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Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: So 12. Okt 2003, 10:17
von escortmk1
Mich würde mal Euere Meinung zu elektronischen Hiflsgeräten bei Oldtimerrallyes interessieren. Gemeint sind damit elektronische Wegstreckenmessgeräte, aber auch sogenannte Schnittrechner usw.Diese Geräte sind oftmals verboten, werden aber genauso oft heimlich eingesetzt. Zumal das Verbot meiner Meinung nach für Youngtimer unsinnig ist, da in den 70igern bereits elektronische Tripmaster verwendet wurden.Weiterhin würde mich interessieren was Ihr für Geräte (egal ob elektronisch oder mechanisch) verwendet und wie Euere Erfahrungen sind.Ich selbst verwende den Retrotrip 2, bin zufrieden damit. Manche nervt das "Klicken" ich find es gut, da ich beim Ranfahren an die Zeitmessung, sofern diese bekannt ist, "mitzählen" kann.Mit dem GTI-Rallye-Twin habe ich auch so meien Erfahrungen gemacht. Dieses Gerät ist zwar schön anzusehen, da dem original Twinmaster nachempfunden, nur sehr temperaturempfindlich, da die Eicheinstellung und Zählwerksantrieb über ein Gummiband vollzogen wird was auf Temperatur reagiert, sich also ausdehnt bzw. zusammenzieht, dadurch entstehen unterschiedlich Messungen.[Diese Nachricht wurde von escortmk1 am 12. Oktober 2003 editiert.]

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: So 12. Okt 2003, 18:46
von Tripower
Wir fahren unsere (zahleichen) Oldtimerrallyes so, wie das Auto serienmäßig ausgerüstet ist und ohne jegliche Hilfsmittel (außer einer Stoppuhr). Damit haben wir zwar oft kaum eine Chance gegen die mit Tripmaster, GPS, Handyleitung und sonstwie hochgerüstete Konkurrenz, aber das ist eben unser Verständnis vom "Oldtimer".Und es macht mehr Spaß, ohne diese Hilfsmittel (trotzdem) einen 3. oder 5. Platz herauszufahren!GrußTripower & Lady600

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: So 12. Okt 2003, 19:16
von gagamohn
Hallo Gerrit,so sehe ich das auch, wenn wir eine Rally veranstalten achten wir drauf, das man die Fragen nicht mit hilfe des Handy´s beantworten kann, weil sie direkt an der DK gestellt wird.GrussBernd

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Mo 13. Okt 2003, 03:27
von Chrysler-Tommy
Hallo !Eine einfache Stopp-Uhr, gute Laune und viel Humor, mehr brauche ich auf Rallyes nicht.GrußTommy

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Mo 13. Okt 2003, 07:59
von Karl Eder
Hallo!Viele Teilnehmer glauben, wenn sie sich ihr Auto mit allen möglichen "Zauberkasteln" vollstopfen, daß sie dann auch besser fahren können. Meistens macht sie das viele Zeugs nur noch nervöser als sie in ihrer Gier nach einem Pokal (Wert 20,- Euro) sowieso schon sind.Erst vergangenen Samstag wieder erlebt, aber die Spitzenplätze gingen zu 70% an jene mit der Einstellung von Chrysler-Tommy - da ist man nämlich locker drauf und macht weniger Fehler.

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Mo 13. Okt 2003, 09:31
von Tripower
Wir treffen auf zahlreichen Rallyes immer wieder ein Team mit einem Pagoden-SL, die regelmäßig auf den vordersten Plätzen landen. Da wir eigentlich auch nicht schlecht sind, was die Lösung von Orientierungs-Rallyes angeht, und auch schon einige vordere Plätze gemacht haben (Claudi fährt seit 20 Jahren Rallye), haben wir uns schon gewundert, wie die beiden das machen.Bis ich sie auf der "Mäuseturm-Rallye" in Bingen "erwischt habe":Neben den üblichen Helfern wie Tripmaster und Co. (auf die wir ebenso verzichten wie auf alle anderen "Helferlein"), stand das Team im regen Handy-Kontakt mit weiteren Teams und externen Helfern, mit denen die korrekte Streckenführung, die Ortung stummer Wächter und die Lösung von Sonderaufgaben abgestimmt wurde. Als Fazit wurden die vorderen Plätze der Rallye nur zwischen diesen Teams "ausgemacht".Jetzt sind wir jedenfalls beruhigt und wissen, daß wir grundsätzlich nicht schlechter - sondern vielleicht nur weniger "raffiniert" sind.An unserer Philosophie, nämlich eine Oldtimer-Rallye mit einem alten Auto und den damit "gelieferten" Möglichkeiten - inklusive springendem Meilen-Tacho oder fehlendem 100-Meter-Zähler - zu bewältigen und auf sonstige Hilfsmittel zu verzichten, hat diese Erkenntnis nichts geändert.Bei allem Ehrgeiz steht doch der Spaß an alter(!) Technik und die gute Laune im Vordergrund!!!!Mit tripmasterfreien GrüßenTripower

