An alle "Vorkriegsfahrer"

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » So 2. Nov 2003, 22:39

Hallo,genau das ist es, wie Du schon sagst Stefan: es ist relativ mühsam ein altes Auto zu restaurieren.Entweder kann man alles (außer vielleicht Sattler- und Lackierarbeiten) selbst, oder man braucht reichlich Geld und viele Freunde und noch mehr Geduld und Zeit, um das fertig zu bekommen. Da ist selbst jeder Ovali-Käfer ein leicht zu restaurierendes Auto.Das sieht dann u.U. so aus wie bei uns: wir (meine Frau auch) haben 3 Vorkriegsautos: eins restauriert, eins original aber reparaturbedürftig und eins restaurierbar. Keins kann auf die Straße, seit ca. 2Jahren. Den Frust kann sich keiner vorstellen, wenn man dauernd um die Dinger rumlaufen muß, aber nicht weiterkommt. Allerdings geht es diesen Winter weiter: für den einen habe ich die Ersatzteile nach ca. 4(!) Jahren Suche bekommen. Den werde ich hoffentlich so hinbekommen, daß er fast alltagstauglich sein wird, ....und dann macht´s wieder Spaß....grußthomas

Guido944 · Beitrag von **Guido944** » Mo 3. Nov 2003, 01:13

@Rene:Der Tatra 87 hat den Nachteil, nicht sofort als Vorkriegskonstruktion erkannt zu werden. Keine freistehenden Kotflügen und Leuchten ...

Rene E · Beitrag von **Rene E** » Mo 3. Nov 2003, 01:19

Und er sähe mit Käfer (KDF) Scheinwerfern sogar noch besser aus. Das wäre sogar ein Umbau den ich mich trauen würde.Schließlich wurde das von den Autojournalisten bereits bei der Vorstellung auf der IAA Berlin 1938 moniert.

Karl Eder · Beitrag von **Karl Eder** » Mo 3. Nov 2003, 01:44

@ ReneIst doch klar, daß der Tatra so billig gehandelt wird - er hat keinen STERN vorne drauf.

Rene E · Beitrag von **Rene E** » Mo 3. Nov 2003, 12:24

Wenn ich im Moment 37.000 EUR locker machen könnte würde ich mir den Tatra 87 holen, der in der Markt angeboten wird.Leider muß ich wohl warten, bis in einigen Jahren mal wieder einer verkauft wird.Aber interessant ist es schon, daß so ein seltenes, aufregendes und für Vorkriegsverhältnisse auch schnelles (160 km/h) und sparsames Auto (12 - 14 l) so billig gehandelt wird.Ein 200er Mercedes wäre gleich doppelt so teuer.Oder ist der Tatra den Leuten schon wieder zu modern, weil er keine hölzerne Motorkutsche mehr ist?[Diese Nachricht wurde von Rene E am 03. November 2003 editiert.]

hallo-stege · Beitrag von **hallo-stege** » Mo 3. Nov 2003, 14:22

... und zum Glück braucht er auch keinen Stern ! Ein absolut innovatives Auto, und ein echter Meilenstein in der Automobilgeschichte. Das nur mal am Randevon Frank

Rene E · Beitrag von **Rene E** » Mo 3. Nov 2003, 14:34

Tja, die Autobahn kann man damit nicht eröffnen, dafür fehlt es ihm an der barocken Pracht eines gleichaltrigen Sternenwagens.Aber wenn der Jubel der Autobahneröffnung verklungen war, konnte man auch ohne glühenden Kompressor und dem Spritverbrauch eines Königstigers in Blitzkrieggeschwindigkeit den Tatra so richtig fliegen lassen. 160 km/h Dauertempo, also Vollgasfest war er zwar nicht, aber 150 km/h soll er dauerhaft ausgehalten haben.HabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollenHabenwollen!

Old Cadillac · Beitrag von **Old Cadillac** » Mo 3. Nov 2003, 15:10

Hallo Stefan,habe als Vorkriegswagen derzeit einen 1912 Cadillac touring Model 30.Da habe ich auch schon einige durch wie 1929 Chrysler Roadster, 1930 Buick 4 door Sedan, 1918 Hudson, 1917 Overland, 1930 Ford A...Ich glaube auch viele meinen als Vorurteil, daß Vorkriegsautos sehr teuer sind aber man kann doch schon recht günstig einen guten Ford A bekommen. Oder das die VK Autos langsame Krücken sind mit wenig Leistung. Konnte ich von meinem 1930 Buick nicht gerade behaupten der mit 100 PS und über 120 km/h nicht gerade lahm war. Was man nürlich muß ist sich mit der Technik etwas mehr auseinander setzen. Ein Auto mit über 70 Jahren fährt sich eben nicht unbedingt so spielend wie ein Auto aus den 60s besonders wenn der aus den 50s und 60s ein Ami ist mit Servolenkung, Automatik etc.GrüßeThomas[Diese Nachricht wurde von Old Cadillac am 03. November 2003 editiert.]

radu · Beitrag von **radu** » Mo 3. Nov 2003, 15:53

@Rene E:Wieso ist der Tatra den Leuten zu modern? Mir gefallen am meisten die Wagen, die bis in den Krieg gebaut worden. Auch der Olympia ist da so ein "Sonderling". Vom Motor, Verbrauch, Vorderachse und der Optik passt er vielleicht besser in die frühen 50er, aber er ist doch eben ein Vorkriegsauto. Aber darin liegt doch der Reiz des ganzen, oder?Stefan

Rene E · Beitrag von **Rene E** » Mo 3. Nov 2003, 16:37

Was soll ich sagen Stefan. Mir gefallen Stromlinienfahrzeuge wie Käfer, Tatra, Adler Autobahn, Horch 930, Kamm-Wagen und auch die amerikanischen Hudson.Aber damals haben die sich schon, genauso wie die DS ab Mitte der 50er Jahre, nur an Individualisten verkaufen lassen. Einzig beim Käfer hat man sich da, auch über den Preis, eines Besseren belehren lassen,was aber auch schon wieder albern war, weil der Wagen zu dem Zeitpunkt 20 - 30 Jahre alt war und die Raumökonomie des Käfers bis dato als überholt angesehen werden muß.Der "Normal"-Geschmack verlangte in den 30er Jahren nach klassischem Kutschenbau mit repräsentativen Kühlern und in den 50ern wollte man Heckflossen, Bomben in den Stoßstangen und Chrom und Kitsch wohin das Auge sieht auf einem besseren LKW-Fahrgestell montiert haben.Und die Preise und das Interesse für die zu Oldtimer gewordene Avantgarde spricht dafür, daß sich am Geschmack nicht viel geändert hat.In dem Nachdruck über die IAA 1936 (oder 38?) den ich habe, ist beschrieben wie ein älterer Herr voller Verachtung am Adler Autobahn vorbeigeht und dann dem Adler Trumpf Junior (also sogar dem einfachen der beiden Mittelklasse Adler)) aufs eckige Dach haut und zu seiner Frau sagt:"Na, det sieht noch aus wi´n richtjes Auto, un nich wie ne Blutblase, wa denn näm wer!"[Diese Nachricht wurde von Rene E am 03. November 2003 editiert.]