Nützliches und Pfiffiges – Heute nicht unbedingt neu erfunden

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Roland MK4
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Nützliches und Pfiffiges – Heute nicht unbedingt neu erfunden

Beitrag von Roland MK4 » Fr 22. Aug 2003, 00:44

Hi,die zusätzliche Rücksitzbank gibts auch beim Benz W124 Kombi. Lehne und Sitzbank sind durch zwei Klappen komplett im Kofferraumboden versenkt. Einfach aufklappen, da braucht nix montiert zu werden (sofern überhaupt eingebaut.) Meiner hats nicht :-( Der Triumph Spitfire MK4 hat eine Fenster-Hochkurbel-Unterstützung. Jaaaa!Beim Runterkurbeln der Seitenfenster wird eine Spiralfeder mit aufgezogen, die beim Hochkurbeln drücken hilft. Und er hat ein Nachtabblend-Relais. Das dimmt bei eingeschaltetem Licht das Bremslicht und sie hinteren Blinker etwas ab, um Hinterherfahrende nicht zu blenden.Unglaublich. Ich habe noch keins gesehen, das funktionierte.WURSTBLINKER??? SON HUMBUG!!!Viel Spaß,Roland

Mr. Hobbs
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Beitrag von Mr. Hobbs » Fr 22. Aug 2003, 08:52

Liebe Oldtimerfreunde,neben dem Spassfaktor spielt heute auch der Verwendungszweck beim Autokauf eine grosse Rolle. Dass man sich z.B. neben Sicherheitsaspekten auch über eine bessere Innenraumnutzung sowie über verbesserte Ablage- und Gepäckunterbringnungsmöglichkeiten Gedanken macht, ist sicher sehr zu begrüssen („MPV“).Durch das Lesen alter Autozeitschriften oder Werbeprospekte habe ich gesehen, dass es einige der heute angepriesenen Ideen auch schon vor ca. 40 Jahren gab und möchte hier ein paar vorstellen. - Selbstmördertüren: Wurden sicherlich wegen des grossen Risikos für den Fahrer in den 60er Jahren verboten, werden aber als Gestaltungsgag oder zum besseren Einstieg wieder angedacht und verwirklicht (z.B. Wankel-Sportwagen von Mazda). Es ist umstritten, ob sie wirklich einen gösseren Komfort bieten, auf jeden Fall wurde dabei ein Risiko für die Passagiere im Gegensatz zur alten Konstruktion ausgeschlossen. - Um die Ecke leuchtende Scheinwerfer: Citroenfahrer werden sicher schmunzeln, denn das war bei der „Göttlichen“ auch schon verwirklicht. - Variable Innenraumgestaltung: Hier hat sogar der nicht gerade als Raumwunder bekannte Käfer etwas anzubieten: Ab Mitte der 60er konnte die Rückbank vollständig waagrecht gelegt werden, so dass man bei Bedarf im Fond doch einen recht guten Stauraum bekommen konnte.Beim Fiat Neckar war das ebenfalls möglich, ausserdem konnte man vom Kofferraum aus bei umgelegter Rückbank bis in den Innenraum beladen und hatte so auch viel Stauraum zur Verfügung.Ein skurriles Ausstattungsdetail fand ich im Zubehörkatalog für den Opel Kadett A Kombi, da gab es eine zusätzliche Rückbank, die im Kofferraum entgegen der Fahrtrichtung angebracht werden konnte und zusätzlichen Passagieren Platz bot.Bei heutigen Kombis wird es auch wieder möglich, das Heckfenster für bestimmte Beladungszwecke separat hochzuklappen, auch das gab es ja wohl schon in den 50er und 60er Jahren.Jetzt fällt mir nicht mehr ein, fände es aber interessant, wenn Ihr bei den Euch bekannten Marken solche Ausstattungsdetails nennen würdet.Gute Fahrt für den Rest der Saison wünschtChristoph[Diese Nachricht wurde von Mr. Hobbs am 22. August 2003 editiert.]

