Probleme beim MIG-Schweissen - evtl. falsches Gas?

[ford64]

In unserer Gemeinschaftswerkstatt haben wir seit Ewigkeiten ein Einhell SGA 175 turbo 0.8mm-Draht MIG-Schweissgeräht. Das Ding hat früher wunderbar funktioniert, sogar ich konnte als ungeübter Laie so mit gleichmässigem ruhigen Zischen wunderbare saubere Punkte setzen.Dann waren alle Flaschen mit Schutzgas irgendwann leer, und wir haben sie gegen volle umgetauscht. Der Gashändler meinte noch, dass das, was wir bis dahin benutzt hatten, völlig falsch wäre und hat uns Corgox gegeben - und seitdem ist nichts mehr wie es mal war. Unser Schweisser (nach mehreren Restaurationen und 20 Jahren Praxis nicht gerade ungeübt) weiss sich keinen Rat mehr.Wir haben den Draht mehrmals ausgetauscht, das System mehrmals auseinandergebaut, gereinigt und wieder zusammengesetzt, wir haben alle sinnvollen Kombinationen mit Vorschub und Stromstärke durchprobiert und etliche Meter Testraupen gesetzt, aber nichts hilft:Punkte und Nähte sind einfach nicht mehr so sauber wie sie früher mal waren, insgesamt ist es anstrengender geworden und spritzt auch viel mehr. Schlauch, Düse und Anschlüsse sind in Ordnung.Mittlerweile haben wir schon fast alle Baumarkt-Schweissgassorten durchprobiert (momentan SAGOX-18 18%CO2, 82%Argon), aber keines ist wirklich zufriedenstellend. Leider wissen wir nicht mehr, welches Gas wir früher benutzt haben - der Gahändler vor ein paar Jahren meinte nur, dass es entweder reines Argon war oder zumindest ein sehr hoher Prozentsatz von Argon...Mit der Suche habe ich schon herausgefunden, dass viele CO2 mit einem kleinen Anteil Argon bevorzugen. Welches Verhältnis wäre am besten?Könnte es noch einen anderen Fehler geben, auf den wir bis jetzt nicht gekommen sind?

[er ka]

Hallo Simon,ich schweisse alles mit Argon R und als Elektrode Automag 2, G3Si1, also 1 mm, damit habe ich keine Probleme,spritzt nichts, läuft gleichmässig, sauberes Punktschweissen.Wie sieht es aus mit Düsenspray? Klingt blöd, aber ich benutze Spay und Fett regelmässig und reinige die Düse relativ oft.Ich fahre(mit richtigem Gas)freundlich grüssender ka

[Th. Dinter]

....diese Frage kann man bis zur Sinnkrise diskutieren(welches das "richtige" Gas ist). Warum gibt es mehrere Sorten??Natürlich arbeitet es sich mit jedem Gas anders.Die Reinigungsprozeduren, die Ronald beschreibt, laufen bei mir auch relativ häufig.Sagox kenne ich von einem Bekannten, finde ich in der Bearbeitung der Nähte nicht so toll.Ich nehme zum 0,8er Draht nur CO². Das hat einen ganz einfachen Grund: das bekomme ich auch samstags......Abgesehen davon, daß es sich gut bearbeiten läßt, allerdings etwas mehr spritzt beim Schweißen als z.B. Corgon. usw, usw.Es könnte aber auch etwas ganz anderes ursächlich sein(was bei einem anderen Gas noch dazu kommt): Du schreibst, daß ihr da einen MIG-Methusalem habt. Die elektrischen Schaltungen und bevorzugt die Transistoren gehen im Laufe der Zeit durch Feuchtigkeit kaputt.Ich besitze mein MIG seit 1980. Mir hat ein Bekannter kürzlich die Steuerung ausgetauscht. Da es das Gerät schon lange nicht mehr gibt, hat er eine ganz moderne "Universalsteuerung" genommen(190€). So gut hat das Gerät noch nie geschweißt.....Der Fortschritt geht eben weiter.....grußthomas

[ford64]

vielen Dank Ronald und Thomas!ich werde bei der Problemlösung in dieser Reihenfolge vorgehen: Argon-R (laut DIN EN 439 reines Argon, wenn mich nicht alles täuscht?), und wenn das keine Besserung gibt, einen neuen Controller.Ich werde berichten.

[oldsbastel]

Hallo Simon,ich habe seit mittlerweile 20 Jahren ein SGA 175 - also vermutlich das gleiche Gerät wie du.Genauso lange schweiße ich mit CO2, weil ich damals wie die Jungfrau Maria bei einem Getränkelieferanten zu einer vollen Eigentumsflasche gekommen bin (die habe ich heute noch).Du musst bei dem Gerät aufpassen, dass die Kontakte vorne in der Masseklemme wirdklich sauber sind. Außerdem kann das Vorschubrädchen bei 15kg-Rollen Schwierigkeiten machen, weil die Rollen einfach zu schwer sind. Zudem hat die Vorschubrolle zwei unterschiedlich tiefe Nuten für die verschiedenen Drahtstärken. Außerdem waren die original-Armaturen auf der Flasche schlicht Schrott. Ich habe meine damals gegen Kaiser-Armaturen getauscht. Seitdem ist Ruhe.

[ford64]

Hallo Burkhard,pass gut auf deine Flasche auf!!!Ein Bekannter von uns wollte mal nett sein und neues Gas besorgen, und hat deshalb unsere Eigentumsflasche zum Händler mitgenommen. Der Händler hatte aber leider schon geschlossen, also ist er zum Baumarkt (der, wo es "geht nicht" nicht gibt) weiter - schwerer Fehler.Dort war man über den vermeintlichen Deppen sehr erfreut, hat ihm kurzerhand unsere 20kg-Eigentumsflasche abgenommen und ihm "im Austausch" zwei 10kg-Mietflaschen aufgehalst. Wir sind natürlich am nächsten Tag sofort hin, da wusste dann aber niemand mehr was von einer 20kg-Eigentumsflasche. Ärgert mich selbst heute noch sehr, obwohl es nicht mein persönliches Eigentum war.Masseklemme haben wir vor etwas weniger als zwei Jahren getauscht, das hat schon eine Verbesserung gebracht - aber nichts im Vergleich dazu, wie das Gerät früher geschweisst hat.

[oldsbastel]

Ich hatte die Probleme auch. Bei mir war es die inzwischen angegammelte Masseklemme. Ansonsten verwende ich auch heute noch CO2.

[Mutt_i]

Hallo,gibt es möglicherweise Probleme im Primärstromkreis? Ich hatte ähnliche Probleme mit meinem SGA 140, hauptsächlich wenn es an einem Verlängerungskabel hing.Jetzt gehe ich mit einer Verlängerung an den Kraftstrom und führe diesen bis an den Arbeitsplatz, Schweißgerät über Adapter angeschlossen, seitdem keine Probleme mehr. Solche Dinge wie saubere Gasdüse und Masseklemme müssen natürlich weiterhin beachtet werden.Gruß SteffenPS: Auf eine Vorstellung habe ich jetzt mal aus Zeitgründen verzichtet, vielleicht später