Platzverweis bei Oldtimertreffen

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von er ka am/um 14.10.07 17:45:08War dieser Platzverweis richtig, überfällig oder voreilig?Dieser Platzverweis war schwachsinnig. Sonst rennen alle in ein Museum, um sich slche Fahrzeuge und Uniformen anzusehen. Also was soll das?Beitrag geändert:15.10.07 09:20:42

[bob]

Ich versteh Euch nicht!Mit der "historischen" Kleidung (sprich Uniform !)bekundet man, dass man sich in die entsprechende Zeit hineinversetzt und auch gerne dort und damals gelebt hätte.Man "beschwört regelrecht die Zeit und die Zeitumstände wieder herauf", man lässt ein Stück Zeitgeschichte wieder aufleben,lebendig werden......in diesem Fall die Zeit des 2. Weltkriegs, aus dieser Perspektive die Nazizeit!Sorry, aber so ist das!Habt Ihr Deutschen denn wirklich kein Maß für Zwischentöne, kein Fingerspitzengefühl,keine Sensibilität....?In der "Affäre " Eva Hermann das eine Extrem,hier das andere.Es ist eine Tragödie!.

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von bob am/um 15.10.07 12:03:07Ich versteh Euch nicht!Mit der "historischen" Kleidung (sprich Uniform !)bekundet man, dass man sich in die entsprechende Zeit hineinversetzt und auch gerne dort und damals gelebt hätte.Bob,hineinversetzen "ja", aber das bedeutet nicht automatisch, dass man gerne zu der Zeit gelebt hätte. Die These halte ich dann doch für etwas gewagt. Abgesehen davon kann sich NIEMAND seiner Vergangenheit (egal wie die im konkreten Einzelfall auch aussehen mag [als Autodieb, SS, Hooligan oder vielleicht als Mutter Theresa und barmherziger Samariter]) entziehen. Weder als Land, noch als Einzelperson. Die Frage ist nur, wie ich damit umgehe. Offensiv oder durch solch eine heuchlerische Kacke, wie sie in diesem Lande läuft.Beitrag geändert:15.10.07 12:21:50

[ericstrip]

Ich sehe es ähnlich wie bob und Gerrit.Wer sich als Wehrmachtssoldat verkleidet, Waffenattrappen am Fahrzeug anbringt und "Sepp Dietrich" draufmalt, braucht sich wirklich nicht wundern, wenn das nicht gut ankommt (Lagen vielleicht noch ein paar Landserheftchen im Beiwagen, mit Geschichten über die gute alte Zeit, als Deutsche noch echte Männer waren?).Das hat auch nichts mit Gutmenschentum zu tun, sondern mit gutem Geschmack. Und dieser Auftritt hat nach der Beschreibung schon ein Geschmäckle.Edit: @oldsbastel: Ich verkleide mich also in meiner Freizeit als Waffen-SS-Soldat, weil ich das total schlimm finde und davor warnen möchte?Beitrag geändert:15.10.07 12:23:03

[RA-Wilke]

In diesem Fall hat es wohl beiden Seiten an Fingerspitzengefühl gemangelt. Als Fahrer eines 2. WK Militärfahrzeugs weiß man wie leicht man in die rechte Ecke gestellt wird ohne es zu wollen. Das ist schade, denn gerade die Wehrtechnik hat ja interessante technische Lösungen hervorgebracht, die zugegebenermaßen immer einen unschönen Hintergrund hatten. Wer hier Mißverständnisse von vornherein ausschließen und sich vom politischen Gedankengut dieser Zeit distanzieren will, kann das optisch dadurch zum Ausdruck bingen, daß er sein Gefährt in Zivilkleidung, egal aus welcher Epoche, zumindest aber nicht in uniformähnlichem Aufzug, ausführt.Wenn sich die Truppe (ups...) aber bislang ganz normal verhalten hat, hätte sie der Veranstalter im ersten Schritt einfach bitten sollen, beim nächsten Treffen in zivil zu erscheinen, weil sie ansonsten wieder die Heimreise antreten müßten.Frank

[ericstrip]

Zitat:Original erstellt von oldsbastel am/um 15.10.07 12:11:43Abgesehen davon kann sich NIEMAND seiner Vergangenheit (egal wie die im konkreten Einzelfall auch aussehen mag [als Autodieb, SS, Hooligan oder vielleicht als Mutter Theresa und barmherziger Samariter]) entziehen. Weder als Land, noch als Einzelperson. Die Frage ist nur, wie ich damit umgehe. Offensiv oder durch solch eine heuchlerische Kacke, wie sie in diesem Lande läuft.Ob man deshalb SS-Folklore betreiben sollte, ist aber ein ganz anderer Schnack.

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Gerrit am/um 14.10.07 22:35:35es tut mir Leid, bei jedem x-beliebigen Wehrmachtsgespann hätte wohl kaum jemand etwas gesagt, aber bei dem direkten Bezug zu Sepp Dietrich hört der Spaß auf. Gerrit,so wie ich das sehe, hat hier keiner danach gefragt, ob das Gespann nicht wirklich unter Sepp Dietrich gelaufen ist. Was dann? Dann wäre es historisch korrekt und nicht einfach nur ein "Bezug".

