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Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Di 5. Jun 2001, 23:33
von Mr. Hobbs
Liebe Oldtimer-Fahrer,ich möchte diesen Beitrag mit einem eigenen Erlebnis einleiten. Eines schönen Tages versagte beim Abbiegen an einer Kreuzung mein VW-Käfer plötzlich den Dienst, der Motor ging aus und der Wagen sprang nicht mehr an. Ich konnte ihn dann noch auf einen Parkplatz schieben. Da der Anlasser drehte, aber der Wagen dennoch nicht ansprang, tippte ich auf einen Unterbrecherdefekt. Ich rief einen "gelben Engel", der den Fehler auch fand: beim Blinken hatte es einen Kurzschluss gegeben, und da die Sicherung für die Zündung dieselbe ist wie für den Blinker, sprang der Wagen nun eben wegen fehlender Zündspannung nicht mehr an. Eine neue Sicherung löste das Problem. Zum Abschied meinte der Helfer noch mitleidig, um solch ein Auto zu fahren, hätte ich doch wohl zuwenig Kenntnisse von der Materie.Daher meine Frage: Müssen Oldtimer-Fahrer stets gelernte Automechaniker oder Kfz-Schlosser sein?Unzweifelhaft erspart eigene Sachkenntnis Probleme und vor allem Kosten, aber meine bisherige Erfahrung ist die, dass mich mein Oldtimer insgesamt nicht mehr kostet als ein PKW, den ich als Zweitwagen benötigen würde. Berücksichtige ich Wertverlust, Unterhaltskosten, Werkstattaufenthalte, so fahre ich mit meinem Oldtimer (VW-Käfer, geringe Jahreskilometer-Leistung) sicher nicht teurer als mit einem neueren Fahrzeug. Auch hier kann es unvorhergesehene Probleme geben, die einen Werkstattbesuch erforderlich machen.Zwar werden bei den modernen Fahrzeugen die Wartungsintervalle immer länger, aber einfache Handgriffe wie Lampenwechseln häufig auch komplizierter.Wie kommt Ihr also mit dem Oldtimer bzgl. Reparaturen zurecht? - Erledigt ihr alles selbst oder sind im Bedarfsfall Werkstattaufenthalte vorgesehen (Oldtimer und die passende Werkstatt - sicherlich ein Kapitel für sich) ?

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 00:57
von Käfermann
Hallo Mr. Hobbs, Du hast einfach das falsche Auto zum lernen, weil der Käfer halt zu zuverlässig ist...Also ich kann dir - aus ganz eigener Erfahrung eines gänzlich Ungelernten - den Tip geben, dir einen guten Schrottplatz (die werden leider immer weniger)zu suchen, auf dem noch alte Käfer - häufig unbeachtet - herumliegen. Dort kann man vor größeren Reperaturen wie ein Arzt zunächst "am toten Objekt üben". Man kann ohne Rücksicht darauf, etwas falsch zu machen, sich einzelne Bauteile genau ansehen, sie vielleicht auch mal zerlegen und sich überlegen, wie das ganze wieder zusammen paßt. Dann warten zuhause auch keine bösen Überraschungen mehr auf einen. Wenn man Glück hat, findet man sogar auch mal gut erhaltene Teile, die man beim Schrott oft für einen Spottpreis erwerben kann. Ich muß aber zugeben, daß seit einigen Jahren leider kaum noch Käfer auf dem Schrott zu finden sind. Leider hast du dir zudem -als Anfänger(?)- auch ein undankbares Baujahr ausgesucht. Bei Vor-67 Käfern ist man schon seit Jahren leider fast ausschließlich auf Teilehändler angewiesen, so daß man keine Möglichkeit hat, mal an anderen Käfern Vergleiche zu ziehen.Und was den ADAC angeht: Die Brüder kochen auch nur mit Wasser. Das mit der Sicherung ist zwar ärgerlich ("Da hätte ich auch selber drauf kommen können, dann bräucht ich mir das Gesabbel nicht anzuhören"), kann aber passieren. schöne GrüßeVolker