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Mo 13. Okt 2003, 10:43
von Karl Eder
Hallo!Gegen die "Oberschlaumeier" kann man Veranstalterseitig einiges unternehmen, z.B.:"falscher" Lichtschranken (Attrappe),Sonderprüfungen im funktechnischen "Niemandsland" (erschwert allerdings die Kommunikation zwischen den Funktionären )einsehbare Strecke aber unbekannte Streckenlänge.Road-Book erst am Start ausgeben.Es gibt sogar "siegesgeile" Leute, die ein (oder mehrere) Autos die Strecke verkehrt fahren lassen um alles auszuspionieren.

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Mo 13. Okt 2003, 15:15
von Dannoso
Hallo,anbei Pro und Contra zu diesem Thema.Pro Position:Wer an heutigen Rallyes besser Orientierungsfahrten mit einem Oldtimer teilnimmt, hat ohne eine semi professionelle Ausrüstung keine Chancen auf einen „Treppchenplatz“!Ein Fahrzeug ausgerüstet mit originalen Geschwindigkeits- und Wegstreckenzähler hat von vorneherein mit der geringer Präzision dieser Instrumente zu kämpfen. Weiterhin sind die Eichmöglichkeiten, z.B. anhand vom Veranstalter vorgegebener Messstrecken denkbar selten gegeben. Was liegt also näher als ein Fahrzeug mit originalen Instrumenten (z.B. Halda, Tripmaster) auszustatten oder mindesten mit den von den Veranstaltern tolerierten mechanischen Anzeigen neuerer Fertigung?Wenn man diese Sichtweise auf eine für alle gültige Chancenverteilung erweitert, ist der Schritt zu preiswerten elektronischen Rallyeinstrumenten nicht groß. Derzeit benutzt sowieso schon fast Jeder rückwärts wie vorwärts zählende elektronische Stopuhren. Warum kann man dann nicht auch für alle Teilnehmer die preiswerten elektronische Anzeigen (z.B. Fahrradtacho) zulassen? Als nützlicher Nebeneffekt könnte der präzise anzeigende elektronische Tacho auch im täglichen Verkehr genutzt werden.Für die Aufrüstung der Fahrzeuge sprechen zweifelsohne höhere Siegeschancen, und weniger Stress für das Team durch genauere Übertragung der Bordbuchvorgaben (z.B. „...nach 500m rechts ab...“) auf die zu fahrende Strecke. Insofern ist die Bestückung des Fahrzeuges mit Rallyeinstrumenten ein starkes Plus bezüglich der Einsatzmöglichkeiten und des „Spaßfaktors“ eines Oldtimers.Kontra Position:Wenn man an einer Orientierungsfahrt teilnimmt, kann das auch heute noch durchaus im Rahmen der Möglichkeiten des jeweiligen Fahrzeuges getan werden!Warum sollte ein Fahrzeug welches niemals für einen Einsatz bei gezeiteten Orientierungsfahrten im heutigen Straßenverkehr konzipiert wurde, überflüssigerweise auch noch mit Rallyeinstrumenten bestückt werden? Wünschenswert wäre von den Veranstaltern eine höhere Sensibilität gegenüber den Möglichkeiten der betagten Technik. Kommt noch die Frage der optischen Erscheinungsformen und den Anbringungsmöglichkeiten der Rallyeinstrumente. In den meisten zu beobachteten Fällen wird hier häufig eine zweckmäßige aber ausgesprochen hässliche Montage am Armaturenbrett bevorzugt. Der Originalität und Optik eines Oldtimer eine eher abträgliche Lösung.Ferner wird häufig „vergessen“ das mechanische Rallye Wegstreckenzähler auch nur in einer bestimmten Zeitspanne gebaut wurden und zum Einsatz kamen. Somit ist ein solches Gerät, auch wenn es den Ausschreibungsregularien einer heutigen Rallye entspricht, in einem Ford A oder Vorkriegs Bentley absolut fehl am Platze. Wenn ein Veranstalter präzise Zeiten und Strecken abverlangt welche nur mit entsprechender Instrumentierung zu bewältigen sind, so sollte der Veranstalter dieses unter dem Aspekt einer Chancengleichheit für alle Teilnehmer tun. Sprich, in der Ausschreibung muss eindeutig definiert sein welcher Art eine Zusatzinstrumentierung sein kann. Das kann im Extremfall die Zulassung von Elektronischen Tachos sein oder beispielsweise auch die Einführung einer offenen Wertungsklasse. Allerdings sollte, bei nicht Befolgung der Ausschreibungsvorgaben, speziell bei einer unerlaubten Instrumentierung, dieses auch konzequent zum Wertungssusschluss führen. Gruß

