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leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Mo 3. Sep 2001, 22:30
von roman-1
Hallo,habe im forum nach verchromen gesucht und habe ein paar gute sachen gefunden. Leider taucht da auch das wort "schwarz verchromen" auf. Ich kann mit dem begriff leider nichts anfangen, oder zumindest glaube ich nicht, das es sich um "das billige verchromen" handelt. Stehe ich da auf der leitung?Und ab wann wurde eigentlich verchromt, 1923 scheinbar noch nicht. Wurde bis dahin nur vernickelt? und was ist der unterschied zum verchromen. Der glanz oder/und die haltbarkeit. Wird bestimmt auch billiger sein.Vielen Dank Roman

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Di 4. Sep 2001, 09:48
von Old Cadillac
Hallo Roman.Also ich kenne den Begriff "schwarzverchromen" aus dem Fotokamerabereich. Da wurden die Kamerakappen schwarzverchromt. Ergebnis: Die Kappe war schwarz, matt. Sie war aber nicht eben lackiert, sondern verchromt was wesentlich haltbarer war als Lack. Warum das nun schwarz ist und nicht glänzend und hell ist wie das bei Chrom ja der Fall ist, weiß ich auch nicht. Evtl. hat der Begriff nur was mit der Art der Aufbringung zu tun oder so.1923 wurde soweit ich weiß in der Regel noch vernickelt. So ab ca. 1928 (soweit ich weiß!) gab es verchromte Kühlermasken usw. Nickel ist nicht ganz so strahlend blank wie Chrom und in der Farbe etwas wärmer also gelblicher. Vorteil beim Chrom: Es ist gegenüber Witterungseinflüssen recht beständig. Nachteil beim Nickel: Es muß regelmäßig geputzt werden da die Oberfläche sonst matt wird und leidet, ähnlich wie Messing. Offensichtlich scheint die Oberfläche wie bei Messing oder Kupfer auch zu oxidieren und muß deshalb mal geputzt werden. Das hat man bei Chrom eben nicht. (Wobei Chrom natürlich auch Pflege braucht).Ich denke, daß vernickeln vermutlich heute teuerer sein wird, da es ja kaum gemacht wird. Will man ein altes Auto authentisch behalten, so sollte man die Blankteile so bearbeiten lassen wie sie mal waren. Nickel hat einen unvergleichlichen Glanz und Farbe und der Unterschied zu Chrom ist doch deutlich. Hat eine gewisse Eleganz.Thomas

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Mi 5. Sep 2001, 09:36
von Helmut Weiss
Hallo Roman,1928 stimmt, Vernickeln ist nicht teurer als Verchromen! Gruß Helmut Weiss

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Mi 5. Sep 2001, 21:36
von mkiii
Hallo Roman,um Teile zu verchromen müssen diese aufwendig vorbehandelt werden, also schleifen und polieren. Jeder kleine Kratzer oder Schleifspuren wären nach dem verchromen nähmlich noch sichtbar. Um so ein teil leichter polieren zu können wird es zunächst verkupfert. Danach kommt noch eine Nickelschicht und erst dann kommt die Chromschicht. Die Kupferschicht ist also wie das füllern beim lackieren, die Nickelschicht sorgt für die entsprechende härte und der Chrom ist für den glanz und korrosionsbeständigkeit. Die Chromschicht ist auserdem wesentlich dünner als die Nickelschicht.Norbert

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Do 6. Sep 2001, 09:23
von Old Cadillac
Hmm, ich dachte die Schicht unterm Chrom wäre: Kupfer, Messing und dann Chrom aber da mag ich ja auch irren. Ist mir irgendwie so im Ohr. Thomas

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Do 6. Sep 2001, 11:22
von Ulrich
Doch Thomas, stimmt schon, MK3 hat ganz Recht - üblicherweise wird Kupfer, Nickel und dann Chrom aufgetragen.Ob in irgendwelchen Fällen anstelle von Nickel auch Messing eingesetzt wird, ist mir nicht bekannt, möchte ich aber nicht ausschließen. Ich werde mal nachsehen, ob ich die Adresse meines Ex-Chefs noch habe, er war techn. Leiter einer Galvanik, in der ich mal arbeitete, ich denke, er sollte darüber Bescheid wissen Er sollte auch sagen können, was genau es mit dem schwarz verchormen auf sich hat.In der angesprochenen Firma wurden unter anderem Türinnenöffner für Volvo und BMW (später auch VW) verchromt. Die Qualitätsansprüche waren so hoch, daß sogar noch aufwendiger als von MK3 beschrieben vorgegangen wurde: vorverkupfern, polieren, nochmals verkupfern, polieren, vernickeln, polieren, verchromen. Ergebnis war eine extrem glatte, tiefglänzende Chromschicht.Ich erwähne das, weil für die Volvo-Hebel teilweise eine weitere Beschichtung gab; auf die Chromschicht wurde noch eine dünne Ruthenium-Schicht aufgetragen. Ergebnis war dann eine schwarze, leicht ins bräunliche gehende Färbung (ungefähr so, also ob man ein Chromteil durch eine schwarze Sonnenbrille betrachtet), sah sehr edel aus (und war wegen der hohen Ausschußquote für Volvo auch nicht billig ) - hat aber mit Schwarzchrom nix zu tun.Der Grund, daß auf die Nickelschicht noch eine Chromschicht kommt, dürfte im Wesentlichen sein, daß Nickel mit der Zeit anläuft und matt wird; Chrom hingegen behält seinen Glanz (und ist in etwa doppelt so hart).Ulli

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Do 6. Sep 2001, 13:37
von Roland Kunz
HalloSchwarz verchromen kommt vom Silberanteil der das Werkstück tiefschwarz einfärbt.Je nach gewählter Arbeitstechnik von Hochglanzschwarz zu Mattschwarz.Grüsse

leider noch zwei fragen zum verchromen

Verfasst: Mo 10. Sep 2001, 18:10
von roman-1
Danke für die vielen und interessanten Antworten. GrußRoman