Oldiepresse-Unabhaengigkeit?!

[ericstrip]

Zitat:Original erstellt von arondeman: Stimmt leider nicht, Oldsbastel.Die Verlage schielen unverhohlen auf den "Spontankäufer" am Kiosk und setzen auf den "Mitnehmeffekt".Das "Stammleserpublikum", das sich weder bei den - überspitzt formuliert - elitären "Schraubenlassern" und Lifestyle-Oldtimerbesitzern von Motor Klassik noch bei den unbedarften Youngtimer-Einsteigerfrischlingen der MARKT wiederfindet, hat leider (zahlen- und damit auflagenmäßig) nicht die "kritische Masse", um ein entscheidendes Umdenken bei rein auf Auflagenzahlen fixierten Blättern zu bewirken und sich als KERN der Zielgruppe zu positionieren. Das muss man leider ganz klar so sehen. Word! Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb immer wieder dieselben Autos auf den Titelblättern zu sehen sind. Ich frage mich auch, wie viele Einsteiger-Kataloge Motor Klassik noch fabrizieren will. Auch das Editorial der letzten Ausgabe, das wirklich wieder entsetzlich an finstere "Klassik Invest"-Zeiten erinnert hat, ist mir aufgestoßen. Die Texte werden leider auch immer kürzer, was schade ist, da die Klassik eigentlich lesenswerte Schreiber hat. Ich kaufe die drei Hefte, weil ich gerne etwas über Oldtimer lese. Französisch kann ich nicht und auch englische Hefte kaufe ich mir nicht, weil die am Bahnhofskiosk doch leider zu teuer sind.

[ericstrip]

Und: Kein Medium ist wirklich "unabhängig". Es sollte halt nur nicht auffallen.

[kat]

Hi,vielleicht läßt sich das Niveau der Zeitschriften steigern, wenn der eine oder andere hier aus dem Forum selbst zu einem guten Artikel beiträgt. Vor ca. 10 Jahren gab's z.B. in der Markt mal 'nen schönen Bericht über Simca Aronde....GrußStefan

[Dannoso]

Hallo,ob Bildzeitung, Spiegel, TV_Hören&Sehen oder eben Markt und Klassik dienen in erster Linie nur einem Zweck: dem Profit der/des Besitzers - Punkt -In 2. Linie orientiert sich der Inhalt einer Zeitung ausschließlich an den Bedürfnissen der Leser, wenn diese dem Ziel 1, dem Erwirtschaften eines Profits dient.Zur gegenseitigen Optimierung dieser 2 Ziele beobachten die "Zeitungsmacher" ständig die Bedürfnisse der Leser und wo der Schwerpunkt ist - sprich die meisten - Leser einzufangen sind!Hat man diesen ständig wechselnden Käufermarkt einigermaßen im Griff, legt man die Redaktionsinhalte danach aus. Da aber MARKT und KLASSIK relativ kleine Zeitungen sind arbeiten diese mit nur einer kleinen festen Redaktionstruppe. Um dem ganzen jetzt noch einen "familieären" Anstrich zu geben ist man bei diesen Nieschenzeitungen natürlich sofort auf die Idee gekommen "sich selbst" als Bestandteil der großen Oldtimergemeinde auszugeben. Das ist ja auch relativ einfach, "man" fährt eben auch Oldtimer.Wer jetzt meint die Redaktion dieser Zeitungen wären "mittendrinnen und nicht nur dabei" der irrt gewaltig, denn siehe oben, alles dient nur dem Ziel 1, der Profitmaximierung.Den Gedanken zu Ende gebracht: wenn man Morgen feststellen würde, dass Oldibesitzer quwietschgrüne Plastikmöbel ober super finden, dann würde man in der Redaktion diese Marktlücker erkennen. Entsprechende Möbel in die Redaktion stellen, darüber berichten und irgendwann eine "Chreme quwietsch grün" ins Leben rufen. Und siehe da: der Umsatz steigt - Ziel erreicht.Ergo: keine Redaktion ist unabhängigGrüsse

[der Braun]

Hallo,bei allen Profit-Hintergründen darf man eines nicht vergessen:Nicht wenige Publikationen sollen/brauchen gar keinen Gewinn abwerfen. Sie dienen nicht selten im Rahmen einer Mischkalkulation innerhalb eines größeren Verlages als absichtliche Verlustbringer (Abschreibungsobjekte), um die Gewinne aus anderen Publikationen oder Geschäftsfeldern ganz oder teilweise auszugleichen.Und fast genauso wichtig: Solche Publikationen sollen oft vor allem dem Ansehen des Verlags dienlich sein. Sie sollen also ein Aushängeschild sein. Dabei geht es allerdings selten darum, daß man sich mit einer solchen Pubklikation bei der vermeintlichen Zielgruppe (den Lesern) besonders beliebt machen will.Nein, es geht darum, anderen Verlagen zu imponieren oder einer anderen Branche. Oder auch oft nur darum, das Ansehen des Verlagsleiters/Herausgebers/Vorstandsvorsitzenden/Chefredakteurs zu steigern. Nicht selten dienen die Blätter also nur dem Ego.Gerade dann spielt die Meinung der Leser über jenes Blatt nur eine untergordnete Rolle, denn es kommt ja auf die Verkaufszahlen nicht wirklich an. Vielmehr sollen die Werbeagenturen und Markenartikelhersteller (z.B. Autohersteller) beeindruckt werden. Solche Blätter sind also vom Kaufverhalten oder der Kritik des Lesers so gut wie nicht zu beeinflussen. Bitte daran denken, wenn Ihr das nächste Mal vor dem Zeitschriftenständer steht.Freundliche GrüßeMartin

[ericstrip]

@der Braun: Damit meinst Du wahrscheinlich aber eher so etwas wie "Auto Focus", oder wie dieses unerträgliche Luxusblättchen ohne jeglichen Inhalt von der Motorpresse geheißen hat. Sah am Kiosk sicher nobel aus, ich kann mir aber nicht vorstellen, daß das einer gekauft hat.

[ericstrip]

Ich habe gerade gegoogled - das gibt es ja sogar noch.