahmen kann ich mich noch gut erinnern. Und natürlich an "Fernfahrten" mit dem F5, mehrfach überquerte ich die Alpen, drang bis nach Italien und Kärnten vor, man fuhr vom Rheinland aus selbstverständlich "per Achse" zum Treffen in die Lüneburger Heide, ins Allgäu oder gar in die Schweiz. Die Autobahn mied man aber damals auch schon bei 85-90 km/h Höchstgeschwindigkeit, obwohl ich mich noch an eine Nonstopfahrt von Zürich nach Leverkusen erinnere, da nahm ich streckenweise die ( flache ) Autobahn Basel Frankfurt und konnte dabei sogar noch eine Menge LKW´s überholen.Doch bereits in der zweiten Hälfte der 70er verlud ich lieber auf einen angeschafften Hänger, das war bequemer, stilgerecht gezogen von einem traumhaft anzuschauenden Schlüssellochkapitän ( P2,5 LVL ) in bavariablau mit alabasterfarbenem Dach, die Luxusausführung, dazu mit Overdrive, der sich für den Hängerbetrieb mit 5 Übersetzungen vortrefflich eignete. Den erstand ich von einem Freund in Leonberg, auf der Heimfahrt ging mir just nach einer Notflucht von der Autobahn in Ladenburg der Motor fest, Unerfahrenheit, hätte nicht sein müssen denke ich heute ... . Winfried Seidel schimpfte über den "modernen Schrott", aber er half und war zur Stelle, wie immer wenn man damals jemanden brauchte.Nun, der Kapitän erhielt einen gebrauchten Ersatzmotor, getauscht gegen irgendein DKW-Trum, und mit dem läuft er heute noch. Der Kapitän hatte damals schon, wenn ich mich recht erinnere, 212.000 km drauf, wurde restauriert und bekam bei mir in über 20 Jahren noch mal so viel km ( 218.000 ), schleppte erstandene Neu-Kapitäne oder andere Modelle kreuz und quer durch Europa heim, war Schleppesel, Schlafstelle, Umzugstransporter, Urlaubsfahrzeug und Liebeslaube, natürlich immer piekfein herausgeputzt, und heute ist er einer der Schmuckstücke der Rüsselsheimer Werkssammlung. Klauszuverlässiger Zugwagen in Tirol auf dem Weg nach Kärnten auf Sylt [Diese Nachricht wurde von Klaus Jansen am 31. Januar 2004 editiert.]
Zulassungsjubiläum -
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 23:34
von KW
wow, jetzt hasst mein herz erobert.als ich hörte "Kapitän", wurdest du mir gleich sympathisch, aber, als dann noch "bavariablau mit alabastergrauem dach" kam...moment.