IFA F9- Fahreigenschaften?

[Oldimat]

Hallo Fangemeinde,Seit einiger Zeit interessiere ich mich für diesen Typ. Hat jemand Erfahrung, wie er sich fährt? Fahrkomfort,Bremsen, Dauergeschwindigkeit z. B. Autobahnfahrt mit 85 km/h möglich? Man muüßte ihn natürlich mit Zeitgenossen vergleichen wie z. B. Opel Olympia, DKW 3=6, Mercedes 170 oder Isabella. Gruß,Oldimat

[Hurvinek]

Also, ich würd' mit einem Zweitakter nicht unbedingt längere Strecken Vollgas fahren. Und 85 km/h ist annähernd Vollgas! Aber bei diesem Tempo wird's in dem Ding infernalisch laut...Bergab, mit Rückenwind und einem hauswandgrossen SCANIA-Kühlergrill im Rückspiegel sind mit dem F9 auch schon mal 100 oder 105 drin... Glaub' mir, mit der Karre WILLST Du nicht dauerhaft Autobahn fahren, nicht mit 85, nicht langsamer und noch viel weniger schneller.Meine Meinung.Gruss,Olli

[FREDDY]

Naja, gehen tut das schon. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass der F9-Motor irgendwie von fragiler Natur wäre. Aber es stimmt schon, angenehm Langstrecke auf der AB fahren fällt mit dem F9 eher flach.Wenn es allerdings nur darum geht, ob man kurzzeitig auf die Autobahn fahren kann, würde ich ohne Einschränkungen behaupten: ja.Gruß,Freddy

[wagalaweia]

Ein amerikanischer V8 aus dieser Zeit kommt bei Vollast also mit 9 bis 12 Litern auf 100 aus?Erstaunlich.Grüße

[Tripower]

Zitat:Original erstellt von Hurvinek am/um 06.08.10 14:03:09Also, ich würd' mit einem Zweitakter nicht unbedingt längere Strecken Vollgas fahren. Und 85 km/hist annähernd Vollgas! Aber bei diesem Tempo wird's in dem Ding infernalisch laut...Bergab, mit Rückenwind und einem hauswandgrossen SCANIA-Kühlergrill im Rückspiegel sind mitdem F9 auch schon mal 100 oder 105 drin...Glaub' mir, mit der Karre WILLST Du nicht dauerhaft Autobahn fahren, nicht mit 85, nicht langsamerund noch viel weniger schneller.Als Fahrer eines 250er Goggo-Coupés, der höchsten mal ein paar Kilometer damit auf der Autobahn fährt, kann ich das voll und ganz bestätigen!Wenn man im Innenspiegel "Intercooler" lesen kann, wird es Zeit, sich in Richtung Standstreifen zu orientieren. Und dem Erscheinen von (Mercedes-)Sternen im Rückspiegel kann ich auch nur begrenzte Romantik abgewinnen ...Bei häufigem Vollgas kommt mein Goggo übrigens auf einen Verbrauch von rund 8 Litern auf 100 km - was in Relation zu den 250 ccm Hubraum dem Verbrauch eines alten Ami-V8 schon sehr nahe kommt, bzw. ihn bei weitem übertrifft ...Mit zweigetakteten GrüßenTripower

[FREDDY]

Das Goggo wollt' ich jetzt nicht anführen, das ist mit dem IFA ja eigentlich im Hinblick auf Verbrauch und Leistung kaum zu vergleichen. Beim Dreizylinder sind schon noch Reserven da, und allgemein würde ich ihn gerade aufgrund der Zweitakttechnik als viel lebhafter einstufen als so einen lahmen Viertakt-Opel. Ich frage mich übrigens, warum man bei solchen Gelegenheiten immer wieder die Verbrauchskeule bemühen muss. Mittlerweile dürfte doch jedem klar sein, dass die üblichen Legenden nur halb der Wahrheit entsprechen. Und außerdem ist bei den paar Kilometern, die man mit dem Oldie i.d.R. fährt (und einen F9 würde ich ohnehin nicht im Alltag bewegen wollen!) der Verbrauch doch herzlich egal. Und das mit dem Vollgas ist auch so eine Sache: Das Goggo hat da kaum ein Problem und pendelt sich bei stundenlangem Dauervollgas bei 5-6 Litern ein. Andere Zeitakter sind Kernschrott, bevor es überhaupt so weit kommen kann Es kommt letztlich darauf an, ob einem der Zweitakter mit allen seinen Vor- und Nachteilen zusagt, ob man mit der blauen Wolke im Rückspiegel leben kann und mit den gebetsmühlenartig bis zur Vergasung wiederholten Geschichten rüstiger Spazierstockbenutzer, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit von wöchentlich getauschten Motoren schwadronieren, weil bei ihrem DKW ja immer der Motor kaputt warWarum, Oldimat, soll's denn ausgerechnet der F9 sein? Gruß,Freddy

[FREDDY]

