Tockerndes Geräusch

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Guido944
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von Guido944 » Do 6. Feb 2003, 21:38

Hallo zusammen,ich muß euch mal bezüglich meines bekannten tockernden Geräusches fragen.Wie hört es sich an, wenn ein Kolbenring gebrochen ist?Kann das mal jemand beschreiben?Und wie hört sich ein ausgeschlagenes Pleuelauge an ?Wäre nett, wenn mir das jemand verraten könnte.Tschoe, Guido

capri2600rs
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von capri2600rs » Do 6. Feb 2003, 22:43

aus eigener erfahrung;ein beschädigtes pleullager hört sich an wie ein dumpfes klopfen auf schwerem,stabilen metall,das besonders dadurch zu erkennen ist,dass es bei steigender drehzahl leiser wird !(eigendlich wird es nicht leisser,sondern alle anderen geräusche lauter,wodurch man es halt nicht mehr so hört)ist ein solches "hämmern" im standgas zu hören,kann man auch der reihe nach jeweils einen zündkerzenstecker abziehen.beim betreffenden zylinder müsste das geräusch dann deutlich leiser werden...auf jeden fall kann ein solcher defekt fast immer am öldruck erkannt werden,da dieser dann eben auffällig niedriger ist.einen defekten kolbenring hab ich noch nie gehört... allerdings lässt sich dieser auch so feststellen:durch den defekten kolbenring kann verbrennungsdruck ins kurbelgehäuse eindringen,wodurch am öleinfüllstutzen (ventildeckel) ölnebel austritt.(kann ! muss nicht immer... aber oft)zudem kann man wohl einen kolbenringdefekt auch recht sicher durch messen der kompression feststellen...

arondeman
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von arondeman » Do 6. Feb 2003, 22:58

Je nach Motorkonstruktion sind defekte Kolbenringe durchaus wahrzunehmen. Ich würde das Geräusch mal als hohes, helles Tickern oder sogar hell hämmerndes Geräusch (also "bildlich gesprochen" nicht wie mit dem schweren Vorschlaghammer, der das Lagerschadengeräusch produzieren würde, sondern als Geräusch, das ein ganz kleines, leichtes Hämmerchen produziert) beschreiben (so habe ich es bei einem Grauguss-Reihenvierzylindermotor erlebt). Ferndiagnosen sind da sehr schwierig. Nicht immer kann man übrigens defekte Kolbenringe gleich an der Kompression erkennen! Ich hatte mal den Fall, dass mir in einem Zylinder vom Kolben Teile des oberen Feuerstegs weggebrochen waren, nachdem der oberste Kolbenring sich wegen viel zuviel Höhenspiel gewaltsam Platz geschaffen hatte (hatte ein kurzes, lautes Rasseln im Zylinder verursacht - die Brocken hat's kleingehämmert, ohne dass die Laufbahnen etwas abbekamen, und die Fragmente suchten sich dann anscheinend blitzschnell alle am Ventil vorbei ihren Weg ins Freie ... und - ja, der Motor hatte vorher schon unter Last einige Zeit hell, aber nicht sehr laut "gehämmert"). Der Verdacht auf Kolben- oder Kolbenringschaden war klar (heftiges Bläuen beim Gasgeben aus dem Auspuff), die Kompressionsprüfung ergab aber, bevor man den Kopf runterriss, keinen Befund, d.h. die Kompression war auf allen 4 Zylindern annähernd gleich. Der Kolben pumpte an den gebrochenen Kolbenringen vorbei soviel Öl nach oben in den Brennraum, dass das bei der Kompressionsmessung wunderbar abdichtete!Hoffe, ich habe dir jetzt keine Angst gemacht!Stephan

Karl Eder
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von Karl Eder » Do 6. Feb 2003, 23:35

Hallo!Wie schon Stephan bemerkt hat, sind die Geräusche auch von der Motorkonstruktion abhängig.Pleuellager sind oft auch im Lastwechsel (im ersten Augenblick des Gas wegnehmens) als eine Art rasseln zu hören.Ein zerbrochener Kolbenring macht nur ein Geräusch wenn die Teile in den Verbrennungsraum gelangen, meistens gibt sich das Geräusch - dann wenn die Teile durch den Auspuff draußen sind.Aber ich hatte auch schon einmal ein ziemlich arges Geräusch (klang sehr "mechanisch"), daß sich als Riß im Auspuffrohr und dadurch entstehende Fehlzündungen herausstellte.Eventuell mögliche Fehlersuche: mit einem Stethoskop oder auch nur mit einer Metallstange die man an verschiedene Stellen des Motorblockes anlegt horchen wo die Geräuschquelle sein könnte.

