"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

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matthias_p
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von matthias_p » Fr 19. Sep 2003, 13:30


Kleinsneckel
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von Kleinsneckel » Fr 3. Okt 2003, 21:14

DAs ist nonsense.Die alten Autos waren damals besser als die neuen.

arondeman
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von arondeman » Mo 6. Okt 2003, 00:56

Vorsicht, Dannoso - Du hast sicher recht, was die NEUwagen angeht, die in den letzten 10-15 Jahren und bis vor ganz wenigen Jahren auf den Markt kamen. Aber die brandneuen Neuwagen? Mit all der Elektronik, die nicht einmal mehr "bums" macht, bei der dann aber trotzdem alles schlagartig steht? Findige Leute, die sich am Wegesrand selbst zu helfen wussten, um noch heil nach Hause zu kommen (und die früher sicher auch eine ziemliche Ausnahme waren), wird es wohl zukünftig endgültig nicht mehr geben. Und was bringt's mir, wenn die Motor- und Fahrwerkskomponenten locker 300 000 km durchhalten, man aber diese Laufleistung nur als Außendienstler im Dauereinsatz störungsfrei erreicht, weil andernfalls (z.B. bei vergleichsweisen Wenigfahrern) die Elektronik wg. Materialalterung einem schon vorher einen Streich spielt?Aber was das eigentlich Schlimmste ist: Die Ratlosigkeit in den Werkstätten wird doch auch immer größer. Da war die Zeit früher sicher nicht besser im eigentlichen Sinn des Wortes, aber meistens zumindest - was Mängel angeht - besser beherrschbar. Und das ist das EIGENTLICHE Problem.Also vielleicht mal besser nicht übertreiben (weder bei der Nostalgie noch bei der Fortschrittsgläubigkeit).GrußStephan

StevieP2
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von StevieP2 » Mo 6. Okt 2003, 09:06

o mann...., ich kann solche Kommentare nicht mehr hören (bzw. lesen).Glaubt denn hier wirklich irgendjemand ernsthaft, dass die Autos früher sooo viel problemloser waren als heute..? Haben nicht viel eher alle vergessen, dass es früher wirklich "normal" war, dass man permanent etwas am Auto zu tun hatte..? Wie oft Wartungsdienste, Ölwechsel und Abschmieren nötig war..? Dass in den 50ern/60ern nahezu kein Auto ohne Schweißen älter als 7-10 Jahre geworden ist..?Versteht mich jetzt nicht falsch..., ich liebe Oldtimer (hätte ja sonst selber keinen), aber ich finde es doch sehr bedenklich, wenn die Leute einfach Erinnerungen und Tatsachen verdrängen.Man braucht ja nur mal Dauertests von damals und heute zu lesen..., heute fahren nahezu alle Autos ohne große Probleme 100-200000 km.Sicherlich sind heute die Reparaturmöglichkeiten in Eigenregie beschränkt..., aber es ist eben auch viel seltener nötig als früher.Steffen

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Dannoso
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Beitrag von Dannoso » Mo 6. Okt 2003, 10:07

Hallo,es ist zweifelsfrei eine Frage des Alters (leider bei mir der Fall) ob man damals d.h. in den 60,70,80ern neue Autos gekauft und gefahren hat! Der und nur der kann auch beurteilen wie die Autos damals waren! Das wirklich kein Vergleich mit einem heutigen Oldie aus dieser Zeit. Der Oldi wird gehegt, gepflegt, gewartet usw. Also lieb gehabt. Damals waren das eifach Autos, sprich Fortbewegungsmittel denen man je nach Geldbeutel oder Geistiger Einstellung Pflege (Beamte,Angestellte) zukommen ließ, das Auto selbst wartete (Arbeiter) oder die Kiste bis der TÜV uns scheidet (Studenten) fuhr.Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen die Kisten waren ständig irgendwie defekt. Sprich technisch einfach schlechter. Reinsetzen und fahren, wie heute, nie und nimmer!Einige Beispiele? Wohlgemerkt mit neuen Autos und aucvh gepflegten:Nagelneuer Volvo 244, bei der Abholung am bei Händler - ein Kolben am A... . Kurze Zeit später auf dem Weg zum Kunden, also mit Anzug, Heizungsschlauch im Innenraum geplatzt - Anzug pfutsch, Kunde sauer, usw...FORD 17M, auf den Weg nach Italien, Stoßdämpfer verabschiedet.FORD 20M, auf dem Weg in den Winterurlaub, Wasserpumpe verabschiedet. Samstags, schrauben am Wegesrand...Lloyd Alexander, Hinderachsenbruch auf der Dorfstraße.DKW Sport, Zündkerze samt Gewinde rausgefolgen.DB 280SE, totaler Getriebeschaden...Je länger ich hier nachdenke umso länger könnte ich die Liste machen! Vergeßt es einfach, HEUTIGE Autos sind 100x zuverlässiger als damalige Neuwagen. Weil die wurden gefahren, in Urlaub, bei Wind und Wetter und sonstzwo hin. Und nicht wie heute gehätschelt und nur bei Sonnenschein zum Treffel gerollt...Grüsse

