Ab nächstem Jahr gar kein Acryl-Lack mehr?

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Th. Dinter am/um 24.02.07 20:33:26Da AC-Lacke immer in Spritzkabinen verarbeitet werden sollen, ist das Thema Ex-Schutz nie ausschlaggebend gewesen, da die Lösemittelkonzentration/MAK-Werte durch die Luftumwälzung recht gut im Griff zu halten waren.Wir kriegen von Zeit zu Zeit mal eine Lackierstraße untergeschoben (in der Regel mit Lackierroboter, ab und zu mit Spritzkabinen). Eine richtig dimensionierte Abluftanlage in den Anlagen verhindert natürlich, dass überhaupt erst eine Ex-Atmosphäre in den Anlagen/Spritzkabine entsteht. In der Abluftanlage bzw. im Inneren der Anlage kann u.U. Zone 0 oder 1 auftreten. Das macht die Technik entsprechend teuer, da dann die Technik im Inneren der Anlage (Absaugung, Robbis etc.) für Zone 0 oder 1 geeignet sein muss. Die Anlagen, die ich kenne, sind innen für Zone 0 und außen für Zone 1 oder 2 ausgelegt. Dieser relativ aufwändige Kram entfällt natürlich bei Wasserlacken. Auch die Entsorgung müsste ja eigentlich deutlich einfacher und günstiger sein. Von daher müsste es für die Lackierereien auf der anderen Seite auch einen Kostenvorteil geben. Und gesünder ist es ja allemal. Gerade bei privater Anwendung ohne Absaugung.(BTW: Die MAK-Werte gibt es mit In Kraft treten der neuen GefStoffV nicht mehr )Beitrag geändert:24.02.2007 21:22:11

[Th. Dinter]

...na ja oldsbastel, das mit der Entsorgung ist so eine Sache: der Gesetzgeber(Aufsichtsbehörde) sieht es am liebsten, wenn die Entsorgung(getrocknete Lackreste, Koagulat aus der Reinigung, etc.) von Entsorgungsunternehmen abgeholt wird.Theoretisch kann man, da Umwelt-unschädlich, die Sache unter dem Wasserhahn reinigen. Aber die Behörden haben-wahrscheinlich berechtigt- Sorge, daß im einen oder anderen Falle die örtlichen Kläranlagen dann umkippen könnten.Mit der Ex-Geschichte ist das so eine Sache: ich denke, daß bei getrockneten Partikeln(Lackstaub) durchaus auch eine Staubexplosion möglich ist....grußthomas

[Altopelfreak]

Hallo Thomas,erstmal vielen Dank für die Infos, aberZitat:"Theoretisch ginge da für Oldis auch eine Ausnahme, aber das ist viel zu umständlich und aufwendig.Auskünfte von Lackierern, daß es keine AC-Lacke mehr gibt, sagen nur aus, daß sie nicht bescheidwissen. Da sollte man sein Auto ohnehin nicht machen lassen.....so wenig Interesse am Beruf muß bestraft werden....."Mit dieser Aussage werde ich meinen Lackierer wohl nicht konfrontieren dürfen, zumindest nicht, solange meine Karosse bei ihm steht!Aber war es nicht so, dass sich auch hier der DEUVET mal für eine Oldtimer-gerechte Lösung einsetzen wollte?Ist wohl vor lauter Feinstaub wieder in Vergessenheit geraten!Aber was wir doch alle brauchen, ist eine generelle Empfehlung zur Lösung dieses Problems. Schliesslich kann nicht jeder künftig zur Ausbesserung von Lackschäden jedes Mal nach Polen fahren!Verstehe auch nicht, warum Oldtimer-Zeitschriften wie OM oder MK dieses Problem nicht längst thematisiert haben!TschüssKlaus

[ELO]

Hallo Thomas,Vielen Dank für deine Infos.Dann muß ich mir wohl jetzt einen Gefahrenklasse irgendwas Lagerraum einrichten Viele GrüßeMichael

[Karl Eder]

Hallo Klaus,das wird deshalb nicht "thematisiert" weil es kein Thema mehr ist. Es gibt schon einige Jahre eine entsprechende EU-Richtlinie, bzw. Erläuterung dazu, daß Lacke für Restaurierungszwecke (also auch für Fahrzeuge) vom Verbot ausgenommen sind. Da hat sich schon die FIVA auf EU-Ebene eingesetzt. Übrigens ist auch Polen in der EU, also mußt Du dein Auto schon zumindest in die Ukraine führen...Bei einer Teillackierung ist aber sicher nicht das Problem, ob es Nitro- oder KH-Lack, Acryl mit Lösungsmittel oder wasserverdünnbar ist, sondern die Anpassung an den unter Umständen schon verwitterten Lack. Das alles hat aber nichts mit dem Lösungsmittel zu tun, man kann z.B. auch Acryl- oder KH-Lackierungen so nacharbeiten, daß sie sehr nahe an das Aussehen einer Nitrolackierung kommen.Und selbst wenn es erlaubt ist, kann keine Kunde einen Lackierer zwingen bestimmte Materialien zu verwenden, überhaupt wenn es um einen kleinen Auftrag (Teillackierung) handelt und dafür vielleicht eine Umstellung der Anlage erforderlich ist. Aus diesem Grund verweigern ja viele Lackierer z.B. die Verwendung von beigestellten Lacken.Viele GrüßeKarlBeitrag geändert:26.02.07 16:20:58

[Th. Dinter]

Hallo,auch das ist nicht ganz korrekt: Lacke für Oldis sind "erstmal" ausgenommen(und zwar von der Verarbeitung!!).Das heißt ja aber nicht, daß Du diese Materialien auch bekommst. Also: die Produktion dieser Lacke ist in EU verboten. Das heißt, wenn Dein Lackierer bei seinem Lieferanten zwei Liter Acryllack "Ford Diamantweiß" für Deinen Oldi bestellt, dann gibt der Lieferant diesen Auftrag an das Herstellerwerk weiter. Das Herstellerwerk beauftragt irgendeine Tochterfirma z.B. in Asien oder Südamerika, wo das Material ja noch produziert werden darf, Ford Diamanweiß anzumischen und auf den Weg zu bringen.Wenn alles glatt geht, hat der Lackierer den Lack nach 3-4 Wochen, wenn alles glatt geht!!Vielleicht ist das aber dem Lieferanten oder dem Herstellerwerk zu aufwendig und sie sagen einfach "es geht nicht".Vielleicht ist es Dir aber auch zu teuer....ich würde nämlich vorher nach dem Preis fragen.Daher gehe ich davon aus, daß sich das "erstmal" von allein erledigt. Man wird nämlich irgendwann feststellen, daß keine Nachfrage da ist.....Wer das weiter oben Gesagte aufmerksam gelesen hat, hat verstanden, daß es ganz neue Produkte gibt, mit denen man in gewohnter Weise auch einen Oldi reparieren kann, ohne daß das sichtbar oder nicht fachgerecht wäre.@Michael: an den Lagerräumen für Lacke hat sich in den letzten Jahren nichts geändert.grußthomas

[kat]

Hi,also Glasurit hat die Serie 55 noch aufgeführt: http://www.glasurit.de/Produ...Systems/ ... GrußStefan

[Th. Dinter]

.....wir reden hier von Acryl-Einschichtlacken, schon seit dem 23.2.07....grußthomas