Neues Heft, neue Chance: Auto Classic

[oldsbastel]

Zumindest lassen die Verlage und Druckereien im Buch- und Katalog-Bereich reichlich in China drucken. Ob die Oldtimerzeitschriften auch dabei sind, kann ich so nicht beantworten. Abwegig ist es zumindest nicht ...[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 20. April 2006 editiert.]

[der Braun]

Zum einen sind die Verlage oft durch langfristige Verträge oder alte Beteiligungskonstrukte an die Druckereien gebunden. So können sie also nicht so einfach z.B. in der Ukraine drucken lassen. Zum anderen hätte man (selbst wenn ein günstiger Ukraine-Druck in Frage kommt) als Verlag dann ein ziemliches Zeit/Transport-Problem, denn die Hefte müssen ja ruckzuck von der Druckerei zu den Grossisten (Großhandel) geliefert werden. Schon deshalb scheidet China o.ä. aus.Und zudem (und in diesem Zusammenhang auch viel wichtiger): Der China-Druck löst ja nicht die spezielle deutsche Vertriebsproblematik (die naturgemäß die frz. oder brit. Verlage nicht haben). In jenen Ländern funktioniert der Zeitschriftenvertrieb wesentlich (sagen wir mal) effektiver, also mit weniger Papier-Überproduktion - bei zusätzlich geringeren Vertriebskosten. Das macht es einem auf dem deutschen Markt aktiven Zeitschriftenverlag so schwer.Martin

[oldsbastel]

Martin:Wenn ich so durch amerikanische und deutsche Läden gehe, dann kann ich zumindest vordergründig erstmal keinen nennenswerten Unterschied in der Vertriebsstruktur feststellen. Worin ist der Unterschied begründet?

[der Braun]

Na, es fällt Dir doch sicher auf, daß es im Ausland viiiel mehr Special-Special-Special-Interest-Publikationen gibt, also solche, mit extrem begrenztem Thema, die aber dennoch ausreichend Käufer finden, um für den Verlag die erforderliche Deckung zu bringen.Beispiele: Nicht nur ein oder zwei Magazine die sich mit dem Thema Angeln allgemein beschäftigen, sondern eines für Fliegenfischen, Hochseefischen, Köderfischen (pardon, ich kenne mich hier mit den Fachausdrücken nicht gut aus).Oder (GB): Da gibt es allein drei Land-Rover-Zeitschriften, also nicht nur wie bei uns drei für Alradfahrzeuge allgemein. Die gibt es natürlich in GB zusätzlich.Vertriebsstuktur: In D schließt der Verlag einen Vertrag mit einer Vertriebsorganisation. Diese Orga hat wiederum Großhändler unter Vertrag, diese beliefern (oft über einen Zwischenhändler) die Verkaufsstelle. Problem: Schon der Großhändler entscheidet in der Praxis, ob und wieviel Exemplare er an die einzelne Verkaufsstelle liefert. Und der Einzelhändler entscheidet wiederum... Natürlich ist dies alles vertraglich festgelegt, aber in der Praxis erweist sich auch hier Papier als geduldig. In wahrheit wandern oft ganze Bündel frischer Hefte von vornherein ins Altpapier, z.B. wg. Platzmangel der Verkaufsstelle.In USA mietet man als Verlag dagegen sozusagen Verkaufsfläche. Also direkt die sq-ft, auf denen die Hefte ausliegen. Das wird bezahlt. Und das ist Gegenstand des Vertrages. Da sind einfach weniger "Zwischenverdiener" und weniger Möglichkeiten zur Beeinflussung der Verkaufszahlen durch Faulheit, Dummheit, Gleichgültigkeit oder gar Absicht. Das klingt jetzt verbittert, soll es aber gar nicht sein. So sind lediglich die Realitäten.Freundliche GrüßeMartin

[FREDDY]

Ja nun, wie findet ihr denn die Auto Classic nach dem inzwischen dritten Heft? Gruß,Freddy