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Dannoso
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Beitrag von Dannoso » Mo 6. Okt 2003, 13:19

Hallo arondeman,klar ich gebe Dir recht, irgendwie hinken die Vergleiche.Nur der teilweise netative Blick auf Neuwagen, sollte man auch mit der Neuwagen Käufer Brille machen und NICHT mit der Oldiliebhaber Brille. Denn das sind verschiedene Sichtweisen.Was ich meine ist, ein heutiger Neuwagen ist ein Wegwerfartikel wie z.B. eine Kaffemaschien, kostet halt ein wenig mehr. Oder andersrum wer repariert schon eine Kaffeemaschine, die wirft man nach "kalkulierter" Lebensdauer des Herstellers einfach weg. Mein derzeitiger A6 hat bis jetzt 1x die Werkstatt gesehen zur Inspektion. Noch eine Inspektion und 1x TÜV und er hat seinen Dienst getan. Das ist eben was man mit einem heutigen Neuwagen - außer fahren natürlich - macht. Früher war das ganz ganz anders, da waren Werkstattaufenthalte an der Tagesordnung! Fazit ein Neuwagen ist zuverlässiger als ein damaliger Neuwagen vor 30,40 Jahren.Nach der von mir "kalkulierten" Lebensdauer geht die Kiste an die Leasingfirma zurück, zum nächsten Kunden, dann nach Polen, Afrika usw. oder schlicht in die Presse. Das wars. Grüsse

DIE AUTOPENSION
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Beitrag von DIE AUTOPENSION » Mo 6. Okt 2003, 14:52

Hallo Freunde,die Diskussion geht zum Glück nie zuende...Der obige Artikel bezieht sich wohl auf das Design, über das man bekanntlich streiten kann, die erste Frage für mich ist jedoch:Was macht ein gutes Auto aus?Aus Sicht von Dannoso möglichst problemloses Fahren über eine ( vorgegebene) " Lebenszeit", für andere vielleicht günstige Unterhaltungskosten, für dritte eventuell eine Dauerhaltbarkeit... Die Gewichtung der einzelnen Kriterien ist sehr individuell, deshalb gibt es ja diese Phänomene, daß bestimmte Fahrzeuge immer häufig verkauft werden, obwohl sie wirklich nicht die erreichbare Qualität aufweisen ( z.B. Golf). Im direkten Vergleich schneiden andere in etlichen Punkten besser ab, trotzdem gibt es Images, die sich einfach nicht ausrotten lassen!Im direkten Vergleich der aktuellen Mercedesmodelle zu den drei Vorgängerserien fällt es mir persönlich sehr schwer, einen Fortschritt in bezug auf die Grundtugenden, d.h. das was man erwartet und worauf sich das Image gründet, zu erkennen... Im Gegenteil: Dadurch, daß heute jeder größere Hersteller " alles" meint, bauen zu können, hat sich lediglich ein Mittelmaß ergeben. Besser wäre es, wenn sich jeder auf seine Stärken konzentrieren würde ( Volkswagen könnte wieder "echte" Volkswagen bauen und muß sich nicht in der Oberklasse blamieren...). Es muß doch nicht jeder Geländewagen oder Dieselmotoren bauen, nur weil man ungefähr weiß, wie es geht oder es sich irgendwo abguckt! Auf weitere Kommentare freut sichMichael

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Z1-VX
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von Z1-VX » Mo 6. Okt 2003, 15:32

