Wie weit dürfen Restaurateure gehen?

bob · Beitrag von **bob** » Fr 24. Sep 2004, 16:55

Ich habe diesen Wagen (Aster)zum ersten Male 2002 auf dem "Circuit des Ardennes" sehen und hören(!) können und war von diesem Erlebnis fasziniert.Ich habe mit dem Besitzer geredet und er hat mir auch erklärt,dass dieser Wagen ein Aster von 1914 sei mit 5 Liter Hubraum und im Originalzustand.Die Patina des Wagens war (und ist immer noch) unvergleichlich und ich habe von diesem Wagen geträumt.....Vor einigen Monaten kam ich dann dahinter,dass der Wagen im Jahr 2000 in Argentinien gebaut wurde und nicht mal ein Vorbild hat.Was sich für mich geändert hat, ist folgendes:Den Besitzer habe ich mittlerweile als dummen Schwätzer eingestuft.Den Wagen betrachte ich mittlerweile als einzigartiges Kunstwerk , nicht als Oldtimer und er erscheint mir keine Deut weniger wertvoll,bewundernswert und klassisch...Grüße bob[Diese Nachricht wurde von bob am 26. September 2004 editiert.]

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Fr 24. Sep 2004, 18:02

.....aber das Fabrikat "Aster" hat´s doch gegeben, oder bin ich da auch einer Falschinformation aufgesessen??grußthomas

KW · Beitrag von KW » Fr 24. Sep 2004, 18:03

Für mich sieht das aus wie ein Oldtimer und ich seh den als solches an.Ich hab bei meinem P1 die Amaturenbrettlackierung auch mangels Vorbild nach eigener Federführung vorgenommen.Hat noch keiner gemerkt...Auch ist der Lackton untendrunter nicht original, da sollte er cremfarbend sein...Ob der Oldtimer dort im Bild wirklich neu gebaut ist, wage ich auch zu bezweifeln...Im prinzip löst so ein Fahrzeug doch Neid, aber zumindest Bewunderung aus. Wenn einem dann einer sagt, dass es ein Neuwagen ist, ists doch GENAU was man hören will.Glaubt man dem dann nicht viel zu schnell?Ich finde es nu aber auch übertrieben, das mit der Originalität des Entenramens an der FG-Nummer festzumachen.Die ist in den meisten anderen Autos viel schneller geändert als bei ner Ente, da muss man ja erst den ganzen rahmen tauschen.Beim P1 kann man einfach eine einschlagen und überlackieren.mfg, Mark

bob · Beitrag von **bob** » Fr 24. Sep 2004, 18:23

Aster, Baujahr 1903, 1 Zylinder wassergekühlt, 1000 ccm, 5PS, Gewicht 350 kg. „Ateliers de Construktion Mecanique I Aster" erzeugte Getriebe und Motoren für zahlreiche Automobilhersteller. Diese Firma in St.Denis in Frankreich baute den Aster von 1900-1910. Hallo Thomas.Es gibt sogar mehrere Firmen dieses Names.Sehr früh in Frankreich von 1900 bis 1910, ein Motorenfabrikant,der einige Dreiräder und wahrscheinlich auch Autos motorisiert hat.Später eine Firma in GB von 1922 bis 1930 mit Arrol-Johnston zusammen und später Aster-Wembley,von denen ich aber nichts Genaues weiß außer dass noch ein Aster-Wembley-Wagen mit einem T2-Tourer- Aufbau (!?)die Runde der Händler macht.U.a. war er auch wieder dieses Jahr auf der Techno Classica zu sehen.Der Wagen Nummer 5 auf dem vorherigen Photo ist ein "special project" der Firma "Pur sang" (Vollblut) in Argentinien,die sich vor allem einen Namen gemacht haben mit einem (offiziellen) Komplettnachbau des Bugatti Typ 35 ,die sich aber auch mal den Luxus erlauben eigene "Nachempfindungen" zu zeigen,wie auch dieses Jahr auf der "Retromobile" in Paris.Die Firma selbst verheimlicht allerdings nie,dass es sich um Neukreationen handelt.@KW,glaubst Du etwa, ich bin so ein Kleingeist ,dass ein solcher Wagen Neid in mir erwecktGrüßebob [Diese Nachricht wurde von bob am 26. September 2004 editiert.]