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Mo 13. Okt 2003, 17:06
von Th. Dinter
Hallo,ich bin schon vor 40 Jahren nicht an mangelnder technischer Ausrüstung oder Unfähigkeit bei Rallyes gescheitert, sondern an mangelndem Ehrgeiz.Ich dachte, daß dies bei den Oldtimerveranstaltungen nicht so sehr ins Gewicht fallen würde. Aber weit gefehlt. Manchmal hatte ich den Eindruck, daß hier manche Besatzungen versuchten, besser als Röhrl/Geistdörfer in ihren Glanzzeiten zu sein und unerfüllte Jugendträume zu verwirklichen.Daher habe ich mich auch dort zurückgezogen.Ich empfinde diese gesamte technische Aufrüstung der alten(!) Autos als genauso unangemessen, wie veranstalterseitig eine Wertung durch überwiegend "Schlauchfahren" auf die 100stel Sekunde erstellen zu wollen.Genießt eure Autos, anstatt euch auch damit noch Streß zu machen. Ich weiß, positiver Streß...., aber eben unnötig. Es gibt auch andere positive Erlebnisse mit Oldtimern.grußthomas

Oldtimerrallyes und Elektronik???!!! Pro und Contra

Verfasst: Sa 18. Okt 2003, 08:46
von escortmk1
Danke für Eure Beiträge.Ich habe dieses Thema hier reingestellt, nicht nur weil es mich interessiert, sondern auch weil ich weiß wie kontrovers die Meinungen dazu sind.Die Antworten spiegeln dies wieder. Grundsätzlich kann man sagen, die Veranstalter sollten ihre Ausschreibungen etwas sorgfältiger gestalten und ganz klar mitteilen um welche Art von Veranstaltung es sich handelt. Es macht wenig Sinn wenn jemand der GLP´s fahren will bei Jux-Rallyes nennt bei denen man Bilder suchen muß und komische Fragen gestellt werden. Auf der anderen Seite ist auch derjenige verärgert der auf diese Art und Weise plötzlich vor GLP´s und Orientierungsaufgaben steht obwohl er das eigentlich nichtwollte.Die Beschreibungen der Aufgaben und Art der Wertungserstellung lässt halt bei manchen Ausschreibungen zu Wünschen übrig.Zum Thema zeitgemässe Messinstrumente möchte ich nur noch anmerken, daß ich die Meinung von Dannoso bzgl. Vorkriegsfahrzeugen teile, die andere Seite ist die, daß manche bis Baujahr 78 oder so ausschreiben aber elektronische Trips verbieten, was ansich auch nicht richtig ist. Man sollte die Art der Wegstreckenmessung frei geben solange diese nichts mit GPS zu tun hat.Vor allem sollte der Veranstalter darauf hinweisen, was notwendig ist, oft genügt die Hundertmeterrolle, sofern vorhanden.Was sich auf alle Fälle bezahlt macht, den Veranstalter vorher ausfragen. Ein Telefonanruf ist allemal billiger als ein Nenngeld das für etwas bezahlt wird was man gar nicht wollte.Ich wünsche Euch im rallyefreien Winter viel Spaß beim "Gedankenmachen " darüber wie ihr in der kommenden Saison die Wettbewerbe am besten und spassigsten absolviert. GrußMatthias