PeF
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Beitrag von PeF » Fr 22. Aug 2003, 09:11

Hallo,z.B.:Cornering Lights: Scheinwerfer, die beim Betätigen der Fahrtrichtungsanzeiger die jeweilige Fahrbahnseite ausleuchtenTwiligt SentinelAutomatische Lichtschaltung, abhängig von Umgebungshelligkeit (stufenlos einstellbar)Guide-Matic Headlight Control automatisches Auf- und Abblenden, je nach Verkehrslage (stufenlose Einstellung der Empfindlichkeit)bei Einlegen einer Fahrstufe sich automatisch lösende FeststellbremseKontrolle der Rücklicht/Bremslicht-Funktion mittels eines LWL-Indicators, der mit dem Innen-Rückspiegel einsehbar ist. Die Indicators für die Frontscheinwerfer sind durch das Verbot der "Sealed Beam" Lampen in Deutschland leider ohne Funktion.Alles (und noch viel mehr) realisiert in einem KFZ BJ 1975GrussPeter

Privra
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Beitrag von Privra » Fr 22. Aug 2003, 09:16

Hi,die zusätzliche Rückbank bietet Volvo auch heute noch für den V70 an. Wird im Kofferraum entgegengesetzt zur Fahrtrichtung montiert.Jens

arondeman
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Beitrag von arondeman » Fr 22. Aug 2003, 09:18

Na ,da fällt mir bei der variablen Innenraumnutzung zunächst mal die allerorts gepriesene geteilte Rücksitzlehne ein, dank derer man nicht gleich (wie beim Fiat Neckar) die komplette Lehne zum Durchladen längerer Objekte umlegen muss, sondern den Wagen (trotz des Transports längerer Objekte) auch als Dreisitzer benutzen kann.Der HANSA 1100 hatte das schon Ende der 50er im Programm; kostete als Sonderausstattung auch nicht die Welt...Oder überhaupt zur variablen Innenraumnutzung: Ich habe einen Viertürer-Simca Aronde Kombi ("Station Wagon") aus dem australischen Montagewerk (Aufbauvariante, die es in Europa nicht gab). Dessen Heckklappe geht nach unten auf, verlängert also die Ladefläche. Nimmt man den Rücksitz raus (2 Handgriffe), legt die Rücksitzlehne um und klappt auch die Beifahrersitzlehne um, dann kann man auf der Beifahrerseite Objekte bis 3,50 m Länge transportieren. (Bei anderen Kombi-Typen ging das sicher auch in entsprechender Weise)Und wer diesen Kombi zum Übernachten benutzen will, kann dies auch tun: Rücksitzlehne umlegen, Vordersitzbank ganz nach vorne schieben, beide Vordersitzlehnen abklappen, dann das Rücksitzpolster (das man vorher im Ford rausgenommen hat), vor der Vordersitzbank in den Fußraum legen, und schon hat man eine durchgehende Liegefläche vom Pedalbereich bis zur Heckklappe. Reicht für zwei Erwachsene prima aus.(Kleine Tücke des Objekts: Bei meinem Kombi geht letztere Möglichkeit nicht mehr ganz, denn mein Exemplar hat ein anderes (rares) Zubehör von damals, nämlich die Mittelschaltung. Folge: Die Vordersitzbank kann nicht mehr weit genug nach vorne geschoben werden.)Werde mal gelegentlich in meinen 50s- Zubehörkatalogen forsten. Da kommt garantiert noch mehr zum Vorschein. Wie sprach schon der Dichter:"Es gibt nichts Neues, nur Dinge, die man schon wieder vergessen hatte." (Übrigens auch das Motto der frz. Oldtimerzeitschrift "La Vie de l'Auto")GrußStephan[Diese Nachricht wurde von arondeman am 22. August 2003 editiert.]