ChevysMaster85 · Beitrag von **ChevysMaster85** » Fr 24. Sep 2004, 21:58

Ich denke man muss einfach den Begriff Restauration außen vor lassen, denn was die meisten mit ihren Autos machen ist eine Renovierung!RestaurierungDie moderne Restaurierung verfolgt das Ziel, durch möglichst auf ein Minimum beschränkte Eingriffe am Objekt die Erhaltungsbedingungen zu verbessern. Solchen Maßnahmen gehen naturgemäß umfangreiche Untersuchungen sowohl durch Restauratoren, als auch durch Naturwissenschaftler voraus. http://de.wikipedia.org/wiki/Restaurierung RenovierungMit Renovierung (v. lat.: renovare = erneuern) bezeichnet man bei Bauwerken Maßnahmen zur Indstandsetzung, die vorhandene Schäden auf Grund von Abnutzung durch den gewöhnlichen Gebrauch beseitigen, also den ursprünglichen Zustand wiederherstellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Renovierung Dat klingt nur nicht so gut: "Ich habe mein Auto renoviert!"

pablo · Beitrag von **pablo** » Fr 24. Sep 2004, 22:44

Hallo,Im amerikanischen Raum verwenden wir dafuer den Ausdruck "recreation", das sind Fahrzeuge, die es nie gab, aber die es haette geben koennen! Damit ist jeder Betrugsabsicht ein Riegel vorgeschoben, es ist nicht unbedingt eine Replika sondern die radikale Ueberarbeitung eines historischen Modells. Habe einen 1948 Ford fordor gesehen, der zum Kombi umgebaut wurde; ein Traum. Bis ins letzte Detail war der Stil im Inneren wie Aeusseren konsequent durchgefuehrt. Das ist m.E. eine ehrliche Art, ein Auto zu "renovieren" wie chevmasters sagt. Bei dem abgebildeten "Aster" fragt man sich doch: was soll das, wenn nicht jemanden Taeuschen?Mit tropischen GruessenPablo

ChevysMaster85 · Beitrag von **ChevysMaster85** » Sa 25. Sep 2004, 09:11

@motocoupe,was kostet denn wohl so ein Lanz?

KW · Beitrag von KW » Sa 25. Sep 2004, 13:38

Zitat:Original erstellt von bob:@KW,glaubst Du etwa, ich bin so ein Kleingeit wie du,dass ein solcher Wagen Neid in mir erweckt....armer Junge![Diese Nachricht wurde von bob am 24. September 2004 editiert.] Zitat:Neid, aber zumindest BewunderungAber, wenn du so direkt fragst, NEIN.Das posting ist nur ein kleiner Denkstoß mfg, Mark

ChevysMaster85 · Beitrag von **ChevysMaster85** » Sa 25. Sep 2004, 21:52

GFK ist doch schön für den Winter! Aber warum hat die keiner vom Platz gejagt? Ich klopfe bei solchen Treffen immer gern demonstrativ dageben. Nock, nock

arondeman · Beitrag von **arondeman** » Sa 25. Sep 2004, 21:55

Zitat:Original erstellt von motocoupe:Und sowas wird als Oldtimer präsentiert...Erzähl mir bloß nicht, dass dich das wundert .. Ist nicht neu und ist nach wie vor nichts als Pseudo und Angabe hoch zehn ...So, und jetzt kannst du darauf warten, bis irgendein politisch korrekter "Nur-Fahrer" hier ankommt mit einem Spruch wie "Nun seid doch nicht so intolerant, nun lasst sie doch auch mitspielen, in ihrem tiefsten Inneren sind das doch auch echte Oldtimerfans, die ein echtes Gespür für das Oldtimer-Fahrfeeling haben, nur leider, leider können sie halt nur auf diese Weise ... bla bla" (Von wegen - Weicheier mit unerfülltem Imponierdrang sind's, die meinen, sich mit Geld überall einkaufen zu können - sonst nix ...)Also Schwamm drüber Bye S. [Diese Nachricht wurde von arondeman am 25. September 2004 editiert.]