Einführung der Fließbandproduktion ...

Graf Vlad · Beitrag von **Graf Vlad** » Do 18. Sep 2003, 16:42

Den Begriff Fordismus kenne ich im wesentlichen aus der Industriesoziologie. Und da wird der Begriff neben dem Produktionsverfahren auch mit sozialer Kontrolle und Abhängigkeit gefüllt. Deshalb habe ich diesen Begriff in dem Artikel vermieden. Opel hatte zwar bestimmte Arten der Produktionsorganisation aus Highland-Park als Beispiel für werksinterne Umorganisationen genommen, aber nicht das Maß der sozialen Kontrolle aufgebaut, wie es Henry Ford gegenüber seinen Arbeitern ausgeübt hat. Weitere "Begleiterscheinungen" des Fordismus waren deutliche Arbeitszeitverkürzungen, massive Lohnerhöhungen und ein drastisches Sinken des Facharbeiteranteils und eine drastisch höhere Austauschbarkeit des einzelnen Arbeiters, weil ja der eine Handgriff, den jeder Arbeiter im System tun muss, wesentlich leichter von einer anderen Person erlernt werden kann, als ein komplexer Arbeitsvorgang. Der Facharbeiteranteil ist bei Opel Ende der zwanziger Jahre nicht signifikant gesunken. Das kann entweder daran gelegen haben, dass die Umsetzung fordistischer Produktionsmethoden noch nicht so konsequent erfolgte oder daran, dass Facharbeiter einen besseren Kündigungsschutz hatten als un- oder angelernte Arbeiter. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Definition des Begriffs "Facharbeiter" in den Zwanzigern geändert hat, was die Aussagekraft der Zahlen "verwässert".Bei Opel haben sich Elemente fordistischer Produktionsmethoden gefunden, aber nicht so stringent und komplex, dass man von "Fordismus" sprechen könnte.

Till · Beitrag von **Till** » Fr 19. Sep 2003, 02:11

@VentiloSiehste? Man lernt eben nie aus! Da sieht man aber mal, daß man früher doch nicht so ganz doof war! Man kann nun diskutieren, ob das sinnvoll ist oder nicht, die Zubehörlieferung "just in time"! Aber etwas unabhängiger hätte, Opel war's glaub' ich, diese Probleme mit den Türschlössern nicht gehabt! Eine ganze Produktion steht auf einmal still, wenn's der Böse Lieferant so will! (Guck' mal an, das reimt sich! )Tja, der alte Henry war schon clever, gelle? (Ich weiß, mit heutigen Standards ist das nicht mehr zu vergleichen, und wäre so auch nicht mehr machbar! Aber... )GrußAndreas

StevieP2 · Beitrag von **StevieP2** » Fr 19. Sep 2003, 10:09

@ Till:die Zulieferprobleme mit den Türschlössern vor ein paar Jahren hatte nicht Opel sondern Ford...Wenn jemand von Euch allerdings mal die Möglichkeit hat, das Neue Werk in Rüsselsheim zu besuchen, wird er sehen, dass sich heute in der Produktionshalle kein Materiallager mehr befindet: alles "just in time", "just in sequence".Ich denke auch, dass man über Vor-und Nachteile lange diskutieren könnte... aber es scheint wohl so doch sinnvoller zu sein, da der Trend allgemein zu diesen Produktionsverfahren geht...Steffen

Till · Beitrag von **Till** » Sa 20. Sep 2003, 12:47

Danke für den Hinweis Steffen! Ich wußt's nimmer genau! Du weißt aber, auf was ich hinaus will! Ich sag ja auch: Heute gehen die Uhren anders, das wär heute so nicht mehr machbar wie zu Henrys Zeiten! Und man könnte wirklich ohne Ende diskutieren, ob das Sinn macht oder nicht!War nur mal so 'n Denkanstoß! Liebe GrüßeAndreas

HenryFord · Beitrag von **HenryFord** » Mi 24. Sep 2003, 19:15

Und würde die Automobilgiganten nicht immer für jedes modell ALLE Teile neu entwickel den würd sie ne menge fertigungszeit und platz sparen so wie es früher bei ford war wo mann diverse teile (clipse , halter, etc.) unter einander tauschen konnte. Klaase beitrag unter den obigen link4 ZylinderGrüße aus den OHC[Diese Nachricht wurde von HenryFord am 24. September 2003 editiert.]