Die Zeit verklärt alles. Nicht umsonst finden wir heute Autos wunderschön, die wir zu ihrer aktuellen Zeit hässlich, belanglos oder protzig fanden. (Geht zumindest mir so)Meine praktische Erfahrung spricht allerdings eine andere Sprache: alles, was vor Mitte der Siebziger gebaut wurde, ist ausgesprochen serviceintensiv, alleine schon die kurzen Ölwechselintervalle sind heute nicht mehr zu vermitteln. Ein Ölwechsel alle 5000km würde bedeuten, daß ich jedes Wochenende in die Werkstatt müsste! Ab 100.000km Laufleistung schwand das Vertrauen in die Technik, von der Fahrsicherheit ganz zu schweigen. Dazu haben sie alle gerostet ...Die Exoten waren dabei noch schlimmer als die Brot-und-Butter-Autos, mein Lancia Gamma und auch der Volumex sind wirklich nur als Spielzeuge geeignet, verläßliche Transportmittel sind beide nicht und immer, wirklich immer, ist irgendetwas defekt.Die besten Autos, die ich je hatte, waren die, die ab Mitte der Achziger bis Mitte der Neunziger gebaut wurden, einfach nicht kleinzukriegen, und dabei schnell, nicht alzu schwer und Rost war, trotz minimaler Pflege kein Thema. Da sich zudem die Elektronik meist auf die sehr einfache Bosch-Motronik beschränkte, was das auch ein eher einfaches Problem. Bei meinem BMW E30 habe ich bei rund 600.000km Laufleistung bisher nur das Benzinpumpenrelais und den Teilkabelbaum in der Tür getauscht. Die Kosten für die Teile waren niedrig, der Arbeitsaufwand klein, Selbstmontage war kein Problem. Unser E34 Touring und der Renault meiner Frau sind ähnlich stabil.Ich bekomme regelmäßig Autos der aktuellen Fertigung in die Hand und kann sagen: die mechanische Qualität, die Karosseriequalität, die Fahrsicherheit der Autos ist auf einem Niveau, wo sich ein Hyundai kaum noch von einem Mercedes unterscheidet.Allerdings häufen sich die Elektronik-Probleme. Man hat fast den Eindruck, daß die Wagen zu gut geworden sind und von daher etwas unternommen werden musste, um den Werkstätten wieder zu Brot und Arbeit zu verhelfen.Gruß Dieter
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Dieses Jahr auf der RetroClassics, der TechnoClassica und weiteren Veranstaltungen ...

Till
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von Till » Di 7. Okt 2003, 00:07

Nicht daß ich falsch verstanden werde:Wenn der Geschmack auf die Probe gestellt wird, so meine ich das im Allgemeinen! MIR persönlich gefällt das aktuelle Renault-Design! Ist ja nicht nur der Avantime, die anderen Modelle lehnen sich da stilistisch an! Vom Mégane bis zum VelSatis! Es ist einfach mal was Anderes, hebt sich ab! Dazu gehört auch das neue BMW-"Outfit"!Trotzdem, die "alten" Autos waren noch erkennbar als Opel, Ford oder Mercedes! Die hatten noch einen eigenen "Charakter"! GrußAndreas

Till
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"Heute baut keiner mehr schlechte Autos"

Beitrag von Till » Di 7. Okt 2003, 01:44

Zeitgeist!Ich glaube, DAS bringt es auf den Punkt! Um den Rahmen nicht zu sprengen, fangen wir mal nach 1945 an: Alles, was in den folgenden Jahrzehnten gebaut wurde entsprach nicht nur technisch, sondern auch in Ausstattung dem Stand der Dinge und dem Geschmackk der Käufer! Die technische Entwicklung schritt voran, es gab elektronischen Schnick-Schnack (Wir erinnern uns sehr gerne an den Renault 11TXE "electronic", der uns davor warnte, mit gezogener Handbremse loszufahren, mit einer wundervoll sonoren Computerstimme!!!), der mit der Zeit wieder verschwand (Wir bedanken uns höflichst! )!Oder den KaddettB in häßlich-orange, den /8 in würg-beie oder den Renault12 in widerlich-grün! Gott sei Dank auch vorbei!Aber irgendwie krieg ich leuchtende Augen, wenn ich sowas heute wieder seh'! Die Zukunft verklärt die Vergangenheit! So ist das halt!Und mit der Zeit hat man aber auch Dinge entwickelt, die uns wirklich nützlich sind! Wer bestreitet ernsthaft die Vorzüge von ABS und Airbag?Und das die "alten Kisten" (Das mein' ich eher liebevoll! ) eigentlich Problemkinder sind, das wollen wir auch nicht bestreiten! Aber deshalb lieben wir sie doch, weil sie so hilfebedürftig sind, und wir Ihnen bei Ihren Wehwehchen helfen können!Ich halte es einfach mal so: Im Alltag fahre ich einen 5 Jahre alten Renault Mégane Scénic! Mit ABS und Airbags, mit elektr. Fensternhebern und allem was man eh dazu kriegt, ob man's will oder nicht! Aber meine Liebe, die gehört Renault 10 und Renault 12! Und ich werde mich hüten, die alten Knaben im Alltag zu verheizen!Eines ist auch klar: Je mehr Elektronik, desto weniger ist schrauben am Fahrbanrand drin! Und anfällig sind die "Features" auch! Aber der MArkt verlangt es! Vergessen wir nicht: Trotz steigender Oldtimer-Zulassungen sind wir eine Minderheit! Die Mehrzahl will einfach den GolfV, den Fiat Stilo, den Renault Mégane und die E-Klasse! Und der "Zeitgeist" bringt es eben auch mit sich, daß sich VW in der "Oberliga" blamiert, BMW das unbedingt auch will, Mercedes UNBEDINGT einen "Volkswagen" bauen will, Renault den Geschmack auf eine seltsame Probe stellt und Porsche und BMW Diesel und Geländewagen bauen! Sollen Sie doch!ICH weiß was ich WILL!!! GrußAndreas

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