Rücleuchten selber herstellen

Ole · Beitrag von **Ole** » Sa 27. Jul 2002, 14:10

Moin,ich habe irgendwo (vermutlich Oldtimer Markt/Praxis) mal gelesen, dass man Rückleuchten sowie Blinker"gläser" selber herstellen kann. Hierzu braucht man eine Negativform und die richtigen Materialien.Was für ein Material benötige ich für die "Gläser" (ist ja eigentlich Kunststoff) und aus welchem Material sollte die Negativform gefertigt werden?Für Anregungen und Tipps bin ich sehr dankbar und vieleicht hat es ja jemand von euch schon einmal selbst versucht.

Karl Eder · Beitrag von **Karl Eder** » Sa 27. Jul 2002, 21:52

Hallo!Ein Bekannter hat das vor Jahren einmal versucht, soweit ich mich erinnern kann, hat er eine Form aus Silikonkautschuk gemacht und mit Polyesterharz ausgegossen. Das Problem warren immer Blasen in der Gußmasse.Bei einfachen Formen müßte eigentlich auch eine Gipsform möglich sein.Die Technik müßte prinzipiell die gleiche sein, wie sie z.B. beim Eingießen von Blüten oder kleinen Gegenständen für Ziergegenstände verwendet wird.

Fiat Coupe · Beitrag von **Fiat Coupe** » Mo 29. Jul 2002, 10:06

Hallo,der Artikel stand in der OldtimerPraxis Ausgabe 10 1995. Das Ganze ist so ähnlich wie Zinnfigurengießen. Für einen Fiat hatte ich einmal die vorderen Blinkergläser nachgefertigt, da auf die schnelle keine Originalteile in gelb zu bekommen waren. Die Vorgehensweise hat Karl Eder schon ganz gut beschrieben. Für die Blinkergläser reichte je eine Dose Silikonkautschuk bzw. Polyesterharz. Materialkosten ca. Euro 55,00. Folgende Probleme traten auf: 1. winzige Lufteinschlüsse bei Erstellung der Negativform; beim Blinkerglas fällt das aber nicht besonders auf bzw. konnte herausgefeilt werden 2. alle Versuche bereits das Polyesterharz einzufärben schlugen fehl, es ergaben sich die tollsten Gelb- oder Orange-Varianten; die neuerstellten klaren Blinkergläser wurden mit einer Hinterglasmalfarbe orange-gelb lackiert. Das Ergebnis war insgesamt zufriedenstellend. GrußJörg [Diese Nachricht wurde von Fiat Coupe am 29. Juli 2002 editiert.]

Rene E · Beitrag von **Rene E** » Mo 29. Jul 2002, 10:21

Ich kann mich an einen Leserbrief von einem TÜV-Ingenieur (oder sonstwie Korinthenkacker, Blockwart etc.) erinnern, der das Nachgiessen als Urkundenfälschung bezeichnete. Die Wellenlinie auf dem Blinker bedeuted ja, daß das Blinkerglas aus dem Originalmaterial zugelassen ist, aber nicht die Nachfertigung. Kann also sein, das man da ein wenig aufpassen muß. Nichtsdestotrotz ist es die einzige Möglichkeit seltene Gläser nachzufertigen

Fiat Coupe · Beitrag von **Fiat Coupe** » Mo 29. Jul 2002, 11:09

Die gleiche Auskunft hatten wir auch vom TÜV erhalten: "Nachfertigung ist gleich Fälschung" Die oben beschriebene Lösung war bei uns ein Notbehelf, da die Suche nach den Originalteilen so lange dauerte. Die Beschreibung in dem Artikel hatte ich auch so verstanden.

Ole · Beitrag von **Ole** » Mo 29. Jul 2002, 11:24

Vielen Dank für die Infos. Ich werde mir den Artikel gleich noch mal zu Gemüte führen. Mit dem Einfärben werde ich wohl keine Probleme bekommen, da ich gerade auf klare Blinkergläser aus war, es diese aber nicht zu kaufen gibt/gab.

oldierolli · Beitrag von **oldierolli** » Mo 29. Jul 2002, 17:12

Urkundenfälschung kann es nur sein, wenn die Prüfnimmer draufbleibt. Also weg damit. Evtl. merkt der TÜV ja nix.

oldierolli · Beitrag von **oldierolli** » Mo 29. Jul 2002, 17:14

Urkundenfälschung kann es nur sein, wenn die Prüfnimmer draufbleibt. Also weg damit. Evtl. merkt der TÜV ja nix.

Jürgen Müller · Beitrag von **Jürgen Müller** » Di 30. Jul 2002, 00:05

Also ganz so einfach mit ist die Herstellung leider nicht.Um wirklich luftblasenfreie Teile zu erstellen ist ein Gießvorgang im Vakuum unbedingt erforderlich.Ausführliche Infos findet man z.B hier http://www.mcp-group.de/tool/d_to_fr.htm Ein weiteres Problem sind die Gießharze, in der Regel Polyurethan oder Epoxidharz. Diese sind nur bedingt UV und Temperaturbeständig. Die Teile sind also sicherlich nichts auf Dauer und doch recht kostspielig in der Herstellung bzw. selbst praktisch nicht in einer vernünftigen Qualität realisierbar.MfGJürgenP.S. Ich arbeite seit 12 Jahren als CAD Konstruteur in einem Modellbau und spreche hier aus eigener Erfahrung.

Ole · Beitrag von **Ole** » Di 30. Jul 2002, 10:15

Hallo nochmal, der Hinweis auf die Oldtimer Praxis war zwar gut, leider befindet sich dieses Heft nicht in meiner Sammlung (wo könnte ich das denn bloß gelesen haben???)Könnte mir jemand den Artikel einscanne und mailen? Wäre echt klasse, da ich sonst nicht weiß wie ich da sonst auf die schnelle heran kommen soll.