Guido944
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von Guido944 » Fr 7. Feb 2003, 00:22

Danke schonmal für die Antworten.Ich hatte schon 2x einen Lagerschaden. Einmal bin ich damit etwa 2 km noch gefahren (auch Vollgas gegeben), mit dem "Erfolg", daß die Kurbelwelle irreparabel beschädigt war.Beim 2. Mal habe ich es bemerkt, daß der Öldruck unter Last abfiel und dann im Leerlauf fast gar nicht mehr vorhanden war (Warnleuchte ging an). Im Leerlauf war besagtes "Schlagen" zu hören, erst unregelmäßig und dann immer gleichmäßiger. Hier ließ sich die Kurbelwelle noch reparieren, das Lager war plattgedrückt, aber noch vorhanden Jetzt ist der Öldruck völlig normal, lediglich unter Last ist ein Schlagen zu hören. Komisch nicht? Sonst zeigt der Motor keine Auffälligkeiten.Tschoe, Guido

capri2600rs
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von capri2600rs » Fr 7. Feb 2003, 00:36

um welchen motor geht es überhaupt?sicher einen 4-zylinder porsche,oder ?welche art von nockenwellen-anordnung und steuerung hat der ?ein hämmerndes geräusch das bei steigender drehzahl lauter wird,kenn ich von eingelaufenen nocken,bzw nockenwellenschäden...(aber bei meinen ford-motoren !)ferndiagnose is natürlich immer so ne sache...weist ja selbst,wenn ich so nen fall hatte,wo ich nicht wußte was ein geräusch bedeutet,bin ich immer zu einem alten meister der örtlichen markenwerkstatt gefahren und hab den gefragt.besonders da konnte ich immer voll respekt feststellen,dass erfahrung wirklich was wert ist.erspart auf jeden fall ne menge sucherei am falschen ort...

Guido944
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von Guido944 » Fr 7. Feb 2003, 00:45

Hi Capri,ja, ein 4 Zylinder Porsche/Audi Motor Das ist ganz konventionelle Technik mit 2 Ventilen pro Zylinder, also 8V.Steuerung der Nockenwelle über Zahnriemen und die Ventile werden über Hydrostößel angetrieben.Ich tippe erstmal auf ein defektes Stößel, da der Öldruck einwandfrei ist. Das Geräusch "erscheint" erst so bei etwa 2000 upm, im Leerlauf ist alles einwandfrei. Ich meine, daß es bei steigender Drehzahl lauter wird. Wenn ich dann Gas zurück nehme, wird es merkbar leiser, bis es ganz weg ist.Ich will mal die Nockenwelle und Hydrostößel tauschen und gucken, was er dann macht.Alte Meister und Porsche? Das ist ein Widerspruch. Die, die noch die Transaxle kennen, sind entweder in Rente oder tot.Tschoe, Guido

FrankR
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von FrankR » Fr 7. Feb 2003, 09:43

Hallo Guido, ich hatte in meinem Audi 80 GTE (Bj. 84) auch defekte Hydrostößel, sogar mehrere. Das Geräusch ist ein helles Tickern im Leerlauf, welches sich wie Ventiltickern bei zu großem Ventilspiel anhört. Bei höheren Drehzahlen ist das dann, wie Helmut bereits beschrieben hat, nicht mehr so deutlich wahrzunehmen, da die anderen Geräusche das helle Tickern überlagern. Wenn im Leerlauf von den Stößeln keine Geräusche zu hören sind, werden die es wohl nicht sein (aber ohne Gewähr ).Gruß Frank

Roland Kunz
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von Roland Kunz » Fr 7. Feb 2003, 16:35

HalloDie Audi basierten 924 2,0 Motore haben keine Hydrostössel sondern Tassenststössel mit Keilschrauben zuur Ventileinstellung.Wenn das Geräusch von an deinem 931 ist dann würde ich damit mal vorsichtig sein und einen Kenner des Fahrzeuges befragen.Ausgeschlagene Bolzenaugen oder Kolbenringbrüche ( oder gar ein Stegbruch ) sind schwer herauszuhören. Wenn es richtig laut wird ist es meistens zu spät.Oft werden "normale" Kolbenkippgeräusche verdächtigt.Grüsse

Guido944
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Tockerndes Geräusch

Beitrag von Guido944 » So 9. Feb 2003, 22:58

Welches Tier macht denn sowas ???

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