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 07:54
von Sierra
Ich finde den ADAC-Fuzzi einfach nur frech. Der Käfer hat für mich einfache und leicht beherrschbare Technik, was ich für Laien sehr positiv finde. In die kann man sich als Ungelernter prima einarbeiten und eine Menge selbst machen. Ich hab selber als Führerscheinneuling einen alten Bus Bj. 72 gekauft, der war damals schon 12 Jahre alt und selbst am Leben erhalten bis 1984. Nur für Unterboden-Schweißarbeiten und schwierigere Bremsensachen war ich in der Werkstatt (z.B. Wasser im HBZ). Motor hab ich immer selber ausgebaut (meine Helfer fanden's schon nicht mehr lustig), Stößelrohre gewechselt, Vergaser gereinigt, Ventile eingestellt und all den Dreck. Mit einem guten Buch (lieber mehrere) kommt man sehr weit. Sobald ein Haufen Elektronik ins Spiel kommt oder Einspritzpumpen wirds schwierig. Der ADAC-Heini soll froh sein, daß es so ein einfacher Fehler war und er ihn selber beheben konnte. Oftmals haben die bei Elektroniksachen selber keinen Plan mehr und schleppen einfach ab. Mit dem Lampenwechseln hast Du recht. Das ist der Horror. Ich kenns vom Passat oder Audi A6.Mit meinem Junior gehe ich schon mal in die Werkstatt, weil ich weder Bühne noch Lust habe, mich auf dem kalten Betonboden in der engen Garage zu wälzen. Aber ich bleib dabei und schau den Jungs auf die Finger. Soweit es geht, vermeide ich aber die Werkstatt, schon aus Kostengründen. Bin schon gespannt, wieviele Finger ich mir breche, wenn die Zündung mit den 3 U-Kontakten eingestellt werden muß. Nachdem ich hier im Forum eine Weile rumgelesen hab, weiß ich jetzt, daß ich mir bestimmte Autos nicht antun werde, da zu spezifische Kenntnisse oder eine Riesenmenge Geld erforderlich sind. Laß Dich nicht entmutigen. MichaelUps, Tipfälä, deszweng:[Diese Nachricht wurde von Sierra am 06. Juni 2001 editiert.]

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 08:58
von Z1-VX
Na so ein Unsinn. Was sagt der denn, wenn ein aktueller Wagen mit Motronik-Problemen liegenbleibt? Damit dürften, wollte man seiner Logik folgen, dann nur Leute mit profunden Kenntnissen in Microelektronik, Assemblerprogrammierung etc fahren, d.h. er dürfte sein Straßenwachtfahrzeug sofort abstellen. Als Käfer Deines Typs noch das übliche Fahrzeug auf der Straße war, fuhren damit auch nicht nur Automechaniker herum. So ein Quatsch. Wenn mir so einer unterkommt, gibt es eine klare Antwort und ein nettes Schreiben an den ADAC. Auf den bin ich eh sauer. Als mein Lancia Gamma das letzte Mal liegengeblieben ist, habe ich mir den via Schutzbrief zurückholen lassen. Hat die Dame am Telefon doch glatt gesagt, das Auto sei so alt und der aktuelle Wert so niedrig, daß sie statt der Transportkosten die Verschrottung übernehmen würden. Meine Antwort könnt Ihr Euch denken...Dieter http://www.prova.de - Technik als Kunst

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 11:29
von trabanti
Auch jetzt erst recht, wo wieder ein paar schimpfen der BÖSE IST DA(langsam lächerlich).Recht irgend wie muss ich dem ADAC-Mann geben.Jeder, eigentlich sollte der Oldi-Fahrer(meistens wissen es die innen),Grundkenntnisse haben, nicht nur wo stecke ich den Zündschlüssel hinein sogar tanken, gasgeben,bremsen kuppeln und hupen,kann er, reicht nicht.Man sollt sich wenigstens Grundwissen zu legen wo sind die Sicherungen sind etc., wie sehen sie aus gesund oder krank, noch wie und wo ist die Batterie um im Notfall dies auch abklemmen zu können(aber Werkzeug ist zu Hause oder Werkstatt)meistens.Ja kleine Selbsthilfe steigert das..........Aber nicht jeder beim ADAC ist schlau.Bezug meiner schläue.Hauptampelkreuzung in WHV, ich liegen geblieben Kupplungsseil gerissen.ADAC angerufen, da erklärte ich alles wo ich bin und was ich habe.NEIN sagte der Mann am telefon das können sie nicht wissen, es kann ein motor/Getriebschaden sein.So ich musste lachen und sagte er soll mir eine Wagen schicken und mir nicht erzählen(aber man sieht und weiß es nicht was an anderem Ende vom Telefon daran ist, was der weiß).ADAC-wagen kam ich sagte eimal Taxi nach Hause, er hollte das Abschleppseil heraus und ab gings(wir kennen uns, nicht Pannen mäßig).Nun Kupplungsseil bestellt, mein Schatzi löppt wieder.Na das schöne ist ohne Fehler und Pannen kannste als Anfänger, Laie nicht was daraus lernen.Ich habe es auch nie gelernt und es hat mir keiner gezeigt, so das ist kaputt so musst Du es machen, alles allein gelernt(keine Hilfe).Herbert[Diese Nachricht wurde von trabanti am 06. Juni 2001 editiert.]