Rene E
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Beitrag von Rene E » Fr 22. Aug 2003, 10:32

Alle Citroen mit Hydropneumatik haben eine lastabhängige Bremse an den Hinterachse und ein "Anti Dive System".Die im Volksmund so hochkomplizierte Hydraulik liefert diese Funktion auf einfachste Weise:Der Bremsdruck für die Hinterachse wird einfach der hinteren Federung entnommen.Nicht nur daß der Citroen hinten nur entsprechend seiner Beladung bremst, durch die Druckentnahme sinkt der Wagen auch hinten ab. Ein Eintauchen und damit eine Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne wird unterdrückt. Ein Citroen kann damit sehr viel effektiver mit den Hinterrädern bremsen, als ein normal gefederter Wagen.Der Bremsweg einer DS beträgt aus 100 km/h nur 40 m (Nach genormter Messung)Heute will man mit Bremsassistenten Lichtschranke über dem Bremspedal) und allerlei Elektronikspielzeug diese Funktionen nachempfinden. Lachhaft!Ein weiterer Vorteil des Hydropneumatischen Systems ist, daß der volle Bremsdruck jederzeit zur Verfügung steht. Er muß nicht durch das Treten des Bremspedals erst aufgebaut werden, sondern es wird nur ein kleines Ventil geöffnet und 180 bar packen zu. Die Dosierung des Bremsdruck ist auch wieder genial einfach. Bei einem schlichten Ventil würde jedes Antippen der Bremse sofort zur Vollbremsung führen. Also leitet man über einen Überströmungskanal den Bremsdruck als Gegenkraft auf das Bremsventil und macht so die Bremse bei einem Pedalweg von 5 mm dosierbar.

RekordC71
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Beitrag von RekordC71 » Fr 22. Aug 2003, 13:30

Hallo!Im 1959er Cadillac gab es gegen Aufpreis einen Regensensor für den Scheibenwischer, den Mercedes-Benz vor ein paar Jahren als "Super-Duper-Neuerung" präsentiert hat...Naja, früher war eben doch nicht alles besser, ich finde jedenfalls, nen Regensensor ist so überflüssig wie sonstwas Einen "mitlenkenden" Scheinwerfer gab es wohl auch schon im Tucker von 1949(oder wars 48?). Der war bloß seiner Zeit soweit voraus(der soll echte 200 km/h gelaufen sein!), dass ihn keiner haben wollte.GrußDennis

Mario
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Beitrag von Mario » Fr 22. Aug 2003, 14:13

Zitat:Original erstellt von RekordC71:Der war bloß seiner Zeit soweit voraus(der soll echte 200 km/h gelaufen sein!), dass ihn keiner haben wollte.Einspruch Der hätte sich super verkauft. Dummerweise wurde Preston Tucker von den Detroiter Automobilgrößen sabotiert. Die hatten wohl Angst, daß er mit seinem innovativen Fahrzeug ihnen die Schau stehlen würde.Gruß,Mario

Rene E
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Beitrag von Rene E » Fr 22. Aug 2003, 14:27

Zitat:Original erstellt von Roland MK4:Und er hat ein Nachtabblend-Relais. Das dimmt bei eingeschaltetem Licht das Bremslicht und sie hinteren Blinker etwas ab, um Hinterherfahrende nicht zu blenden.Unglaublich. Ich habe noch keins gesehen, das funktionierte.Wie auch! Elektrik an einem englischen Auto funktioniert doch nie Die Momentanverbrauchsanzeige im Trabant ist wirklich gut gemacht. Ein schlichter Propeller mißt den Durchfluß zwischen Tank und Vergaser (eine Kraftstoffpumpe gibt es nicht) und dementsprechend viele LEDs leuchten in dem Instrument auf bis zu 5 grüne und bei wirklich viel Gas noch 3 organge dazu. Eine exakte Eichung in Liter gibt es nicht, braucht man aber auch nicht. Die Tendenz ist informativ genug.Reichlich albern dagegen ist, daß sich in dem Anzeigeinstrument auch eine kleine Selenzelle mit Elektronik befindet, die abhängig von der äußeren Helligkeit die Instrumentenbeleuchtung des Trabbi automatisch dimmt.[Diese Nachricht wurde von Rene E am 22. August 2003 editiert.]

oldierolli
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Beitrag von oldierolli » Fr 22. Aug 2003, 14:48

Hallo Mario, genau das isses doch immer! In Deutschland waren die Borgward-Werke das Opfer. Gruß. Rolf

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