Oldies als Winterauto misshandeln

Bond25 · Beitrag von **Bond25** » Fr 8. Nov 2002, 14:02

Hallo,ich kenne einige Leute die sich regelmäßig ein "Winterauto" zulegen. Gemeint ist damit immer ein Auto auf das wenig Rücksicht genommen wird und das in kurzer Zeit komplett abgerockt wird. Das die Pflege nicht so ernst genommen wird ist geradezu Sinn und Zweck des Winterautos. Wenn dafür ein gut erhaltener "Youngtimer" herhalten muß ist das in der Tat sehr schmerzlich.Grundsätzlich bin ich nicht dagegen einen Klassiker im Winter zu bewegen, ich möchte liebend gerne mal eine Schneetour machen, allerdings ist mir schon klar das Wintereinsatz auch mit erhöhtem Pflegeaufwand einhergeht.In dem beschriebenen Fall könnte ich mir allerdings auch folgende Variante vorstellen: Der Halter fährt im Sommer ein Cabrio, das wird ihm im Winter zu unbequem, jedoch möchte er nicht ganz verzichten, also läßt er im Winter den alten BMW zu, den er wahrscheinlich ebenfalls hegt und pflegt.Gruß und Glückauf aus Bochum,Lutz

ventilo · Beitrag von **ventilo** » Fr 8. Nov 2002, 14:08

Hallo allerseits,habe mir gerade für zwei Kisten Kölsch einen neuen alten Winter Volvo zugelegt.Klar wird das Ding jetzt gnadenlos runtergeritten und die Überreste werden im Frühjahr 'gen BeNeLux entsorgt.Ich freu mich schon auf die nächtlichen Tiefschnee-Ardennenfahrten mit Spikes und den Leitplanken als 'Einlenkhilfe'...ventilolieber Driften als Kneifen!

Steini · Beitrag von **Steini** » Fr 8. Nov 2002, 20:40

Hi,also bond25 hat mein Gedankengang am besten aufgegriffen. danke und hier m forum gibt es keine birnen!!!wenn ihr hier euren oldie auch im winter nutzt, dann gebt ihr ihm auch eine spezielle pflege......ich meinte halt nur die leute, die für oldies nix über haben, aber ein günstiges winterauto suchen, wobei die pflege keine rolle spielt, ...wird im April eh wieder verkloppt ...deswegen auch das mit dem Harley-Stickereuch wollte hier keinen als Obst beschimpfen hab damit eigentlich auch kein problem, aber schade fand ich schon...am beispiel des 7ersGruß

wokri · Beitrag von **wokri** » Sa 9. Nov 2002, 22:32

Solidarität mit Steini!Das ein Oldtimer ein Fahrzeug ist, das zum Fahren da ist, ist wohl allen klar. Hinsichtlich des Winterbetriebs habe ich was einen heißgeliebten Oldie angeht zwiespältige Gefühle. Hintergrund dieses Zwiespaltes ist meine Erfahrung mit einem Mercedes Heckflossers. Dieser wurde von mir unten herum aufgebaut und sollte, so dachte ich damals, für eine Zeit lang halten. Tat sie dann auch, bis meine Frau, der der Wagen damals gehörte, auf die gloreiche Idee kam die Flosse auch im Winter zu fahren. Nach zwei drei Wintern konnte ich zusehen und erfolglos dagegen ankämpfend, wie die ganze Arbeit vor die Salzstreuer ging. Ende im Gelände war, das große Teile wieder neu geschweißt hätten werden müssen. Ich habe mich dann vor dem Auto getrennt. Mit meinem jetzigen Schätzchen werde ich den Winterbetrieb nicht mehr machen, 3 Monate im trocken stehen lassen, führt sicher nicht zu fatalen Standschäden - wie hätten denn sonst die vielen Oldtimer die heutige Zeit erlebt?Freundlich auf das Frühjahr wartend und meinen Neuen schredderndwokri

Guido944 · Beitrag von **Guido944** » Mo 11. Nov 2002, 23:21

Ich habs an meinem "Alltagswagen" (944) gesehen, daß einfach nur Rumstehen im Winter nicht gut ist.Obwohl das Auto verzinkt ist, sind im Winter an Stellen, wo leichte Steinschläge waren, Rostpickel entstanden. Bei den Fahrzeugen, die ich auch im Winter bewege, passierte dies nicht.Ich bin auch der Meinung, daß wir "Fahrzeuge" haben und keine "Standzeuge".Tschoe, Guido

RekordC71 · Beitrag von **RekordC71** » Mo 11. Nov 2002, 23:49

Bei richtig gepflegten Autos finde ich es auch schade, wenn sie durch den Winter geprügelt werden.Aber es geht ja auch anders.Ein guter Freund hat mal für eine Flasche Whiskey einen schon ziemlich runtergerittenen C-Kadett erstanden und sich für den Winter "fertig gebraten", mattscharz mit Rennstreifen und diversen provokanten Aufklebern und ohne Stoßstangen...Mann, haben wir Spaß gehabt mit der Gurke!Hatte noch eineinhalb Jahre "Las Vegas-TÜV" und war ziemlich schnell jeder Polizeistreife bekannt: "Was haben sie denn mit Ihren Stoßstangen gemacht, Herr B?" - "Hab ich so gekauft..." - "...Na dann gute Weiterfahrt!"Der Wagen hat ihm so einen Spaß gemacht, dass er ihn noch den nächsten Sommer gefahren ist, diverse Kampfspuren und ein zerbeultes Dach von Festivalsbesuchen inklusive. Nach einem Ausritt in den matschigen Straßengraben mit Seitenlage wurde er vom Trecker wieder rausgezogen und für 5 Mark in der Waschbox "repariert" Ich erinnere mich noch, wie der Kühler irgendwann undicht wurde und man von Tankstelle zu Tankstelle spurten musste, aber der Motor hats einfach mitgemacht...Als sein Rekord fertig restauriert war, hat er den Wagen an jemanden verschenkt, der noch ein Stock-Car-Rennen damit gefahren ist.Man kann einem Auto das Gnadenbrot durchaus kreativ gestalten...Wenn schon Winterwagen, dann ein kompromißloses Endverbraucherauto! Spaß ohne Reue inklusive!Man läuft nur Gefahr, dass man hinterher nur noch mattschwarze Autos fahren will, wo es auf nen Kratzer nicht ankommt GrußDennis

Hochi · Beitrag von **Hochi** » Mi 13. Nov 2002, 11:28

Hallo Steini,ich habe Deine Frage / Feststellung richtig verstanden.Natürlich ist es schade das es Leute gibt die sich ein Oldi nur Kaufen um diesen über den Winter zu Vernichten.Solche Leute kenne ich leider auch, immerhin habe ich es schon einmal geschaft solch ein Wagen, Admiral A, zu Retten und ihn einem Liebhaber weiter zu geben.Ich fühle mich nicht als Obst beleidigt Gruß Hartmut