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von ericstrip am/um 15.10.07 12:20:29Ob man deshalb SS-Folklore betreiben sollte, ist aber ein ganz anderer Schnack.Womit wir wieder beim "heuchlerisch" wären. Die Uniformen sind Teil der Geschichte, die sich nicht wegdiskutieren lässt. Schließlich werden auch andere historische Uniformen getragen, die nicht unbedingt minder "belastet" sind, ohne dass sich darüber jemand aufregt.Was wäre, wenn ich in einer Russen- oder Chinesenkarre als Stalin, Lenin, Pol Pot oder Mao auftauche. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sich darüber jemand aufregen würde.Um das grundsätzlich klarzustellen: Ich persönlich finde den Hang zu Karnevalsverkleidungen im Oldtimer einfach hochgradig lächerlich - egal ob mit einer Uniform oder in Zivilkleidung.Beitrag geändert:15.10.07 12:34:15

[ericstrip]

@oldsbastel:Aha, was denn für welche?(Ich kriege von jeder Uniform einen Ausschlag, von daher muß ich auch nicht heucheln.)Wenn ich als SS-Mann verkleidet (wenn auch -immerhin- ohne Signets) durch die Gegend laufe/ fahre, dann ist das schon etwas anderes, als wenn ich mich als Clown verkleide oder mit einer orientalischen Bauchtanztruppe auftrete. Sich als Stalin, Mao oder Pol Pot zu verkleiden, ist ebenso geschmacklos, da hast Du vollkommen recht.Wenn das Ganze nicht in einem angemessenen, kommentierten Rahmen stattfindet, bleibt eben doch erst einmal als Aussage: "Schau mal, so ist der Opa damals durch die Welt gefahren und hat Leute umgelegt." Jau, echt 'ne coole Sache.Beitrag geändert:15.10.07 12:37:46

[Maxe]

Mir wurde mal vor Jahren ein in zerlegter Vorkriegsmercedes angeboten . Original Fahrzeugbrief vorhanden. Erster Halter Hermann Göhring. Ob es genau dieser Göhring war, weiss ich nicht. Leider hatte ich das Geld nicht um das Auto zu kaufen. Mir ging es dabei nicht um den Briefeintrag. Mir ging es um das Fahrzeug. Dann habe ich eine 61er, 220er Mercedes Heckflosse umgebaut zum Rallye-Auto. Ich wollte ausser der Technik noch die Startnummer haben wie einst Ewy Rosqvist in Argentinien als sie den ersten Platz und den Gesamtsieg errang. Leider hat sich nie die Gelegenheit ergeben diese aufzutreiben. Aber Ärger habe und hatte ich schon mit dem Auto. Die Versicherung machte Ärger weil er angeblich nicht original ist. Das ich die Umbauten anhand Passanten weil in dem Fahrzeug Schalensitze verbaut sind und das gehört sich nicht, so etwas mit einem Oldtimer zu machen ....OK, es mag sein, dass das Einheitszeichen nicht gerade glücklich ausgesucht ist. Irgend ein Grund wird es gehabt haben warum sie ausgerechte dieses genommen haben. Hätte das Fahrzeug den Wüstenanstrich und das Einheitszeichen vom Wüstenfuchs, wäre es sich auch ok. Nur er war auch Soldat in dieser Zeit und wer weiss genau, ob er besser war?Wenn sie keinen Anlass zur Klage gegeben, keine Naziparolen etc verbreitet haben und nicht mal gegen irgend ein Gesetz verstoßen haben, warum sollte man sie vom Platz weisen. Passende Kleidung zum Fahrzeug ist doch immer gerne gesehen!Villeicht falle ich jetzt bei einigen von euch in Ungande aber st euch schon mal aufgefallen, das kaum einer im Ausland innerdeutsche Vorkommnisse mit Nazismus interpretiert. Wenn einer Interpretiert, dan tun wir das selbst.Übrigends, wenn nicht irgend einer Sepp Dietrich als Namen hier geschrieben hätte und ein anderer was es für eine N-Größe war, wüsste ich es nicht mal. Jetzt weiss ich es obwohl ich es garnicht wissen wollte. Wir sollten langsam mal aufhören die Vergangenheit mit der Gegenwart zu vergleichen. Das Kapitel ist traurig und die dunkle Seite Deutschlands. Sie sollte sich nie mehr wiederholt werden! Aber denkt auch mal nach ob die Deutschen Urgroßväter die einzigen Bösen waren:Wer hält den Amerikanern vor, das sie die das gleiche mit den Indianern gemacht haben. Heute spielen sie sich auf als Moralapostel, haben aber im eigenen Land immer noch nicht den Rassismus im Grif.Wer hält den Spaniern vor, das sie die Inkas ausgerottet und das sie Menschen unter unmenschlichen Bedingungen auf Schiffen transportiert und anschliessend versklavt haben. Sie sich selbst? Ist ein Australier automatisch ein Verbrecher nur weil Australien mal eine Gefangeneninsel war. Was ist mit den Ureinwohnern Australiens, wie behandeln sie diese Menschen heute noch?Man kann das auf jeden Kontinient der Erde anwenden, nur wir hauen uns immer wieder selber in die Pfanne. Lasst die traurige Vergangenheit endlich ruhen und lernt solche Sachen zu ignorieren.Gruß Maxe... nicht braun gesinnt, aber dem "immer wieder erinnert werden" der deutschen Vergangenheit übertrüssig.Nachtrag:Sollten dann nicht alle KDF-Fahrzeuge, alle Käfer und alle Porsche, alle Vorkriegsmercedes und Horch nicht auch des Platzes verwiesen werden? Bei den beiden letzter saß sicherlich auch mal eine N-Größe drinn, denn ein normalsterblicher ohne passendem Parteibuch konnte sich solch ein Auto kaum leistenBeitrag geändert:15.10.07 12:49:31