Nö, die frag' ich nicht. Es gibt nichts was weniger objektiv wäre, als ehemalige Bundeswehrsoldaten zu dem Thema zu interviewen, wenngleich es sehr amüsant ist, die ganzen Geschichten zu hören: Einer erzählte mir mal, wie er mit einem Kameraden die BW-Schrauber reinlegte: Die hatten gerade einen Munga repariert und vor der Werkstatt abgestellt und waren losgewandert, um einen Fahrbefehl für die Testfahrt zu holen. In der Zwischenzeit legten die zwei Ulkpflichtigen den Rückwärtsgang ein, schoben das Auto an, und als die Spezialisten zurückkamen, hatten sie vier Rückwärts- und einen Vorwärtsgang. Der Munga wanderte sofort wieder zurück in die Werkstatt und wurde erneut zerlegt. Konnte ja nur kaputt sein...Gruß,Freddy

[3=6]

Guten Abend,ohne hier in persönlicher Feindschaften eingreifen zu wollen - aber hier stimmt vom gesagten bzw. geschriebenen einiges nicht!Ich fahre einen DKW 3=6 mit 900cm³ - rein technologisch und zeitlich durchaus vergleichbar mit dem thematisierten IFA F9 (jeweils schlitzgesteuerte Dreizylinder-Zweitakter mit 900cm³ Hubraum). Ein Goggo ist zwar auch ein Fahrzeug mit Zweitaktmotor aber nicht wirklich ein adäquater Vergleich! 85km/h auf der Autobahn sind beispielsweise mit einem 1957 DKW 3=6 (40PS, Vmax 120kmh/h) überhaupt kein Problem - wobei ich 85km/h nicht empfehlen würde! Echte 90-95 km/h als Dauertempo sind wesentlich entspannter (eben wegen den erwähnten LKW) und auf halbwegs ebenen Strecken auch kein Problem. Letztes Wochenende erst 350km, in der Vergangenheit auch durchaus schonmal 1500 km in 3 Tagen, davon 90% auf der Autobahn und außer an langen Steigungen ins Allgäu hinein immer über 90km/h konstant. Verbrauch lag dabei bei 9-10 l/100km.Der F9 holt aus seinen 900cm³ allerdings nur rund 30 PS und erreicht mit Mühe 110km/h - der DKW 3=6 ist also schon stärker und schneller. Die anvisierten 85 km/h dürften damit zwar möglich sein, wie schon zuvor geschrieben aber auf Dauer wohl eher kaum zu halten oder zu empfehlen.Der Munga bei der Bundeswehr ist ein ziemlich schlechter Vergleich. Zwar werkelte dort ein entsprechender Motor - aber in einem kurz übersetzten, grobstollig bereiftem Geländewagen ohne Mitteldifferential, in aller Regel von unmotivierten und unfähigen Bedienern zu Tode geritten! Nicht immer kam beim Tanken Öl in den Tank (Thema unfähige Bediener) und das ein Zweitakter eben nicht im Schubbetrieb lange Gefällstrecken gefahren werden sollte wusste man auch damals schon. Leider hatte der Munga im Gegensatz zum 3=6 oder dem IFA F9 keinen Freilauf - auch an dieser Stelle also kein adäquater Vergleich.Die Geschichte mit dem Rückwärts laufenden Motor ist allerdings ziemlicher Tobak - die DKW-Motoren laufen nicht rückwärts! Es gibts allerdings noch weitaus dümmere Geschichten, die mit den Worten "Damals beim Bund haben wir...." beginnen!Generell ist es einfach ein Auto aus Anfang/Mitte der 50er Jahre mit gerade einmal 30 PS. Dies darf man nicht vergessen - da spielt es kaum eine Rolle, dass es sich um einen Zweitakter handelt! Ein gleichalter 30 PS-Viertakter wäre in den Fahrleistungen nicht wirklich erfreulicher oder komfortabler.Generell muss man für sich entscheiden ob man den Zweitakter mag oder nicht - und ob einem persönlich 30 PS und die entsprechenden Fahrleistungen ausreichen. Mit gut 40 PS im DKW kann man leben, ich persönlich möchte aber nicht mit weniger PS ernsthaft längere Strecken fahren müssen.Auch mit einem langsamen Fahrzeug kann man Spass haben, schöne Stunden und Kilometer verbringen - die 130 PS im Tdi sind dann im Alltag aber durchaus angenehm!GrüßeMariuswww.dkw-autos.deBeitrag geändert:07.08.10 00:15:39

[Oldimat]

Hallo,Das waren ja schnelle und interessante Reaktionen, vielleicht kommt noch mehr. Kurze Zwischenantwort an Feddy: Der F9 hat wohl die reinste Stromlinienform. Und die 3=6 -Erläuterungen- sozusagen als Alternative zum F9- sind sehr nützlich.Mit besten Grüßen,Oldimat

[Rentner]

Hallo !Ich kann nicht glauben , daß man im Schiebebetrieb Löcher in die Kolben fahren kann . Schiebebetrieb heißt ,keine ordentliche Verbrennung = keine Hitze = keine Löcher . Was Anderes ist Zerstörung durch Ölmangel = Kolbenfresser .Mit freundlichem Gruß : Rentner 1