Wollt Ihr Euch mal wieder richtig ärgern?

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BUMI45
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Beitrag von BUMI45 » Fr 20. Aug 2010, 11:42

Moin, zu der Grafik wäre interessant, wann wurde 100km/h eingeführt? wann Gurtpflicht?, Airbag? ABS? .......?Dass es bis 1970 bergan ging ist erklärlich: Ab Anfang 60er leisteten sich immer mehr junge Leute einen 4-Raduntersatz und fuhren nicht weniger risikoreich als heute. Ich habe selbst viel Glück gehabt, vielleicht hatte ich durch die Seefahrt auch weniger Möglichkeiten.Gruß, Burgfried

Eintopf
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Beitrag von Eintopf » Fr 20. Aug 2010, 11:49

Die Grafik ist in der Tat interessant.Man sieht auch sehr schön den Knick nach oben, als ab 1990 die Ossis massenweise auf kräftig motorisierte Trümmerhaufen losgelassen wurden.beste Grüße,Peter
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oldsbastel
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Beitrag von oldsbastel » Fr 20. Aug 2010, 12:42

Zitat:Original erstellt von BUMI45 am/um 20.08.10 11:42:45Moin, zu der Grafik wäre interessant, wann wurde 100km/h eingeführt? wann Gurtpflicht?, Airbag? ABS? .......?Hallo Bumi,die Gurtpflicht vorne kam Anfang der 70er und hinten Anfang der 80er, wenn ich mich richtig erinnere. Die ABS-Systeme kamen in der 2. Hälfte der 80er auf und die Airbags kamen im großen Stil in der 1. Hälfte der 90er zunächst als Fahrer-Airbag.Tempo 100km/h auf Landstraßen kam meine ich Ende der der 60er oder auch Anfang der 70er.Seitdem hat sich das Verkehrsaufkommen mehr als verdoppelt. Strack runtergerechnet (ob das so stimmt, ist eine andere Sache) hätten wir, im Vergleich zu 1970, heute bei gleichem Verkehrsaufkommen vielleicht noch 1/10 der Unfalltoten. Die Aussage, die sicherheitstechnische Weiterentwicklung der Fahrzeuge hätte daran keinen Anteil, ist also hochgradig schwachsinnig.Bei den Arbeitsunfällen sieht das ähnlich aus. Die 1000-Mann-Quote sinkt stetig seit vielen Jahren. Im Moment liegen wir bei ca. 630 Toten im Jahr. Auch an dieser Verringerung hat die Weiterentwicklung der Maschinensicherheit einen deutlichen Anteil.Nur im häuslichen Bereich und in der Freizeit haben wir jedes Jahr ungefähr die gleiche Anzahl Tote. Das liegt im Wesentlichen daran, dass keiner, der sich mit sowas auskennt, ein Auge darauf hat, was für Harakiri-Aktionen dort laufen. Im Verkehrsbereich und in der Arbeitswelt nehmen die Anforderungen an die Sicherheitstechnik und die Kontrolle durch die Arbeitssicherheit hingegen stetig zu. Das Ergebnis sind eine deutlich sinkende Zahl von Unfalltoten. Die Verletztenzahlen im Verkehr stagnieren in etwa bei ungefähr 430000. In der Arbeitswelt hingen ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ebenfalls deutlich auf etwa 1 Mio. zurückgegangen.In Freizeit und Haus gibt es jedes Jahr jeweils ca. 6300 Tote (also rund 12500 bis 13000 insgesamt) mit insgesamt ungefähr 5,4 Mio. Verletzten. Über die Dunkelziffer, die kein Arzt mitbekommt, kann hier jeder selbst spekulieren.Auch Motorrad fahren ist sicherer geworden. Ich kann mich daran erinnern, dass Motorrad fahren um 1980 etwa 45 mal gefährlicher war, als Auto fahren. Heute ist das Risiko, mit dem Motorrad einen tödlichen Unfall zu erleiden "nur noch" 16 mal höher. Das liegt nicht nur an der Motorradtechnik (ABS etc) sondern sicher primär auch an der verbesserten Kleidung bzw. den integrierten Protektoren. Mein Knie hätte ohne Protektor nach meinem Motorradunfall im Juli ganz sicher auch anders ausgesehen.Beitrag geändert:20.08.10 13:14:05

GSFrank
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Beitrag von GSFrank » Fr 20. Aug 2010, 13:54

Vielleicht liegt es auch daran, daß die meisten heutigen Motorradfahrer auch seit 1980 oder länger fahren und entsprechende Vernunft und Fahrpraxis haben. Man merkt es ja auch an den Versicherungsbeiträgen. 1979 habe ich für 63PS über 1600 DM pro Jahr bezahlt bei 100% Beitrag, heute sind es 28€ bei 30%, also 84€ bzw. ca. 160 DM bei 100%. Also sind grob gesagt die Versicherungsbeiträge um 90% gesunken.

