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Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 13:23
von Altopelfreak
Hallo Oldie-Freundehabt Ihr schon das neueste Sonderheft von Oldtimer-Markt zum Thema Rostvorsorge gelesen?Die Lektüre hat meine ansonsten heile Oldtimer-Welt doch ein wenig erschüttert: Ausgerechnet die in derOldtimer-Szene seit Jahren gelobten und bevorzugten Mittel wie Owatrol, Fertan und auch das seit Jahrzehnten bewährteDinol werden in einem Vergleichstest zur Hohlraumkonservierung mit ‚ungeügend‘ bewertet! Dagegen belegt Teroson aufeinmal den dritten Platz (von 17). Testsieger ist Mike Sanders Fett.Habe mich schon mit Leuten unterhalten, die hier ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Sind denn die dort gezeigtenTestbedingungen wirklich praxisgerecht? Ist der Test überhaupt objektiv?Besonders widersprüchlich und makaber finde ich, Fertan einerseits total abzuwerten und ein paar Seiten weiter die Verarbeitungund Anwendung desselben in der Werkstatt des Herstellers vorzuführen, was sich dann wieder wie eine Empfehlung liest.Was haltet Ihr davon? Ein Aprilscherz-Sonderheft kann das doch wohl nicht sein!Auf rege Diskussion hoffend,TschüssKlaus

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 13:31
von Rene E
Ganz einfach: Fertan ist nur ein Rostumwandler. Er ist als Rostschutz oder Hohlraumkonservierung völlig ungeeignet. Leider eine Fehlinterpretation die weit verbreitet ist.Eine mit Fertan behandelter Hohlraum muß gespült und getrocknet werden. Dann erst kommt ein Rostschutz bzw. Hohlraumversiegelung drauf.

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 13:37
von Zoe
Das Heft habe ich noch nicht gelesen, aber bei OM sind diese "Expertenberichte" meiner Meinung nach bessere Werbeartikel für die Expertenwerkstätten. Diese Diskussion hatten wir aber schon öfter hier.Zu den Testberichten und Ergebnissen kann ich nur sagen, daß man sich vorher selber über die Thematik schlau machen sollte. Dann kann man auch verstehen, welches die "Test"-Bedingungen sind und welche Voraussetzungen und Bedingungen man bei seinem gleichen Objekt hat.Und wie immer bei allen Berichten in sog. "Fachmagazinen" die Frage stellen: cui bono.Zoe

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 13:45
von Zoe
Achso, noch ein Nachtrag:Ich hatte mal vor Jahren bei meinem damaligen Alltags-Suzi die Radläufe und paar Kanten mit einer Drahtbürste abgeschliffen (quick and dirty job). Dann Owatrol drauf, zweimal und mit Owatropal (oder wie das Zeugs heist) Grundierung (das bräunliche Zeugs) abgedeckt. Das hat die nächsten zwei Jahre ohne weiteren Lackauftrag gut gehalten, obwohl das sicherlich nicht die ideale Anwendung und der ideale Platz für Owatrol war.Das Batterieblech in einem meiner Cadillacs habe ich auch - da angerostet - mit Owatrol getränkt. Da hat sich in den letzten drei Jahren auch nichts zum schlimmen verändert.Zoe

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 13:51
von goggo
Hatte bei meinem Passat am WE eine vor 7 Jahren NUR mit Fertan richtig behandelte Stelle unter einer Plastikabdeckung gefunden 1A - also bei richtiger Behandlung und nacher mit Grundierung ist Fertan OK - aber für die Hohlräume wars noch nie gut... Da schütt ich (wegen der leichten Beschaffbarkeit) Teroson (hohlraumzeugs) rein - hat sich soo auch Bewährt - des andere Zeugs war mir immer zu teuer und habs auch ned bekommen...Helmut

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 13:59
von 280 SEC
Also unsere Mercedesleute fluten erst mit Sanders und dann mit Fluidfilm - soll den besten Schutz bringen!

