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Methanol,wozu...?
Verfasst: Mo 3. Mai 2004, 20:18
von bob
Was bringt,-wenn überhaupt-,Methanol als Kraftstoff(anteil)?
Methanol,wozu...?
Verfasst: Mo 3. Mai 2004, 20:38
von Fliewatüt
Hallo,in Verbrennungsmotoren steigt durch die Verwendung von Methanol der motorische Wirkungsgrad bei verringerten Emissionen gegenüber reinem Benzinbetrieb.Gruß, Fliewatüt
Methanol,wozu...?
Verfasst: Mo 3. Mai 2004, 20:59
von KW
Methanol = Alkohol
Methanol,wozu...?
Verfasst: Mo 3. Mai 2004, 22:10
von bob
Vielen Dank an Euch beide;ich kenne diese Seite:
http://www.refuelnet.de/index.php?l=C&m=A und ich verfüge über Fragmente einer Allgemeinbildung.Ich formuliere also zum besseren Verständnis meine Frage um:"Bringt es Vorteile für Leistung oder Thermik eines Vorkriegsmotors,wenn man ihn mit 10 bis 15 Prozent Methanol "füttert"?Freundliche Grüßebob
Methanol,wozu...?
Verfasst: Mo 3. Mai 2004, 22:51
von Slarti
Auch ich kann nichts wirklich konkretes sagen, aber "am Anfang" hat man doch "in der Apotheke" getankt, war das denn reines Benzin?So long... ...Mario
Methanol,wozu...?
Verfasst: Di 4. Mai 2004, 00:01
von ford64
die mir geläufigste Verwendung für methanol:
Methanol,wozu...?
Verfasst: Di 4. Mai 2004, 00:23
von Frankie
Zitat:Original erstellt von Gordini:Was haben Bleizusätze mit Klopffestigkeit zu tun?Es geht um das berüchtigte "KLINGELN" z.B. ...Auch wenn es mir schwer fällt, kw beizustehen – aber meines Wissens haben Bleizusätze wohl was mit der Klopffestigkeit zu tun! Das war doch der Hauptgrund, warum man früher Bleiverbindungen (heute Benzol) dem Sprit beimischte. Die (angebliche) verschleißmindernde Wirkung an den Ventilsitzen und, wie man in der aktuellen Oldtimer-Markt nachlesen kann, die Anti-Korrosionswirkung sind nur willkommene Nebenwirkungen gewesen.Und Klingeln ist nach meinem Verständnis nur ein anderer Ausdruck für Klopfen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.Gruß Frank
Methanol,wozu...?
Verfasst: Di 4. Mai 2004, 00:41
von mkiii
Ein Ottomotor klopft(klingelt), wenn gegen Ende der durch den Zündfunken eingeleiteten Verbrennung das noch nicht verbrannte Luft-Kraftstoffgemisch sich selbst entzündet und schlagartig verbrennt. die Flammfront schreitet beim klopfen 10-12mal rascher vorwärts (250...300m/s) als bei nichtklopfender Verbrennung. Klopfen ist keine Detonation; diese hat 2000m/s Geschwindigkeit. Selbstzündung entsteht, wenn das unverbrannte Gemisch durch die begonnene Verbrennung noch weiter verdichtet und über Selbstzündungstemperatur erhitzt wird. Kraftfahrtechniches Taschenbuch Bosch.Aber mit Bleizusätzen wird nicht die Oktanzahl erhöht.Norbert
Methanol,wozu...?
Verfasst: Di 4. Mai 2004, 00:44
von kat
Bleitetraethyl (TEL) ist die wirksamste Klopfbremse, aber hochgiftig.Im Handel ist aber nur Bleiersatz erhältlich (auf Kalium- oder Natriumbasis), der (wie der Name sagt) kein Blei enthält und die Oktanzahl nicht steigert.Ungiftige Klopfbremsen sind z.B. Eisenkarbonyl (wird aber seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet) oder MMT (Methyl-cyclopentadienyl-Mangantricarbonyl).Benzol wird dem Benzin seit langem nicht mehr zugesetzt (nur <1% vorhanden), wichtigte klopffeste Aromaten sind Toluol (ca. 15 Vol.-%) und Xylol (ca. 5...10 Vol.-%).Stefan
Methanol,wozu...?
Verfasst: Di 4. Mai 2004, 08:40
von kat
Hi,Methanol bringt als Benzinzusatz eigentlich nur Probleme, deshalb war man seitens der Mineralölindustrie froh froh, daß man es nicht einsetzen mußte (seit spätestens Anfang der 90er Jahre waren die Ottokraftstoffe methanol- und ethanolfrei). Obwohl die Norm (DIN EN 228) Methanol und Ethanol zuließ, wurde es nicht verwendet.Methanol ist zwar sehr klopffest, aber:Methanol wirkt korrosiv auf Stahl (z.B. Tanks), Zink und Zinklegierungen (Vergaser), Blei-Zinnlegierungen (Oberflächenschutz in Tanks), Magnesium. Durch Ablösung von Rost und Bildung von Hydroxiden (Zn, Al), die dann in unlösbare Oxide umgewandelt werden, können Störungen in der Brennstoffanlage hervorgerufen werden. Wasser verstärkt in der Regel die korrosiven Eigenschaften.Die hohe elektrische Leitfähigkeit von Alkoholen, insbesondere des Methanols, fördert die elektrochemische Korrosion besonders bei Aluminium/Stahl-, Aluminium/Messing- und Zink/Messing-Kombinationen. Verunreinigungen im Methanol, wie Chlor- und Schwefelverbindungen oder Säuren verstärken die korrosiven Eigenschaften.Bei Benzin-Methanol-Gemischen kommt es bei Wasseraufnahme zur Phasentrennung (Entmischung). Dieser Effekt verstärkt sich mit sinkenden Temperaturen. Es bildet sich eine untere Phase aus Methanol und Wasser (deren Volumen deutlich größer als das des zugeführten Wassers ist) und eine obere methanolarme Phase der Kohlenwasserstoffe (Benzin). Die Phase aus Methanol und Wasser ist sehr korrosiv und für den Motorbetrieb wenig geeignet. Durch Verwendung von Lösungsvermittlern (TBA, IPA) kann der Effekt der Phasentrennung vermindert werden. Methanol verfügt über ein gutes Lösungsvermögen für Elastomere (organische Polymerwerkstoffe, z.B. Kautschuk) und Kunststoffe. Dadurch kommt es zum Aufquellen oder Verspröden dieser Stoffe (Herauslösen der Weichmacher). Durch Beimischung von TBA wird das Lösungsvermögen vermindert, im Gemisch mit Benzin (besonders Aromaten) wird es verstärkt.Der Betrieb mit Methanol führt meist zu erhöhtem Verschleiß der Ottomotoren. Kritisch ist besonders der Betrieb bei kaltem Motor, da Methanol dann den Schmierfilm z.B. in den Zylindern abwäscht und auch mit dem Motorenöl chemisch reagiert. (Für Ethanol trifft obiges in abgeschwächter Form auch zu.)Methanol ist toxisch. Gesundheitsschäden können durch Einnahme, Einatmen bzw. Resorption durch die Haut auftreten. Leider sind die Mineralölfirmen inzwischen wieder gezwungen, Methanol oder Ethanol zu verwenden (als "Bio"-Komponente).Von den technischen Eigenschaften wäre es aber besser, sie umzuwandeln und als MTBE oder ETBE dem Benzin zuzusetzen. Die Ether haben die o.g. Probleme nicht.GrußStefan [Diese Nachricht wurde von kat am 05. Mai 2004 editiert.]