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Motorschmierung Ford Taunus 17M P5 (V4)

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 12:08
von karmannfan
Hallo an Ford-Taunus Spezialisten!An meinem Taunus 17M P5, Baujahr 1966 habe ich folgendes Phänomen wahrgenommen: Nach Abnahme der Zylinderkopfdeckel stellte ich fest, dass diese nahezu trocken, also nur mit einem dünnen Ölfilm bedeckt sind. Beim Laufenlassen des Motors ohne die Deckel ist nicht erkennbar, dass irgendwo Öl an die Kipphebel gefördert wird. Das gibt mir zu denken!!!! -- Vor einiger Zeit hatte ich zwecks Reinigung den Ansaugkopf ausgebaut und beim Einbau natürlich eine neue Dichtung verwendet. kann es sein, dass dabei irgendwelche Bohrungen verdeckt wurden? Oder besteht hier gar kein Zusammenhang? Vielleicht mache ich mir auch zu viel Gedanken, aber ich frage mich, wozu denn die Korkdichtungen unter den Deckeln sind, wenn sowieso nichts "kommt"? Bin gespannt auf eure Meinung!Gruß karmannfan

Motorschmierung Ford Taunus 17M P5 (V4)

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 16:40
von Th. Dinter
Hallo,Dein Gedankengang hört sich für mich schlüssig an. Normalerweise gehört schon eine Portion Öl unter den Ventildeckel. Gibt es unterschiedliche Dichtungen für den Kopf? Kann man sie seitenverkehrt einbauen??Mit Ansaugkopf meinst Du den Krümmer zwischen Vergaser und Zyl-Kopf?? Da sind normalerweise doch keine Ölbohrungen, oder?? Ich bin kein Ford-Mensch, weiß aber, daß es bei Rover z.B. so ist, aber ich würde bei Ford doch eher auf eine Steigleitung im Block zu den Kipphebelwellen tippen?!Sollte aber trotzdem nicht trocken sein.grußthomas

Motorschmierung Ford Taunus 17M P5 (V4)

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 20:34
von GP700
Hallo k.Du kannst Den Motor ohne Ventildeckel laufen lassen und dabei die Lagerstellen der Kipphebelwellen beobachten, schon bei Leerlaufdrehzahl bzw. Anlasserdrehzahl sollte dort sichtbar Öl austreten. Kannst Du die Kipphebelwelle demontieren? Wenn ja, schau Dir die Ölbohrung an, ggf. befreie Sie mit einem dünnen Draht von Ablagerungen.Herzliche Grüße aus der Eifel, René

Motorschmierung Ford Taunus 17M P5 (V4)

Verfasst: Fr 1. Dez 2006, 21:19
von ford64
Zitat:Original erstellt von karmannfan am/um 29.11.06 11:08:18Beim Laufenlassen des Motors ohne die Deckel ist nicht erkennbar, dass irgendwo Öl an die Kipphebel gefördert wird. Das gibt mir zu denken!!!!Zu recht, wie ich meine! Ich würde den Motor nicht mehr fahren bevor das Problem nicht behoben ist. Der Ventiltrieb meines Reihensechsers von Ford USA ist nahezu identisch aufgebaut wie der der Kölner V-Motoren. Ein bekanntes Problem ist zumindest hier die Ölversorgung - Öl wird über einen kanal in die Köpfe gedrückt, von dort aus über die Aluguß-Wellenböcke in die hohlen Wellen und an Austrittsbohrungen an die Kipphebel weitergegeben. Diese haben noch zwei zusätzliche Austrittsöffnungen um Ventile und Stoßstangenpfannen zu schmieren.Bei unzureichender Schmierung fressen die Kipphebel aus Schmiedeguss erst die (gehärteten!) Wellen auf, dann reiben sie sich an den entstehenden scharfen Kante der Ölbohrung selbst ab.Ölkohle und Schlamm aus vierzig Jahren Kaltstart, Kurzstrecke und falschem Thermostat setzen die Kanäle zu und verringern den Fluß des Schmiermittels deutlich - habe ich erst vor zwei Wochen an einem "neuen" alten Motor wieder gehabt. Was hier so gesund aussieht ist dringend revisionsbedürftig, Kipphebel teilweise beschädigt, Welle absolut eingelaufen. Hier lief kein Öl mehr: Es kommt wohl auch auf den Grad der Verschmutzung an (beim V4 mit seinen kurzen Wellen bin ich mir da nicht sicher) aber ich meine die Kipphebelwelle lässt sich eigentlich nur zerlegt sinnvoll reinigen.