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 14:20
von arondeman
Zitat:Original erstellt von Zoe:Das Heft habe ich noch nicht gelesen, aber bei OM sind diese "Expertenberichte" meiner Meinung nach bessere Werbeartikel für die Expertenwerkstätten. Diese Diskussion hatten wir aber schon öfter hier.Zu den Testberichten und Ergebnissen kann ich nur sagen, daß man sich vorher selber über die Thematik schlau machen sollte. Dann kann man auch verstehen, welches die "Test"-Bedingungen sind und welche Voraussetzungen und Bedingungen man bei seinem gleichen Objekt hat.Und wie immer bei allen Berichten in sog. "Fachmagazinen" die Frage stellen: cui bono.ZoeBINGO, Zoe! Volltreffer!Da sollte man bei der Lektüre des Hefts wirklich daran denken. Bei Fertan hatte ich allerdings schon immer ein mulmiges Gefühl. Erst als Rostumwandler auftragen bzw. einspritzen und dann (sogar aus Hohlräumen!) laut Anleitung (!) mit Wasser (!!!) abspülen?? (Oder stimmt diese Anleitung nicht mehr?) Wer garantiert einem da, dass das Wasser auch wirklich aus allen Ecken und Kanten abfließt und nicht irgendwo stehenbleibt und neue Rostherde eröffnet? Klingt für mich ein bisschen nach dem Versuch, die Pest mit der Cholera auszutreiben.Da ist mir für offene Flächen NOVEROX wesentlich lieber (ersatzweise auch BOB, aber der wasserdünne Umwandler ist - vor allem über Kopf - miserabel zu verarbeiten und dickt im Gebinde rasch ein, muss also schnell aufgebraucht werden), alles natürlich mit entsprechenden Folgeschichten, und in Hohlräumen das gute alte Elaskon oder ein Hausmacherrezept (unlegiertes Getriebeöl und MOS2), das mal in Oldtimerkreisen kursierte. Mike Sanders steht schon da, Fluid Film und Owatrol sind aber auch in der engeren Wahl. Da waren die Berichte in diesem Forum auch ganz aufschlussreich. Auf das, was eine einzige Postille schreibt, würde ich mich nicht verlassen (auch nicht auf den Bewitterungstest, der vor Jahren in der Motor Klassik stand).GrüßeStephan[Diese Nachricht wurde von arondeman am 07. April 2005 editiert.]

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 14:45
von Dannoso
Hallo,na ja die Gebrauchsanweisungen sollte man schon vorher lesen.Fast alle Rostumwandeler, so auch FERTAN, müssen mit Wasser nachgespült werden. Na und? Irgenwann trocknet das Wasser in den Hohlräumen doch aus!Dinol, Owatrol waren noch nie - höchstenens in der Vor-Mike Sanders Zeit - erste Wahl. Die werden eben von Werkstätten benutzt weil die in der Verarbeitung so schön einfach sind und der Kunde dann beruhigt ist.Auch einen Aspekt sollte man nicht vergessen, auch wenn heute z.B. Dinol auf der Dose steht, wer sagt Euch denn das der Hersteller immer noch die gleichen Chemische Zusammensetzung wie vor 10 Jahren reinschüttet? Die ändern Ihre Rezeptur doch ständig.Außerdem wer den OM oder Klassik Tests nichts zutraut macht doch einen eigene Testreihe auf. Besorgt Euch doch kleinere Mengen Eures bevorzugten Mittelchens (irgendeiner hat sicher noch ein wenig davon in der Ecke), nehmt ein paar Bleche, behandelt diese nach Herstellervorschrift und lege das ganze ein 1/2 Jahr oder nach Möglichkeit länger auf's Dach! Die Ergebnisse sind dann nach einiger Wartezeit echt verblüffend. Ich habe es jedenfalls bei meiner ersten Restaurierung so gemacht.Der Eigentest hat nur einen Nachteil, man muß halt rechtzeitig drann denken. Kurz vor der Lackierung ist es eben zu spät dafür. Grüsse

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Do 7. Apr 2005, 17:10
von BUMI45
Fluid Film wurde in früheren Jahren auf Schiffen in Ballasttanks als Konservierung eingesetzt. Argument: Fluid Film ist Wollfett- und es gibt keine rostigen Schafe. Es war schwer zu sagen, wie die Tanks ohne die Beschichtung ausgesehen hätten- rostig waren sie. Auf Chromteilen an Fahrrädern auf denen sich Schwitzwasser gebildet hat, hatte ich keine gute Erfahrung damit. Es bildeten sich nadelkopfgroße grünliche Ausblühungen (Von der Kupferschicht unter dem Chrom?)Gruß, Burgfried

Rostschutz - war alles verkehrt?

Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 09:45
von hallo-stege
Hallo Bumi,mich quält jetzt natürlich die Frage, ob ein Schaf rosten würde, wenn man es regelmäßig schert ... Haben Schafe eigentlich erhöhten Rostbefall an den Hufen ?Gruß von Frank