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 11:34
von Old Cadillac
Hallo Mr. Hobbs.Sehr nett, der Kommentar vom "gelben Engel". Na ja, gibt auch noch andere.Also man braucht als Oldtimer Besitzer weder KFZ Mechaniker oder so was zu sein. Mit der Zeit lernt man immer mehr dazu. Du hast doch jetzt auch schon wieder was dazu gelernt und wenn der Fehler mal wieder sein sollte (was in der nächsten Zeit eigentlich nicht sein sollte, da sonst ein Defekt vorliegt), weißt Du was zu tun ist. Besorge Dir schon mal eine Sicherung. Siehst Du, so gehts. Im Notfall, gibt es dann immer noch wieder den ADAC oder AMC, AvD usw. die Dir helfen können. Wieso müsste man als Oldtimerfahrer eigentlich über mehr Fachwissen verfügen als wenn man einen Neuwagen fährt (so wie es der ADAC Mensch meinte)? Ist ja nun nicht so als wenn man mit einem Oldtimer dauernd eine Panne hätte. Was aber nicht schlecht wäre ist, wenn Du Dich ein bißchen für die Technik Deines Fahrzeuges interessieren würdest. Es gibt so nette allgemeine Bücher wo ansatzweise ein bißchen Technik vermittelt wird. Davon (und von richtigen Fachbüchern) habe ich jede Menge und somit lernt man immer mehr dazu, wie die einzelnen Zusammenhänge sind. Es gibt auch ein Buch aus dem HEEL Verlag "Praktische Automobil Technik" wo man Fehlern auf den Grund gehen kann und wie man sie behebt. Allerdings muß man dazu auch ein bißchen Lust haben. Es ist ein tolles Gefühl wenn man eine Menge selber machen kann wobei man allerdings auch seine persönlichen Grenzen nicht überschätzen sollte.Werkstätten speziell für Oldtimer sind leider selten und meistens dann nur auf gängige Exemplare ausgelegt (was für Deinen Käfer natürlich gut ist).Thomas

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 13:16
von trabanti
[];-)[Diese Nachricht wurde von trabanti am 06. Juni 2001 editiert.]

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 13:42
von bob
...!???

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 14:02
von Rainer_S
Moin Moin,So ein Unfug, als Oltimerfahrer brauchst du keine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker zu haben. Früher sind die Autos ja auch von allen möglichen Leuten gefahren worden.Von Vorteil ist ein Grundwissen aber trotzdem, am besten mal "Jetzt helfe ich mir selbst" lesen, da steht daß Wichtigste gut verständlich drin.Ich mache alles selbst, bis auf Lackieren und Schweißen, schweißen lernen steht aber für diesen Sommer auf dem Plan.Das schöne an der Sache wenn man alles selber machen kann, sind die gesparten Werkstattkosten.Wie Mr. Hobbs schon sagt ist ein Oldtimer (so ab Bj.60 aufwärts) im Unterhalt meißt billiger, wenn man wenig fährt. Wenn ich mir die Ersatzteilpreise bei Neuwagen ansehe wird mir schlecht. Neu Frontscheibe Peugeot 405 830Dm. Naja neu ist der auch nicht mehr.Mit dem ADAC und Oldtimern ist daß so eine Sache, was Dieter schon erwähnte kommt wohl öfter vor, stand auch schonmal was ähnliches in der Markt.Kann auch die Frage kommen, "wo hat der den den Diagnosestecker", die alten beim ADAC, die noch wissen wie wo beim Schraubenzieher oben und unten ist, gehen leider langsam alle in Rente.Ölige Grüße, (hab gerade Ölwechsel gemacht)Rainer

Müssen oldtimerfahrer stets Automechaniker sein?

Verfasst: Mi 6. Jun 2001, 14:18
von Guido944
Tja, da hast du leider recht. Die alten Hasen sterben langsam aus.Einem Bekannter hatte es mal die Kopfdichtung zerblasen. ADAC angerufen wegen Abschleppwagen. Die Dame am Telefon schlug ihm vor, doch lieber erst den gelben Engel zu nehmen, da die doch viele Tricks draufhaben Nun gut, am Telefon sitzt ein Mädchen, das weiß, wie sie Auto fährt und nicht mehr. Mehr ist ja auch nicht verlangt und wird ja auch nicht bezahlt.Als ich letztens direkt einen Abschleppdienst angefordert habe, ist mir dieser auch sofort ohne Nachfragen geschickt worden.Es ist schon sinnvoll, wenn man sich ein wenig mit Automobiltechnik auskennt, da viele Werkstätten leider auch dazu neigen, einem lieber einen neuen Motor zu verkaufen, als einen Simmering zu wechseln.Tschoe, Guido(der schon bis aufs Getriebe alles an seinen Autos auseinander genommen hat)