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Beitrag von oldsbastel » Fr 20. Aug 2010, 14:06

Zitat:Original erstellt von GSFrank am/um 20.08.10 13:54:56Vielleicht liegt es auch daran, daß die meisten heutigen Motorradfahrer auch seit 1980 oder länger fahren und entsprechende Vernunft und Fahrpraxis haben. Das gestiegene Durschnittsalter spielt sicher auch eine Rolle.

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Beitrag von ventilo » Fr 20. Aug 2010, 14:17

Ein weiteren (und sehr wichtigen) Beitrag zu Verringerung der Unfallzahlen hat auch das verbesserte Unfallrettungswesen und die bessere medizinische Versorgung.

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Beitrag von Thomas404 » Fr 20. Aug 2010, 14:22

@ oldsbastel zu Beitrag 15 und 34:Vermutlich dürfte der Rückgang der Verkehrstoten nicht nur auf die verbesserten Sicherheitseinrichtungen der Fahrzeuge, sondern - besonders auf den Landstraßen - zu einem gewissen Teil auch auf die Entschärfung der Straßen zurückzuführen sein. Heute kann man doch auf vielen Strecken fast gedankenlos dahinbrettern, wo man mit der gleichen Fahrweise vor 20 oder 30 Jahren unweigerlich abgeflogen wäre. Umso schlimmer kommt es dann leider oft, wenn eine Kurve unerwarteterweise doch einmal ein bißchen Hirn verlangt und das ESP überfordert ist ...

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Beitrag von oldsbastel » Fr 20. Aug 2010, 15:24

Natürlich spielen da zahlreiche Faktoren eine Rolle:- technische Maßnahmen an Fahrzeugen und Fahrer-Ausstattung- gestiegene Anforderungen an die Sicherheitstechnik der Fahrzeuge- bauliche Maßnahmen an den Verkehrswegen, wobei ich aber hier bei mir massenweise Nebenstrecken kenne, auf denen in den letzten 30 Jahren nichtmal die Fahrbahndecke erneuert wurde. Von weiteren baulichen Maßnahmen ganz zu schweigen. Von entschärften Leitplanken träumt auch heute noch jeder Motorradfahrer.- Verbesserung der Rettungskette. Die Zeiten wurden in den letzten Jahren von glaube ich 15 Minuten auf 10 Minuten reduziert.- bessere medizinische Versorgung- im Durchschnitt gestiegene Fahrpraxis (zumindest bei Motorrädern)- ob die gestiegenen Anforderungen für den Führerschein zu einer Verringerung der Unfallzahlen beigetragen haben, würde ich mal mit einem Fragezeichen versehen. Fahren lernt man nicht durch 5 oder 10 weitere Stunden. Ganz sicher hat sich aber der Stufenführerschein bei Motorrädern positiv ausgewirkt.Was auch immer in welcher Höhe zur Verringerung der Zahl an Toten und Verletzten beigetragen hat, ist hier sicher nur schwer zu ermitteln. Die folgende Aussage ist in diesem Zusammenhang aber auf jeden Fall vollkommen sinnfrei:Zitat:Dass die dort gepriesenen "Errungenschaften moderner Technik" jemals dazu beigetragen hätten, Unfälle zu vermeiden, sehe ich werder durch die Praxis noch irgendwelche neutralen Untersuchungen bestätigt.Beitrag geändert:20.08.10 15:40:17

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Beitrag von Gerrit » Sa 21. Aug 2010, 07:47

Zitat:Original erstellt von Johnny Burnette am/um 20.08.10 19:07:18es ist aber erwiesen das die Häufigkeit von schweren Motorradunfällen bei den Wiedereinsteigern im Alter zwischen 36 und 58 Jahren liegt.Das sind genau die Leute die 1976 mit ihrer Honda 750 K6 bzw. Kawasaki Z900 vor der Dorfdisco der Matador waren und glauben das sie heutzutage eine Hayabusa genauso locker beherrschen wie ihr damaliges bike.Gibt es da konkrete Zahlen?

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Beitrag von SiegfriedK » Sa 21. Aug 2010, 07:54

Hallo,nach meiner Erinnerung wurde Tempo 100 im Jahre 1973 eingeführt.SiegfriedBeitrag geändert:21.08.10 07:51:33

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