Motorschmierung Ford Taunus 17M P5 (V4)

Verfasst: Fr 8. Dez 2006, 12:39
von karmannfan
Zitat:Original erstellt von ford64 am/um 01.12.2006 20:19:38[quote]Original erstellt von karmannfan am/um 29.11.06 11:08:18Beim Laufenlassen des Motors ohne die Deckel ist nicht erkennbar, dass irgendwo Öl an die Kipphebel gefördert wird. Das gibt mir zu denken!!!!Zu recht, wie ich meine! Ich würde den Motor nicht mehr fahren bevor das Problem nicht behoben ist. Der Ventiltrieb meines Reihensechsers von Ford USA ist nahezu identisch aufgebaut wie der der Kölner V-Motoren. Ein bekanntes Problem ist zumindest hier die Ölversorgung - Öl wird über einen kanal in die Köpfe gedrückt, von dort aus über die Aluguß-Wellenböcke in die hohlen Wellen und an Austrittsbohrungen an die Kipphebel weitergegeben. Diese haben noch zwei zusätzliche Austrittsöffnungen um Ventile und Stoßstangenpfannen zu schmieren.Bei unzureichender Schmierung fressen die Kipphebel aus Schmiedeguss erst die (gehärteten!) Wellen auf, dann reiben sie sich an den entstehenden scharfen Kante der Ölbohrung selbst ab.Ölkohle und Schlamm aus vierzig Jahren Kaltstart, Kurzstrecke und falschem Thermostat setzen die Kanäle zu und verringern den Fluß des Schmiermittels deutlich - habe ich erst vor zwei Wochen an einem "neuen" alten Motor wieder gehabt. Was hier so gesund aussieht ist dringend revisionsbedürftig, Kipphebel teilweise beschädigt, Welle absolut eingelaufen. Hier lief kein Öl mehr: www.oldtimer-info.de" border="0" >Es kommt wohl auch auf den Grad der Verschmutzung an (beim V4 mit seinen kurzen Wellen bin ich mir da nicht sicher) aber ich meine die Kipphebelwelle lässt sich eigentlich nur zerlegt sinnvoll reinigen.[/quote]Hallo ford64,danke für die Mitteilung, die ich leider erst heute lesen konnte. Nach der Diagnose kommt jetzt natürlich die Frage nach der Therapie. Was würdest du zur Beseitigung des Problems unternehmen? Möglichst ohne Ausbau des kompletten Motors! Offenbar bist du ja Ford-Experte, im Gegensatz zu mir, der ich an das Fahrzeug gekommen bin "wie die Jungfrau zum Kind". Mein Auto ist sonst der Karmann Ghia. Aber ich möchte den Ford restaurieren und dazu gehört nun mal ein gesunder Motor.Mit motorhämmernden Grüßen!!!

Motorschmierung Ford Taunus 17M P5 (V4)

Verfasst: Fr 8. Dez 2006, 14:18
von ford64
Bin leider kein Experte, bis auf die augenscheinlichen Ähnlichkeiten am Ventiltrieb kenne ich mich mit dem Köln-V4 nicht aus - da müssen andere hier in die Bresche springen.Der V4 hat zumindest auf jeder Welle, also auf jeder Zylinderbank, einen Wellenbock mit Überdruck-Ablassöffnung, daher liegt die vermutung nahe dass es für jeden Kopf einen separaten Ölkanal vom Block gibt, wahrscheinlich von dem Kanal, der die Nockenwellenlager versorgt. Die Ansaugspinnendichtung würde somit als Übeltäter ausscheiden.die m.E. schonendste Methode, um herauszufinden ob überhaupt Öl zu den Köpfen gefördert wird, wäre den Ölpumpenantrieb von Hand zu drehen. Die mittleren Kipphebel kannst du gegen den Federdruck auf ihrer Welle verschieben und mit einem Stück Draht zusammenzwirbeln, so dass eine Hauptölbohrung der Welle freiliegt. Da kann man dann sofort sehen, ob Öl kommt.